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Tarika

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.09.2016

Sollte man mit einer guten Portion Ironie genießen

Hinten sind Rezepte drin
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In über 40 Kolumnen beschreibt Katrin Bauerfeind, was es heutzutage heißt, eine Frau zu sein. Dabei geht es natürlich um Männer und Frauen, um Mode, Cellulite, Playmobilfrisuren, Wellness, Sex, gute Freunde, ...

In über 40 Kolumnen beschreibt Katrin Bauerfeind, was es heutzutage heißt, eine Frau zu sein. Dabei geht es natürlich um Männer und Frauen, um Mode, Cellulite, Playmobilfrisuren, Wellness, Sex, gute Freunde, Romantik, Klischees und entwirft eine Religion nur für Frauen.

Katrin Bauerfeind erzählt in ihrem neuen Buch munter Geschichten aus ihrem Leben. Dies macht sie vor allem mit einen ordentlichen Portion Humor, auch wenn ihre Kritik durchaus ernst gemeint ist, sollte man die Kurzgeschichten in den meisten Fällen stets ironisch verstehen und manchmal sollte man sicherlich auch zwischen den Zeilen lesen. Katrin Bauerfeind nimmt auf jeden Fall keinen Blatt vor den Mund.
Die Kolumnen bleiben allerdings nur dann humorvoll, wenn man sie Häppchenweise genießt. Zuviel am Stück wurde mir persönlich etwas anstrengend, da der Humor der Autorin zwar durchaus vorhanden ist, aber zu viel davon einfach ermüdend ist. Wenn ich allerdings nur 1-2 Kolumnen hintereinander gelesen habe, gefiel es mir umso besser und es hat zudem auch meine Lachmuskeln animieren können.
Andererseits konnte ich in einigen Geschichten das wiederentdecken, was ich entweder aus zweiter Hand gehört oder auch schon selbst erlebt habe. Vermutlich ist das etwas, was dem Buch auch ein wenig Charme verleihen konnte, da einige der von Katrin Bauerfeind beschriebenen Themen der Leserin (bzw. dem Leser) nicht unbekannt sind und man manches einfach nur bestätigen kann. Dadurch macht es natürlich auch wieder Spaß, die Erzählungen zu lesen.
Und bevor ich es vergesse: Hinten sind natürlich keine Rezepte drin.

Mit „Hinten sind Rezepte drin“ hat Katrin Bauerfeind eine sehr interessante Sammlung mit ihren persönlichen Erlebnissen und Ansichten geschaffen und bietet dem Leser über 40 Kolumnen aus verschiedenen Themengebieten, die vor allem unterhalten. Ein unterhaltsames Buch für zwischendurch!

Veröffentlicht am 24.09.2016

„Die Vergangenheit ist ein fremdes Land“ (S. 21)

Der gestohlene Sommer
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Die New Yorkerin Julia Conley erbt ungeahnt ein Haus in der Nähe von London von ihrer verstorbenen Tante. Sie ahnt nicht, was sich dort für ein Schatz versteckt. Julia, die England im Alter von sechs Jahren ...

Die New Yorkerin Julia Conley erbt ungeahnt ein Haus in der Nähe von London von ihrer verstorbenen Tante. Sie ahnt nicht, was sich dort für ein Schatz versteckt. Julia, die England im Alter von sechs Jahren verlassen hat, macht sich schließlich auf den Weg dorthin. Dort führt sie der Fund eines präraffaelitischen Gemäldes nicht nur in die Vergangenheit ihrer Urahnin Imogen, sondern sie erinnert sich auch an ihre eigene Kindheit…

Lauren Willig hat einen sehr angenehmen Schreibstil. In ihrer Geschichte entführt sie uns nach Herne Hill in der Nähe von London. Die Handlung selbst findet auf zwei Ebenen statt. Zum einen erleben wir die Geschichte von Julia, die in der Gegenwart stattfindet, aber wir erleben auch die Vergangenheit durch Imogen.
Stilistisch ist Willigs Werk top. Ich hatte jedes Mal das Gefühl, dass ich tatsächlich ins 19. Jahrhundert abtauche, wenn sich die Geschichte um Imogen drehte, aber auch wieder zurück in die Gegenwart zurückzukommen, wenn das Hauptaugenmerk der Geschichte wieder zurück zu Julia schwenkte. Die beiden Hauptcharaktere, Julia und Imogen, sind wunderbar gelungen. So lernen wir sie im Laufe des Romans immer mehr kennen, erfahren etwas über ihre Vergangenheit, ihre Ängste und über ihre Gefühle. Wir erfahren, wie sich Julia in Nick verliebt und wie sich die tragische Liebe zwischen Imogen und Gavin entwickelt.
So detailreich die beiden Protagonisten auch sind, so wurde aber teilweise mit Details an den Nebenfiguren gespart. Abgesehen von den beiden Geliebten unserer Protagonistinnen, wirken die meisten Nebenfiguren recht blass. So erscheint Imogens Ehemann Arthur ziemlich farblos im Vergleich zu den anderen Figuren und er bleibt der große Unbekannte, was meiner Meinung nach aber auch einen Aspekt ihrer Ehe widerspiegelt.
Für mich war der Ausgang der Geschichte allerdings keine Überraschung, denn für mich war es von Beginn des Buches klar, dass es auf dieses Ende hinauslaufen würde. Für mich war aber das „wie“ der Geschichte entscheidend. So fand ich es spannend zu erfahren, wie sich die Geschichte entwickelt.
Trotz allem hat die Geschichte ein offenes Ende. Mich hat das aber weniger gestört. Viele Fragen bleiben unbeantwortet. Es gibt aber genügend Hinweise, womit ich diese Fragen für mich beantworten konnte. Ob meine Antworten nun stimmen oder nicht, es ist meiner Fantasie überlassen und eine Aufklärung hätte die Geschichte meiner Meinung nach nur unnötig in die Länge gezogen, vermutlich auch kaputtgemacht, wenn es dann doch nicht meiner Vorstellung entsprochen hätte. So jedoch war das Ende für mich aber passend.

Im Großen und Ganzen ein gelungenes Werk, das mich fesseln konnte. Es weist sicher einige Schwächen auf, die mich aber nicht weiter störten. Wen also ein offenes Ende nicht stört und wer auch keine Probleme damit hat, den Ausgang der Geschichte zu erahnen, aber mehr an dem „wie“ interessiert ist, demjenigen kann ich diesen Roman nur empfehlen.

Veröffentlicht am 24.09.2016

Mehr Psycho als Thriller

Dark Memories - Nichts ist je vergessen
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Als die 16-jährige Jenny Kramer auf brutale Weise nach einer Party vergewaltigt wird, entscheiden sich ihre Eltern dafür, dass man ihr durch eine medikamentöse Behandlung die Erinnerung an die bestialische ...

Als die 16-jährige Jenny Kramer auf brutale Weise nach einer Party vergewaltigt wird, entscheiden sich ihre Eltern dafür, dass man ihr durch eine medikamentöse Behandlung die Erinnerung an die bestialische Tat nimmt. Die Behandlung zeigt zunächst auch Wirkung, doch da ist etwas in Jenny, die damit nicht klarkommt. Schließlich kommt sie in Therapie bei dem Psychiater Alan Forrester, der versucht Jennys Erinnerungen an diese Nacht wieder herzustellen...

Der Roman wird aus der Sicht von dem Psychiater Alan Forrester erzählt. Dabei greift er in der Geschichte im Geschehen sowohl vor als auch zurück, dennoch ist es zum größten Teil doch in chronologischer Reihenfolge. Diese Vor- und Rückgriffe empfand ich allerdings als ziemlich ungeordnet, chaotisch, als würde jemand einfach drauf los erzählen, aber vielleicht sollte der Roman auch diese Wirkung erzielen. Ansonsten ist der Schreibstil ziemlich flüssig lesbar, aber äußerst emotionslos. Es wirkt mehr wie ein nüchterner Bericht, hatte aber dennoch ihre Reize, da es durchaus interessant war, wie man die Erinnerungen eines Menschen beeinflussen und auch wiederherstellen kann.
Die Spannung allerdings blieb meiner Meinung nach ziemlich auf der Strecke, da das Buch eigentlich mehr oder weniger nur von Alans Berichterstattung lebt, die äußerst distanziert ist. Zu den Charakteren kann man zudem keine rechte Bindung aufbauen, denn auch sie sind allesamt äußerst unnahbar.
Dennoch wirkt die Geschichte gut durchdacht und das Ende ist weiterhin interessant, auch wenn die Erzählungen von Alan manchmal etwas durcheinander wirkten, so hat sich die Autorin dennoch etwas dabei gedacht.
Der Werbung des Klappentextes „Thriller des Jahres“ kann das Buch allerdings in keinster Weise gerecht werden, da es eher ein mittelmäßiger Psycho-Thriller ist.

Alles in allem handelt es sich eher um einen mittelmäßigen Roman, der allein aus dem psychologischem Aspekt seine Reize ausmacht und zu weniger Thriller aufweist. Allerdings ist der Roman nichts für empfindliche Seelen.

Veröffentlicht am 15.12.2018

Ziemlich „rosa“

Einhorn Theodor
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Theodor und seine Freunde haben immer viel Spaß! In der Zauberwelt gibt es viel zu sehen, und in neun lustigen und spannenden Geschichten kannst du dabei sein, wenn Theodor mit seiner Freundin Rainbow ...

Theodor und seine Freunde haben immer viel Spaß! In der Zauberwelt gibt es viel zu sehen, und in neun lustigen und spannenden Geschichten kannst du dabei sein, wenn Theodor mit seiner Freundin Rainbow Flair und all den anderen Einhörnern Abenteuer in der Unterwasserwelt, in den Zuckerbergen, im Zauberwald und natürlich beim leuchtenden Regenbogen erlebt. Jede Geschichte dauert etwa fünf Minuten und eignet sich daher auch perfekt zum Anhören vor dem Zubettgehen. (Klappentext)

Neun verschiedene „5-Minuten-Geschichten“ bekommt man auf dieser Audio-CD zu hören, die in etwa 5 Minuten dauern, eher mal ein paar Minuten länger.
Die Themen der Kurzgeschichten reichen von Streit/Streit schlichten, Angst/Angst besiegen, Umgang mit Süßigkeiten, Missverständnisse klären und einiges mehr. Gut ist, dass es für jedes Problem auch einen positiven Lösungsweg gibt.
Problematisch finde ich allerdings die Einhörner, die sich scheinbar von Zuckerwatte ernähren und ich hoffe, dass da kein Kind auf die Idee kommt, das den Einhörnern gleich tun zu wollen. Außerdem finde ich die vielen englischen Namen der Figuren unangemessen, da diese für kleiner Kinder nicht immer leicht nachzusprechen sind und deren eigentliche Bedeutung, die für Erwachsene ziemlich deutlich ist, ebenfalls für die Kleinen flöten geht. Ob sich Kinder unter „Rainbow Flair“ oder „Carbon Flash“ etwas vorstellen können, wage ich ehrlich gesagt zu bezweifeln.
Besonders positiv aufgefallen ist mir allerdings die Vorleserin Anna Carlsson. Sie gibt der inszenierten Lesung einen ganz besonderen Touch und es macht Spaß ihr zuzuhören. Ebenfalls gefällt mir die Untermalung mit Musik.
Weiterhin gut gefallen hat mir, dass es in dem Booklet Ausmalvorlagen von Theodor und seinen Freunden gibt.

Insgesamt wird „Fröhliche 5-Minuten-Geschichten mit Einhorn Theodor“ sicher nicht zu unserem Lieblingshörbuch werden. Zudem empfinde ich es als ziemlich „rosa“ und ist wohl eher etwas für Einhorn liebende Mädchen. Die sehr gute Lesung durch Anna Carlsson sowie der pädagogische Wert retten für mich doch eindeutig die etwas problematische Zuckerwelt mit Einhörnern und anderen Wesen. Meinem Kind schien es allerdings besser gefallen zu haben als mir.

Veröffentlicht am 20.05.2018

Viele Zitate und Verweise in den Sci-Fi-Bereich

Armada
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Zack Lightman ist ein Träumer und Geek. Seine Freizeit verbringt er am liebsten vor dem Computer, und richtig gut ist er nur in ›Armada‹, einem Virtual-Reality-Shooter, in dem eine außerirdische Spezies ...

Zack Lightman ist ein Träumer und Geek. Seine Freizeit verbringt er am liebsten vor dem Computer, und richtig gut ist er nur in ›Armada‹, einem Virtual-Reality-Shooter, in dem eine außerirdische Spezies versucht, die Erde zu erobern. Damit ähnelt sein Leben dem zahlreicher anderer Gamer. Bis eines Tages ein echtes Alien-Raumschiff über seiner Heimatstadt auftaucht – und aus dem Computerspiel bitterer Ernst wird. Denn als sich die ersten Wellen außerirdischer Raumschiffe ankündigen, sind es allein die Gamer, die ihnen im Drohnenkampf gewachsen sind. Die besten unter ihnen werden von der Earth Defense Alliance angeworben und ausgebildet. Von einer geheimen Operationsbasis auf dem Mond aus führen Zack und seine Freunde einen Krieg, in dem es um das Schicksal der Erde geht. (Klappentext)

„Armada“ ist, wenn man es genau betrachtet, nicht nur ein Buch über einen Sci-Fi-Geek (Zack Lightman), sondern auch eine ziemlich geniale Sammlung voller Zitate aus Sci-Fi-Filmen, Serien und Spielen. Allein bei davon müsste schon das Herz höherschlagen.
Sollte man jedenfalls denken. Allerdings fand ich die Geschichte teilweise ziemlich flach. Die Charaktere erscheinen zum größten Teil recht oberflächlich und klischeehaft. Zudem waren sie auch beliebig auswechselbar. Die Handlung ist relativ geradlinig, bietet wenig Überraschungen, aber von der Idee doch sehr gelungen. Was an Anfang noch begeistert, die vielen Verweise und Zitate aus dem Sci-Fi-Bereich, dem wird mit der Zeit etwas überdrüssig. Auch wirklich spannende Wendungen habe ich vermisst.

Summa summarum lässt sich wohl sagen, dass es sich bei „Armada“ um eine nette Ansammlung von Verweisen und Zitaten aus tollen Sci-Fi Serien, Filmen, Spielen usw. handelt. Wer allerdings nach einer spannenden Handlung und genialen Charakteren sucht, der greift vielleicht lieber zu einem anderen Buch.