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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.02.2019

Love will conquer all ...

Das Mädchen mit dem Schmetterling
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Kristin Hannahs Bücher sind eigentlich immer ein Garant für gefühlvolle und interessante Lektüre. Auch dieses Buch macht hier keine Ausnahme. Die Geschichte dreht sich natürlich vorrangig um das „Wolfskind“, ...

Kristin Hannahs Bücher sind eigentlich immer ein Garant für gefühlvolle und interessante Lektüre. Auch dieses Buch macht hier keine Ausnahme. Die Geschichte dreht sich natürlich vorrangig um das „Wolfskind“, das die Kinderpsychologin Julia nach einiger Zeit liebevoll Alice nennt. Alice selbst, die, als man sie findet, nicht sprechen kann und sich durch Laute verständigt, die den Geräuschen von Waldtieren nicht unähnlich sind, bezeichnet sich in ihren eigenen Gedanken stets nur als MÄDCHEN und scheint in panischer Angst zu leben. Sie trägt viele Spuren an Körper und Seele, die auf ein jahrelanges Martyrium schließen lassen.
Doch es geht um so viel mehr als Alice. Auch die beiden Schwestern Julia und Ellie haben so einiges aus der Vergangenheit aufzuarbeiten und nach und nach entwirren sie Gegenwart und Vergangenheit und lassen Negatives im Straßengraben des Lebens zurück.
Zugegeben, das Buch hatte meiner Meinung nach im Mittelteil einige Längen, bei denen ich schon dachte, nun kommt aber mal in die Pötte. Aber dann fängt sich die Geschichte wieder, nimmt an Spannung auf und ließ mich als Leserin schlussendlich mit einem zufriedenem, etwas gerührtem Gefühl zurück. Prädikat: sehr lesenswert.
Was mich jedoch unheimlich stört ist, dass das Buch unter einem neuen Titel: „Das Mädchen mit dem Schmetterling“ im Oktober 2018 neu aufgelegt wurde. Das finde ich immer sehr irreführend wobei ich gestehen muss, dass ich den Originaltitel auch recht kitschig finde …

Veröffentlicht am 05.02.2019

Wenn alles anders kommt als geplant ...

Als wir Töchter waren
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Hier habe ich mal wieder ein altes Schätzchen aus dem SUB befreit, das mir recht gut gefallen hat. Es ist ein unaufgeregtes Buch, das aber durchaus seine Qualitäten hat. Der erste Teil des Buchs beleuchtet ...

Hier habe ich mal wieder ein altes Schätzchen aus dem SUB befreit, das mir recht gut gefallen hat. Es ist ein unaufgeregtes Buch, das aber durchaus seine Qualitäten hat. Der erste Teil des Buchs beleuchtet die Familie von Louise und Vic und ihren drei Töchtern in der Vergangenheit, als die Mädchen noch zur Schule gingen. „Eine typische englische Middleclass Familie“, dachte ich mir und konnte sie mir bildlich vorstellen. Die gestresste Mutter, die aber trotz des Chaos‘, das um sie herrscht alles im Griff zu haben scheint. Der stille Vater, der seine Töchter und Frau liebt, aber mit Worten nicht so umgehen kann und die drei Schwestern, alle auf ihre eigene Art liebenswert. Dann geschieht das Ungeheuerliche und das Leben, wie sie es kannten, fällt mit einem großen Knall in sich zusammen. Im zweiten Teil sind die Schwestern erwachsen, haben ihr eigenes Leben und wieder geschieht etwas Schlimmes, das ihr Leben temporär zum Erliegen bringt. Eine Jede von den Dreien verarbeitet den erneuten Verlust unterschiedlich …
Wie erwähnt, handelt es sich hier um eine eher ruhige Geschichte, die mich dennoch fasziniert hat und mit dem ganz besonderen Ende hätte ich nicht gerechnet. Toll gemacht! Weniger toll dagegen fand ich, dass der Klappentext viel zu viel Information im Vorfeld bekannt gibt. Schade, das nimmt dem Buch die Spannung, die es hätte aufbauen können.

Veröffentlicht am 29.01.2019

Zu viele Köche verderben den Brei ...

Blutacker
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Hier hatte ich das Glück, das Buch in einer vom Autor mitbegleiteten Leserunde lesen zu dürfen. Das macht natürlich doppelt so viel Spaß und alle Fragen, die man hat, werden nebenher gleich mit beantwortet. ...

Hier hatte ich das Glück, das Buch in einer vom Autor mitbegleiteten Leserunde lesen zu dürfen. Das macht natürlich doppelt so viel Spaß und alle Fragen, die man hat, werden nebenher gleich mit beantwortet. An dieser Stelle herzlichen Dank an den sympathischen Lorenz Stassen!
„Blutacker“ ist der zweite Teil der Krimireihe um den jungen Anwalt Nicholas Meller, der sich nach dem ersten Teil erstaunlich weit nach oben gearbeitet hat. Wir treffen ihn in diesem Buch ganz ungewohnt mit Anzug und im Aston Martin an. Sogar eine Perle von Büroleiterin konnte er an Land ziehen - Respekt! Aber wird er ihm auch wirklich Glück bringen, dieser neugewonnene Reichtum, oder bringt er sich damit in große Gefahr? Da ein Kriminalroman ohne gefährliches Prickeln ja langweilig wäre, trifft natürlich letzteres zu. Er bewegt sich nun in elitären Kreisen, in denen fast jeder Dreck am Stecken hat und die finanziellen Mittel, diesen unter den Teppich zu kehren oder das zumindest zu versuchen. Wird es Nicholas gelingen, den Dreck wieder aufzuwirbeln und den wahren Täter zu stellen? Wird ihn seine Freundin Nina auch weiterhin unterstützen?
Auf spannende Weise führt uns der Autor durch sein Buch, lässt uns alte Bekannte wiedertreffen und uns als Leser auch ein wenig mit Nicholas leiden und freuen. Obwohl der Fall an sich am Ende abgeschlossen ist, bleiben doch im privaten Bereich noch einige Fragen offen, die Raum für Spekulationen geben. Hier hoffe ich doch sehr, dass Lorenz uns nicht allzu lange auf die Folter spannen wird und bereits jetzt schon fleißig an Band drei arbeitet. Ich bin auf jeden Fall wieder mit von der Partie, wenn sich Nicholas wieder auf die Jagd machen wird.

Veröffentlicht am 25.01.2019

Gelingt es, das Geheimnis zu lüften?

Das Erbe von Carreg Cottage
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Bei „Das Erbe von Carreg Cottage“ handelt es sich um einen Roman, der auf zwei Zeitebenen spielt, immer abwechselnd in der Gegenwart mit Lilian und ihrem Terrier Fizz und in der Vergangenheit, die eng ...

Bei „Das Erbe von Carreg Cottage“ handelt es sich um einen Roman, der auf zwei Zeitebenen spielt, immer abwechselnd in der Gegenwart mit Lilian und ihrem Terrier Fizz und in der Vergangenheit, die eng mit dem Leben der Druidentochter Meara/Lileas aus dem 7. Jahrhundert verbunden ist. Ich muss gestehen, dass mich genau diese Vergangenheitsabschnitte absolut in den Bann gezogen haben. Es war faszinierend zu Lesen, wie das Leben damals aufgestellt war, welche Gefahren es barg und mit welchen Entbehrungen die Menschen oft zurechtkommen mussten. So war es wohl kaum verwunderlich, dass sie eine höhere Macht suchten und anbeteten. Und genau aus diesem Grund entstand die Zwietracht zwischen denjenigen, die am alten Glauben an die Naturgottheiten glaubten und denjenigen, die sich Gott zugewandt hatten. Und da ich gerade die Uthred Saga von Cornwell gesehen hatte, die am mehr oder weniger gleichen Ort einige Jahre später spielt, hatte ich beim Lesen natürlich Kopfkino vom Feinsten. Meine vergebene Note setzt sich für aus Note 1 für die Vergangenheit und Note 3 für die Gegenwart zusammen. Alles in allem haben mir der flüssige Schreibstil und die schönen Landschaftsbeschreibungen sehr gut gefallen. Diese Autorin werde ich mal im Auge behalten.

Veröffentlicht am 03.12.2018

Geht es wirklich um Adolf oder schwelen die Brände viel tiefer?

Der Vorname
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Nichts wirklich Neues, aber dennoch hat mich dieses Hörspiel fasziniert. Ich bin immer wieder begeistert von dem so genannten Dominoeffekt, den Bemerkungen und Diskussionen im Freundeskreis auslösen können. ...

Nichts wirklich Neues, aber dennoch hat mich dieses Hörspiel fasziniert. Ich bin immer wieder begeistert von dem so genannten Dominoeffekt, den Bemerkungen und Diskussionen im Freundeskreis auslösen können. Ein Wort gibt das andere und ehe man sich versieht, steckt man mittendrin in einem kleinen Psychokrieg, der oft tief unter die Gürtellinie geht. Oft musste ich lachen, oft war ich aber auch erschrocken, mit welch harten Bandagen unter den „Freunden“ gekämpft wurde. Die Starbesetzung bei den Sprechern machte das Buch eigentlich zu einem Hörvergnügen. Ich sage ‚eigentlich‘, denn was mir nicht gefallen hat, war die Sprecherin im Hintergrund. Ich fühlte mich wie in einem Film für Menschen mit einer Seheinschränkung. Für diese Geschichte hätte ich mir vielleicht doch lieber den Film angeschaut.