Cover-Bild Karl Schwanzer – Spuren / Traces
49,95
inkl. MwSt
  • Verlag: Birkhäuser Verlag GmbH
  • Themenbereich: Philosophie und Religion - Religion und Glaube …
  • Genre: keine Angabe / keine Angabe
  • Seitenzahl: 128
  • Ersterscheinung: 14.01.2019
  • ISBN: 9783035618396

Karl Schwanzer – Spuren / Traces

Eine Bestandsaufnahme / A Pictorial Inventory
Stefan Oláh (Herausgeber), Ulrike Matzer (Herausgeber)

Ein schier unerschöpflicher Erfindungsdrang zeichnet das umfangreiche Œuvre des Architekten Karl Schwanzer (1918–1975) ebenso aus wie die Liebe zum Handwerk und die Wahl der Materialien. Was bleibt von seinen Werken? Was ist verschwunden? Wie verändert sich die Bausubstanz im Lauf der Jahre? Stefan Oláh hat sich auf diese Spurensuche begeben. Als Architekturfotograf hält er das Gegenwärtige der Bauten fest, Jahrzehnte nach ihrer Errichtung: Nahsichtige Ausschnitte verdichten die Haltung des Architekten im Bild. Die Präzision der farbigen Großbildaufnahmen korrespondiert mit Schwanzers raffinierter Gestaltung. So versteht sich der Band als visueller Kommentar zu seinem baukünstlerischen Schaffen, das auch Entwürfe für Möbel umfasst.

Weitere Formate

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

  • Dieses Buch befindet sich bei Venatrix in einem Regal.
  • Venatrix hat dieses Buch gelesen.

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.01.2019

30 Jahre Architekturgeschehen

0

Rechtzeitig zu Karl Schwanzers 100. Geburtstag ist dieser Bildband erschienen. Auf den der Einleitung folgenden Seiten stellen die Autoren den (architektonische) Lebenslauf des Geburtstagskindes sowie ...

Rechtzeitig zu Karl Schwanzers 100. Geburtstag ist dieser Bildband erschienen. Auf den der Einleitung folgenden Seiten stellen die Autoren den (architektonische) Lebenslauf des Geburtstagskindes sowie seine Arbeitsphilosophie dar. Da dieses Buch für ein internationales Publikum gedacht ist, in deutscher und englischer Sprache.

Wie es sich für Architekturfotografie gehört, sind die Bilder unerhört detailreich und plastisch. So gibt es Fotos, die sich mich Details wie dem Anschluss Fußboden an Wand beschäftigen Ein immer wieder vernachlässigtes Bestandteil eines Bauwerks, dem selten Beachtung geschenkt wird, aber wenn es schlampig oder lieblos ausgeführt wird, den Gesamteindruck eines Raumes/Gebäudes völlig zerstören kann.

Die verschiedensten Fotografinnen (ja, Schwanzer hat mehrheitlich mit Frauen zusammengearbeitet) haben seine Werke aus unterschiedlichen Perspektiven fotografiert. In Schwanzers Nachlass finden sich mehrere Tausend Bilder.

Karl Schwanzer (1918-1975) hat 30 Jahre die internationale Architektur geprägt. Als Nachkriegsarchitekt verwendet er häufig Stahlbeton, der häufig roh, ja beinahe archaisch, verarbeitet wird. Kein bunter Schnickschnack, kein Ornament oder Verkleidung durch spiegelnde Fassadenplatten verunziert die Fassaden. (siehe Philips-Haus, die österr. Botschaft in Brasilia oder BMW-Zentrale). Bei einigen Bauten wie dem Zubau zum MAK (Museum für Angewandte Kunst bzw. Akademie für Angewandte Kunst) oder der Pfarrkirche Auferstehung Christi in Wien-Donaustadt verwendet er sowohl außen als auch innen Sichtziegel als Gestaltungselemente.

Dazu gibt es eine Fotostrecke über Karl Schwanzer als Möbeldesigner. Die Architekten dieser (und der vorhergehenden) Generationen haben hier eine Art „Gesamtkunstwerk“ zu errichten versucht. Gebäude zu bauen ohne auf Interieur zu achten, ist damals fast unvorstellbar. So entwirft Schwanzer, wie Carl Auböck, Roland Rainer oder Clemens Holzmeister u. a. gleich passende Möbel.

Das großformatige Buch ist in einer hochwertigen Aufmachung erschienen. Ein, im wahrsten Sinne des Wortes, einprägendes haptisches Erlebnis ist die, in den in sattem rot gehaltenen Buchdeckel eingeprägte Schnecke.

Fazit:

Ein würdiges Geburtstagsgeschenk für einen Architekten, der beinahe vergessen ist. Gerne gebe ich für diesen prächtigen Bildband 5 Sterne.