Profilbild von Sparklesandmascara

Sparklesandmascara

Lesejury Star
offline

Sparklesandmascara ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Sparklesandmascara über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.01.2019

Fitnessblog in Buchform

Best Body Plan
0

Worum geht’s?

Das Buch „Best Body Plan“ von Anna Lewandowska verspricht Power-Übungen und 70 Schlank-Rezepte. Anna Lewandowska ist Karateweltmeisterin und Ehefrau vom Fußballer Robert Lewandowska. In ...

Worum geht’s?

Das Buch „Best Body Plan“ von Anna Lewandowska verspricht Power-Übungen und 70 Schlank-Rezepte. Anna Lewandowska ist Karateweltmeisterin und Ehefrau vom Fußballer Robert Lewandowska. In „Best Body Plan“ möchte sie ihr Wissen und ihre Tipps für einen Traumkörper teilen und Leute motivieren, ihre schlechten Gewohnheiten zu ändern.

Schreibstil / Gestaltung

Das Cover des Buches ziert Anna Lewandowska persönlich. Die durchtrainierte, hübsche Dame ist definitiv ein Hingucker und motivierend. Die Oberfläche des Buches ist leider sehr kratzeranfällig, insbesondere die Rückseite mit ihrer dunklen Farbe war bei mir nach zwei Tagen bereits deutlich zerkratzt.

Die Gestaltung des Buches gefällt mir gut. Die Seiten sind aus hochwertigem, dickem Papier. Man sieht, dass sehr viel Arbeit in das Buch geflossen ist, da fast jede Seite ein eigenständiges Layout und eine eigenständige Gestaltung aufweist. Es wird mit vielen gestalterischen Elementen gearbeitet wie Textfeldern, unterschiedliche Schriftarten und Zitaten. Anfangs wirkten die Seiten dadurch teilweise überladen und haben meine Augen etwas überlastet, da man wirklich sehr viel zu sehen bekommt. Man gewöhnt sich aber schnell daran. Der Textumfang im gesamten Buch ist insgesamt vom mittleren Umfang. Es gibt viele halb- und ganzseitige Bilder, oftmals Tabellen oder auch Screenshots aus Sozialen Medien. Es gibt auf jeden Fall einiges zum Lesen und noch viel mehr zum Anschauen. Der Schreibstil von Anna Lewandowska ist sympathisch und knackig, die Texte größtenteils auch informativ.

Der Inhalt

Das Buch besteht grob aus 3 Unterabschnitten namens „Säulen der Gesundheit“, die nach einer längeren Einleitung zum Thema „Gesund leben“ und „über das Abnehmen“ folgen und wie folgt lauten:

Essen – Die 1. Säule der Gesundheit: Hier geht es um das Thema Essen. Nach einer kurzen Einführung in das Thema „Verdauungssystem“ und die einzelnen Organe, die daran beteiligt sind, kommt der große und wichtigste Punkt: Was essen? Hier wird ausführlich auf die einzelnen Nährstoffgruppen eingegangen, es gibt Grundlagenwissen zu Fetten, Kohlenhydraten und Proteinen, aber auch zu Vitaminen und Mineralstoffen. Besonders die letzten beiden Punkte nehmen dabei viel Platz ein. Zudem gibt es einen längeren Kommentar von einem Fachmann zum Thema Supplementierung, also Nahrungsergänzungsmittel. Es folgt ein Kapitel zum Thema „Mahlzeiten zusammenstellen“. Es wird auch das Thema Glykämischer Index behandelt und darüber gesprochen, welche Nahrungsmittel man vermeiden soll. Anschließend wird kurz das Thema Detox behandelt. Es folgen sodann viele Seiten an Rezepten. Die Rezepte sind größtenteils gut realisierbar und enthalten wenige ungewöhnliche Zutaten.

Inneres Gleichgewicht – Die 2. Säule der Gesundheit: Dieser Abschnitt besteht nur aus wenigen Seiten. Das Hauptthema ist Stress und Stressvermeidung. Das Kapitel ist meiner Meinung nach überflüssig, da hier keine konkreten Tipps enthalten sind und auch der Umfang dem Thema Supplementierung gleicht, was eine interessante Priorisierung wiederspiegelt.

Sport – Die 3. Säule der Gesundheit: Hier geht es jetzt um die sportliche Bestätigung. Anna Lewandowska stellt unter anderem Karate vor. Darüber hinaus gibt es allgemeine Thema wie Motivation und Regeneration. Es gibt 3 Workoutpläne. Die Übungen sind jeweils mit 2 Bildern bebildert und enthalten eine kurze Beschreibung. Zwei Pläne arbeiten nur mit dem eigenen Körpergewicht, ein Plan benötigt Kurzhanteln (oder alternativ Wasserflaschen).

Das Buch endet mit wenigen Seiten zum Thema „Grundsätze für ein gesundes Leben“ und einer Danksagung nebst Literaturnachweisen.

Mein Fazit

Konnte mich das Buch überzeugen? Nicht wirklich. Zunächst war ich vom Umfang des Buches überrascht. Allerdings sind gut 1/3 Rezepte und mindestens ein weiteres Drittel entfällt auf Fotos oder Tabellen. Der Rohgehalt der Informationen ist somit nicht wirklich hoch.

Leider ist es so, dass für mich das Buch kein „Plan“ ist. Ein Plan ist etwas, an das man sich halten kann, das durchstrukturiert ist. Hier erhält man nur sehr viele Informationen vorgeworfen, die zum Großteil nicht neu sind und dann oftmals auch mit persönlichen Meinungen verbunden werden. Aufgreifen möchte ich hierbei etwa den Tipp, beim Essen nichts zu trinken. Gängige Literatur sagt aber, man solle gerade trinken, um die Verdauung zu unterstützen und Ballaststoffe quellen zu lassen. Im Übrigen soll das Sättigungsgefühl so schneller einsetzen.

Für jemanden, der versucht ein gesundes Leben aufzubauen, dürften die meisten Informationen nicht hilfreich sein, da er daran scheitern wird, wie er alles umsetzen und einbauen soll. So stört es mich etwa auch, dass das Thema Mineralstoffe und Supplementierung sehr umfangreich besprochen werden, aber in Säule 2 das Thema Stress sehr kurz abgehandelt wird. Der Sportteil ist für mich vernachlässigbar. Die drei Workouts sind zwar durchaus anfängergeeignet, bieten aber zu wenig Variation und der gesamte Abschnitt zu wenig Grundlage, um eigenständig das Thema Übungen anzugehen. Man müsste hier also weitere Literatur zu Rate ziehen. Insgesamt wirkt es so, als hätte Anna Lewandowska möglichst viel einbauen wollen, ohne einen klaren roten Faden zu verfolgen.

Die Rezepte sind gut gelungen, allerdings sind sie größtenteils nicht familientauglich und erinnern an typische Instagram-Fitnessblogger-Rezepte. Die Kochanleitungen sind gut, die Zutatenlisten allerdings nutzen zB die Maßeinheit Tasse, was ich unpraktisch und ungenau finde. Einen Großteil der Rezepte würde ich nicht kochen, da ich mir jetzt schon vorstellen kann, hiervon nicht satt zu werden.

Auch ist es so, dass gerade beim Sportteil die Übersichtlichkeit fehlt. Es gibt viele Textfehler, Hervorhebungen, Hinweise und wirkt dadurch etwas wild. Im vorangegangenen Teil ist dies etwas besser, könnte aber viele Leser auch stark stören.

Für mich ist dieses Buch leider ein weiterer Fall von „Fitnessblog in Buchform“ und kann mich nicht begeistern.

[Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, das mir freundlicherweise vom Verlag zur Verfügung gestellt wurde. Meine Meinung wurde hierdurch nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 30.12.2018

langatmige Liebesgeschichte ohne Spannungsbogen und recht hölzern

Forever You
0

„Verdammt, er war so vernarrt in sie, dass er ihr überallhin folgen würde, egal, wohin sie ihn führte. Eine dreißig Meter hohe Klippe hinunter? Kein Problem. Über einen krokodilverseuchten Fluss? Gern. ...

„Verdammt, er war so vernarrt in sie, dass er ihr überallhin folgen würde, egal, wohin sie ihn führte. Eine dreißig Meter hohe Klippe hinunter? Kein Problem. Über einen krokodilverseuchten Fluss? Gern. Selbst auf eine verfluchte Tanzfläche.“ (Nick in Forever you)

Worum geht’s?
Die 18-Jährige Lizzie hat große Träume: Pünktlich zur Volljährigkeit erhält sie bei einer amerikanischen Topagentur einen Modelvertrag. Dafür muss sie ihre Familie und auch ihre heimliche Liebe Nick zurücklassen, der in ihr sowieso immer nur die kleine Schwester seines besten Freundes sehen würde. Doch als acht Jahre später Lizzies Welt öffentlich zerbricht, steht Nick vor ihrer Tür und fängt sie auf, indem er versucht, ihre Karriere und ihre Welt wieder zusammenzusetzen. Schon bald muss Lizzie feststellen, dass ihr Herz immer noch verrücktspielt, wenn er da ist. Doch er kümmert sich nur so liebevoll um sie, weil sie wie eine kleine Schwester für ihn ist, oder?

Schreibstil / Gestaltung
Das Cover von Forever You ist sehr ansprechend und modern gestaltet. Verwirrend finde ich allerdings, dass Lizzie als Blondine beschrieben wird, die Frau auf dem Cover aber für mich eine Hellbrünette ist. Dennoch finde ich das Cover sehr schön.

Das Buch umfasst einen etwas längeren Prolog und im Anschluss 30 Kapitel. Die Erzählweise der Geschichte ist aus Sicht eines Dritten, der teilweise mit Fokus auf Lizzie oder teilweise mit Fokus auf Nic erzählt. In einem Kapitel wechselt dieser Fokus auch regelmäßig ohne direkten Hinweis, also es gibt nicht zB eine Überschrift „Nick“. Man merkt dennoch direkt, welcher Charakter gerade „erzählt“. Das Buch ist aus dem Englischen übersetzt. An einigen Stelle finde ich, dass man dies auch merkt. Neben den regelmäßigen „verdammt“-Flüchen von Nick klingeln vereinzelte Übersetzungen etwas komisch, dies stört den Lesefluss aber nicht. Das Buch ist im Großen und Ganzen zwar verständlich und leicht (auch über eine längere Zeit) zu lesen, allerdings empfinde ich die Erzählweise als sehr hölzern und nüchtern. Stellenweise klingt es wie eine schlichte Nacherzählung für einen Deutschaufsatz und trotz der teilweise traurigen Szenen konnte ich meist nicht wirklich mitfühlen.

Mein Fazit
Zu Forever you habe ich hauptsächlich aufgrund des Klappentexts gegriffen. Modelleben, ein Skandal, eine lange Liebesgeschichte – das sind doch eigentlich Garanten für eine Story, die mir gefallen. Doch leider kam alles anders, als ich gehofft habe.

Nach einem relativ langen Epilog, der die Vorgeschichte von Lizzie und Nick vor 8 Jahren beleuchtet und im Anschluss bereits mit einer familiären Tragödie aufwartet, hatte man als Leser bereist einen guten Grundeindruck, in welche Richtung es laufen wird. Ich war überrascht, weil die familiäre Tragödie für mich schon Potenzial gehabt hätte, das große Drama zu sein, aber sobald die Hauptstory beginnt, erfährt der Leser, was das wirkliche Drama ist. Hier möchte ich als Hinweis eine kleine Triggerwarnung setzen: für sehr sensible Leser könnte das, was Lizzie geschehen ist, wirklich unangenehm sein. Zwar wird das Geschehen nur sehr oberflächlich behandelt, dennoch hatte ich mit so einer Storyline nicht gerechnet. Als sie dann aber kam, war ich sehr gefesselt und gespannt, wie es sich entwickeln würde. Nur so viel: Meine frisch gewonnene Hoffnung auf eine spannende Story wurde je zunichte gemacht. Denn nachdem Nick wie Phoenix aus der Asche auftauchte, direkt mit dem umfassenden Rettungsplan für Lizzie (und ihre Karriere) beginnt, verlassen beide LA und gehen vorübergehend nach England.

Und ab da plätschert die Geschichte leider so vor sich hin: Vereinzelt hin und wieder wird das Thema LA aufgegriffen, nur um dann nach 2-3 Seiten wieder vom Tisch zu sein. Dafür wird dann aber die Geschichte um die familiäre Tragödie wieder aufgegriffen, aber auch nach ein paar Seiten wieder begraben. Dann kommt doch wieder LA, dann springt es ein paar Tage, dann geht es wieder um die familiäre Tragödie und so weiter und so fort. Das einzige, was beständig durch die ganze Story bleibt: Die beiden führen einen riesigen Eiertanz auf, wo doch ab Seite 1 klar ist, wie die Gefühlswelt aussieht.

Leider ist es dann auch so, dass jede Szene mit einigermaßen Potenzial zeitnah im Keim erstickt wird: Eigentlich sollte meiner Meinung nach die Katastrophe der Hauptaufhänger der Story sein. Am Ende ist es aber so, dass diese Storyline einfach mit fünf Seiten und einem „vier Wochen später“ Zeitsprung endet. Das ist sehr enttäuschend und frustriert mich als Leser, denn während man zwischendurch immer wieder #MeToo-ähnliche Elemente einbaut, so ist die Beendigung der Situation fast schon unkreativ und unwürdig, weil einfach abgebügelt. Gleiches gilt für immer wieder eingeflochtene Storylines, die sich komplett im Sande verlaufen und am Ende gar nicht notwendig wären und die Story nicht vorantreiben. Es wirkt so, als hätte die Autorin sich anfangs eine To-Do-Liste geschrieben mit Punkten, die sie gerne im Plot hätte, und arbeitet diese systematisch ab. Ist ein Punkt dann in der Story aufgetaucht, springt die Zeit gern mal ein paar Tage oder Wochen vorwärts und der nächste Punkt kommt. Dies hat mich vor allem gegen Ende doch sehr gestört, als im Bezug auf die familiäre Tragödie eine weitere Tragödie dazu kommt, die wirklich herzzerreißend wäre, hätte man ihr Raum gelassen. Hat man aber nicht. Zwischen dem entscheidenden Anruf und dem Ende dieses Erzählstrangs liegen gefühlt 20 Seiten und dann sind wir auch schon wieder ein paar Wochen später in Lizzies Modewelt.

Ein weiteres Problem, was bei mir hinzukam: Ich wurde weder mit Lizzie noch mit Nick warm. Besonders Lizzie fand ich leider von Anfang an ziemlich unsympathisch, naiv und anstrengend. Bei Nick war es nicht ganz so schlimm, aber auch er nervte mich mehr als mich zu freuen. Beide Charaktere handeln in keiner Hinsicht altersangemessen, immerhin soll Lizzie Mitte 20 und Nick Anfang 30 sein. Tatsächlich wirkt Lizzie wie 18, handelt ohne Kopf und Verstand, während Nick zwar erwachsener wirkt, aber auch hier eher Richtung Anfang 20 einzuordnen wäre.

Was ich mich aber vor allem während des ganzen Buches fragen musste: Haben diese beiden Leute nie gelernt, mit Menschen zu reden? Ich spoilere nichts, wenn ich sage, dass man ab Seite 1 von den gegenseitigen Gefühlen weiß. Jeder weiß es. Nur die beiden nicht. Und ab hier wird es anstrengend: Denn beide werden im Verlauf der Geschichte bestimmt 50x in eine Situation kommen, wo ihnen ihre Gefühle bewusst werden, sie aber statt mit dem anderen zu reden lieber ihre eigenen Schlüsse ziehen und sich einreden, da ist nichts und da könne nichts sein. Während das anfangs noch ganz amüsant ist, nervt es schon bald, da neben mehreren Winken mit dem Zaunpfahl irgendwann Winke mit dem Zaun und Richtung Ende dann vermehrt Winke mit der kompletten chinesischen Mauer kommen und man lese und staune: Selbst dann passiert nichts.

Was kann man also alles in allem zu Forever you sagen? Hier erhält man eine Geschichte, die viel Potenzial mitbringt, es aber leider nur stellenweise nutzt. Die Geschichte ist langatmig, sämtliche Spannung wird meist direkt im Keim erstickt und emotional berührte mich die Story leider gerade einmal so viel wie die wöchentlichen Einkaufsprospekte. Dies mag vordergründig am Unverständnis über die fehlenden Kommunikations- und Verstehensfähigkeiten der Protagonisten liegen, vielleicht aber auch an einer zu hohen Erwartung nach dem Beginn und dem Skandal, der dann kaum noch eine Rolle spielt. Forever you ist eine durchschnittliche Liebesgeschichte ohne Tiefgang, ohne wirklichen Spannungsbogen und vielen „Im Ernst?“-Momenten, also ein Buch, was man ganz gut zwischendurch lesen kann, wenn man keine großen Erwartungen hat. Für mehr reicht es leider nicht.

[Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, das mir freundlicherweise von Netgalley und vom Verlag zur Verfügung gestellt wurde. Meine Meinung wurde hierdurch nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 16.12.2018

guter Ansatz, aber keine gute Umsetzung

Believe Me - Spiel Dein Spiel. Ich spiel es besser.
0

Worum geht’s?
Um Geld für ihr teures Schauspielstudium zu verdienen, geht Claire einem interessanten Nebenjob nach: Durch ihr Schauspieltalent gesegnet ist sie eine sehr gute Treuetesterin und lässt sich ...

Worum geht’s?
Um Geld für ihr teures Schauspielstudium zu verdienen, geht Claire einem interessanten Nebenjob nach: Durch ihr Schauspieltalent gesegnet ist sie eine sehr gute Treuetesterin und lässt sich für das professionelle Flirten bezahlen. Doch dann wird Kundin ermordet aufgefunden, nur wenige Stunden nachdem Claire sich mit ihrem Ehemann Patrick getroffen hat. Jetzt kommt die Polizei auf Claire zu und will Claire für ihre eigenen Dienste engagieren: Sie soll herausfinden, ob Patrick seine Frau getötet hat. Claire willigt – auch aus eigenwilligen Motiven – ein und fängt an, ein umfassendes Spiel mit Patrick zu spielen. Doch der charismatische Patrick fasziniert Claire immer mehr und plötzlich ist sie gefangen in einem Schauspiel, was ihr alles abverlangt…

Schreibstil / Gestaltung
Das Cover ist farblich und gestalterisch gut geeignet für Believe Me. Es wirkt geheimnisvoll und weckt Interesse. Das Buch ist aus Sicht von Claire geschrieben. Es lässt sich relativ gut lesen. An vielen Stellen findet allerdings kein Dialog statt, sondern es wird vielmehr mit Mailverkehr und Schauspielskripten gearbeitet. Die Skriptstellen sind durch eine andere Schriftart deutlich hervorgehoben.

Mein Fazit
Zu Believe me habe ich aufgrund der sehr spannend klingenden Story gegriffen. Ich habe vorher bereits viel über JP Delaney gehört, aber noch keine Bücher von ihm gelesen. Allerdings habe ich häufiger Stimmen gehört, die seine Bücher mit Meisterwerken wie Gone Girl oder Girl on the Train gleichsetzen. Daher war meine Erwartung hoch.

Doch was soll ich sagen? Bereits am Anfang fiel es mir schwer, dauerhaft ins Buch einzusteigen. Meine Aufmerksamkeit wurde immer nur für kurze Zeit gefesselt. Bereits von Anfang an wird immer wieder mit Schauspielskripten gearbeitet, was für mich leider überhaupt nicht gepasst hat. Zwar hat JP Delaney wirklich die Gabe, mit kurzen Kapiteln und einer gewissen Geschwindigkeit eine angenehme Rasanz aufzubauen, doch spätestens gegen Mitte des Buches verfliegt der leichte Zauber wieder. Es wird alles verworren, teilweise abstrus, gelegentlich unlogisch. Ich habe leider häufiger den Faden verloren. Denn die Wahrheit ist: Den Großteil des Buches habe ich nicht verstanden, ob das jetzt die Realität oder Claires Vorstellungen ist.

Die Grundstory ist ja durchaus interessant. Claire ist ein interessanter Charakter, der sehr vielschichtig und undurchsichtig ist. Allerdings hat sie mich teilweise auch genervt. Sie ist eine gute Schauspielerin, aber irgendwann hatte ich nur noch das Gefühl, dass sie sich komplett in ihrer Rolle verloren hat. Oder ist es gar keine Rolle? Es war wirklich undurchsichtig. Aber leider nicht undurchsichtig in Sinne einer guten Unterhaltung, die so spannend ist, dass man an den Nägeln knabbern möchte, sondern undurchsichtig im Sinne von was soll das und wo soll das hinführen. Vielleicht wurde hier versucht, zu viel auf einmal zu erreichen, möglichst viele Twists und Turns einzubauen, Meisterwerke wie Gone Girl zu übertreffen. Doch meiner Meinung nach scheitert es hieran. Am Ende fühlt man sich nur noch wie eine Katze mit einem komplett verworrenen Haufen aus Handlungssträngen, die für mich nicht mehr wirklich realistisch erklärbar und vereinbar sind.
Alles in allem unterhält Believe me einen zwar ganz nett, für einen wirklich großartigen Thriller gibt es auch viel Stoff her, aber es scheitert an der Umsetzung und verliert sich in einem einzigen Chaoshaufen.

[Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, das mir freundlicherweise von von dem Verlag zur Verfügung gestellt wurde. Meine Meinung wurde hierdurch nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 16.12.2018

belanglose Geschichte mit unsympathischen Charakteren und wenig Spannung

Private - Eine von euch
0

„Weil sie alles haben, was ich immer wollte. Weil sie mir beibringen können, wie sie zu sein. Weil ich eine Zukunft habe, wenn ich zu ihnen gehöre.“ (Reed in Private – Eine von uns)

Worum geht’s?
Die ...

„Weil sie alles haben, was ich immer wollte. Weil sie mir beibringen können, wie sie zu sein. Weil ich eine Zukunft habe, wenn ich zu ihnen gehöre.“ (Reed in Private – Eine von uns)

Worum geht’s?
Die 15-jährige Reed hat es geschafft. Sie konnte ein Teilstipendium für das legendäre Easton-Academy-Internat ergattern. Von nun an wird sich alles ändern, da ist sich die Einserschülerin sicher. Doch frisch angekommen muss Reed schnell feststellen, dass das Leben hier anders ist, als sie sich vorgestellt hat. Und als Reed dann noch die Billings-Girls, eine Clique hübscher, reicher, selbstbewusster Mädels, kennenlernt und erkennt, dass sie das Sagen an der Schule haben, steht für sie fest: Sie muss eine von ihnen werden. Doch der Weg in diesen exklusiven Club ist schwer und Reed muss sich mehr als einmal fragen, ob all ihre Bemühungen und all die Demütigungen es am Ende wert sind…

„Private – Eine von uns“ ist Band 1 der mehrteiligen Private-Reihe von Kate Brian. Im Englischen sind insgesamt 16 Bände erschienen, bislang sind im Deutschen drei Bände erschienen bzw. angekündigt. Das Buch ist nicht in sich geschlossen und die Geschichte wird in Band 2 fortgeführt.

Schreibstil / Gestaltung
Das Cover von Private wird von drei jungen Mädchen geziert. Man erhält hier bereits den ersten Eindruck von reichen, bösen Mädchen. Das Cover ist weder aufregend noch etwas Besonderes, passt aber zum Buch. Von der Aufmachung her erinnert die Gestaltung lose an die Gossip Girl-Romane.

Das Buch besteht aus vielen, teils sehr kurzen Kapiteln. Die Kapitel tragen alle eine thematisch passendende, oftmals aber leicht spoilernde Überschrift. Die kurzen Kapitel von einer Länge zwischen 3 und 7 Seiten (es gibt wenige längere) lassen sich sehr schnell lesen. Das Buch wird aus der Sicht von Reed erzählt, es gibt keinen Perspektivwechsel. Der Schreibstil ist sehr locker und flüssig. Das Buch lässt sich sehr gut über längere Zeit lesen, es ist weder anspruchsvoll noch kompliziert geschrieben.

Mein Fazit
Für Private habe ich mich aufgrund des doch relativ spannend klingenden Klappentextes entschieden. Eine elitäre Clique an einer Highschool, ein armes Mäuschen, was unbedingt dazu gehören möchte, Geheimnisse und Intrigen? Habe ich schon bei Gossip Girl geliebt. Daher war Freude und Erwartung groß.

In das Buch habe ich sehr schnell gefunden. Das Geschichte ist leicht zu lesen, die kurzen Kapitel lassen das Buch wie im Fluge vergehen. Die Geschichte startet direkt mit der Ankunft von Reed in Easton. Ab da geht alles dann wirklich sehr schnell. Man lernt viele Charaktere, meist aber nur sehr oberflächlich, kennen. Anfangs kam ich mit den vielen Namen überhaupt nicht klar. Andauernd passiert etwas, sei es der erste Schultag, sei es irgendein Gerücht, irgendein Erlebnis. Bereits ab dem Zeitpunkt, wo die Billings-Girls das erste Mal auftreten, weiß man, wohin der Hase hoppelt. Reed ist wie besessen von diesen Mädchen, die so anders sind als sie, die alles zu haben scheinen. Und Reed, die bisher keine Freundinnen hatte und eher ein zurückhaltender Mensch ist, will unbedingt dazugehören. Soweit, sogut.

Aber, das große Aber: Es passt alles nicht. Die Obsession, die Reed entwickelt, passt weder zur Beschreibung von Reed noch ist sie für mich als Leser nachvollziehbar. Man merkt relativ schnell, dass die Billings-Mädels keine wirklichen Freundinnen sind, dass hier gemobbt, gepiesackt, gelästert und gedemütigt wird. Mehr als einmal trifft es auch Reed. Und dennoch: Sie will es trotzdem unbedingt. Das ist so unlogisch, da neben Reed einige Mädels bereitstehen, die wirklich das Potenzial haben, Freundinnen zu werden. Alle paar Seiten fragte ich mich, ob das Verhalten von Reed nachvollziehbar ist. Fast immer sagte die Stimme in meinem Kopf: Nein, ist es nicht. An einigen Stellen reflektiert Reed ihr Verhalten selbst, kommt sogar selbst zum Schluss, dass es dumm ist und springt dann dennoch direkt, wenn die Billings-Mädels schnipsen. Dazu kommt, dass Reed unbedingt mit diesen Mädels befreundet sein will, ohne sie überhaupt wirklich zu kennen. Vielleicht bin ich mittlerweile zu alt, um ein derartiges Verhalten nachvollziehen zu können.

Das Buch hat nicht viele Stärken, ganz im Gegenteil. Zwar ist es wirklich easy to read, aber es bleibt auf einem absolut seichten, oberflächlichen Niveau. Die Charaktere sind wahlweise naiv, unsympathisch, sprunghaft oder gern auch einmal alles zusammen. Vor allem Reed fand ich von der ersten bis zur letzten Seite unsympathisch. Die Billings-Mädels sind größtenteils kleine Tyranninnen, Reed steht regelmäßig vor Aufgaben, die ihre akademische Laufbahn für immer begraben könnten. Dazu kommt mit der Storyline um Thomas eine kleine romantische Geschichte dazu. Aber auch hier ist das Problem: Plötzlich ist er da, plötzlich ist sie in ihn verliebt, plötzlich wird es ernst. Man lernt ihn kaum kennen, Reed kennt ihn kaum und verliebt sich trotzdem und man sitzt wie bei einem Autounfall daneben, weil man eine Vorahnung hat, was Thomas für ein Geheimnis haben könnte (ich habe mit meiner Vermutung absolut ins Schwarze getroffen).

Ich denke, dass Private ein großes Problem hat: Das Buch wurde bereits 2006 geschrieben. Damals, als soziale Medien noch kein Thema waren, wo Gossip Girl gerade geboomt hat, da ist dieses Buch noch etwas nachvollziehbarer als in der gegenwärtigen Zeit. Gerade die fehlenden modernen Elemente fand ich schade. Leider wirkt Private jetzt aber nur wie etwas Halbgares, was absolut in die Breite, nie aber in die Tiefe geht. Sobald ein Problem entsteht, wird bereits zwei Seiten später entweder eine Lösung gefunden oder das Problem kommentarlos begraben. Einzig ein kleiner Cliffhanger in der Storyline um Thomas gegen Ende hin baut noch einen kleinen Spannungsbogen auf. Bei den allerletzten Seiten im Buch musste ich dann allerdings nur noch müde lachen. Hier hat die Autorin eine fast schon sektenartige Welt aufgezeigt, die als begehrenswert von Reed empfunden wird, und ohne Rücksicht auf Verluste zu verfolgen ist. Vor dem Hintergrund, dass hier ein Jugendbuch vorliegt, finde ich diese Message schon fast fatal.

Es ist nicht so, dass Private mich nicht unterhalten hat. Das hat es. Ich habe es gern gelesen. Aber die Story hat keinen Tiefgang, die Story hat keine sympathischen Charaktere, die Story hat nur einen minimale Spannungsbogen und hinzu kommen noch mehr als zweifelhafte Verhaltensweisen. Wer damit leben kann, kann hier also gefahrenlos zugreifen.


[Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, das mir freundlicherweise von dem Verlag zur Verfügung gestellt wurde. Meine Meinung wurde hierdurch nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 09.12.2018

Nur für Leute, die Historical Romance mögen

Victorian Rebels - Mein schwarzes Herz
0

„Es gab keine Worte, die beschrieben hätte, was sie in seinen Augen las. Begierde war nicht stark genug, Verlagen traf es nicht einmal zur Hälfte. Verletzlichkeit konnte die stille, brennende Tiefe darin ...

„Es gab keine Worte, die beschrieben hätte, was sie in seinen Augen las. Begierde war nicht stark genug, Verlagen traf es nicht einmal zur Hälfte. Verletzlichkeit konnte die stille, brennende Tiefe darin nicht einmal annährend beschreiben.“

(Millie über Christopher in Victorian Rebels 2)


Worum geht’s?


Christopher Argent ist eine Killermaschine. Nach einem traumatischen Erlebnis in der Kindheit wird sein Herz von Dunkelheit und Emotionslosigkeit beherrscht. Er ist der beste Auftragskiller des Landes, effektiv und zuverlässig. Das Warum seiner Aufträge ist ihm egal und er hat nur wenige Regeln: Keine Folter, keine Vergewaltigung, keine Kinder. Als er einen neuen Auftrag erhält, die Theaterschauspielerin Millie LeCour zu töten, denkt er, dass es eine schnelle und einfache Sache ist. Doch bereits, als er sie zum ersten Mal sieht, ist da etwas, was er nicht erklären kann. Und plötzlich gerät seine ruhige, problemlose Welt ohne Gefühle und mit viel Zielstrebigkeit aus den Fugen und – statt Millie zu töten – ist er plötzlich ihr Beschützer und die schwarze Leere in seiner Brust verändert sich…

Victorian Rebels 2 – Ein Herz voller dunkler Schatten ist Band 2 der Victorian Rebels Reihe. Er kann problemlos ohne Vorkenntnisse gelesen werden, es gibt wenige Bezugpunkte zu Band 1.

Schreibstil / Gestaltung


Das Buch besticht mit einem thematisch passenden, schlichten Cover. Im Hinblick auf das englischsprachige Original kann man hier nur dankbar sein, dass ein derartiges Cover gewählt wurde. Die Geschichte wird aus Sicht eines Erzählers präsentiert. Der Schreibstil ist sehr detailliert und extrem bildgewaltig. Ich empfand das Buch sowohl sprachlich als auch aufgrund der Zeit und Thematik als eher anstrengend zu lesen. Es kam mir so vor, als würde ich ein Theaterstück lesen. Bei mir konnte sich nicht wirklich ein Lesefluss einstellen, immer wieder trieben mich die detailreichen Sätze gedanklich vom Buch weg anstatt mich zu fesseln.

Mein Fazit


Mehrfach habe ich mich gefragt, was ich mir dabei gedacht habe, dieses Buch zu lesen. Den Klappentext fand ich sehr ansprechend und – trotz Titel und Aufmachung – war mir irgendwie nicht klar, dass es sich um einen Historical Romance Roman handelt, der im späten 19. Jahrhundert spielt. Dieses Buch war mein erster Ausflug in die Rubrik historisch angehauter Liebesroman und wird definitiv auch mein letzter bleiben. Dies liegt allerdings nicht daran, dass das Buch schlecht ist, definitiv nicht. Die Geschichte ist relativ spannend und vor allem Christopher ist ein interessanter Charakter. Leider kam ich aber sowohl sprachlich als auch mit dem Setting des Buches nicht klar und quälte mich daher leider eher durch das Buch.

Der Einstieg in das Buch mit einem Blick auf Christophers Vergangenheit gefiel mir noch sehr gut. Schonungslos und emotional erfährt man direkt, wieso Christopher so ist, wie er ist. Der „Gegenwartsteil“ des Buches startet 22 Jahre später und steigt direkt an der Stelle ein, wo Christopher den Auftrag zur Ermordung von Millie erhält, und kurz darauf begegnen sich beide auch. Die Geschichte nimmt nun ihren Lauf, es kommen dramatische und actionreiche, aber auch emotionale Elemente dazu. Garniert wird alles mit einer Krimistory, die tatsächlich nicht unspannend ist. Dennoch konnte bei mir der Funke leider nicht überspringen, weil ich einfach nicht in das Buch gefunden habe und vielleicht auch die Grenzen meiner Vorstellungskraft den Detailreichtum des Buches nicht verarbeiten und in den richtigen Kontext setzen konnten.

Ich denke, Victorian Rebels 2 ist für Leute, die in dem Genre Historical Romance zuhause sind oder es zumindest mögen, sehr gut geeignet und ein tolles Buch, was viel bietet. Jemand, der mit dem Genre aber nichts anfangen kann, sollte vielleicht eher Abstand von dem Buch nehmen.

[Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, was mir freundlicherweise von Netgalley und dem Verlag zur Verfügung gestellt wurde. Meine Meinung wurde hierdurch nicht beeinflusst.]