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Veröffentlicht am 01.02.2019

süße, seichte Story mit starken Nebencharakteren

Broken Beautiful Hearts
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„Das Ganze dauert zwei Sekunden, höchstens. Doch wenn ein Junge dich ansieht, als wäre er am Ertrinken und du hättest als Einzige gesehen, wie er ins Wasser gefallen ist, fühlt es sich wie eine Ewigkeit ...

„Das Ganze dauert zwei Sekunden, höchstens. Doch wenn ein Junge dich ansieht, als wäre er am Ertrinken und du hättest als Einzige gesehen, wie er ins Wasser gefallen ist, fühlt es sich wie eine Ewigkeit an.“ (Peyton in Broken beautiful hearts)

Worum geht’s?

Für die 17-jährige Peyton läuft alles rund: Tolle Freunde, einen zugesicherten Platz in einem der Top-Fußballteams an ihrem Wunschcollege, ein toller Freund. Aber in einer schicksalshaften Nacht streitet sich Peyton mit ihrem Freund Reed. Reed tut etwas, womit Peyton nie gerechnet hätte und was ihr Leben für immer verändern wird. Doch niemand glaubt Peyton, einige bedrohen sie sogar und auch Reed stellt ihr nach. Peyton bleibt nichts anderes übrig, als die Stadt zu verlassen und zieht vorübergehend zu ihrem Onkel Hawk und seinen Zwillingen. Hier will sie sich ihren Traum von der Fußballerkarriere zurückerarbeiten. Doch dann steht plötzlich Owen vor ihr. Und mit ihm ändert sich alles. Aber Owen hat ein Geheimnis…

Broken Beautiful Hearts ist in sich geschlossen und abgeschlossen.

Schreibstil / Gestaltung

Die Gestaltung des Buches ist wirklich wunderschön. Das Cover ist in schönen, hellen Farben gestaltet und besticht mit seiner Weichheit. Die Schriftart von Titel und Autor hätte für meinen Geschmack etwas verspielter sein können, dennoch ist das Cover ein Hingucker und hätte im Laden meine Aufmerksamkeit auf sich gezogen.

Das Buch besteht aus 44 Kapiteln von unterschiedlichem Umfang. Jedes Kapitel hat eine passende, teilweise leicht spoilernde Überschrift. Die Geschichte wird ausschließlich aus Sicht von Peyton in der Ich-Perspektive erzählt.

Der Schreibstil ist größtenteils angenehm und leicht. Anfangs wirkte das Buch sprachlich nicht wie ein Jugendbuch, nach etwa einem Drittel änderte sich der Sprachstil ein wenig und es wirkte wesentlich jugendlicher. Allerdings gab es an einige Stellen eine nicht ganz passende Wortwahl, etwa Hansdampf und Leuteschinder und vereinzelt Übersetzungsprobleme, etwa Flieger für die Position des Flyers beim Cheerleading. An anderen Stellen hingegen war im starken Kontrast dann eine sehr umgangssprachliche Wortwahl vertreten, etwa fällt regelmäßig das Wort Bro und vereinzelt auch das Wort Bitch. Dennoch ließ sich das Buch sehr gut lesen und war stets verständlich.

Mein Fazit

Broken Beautiful Hearts sprach mich vor allem aufgrund des Klappentextes an. Obwohl ich wahrscheinlich für Young Adult mittlerweile nicht mehr primäre Zielgruppe bin, lese ich zur Abwechslung gern immer mal wieder ein Buch. Hier klang die Story sehr interessant und ich wollte wissen, was Peyton aus der Stadt treibt.

Der Einstieg in das Buch fiel mir nicht schwer. Das Geschehen steigt relativ zeitnah vor dem schrecklichen Erlebnis ein, welches Peytons Leben ändern wird. Das Tempo der Story ist dabei angemessen. Gerade noch hat sie die Zusage für das Traumteam bekommen und gedacht, es ist ein perfekter Tag, als ihr Freund Reed alles zunichtemacht. Die Beziehung zwischen den beiden ist schwierig und nach einer Entdeckung von Peyton kommt es zum großen Knall. Nach dem Klappentext hatte ich hier unerklärlicherweise etwas in Richtung Sexualdelikt erwartet, in diese Richtung geht die Geschichte aber nicht. Nach dem Vorfall wandelt sich das Leben und schon bald darauf verlässt Peyton die Stadt und zieht vorübergehend nach Black Water. Hier warten allerlei Nebencharaktere auf den Leser und einige Storylines, in denen es um Freundschaft, Liebe und Vertrauen geht. Garniert mit einigen Highschooldramen, Geschichte rund um Kampfsport und Peytons mühsamen Weg zurück zu ihrem alten Leben erhält man hier einen guten Themenmix. Besonders die Thematik Kampfsport ist mir so noch nicht in einem Buch untergekommen.

Gut zwei Drittel des Buches spielen in Black Water und sind meiner Meinung nach auch der Kern der Geschichte. Zwar kam ich gut ins Buch, allerdings hat mich Peytons Zeit in Washington, sowohl vor als auch nach dem Vorfall, nicht wirklich abgeholt. Der erste Teil des Buches wirkt phasenweise hölzern und unauthentisch. Dies liegt vor allem auch an dem Umgang der Freunde mit dem Vorfall und den Folgen des Vorfalls. Erst mit dem Wechsel nach Black Water frischt die Geschichte auf, wirkt leichter und glaubwürdiger. In Black Water geschieht einiges, mit dem Peyton sich auseinandersetzen muss und es werden interessante Storylines gesponnen. Besonders das letzte Drittel des Buches hat alles gegeben und mich voll begeistert. Hatte ich eine klassische Gefühlsachterbahn erwartet, so wird dies hier nicht bedient. Die Entwicklung der Charaktere ist hier vordergründig und dabei sehr schön anzusehen und hat mir das ein oder andere Mal das Herz aufgehen lassen. An vielen Stellen ist das Buch relativ genretypisch und bedient sich auch einiger Klischees, aber in einem angemessenen Maße. Stellenweise hatte ich die Entwicklung einiger Kernstorylines so vorhergesehen oder zumindest erhofft, an einigen Stellen wurde ich aber auch überrascht. So kam es auch, dass gerade zum Ende hin das ein oder andere Tränchen im Augenwinkel hing. Das Buch endet für mich angemessen, auch wenn ich mir gewünscht hätte, dass einige Storylines noch beendet worden wären, da gerade am Schluss für einen runden Abschluss einige Informationen, etwa bezüglich Reed und Tess, gefehlt haben.

Zu den Charakteren muss ich sagen, dass Peyton mir gut die Hälfte des Buches leider komplett unsympathisch war. Ich war von ihrer ständigen bissig-kratzbürstigen Art stark genervt und hat so Probleme, mit ihr mitzufühlen. Gerade im Bezug auf den Vorfall und die Auswirkungen hat das Einfluss gehabt, da ich mit ihrem Schicksal keine Empathie aufbauen konnte. Erst in der zweiten Hälfte wuchs sie mir ans Herz, da sie hier offener wird und in vielerlei Hinsicht auch über sich hinauswächst. Anders war es bei Owen. Owen ist von Anfang an sehr sympathisch und man möchte seinen Hintergrund erfahren. Allerdings ist Owen oftmals fast etwas zu perfekt, zu lieb und zu bemüht. Sein Geheimnis hatte ich nicht erwartet und hat mich wirklich eiskalt erwischt.

In meinen Augen einer der stärksten Punkte an diesem Buch neben der Entwicklung von Peyton, Owen und beiden zusammen sind die Nebencharaktere. Es gibt eine Fülle von Nebencharakteren wie Onkel Hawk, die Zwillinge Cameron und Christian und die Freundin Grace. Es wurde sehr viel Liebe in die Gestaltung hineingesteckt und das merkt man. Besonders die Zwillinge haben es mir angetan, sie sind sehr witzig, wollen Peyton permanent beschützen und geraten in die ein oder andere kritische Situation. Es ist selten der Fall, dass mich die Nebencharaktere fast mehr interessieren als die Hauptcharaktere, hier ist dies aber der Fall. Es war zeitweise einfach spritzig und frech, an anderen Stellen sehr süß oder gelegentlich auch sehr emotional. Ohne die Nebencharaktere wäre ich von diesem Buch wahrscheinlich nur halb so überzeugt gewesen.

Insgesamt ist Broken Beautiful Hearts ein süßes Buch, was im ersten Drittel leider platt daherkommt, im zweiten Drittel dann solide performt und sich im letzten Drittel mit viel Herz und Spannung retten kann. Es ist eine seichte Story fürs Herz, die vor allem mit starken Nebencharakteren und einigen wichtigen Lektionen überzeugen kann, aber leider nicht vollendens ausgereift ist.

[Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, dass mir freundlicherweise von vom Verlag überlassen wurde. Meine Meinung ist hiervon nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 30.01.2019

actionreicher, aber schwächer als Band 1

Golden Cage
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„Braves Mädchen. Und jetzt bringe ich dich in deinen Käfig zurück, wir wollen doch nicht die ersten Kunden verpassen.“ (Irina zu Liana in Golden Cage)

Worum geht’s?

Eigentlich wollte Liana nur ihre Freunde ...

„Braves Mädchen. Und jetzt bringe ich dich in deinen Käfig zurück, wir wollen doch nicht die ersten Kunden verpassen.“ (Irina zu Liana in Golden Cage)

Worum geht’s?

Eigentlich wollte Liana nur ihre Freunde Ivory und West in Kanada besuchen. Doch dort kommt sie nie an. Denn während sie am Flughafen wartet, wird sie entführt. Als wäre dies nicht bereits Alptraum genug, muss Liana schockiert feststellen, wohin sie entführt wurde: Ausgerechnet in das „Golden Cage“ – dem tabulosen Äquivalent zum Silver Wings. Dort werden Frauen in Käfigen gehalten und sind nur Ware. Doch Liana denkt gar nicht daran, sich dem Schicksal zu ergeben. Und plötzlich steht jemand vor ihr, der ihr Leben für immer ändern wird. Doch er hat Geheimnisse. Und Liana muss sich auch noch fragen: Wer will sie im Golden Cage sehen und kann sie von jemandem gerettet werden?

Golden Cage ist Teil 2 einer Dilogie. Das Buch setzt am Ende von Band 1 an, könnte jedoch auch unabhängig gelesen werden. Es wird ein anderer Aspekt beleuchtet, jedoch kommen Charaktere und Storylines aus Buch 1 vor.

Schreibstil / Gestaltung

Das Cover zu Golden Cage ist wieder hervorragend gewählt. Die passende Farbgebung und eine blonde Frau passen zum Buch, da Liana ihre Haare gefärbt bekommt. Die Covergestaltung passt sowohl zum Genre als auch zu Band 1.

Auch in diesem Buch ist der Schreibstil der Autorin wieder klasse. Ich habe das Buch komplett in einem Rutsch gelesen. Der Schreibstil ist locker und leicht, manchmal frech, manchmal verrucht. Wie bereits Silver Wings konnte mich auch Golden Cage von der ersten Seite an fesseln und ich bin schnell ins Buch gekommen. Auch dieses Mal wird (bis auf wenige Ausnahmen) die Geschichte aus Sicht von den Protagonisten, in diesem Fall Liana und Kyle, in der Ich-Form erzählt. Anders als in Band 1 gibt es keine Rückblicke.

Mein Fazit

Nachdem ich von Silver Wings (abgesehen vom Ende) extrem begeistert war, habe ich mich voller Vorfreude in Golden Cage gestürzt. Ich wollte gern mehr über den Club erfahren und darüber, was mit Liana passiert ist.

Sehr cool fand ich, dass Band 2 ähnlich wie Band 1 mit einer Taxifahrt anfängt. Über diese Parallele musste ich etwas schmunzeln. Wie bei Silver Wings startet auch Golden Cage direkt mitten im Geschehen und bereits nach einigen Seiten ist Liana entführt. Atmosphärisch gelungen fand ich die Beschreibung vom Golden Cage und wie es Liana dort ergeht. Das Buch hat von Anfang an eine actionreiche Gangart und ein hohes, aber nicht überzogenes Tempo in der Story. So entstehen einige Twists in der Geschichte, die teilweise etwas vorhersehbar, teilweise aber auch sehr überraschend daherkamen. Wieso wurde Liana entführt? Wer ist der Unbekannte, der im Club auftaucht? Besonders das letzte Viertel des Buches war ein Pageturner, weil hier unglaublich viel passiert und man total mitfiebert. Leider ist es aber so, dass ich mir hier etwas mehr Tiefe gewünscht hätte. Vor dem Hintergrund des Seitenumfangs ist der Raum, der einigen Twists und Kernsituationen gewidmet wird, zwar angemessen, aber ich hätte gehofft, dass diese Erlebnisse nicht so schnell enden und man mehr Facetten herausgehoben hätte.

Die Charaktere sind ebenfalls erneut gelungen. Liana kennt man ja bereits aus Teil 1, hier steht sie aber im Focus. Man lernt sie als sehr taff kennen, merkt aber regelmäßig auch, wie weich der Kern unter der Schale eigentlich ist. Ihre frechen Sprüche zwischendurch fand ich erfrischend. Männlicher Protagonist ist Kyle, mit dem ich anfangs schwer warm wurde. Seine permanent genervte Art war teilweise anstrengend, aber hat zur Story gepasst. Schön fand ich auch das Wiedersehen mit Ivory und West. Im Bezug auf letzteren hält Golden Cage auch noch einige Informationen bereit, die mich überraschten.

Positiv empfand ich auch dieses Mal, dass die Autorin nur verhältnismäßig wenig Sex an geeigneten Stellen eingebaut hat. Doch ähnlich wie bei Band 1 lässt auf den letzten Seiten des Buches erneut meine Euphorie nach. Während ich bei Band 1 noch ein Auge zugedrückt habe, muss ich sagen, dass das finale Ende mir dieses Mal nicht gefallen und auch nicht gepasst hat. Es war zu überzogen, zu perfekt und vor dem Hintergrund der Zeit auch nicht nachvollziehbar.

Insgesamt war Golden Cage eine gelungene Geschichte, die aber leider nicht an Silver Wings herankommt, aber wesentlich actionreicher daherkommt.

+++ es folgen im Weiteren mögliche Spoiler +++

Was mich bei Golden Cage doch etwas gestört hat, war die Dynamik zwischen Kyle und Liana. Von Anfang an waren sich beide nicht grün und dennoch war da eine Anziehung. Dies habe ich als Leser nicht nachvollziehen können, es war nicht so greifbar. Das macht sich dann auch beim Verständnis für das Ende bemerkbar: Sie kennen sich kaum, sie hatten eine wechselhafte Beziehung, aber wandern gemeinsam mit West und Ivory nach Kanada aus und jetzt wollen sie noch Kinder? Das war dann doch zu viel Kitsch und zu künstlich.

Der Twist, dass Tristan überlebt hat und die Fäden in der Hand hält, kam für mich überraschend und hat mich sehr gefallen. Leider wurde hier aber nicht so viel Energie reingelegt, wie ich gehofft habe. Bei der finalen Gegenüberstellung ist einfach zu schnell die Spannung raus, da die Entführung so schnell und leicht beendet wird. Stark fand ich jedoch, dass Ivory ihn nicht erschossen hat, als sie die Chance hatte. Dies hätte nicht zu ihrem Charakter gepasst und die Autorin hat hier in meinen Augen eine gute Entscheidung getroffen, es dabei zu belassen.

Veröffentlicht am 30.01.2019

übersichtlicher Trainingsplan mit netten Rezepten, allerdings ohne viel Basiswissen

Das Steiner Prinzip - Dein 12-Wochen-Plan
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Worum geht’s?

Matthias Steiner war jahrelang Gewichtheber und übergewichtig. Doch er hat sein Leben umgestellt und mit „Das Steiner Prinzip“ ein Buch über seinen Erfahrungen geschrieben. Da viele Leute ...

Worum geht’s?

Matthias Steiner war jahrelang Gewichtheber und übergewichtig. Doch er hat sein Leben umgestellt und mit „Das Steiner Prinzip“ ein Buch über seinen Erfahrungen geschrieben. Da viele Leute um einen spezifischen Plan gebeten haben, hat er sich entschieden, mit seiner Frau „Das Steiner Prinzip – Dein 12 Wochen-Plan“ zu schreiben. Hier soll der geneigte Leser ein 12-Wochen-Trainingsprogramm, Basiswissen zum Thema Ernährung und allerlei Motivationstipps erhalten.

Schreibstil / Gestaltung

Auf dem Cover im knackigen Grün (Grün verbindet man ja automatisch mit gesund) sieht man die beiden sympathisch wirkenden Eheleute Steiner und jede Menge Gemüse und Obst. Das Cover ist insgesamt schlicht gehalten, aber dennoch ansprechend.

Die innere Gestaltung überzeugt durch eine cleane, übersichtliche Struktur. Es wurde eine verhältnismäßig große Schriftart gewählt, was mich überrascht hatte, da sie wirklich ziemlich massiv und überdimensioniert wirkt. Es gibt vereinzelt Bilder von Matthias Steiner und seiner Frau. Der Schreibstil ist schlicht und auf den Punkt.

Der Inhalt

Der Inhalt lässt sich relativ einfach zusammenfassen: Nach einem kurzen Vorwort und einigen Eingangsinformationen erhält man wochenweise einen Einleitungstext zu einem spezifischen Thema (Zucker, Mittagessen, Trinken etc.) mit einem Umfang von etwa vier Seiten und dann bebildert jeweils 3 Trainingseinheiten über 12 Wochen. Im Anhang gibt es zudem einige Rezepte für Frühstück (primär Shakes, aber auch Sachen wie Linsen-Basilikum-Aufstrich), Mittag und Abends. Abschließend findet sich eine Tagebuchvorlage zum Protokollieren der Fortschritte.

Mein Fazit

Ein weiteres Fitnessbuch auf dem Markt der Fitnessbücher – das war mein Gedankengang. Allerdings habe ich mich hier davon leiten lassen, dass Matthias Steiner es wirklich geschafft hatte: Er hat massiv abgenommen. Viele andere Fitnessratgeber sind ja meist von Leuten, die es nur gelernt, aber nicht erlebt haben. Umso gespannter war ich.

Das Buch gefällt mir gestalterisch schon sehr, es ist übersichtlich und ohne viel Schnickschnack. Inhaltlich muss ich aber sagen, dass das Buch auf ein Mindestmaß beschränkt ist. Die Einführungstexte der Kapitel sind teilweise wirklich kurz, manchmal nur zwei Seiten. Den Großteil des Buches nimmt definitiv der Trainingsplan ein. Der kann mich zum Großteil überzeugen und ist meiner Meinung nach absolut anfängergeeignet. Es wird mit dem eigenen Körpergewicht gearbeitet und die Übungen lassen sich im heimischen Wohnzimmer ausführen. Die Bebilderung und Beschreibung ist ok, man sollte sich jedoch vorher wahrscheinlich die meisten Übungen als Bewegtbild bei Youtube oder ähnliches anschauen. Auf jeden Fall ist das Trainingsprogramm für mich zeitlich und vom Schwierigkeitsgrad realistisch und geeignet, in einen gesunden Lebensstil zu finden.

Die Rezepte sind größtenteils auch sehr nett. Rezepte wie Basilikumpesto bei Frühstück irritieren mich zwar, aber vor allem die Mittags- und Abendsrezepte sind sehr schmackhaft und teilweise auch familiengeeignet. Die Zutaten sind normale Supermarktzutaten ohne spezielle Superfoods oder irgendwelche teuren, ungewöhnlichen Ausreißer.

Insgesamt ist es also ein nettes Buch mit einem übersichtlichen Trainingsplan, jedoch allenfalls als Ergänzung zu anderen Büchern nutzbar. Was erhält man hier nicht: Einen ausführlichen Diätratgeber, der für Leute geeignet ist, die sich gerade mit dem Thema frisch befassen und viel Grundlagenwissen brauchen. Was bekommt man hier: Einen gut machbaren 12-Wochen-Trainingsplan mit netten Rezepten zur Unterstützung einer bereits geplanten oder begonnenen Diät.

[Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, das mir freundlicherweise vom Verlag zur Verfügung gestellt wurde. Meine Meinung wurde hierdurch nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 22.01.2019

anders als erwartet, aber unterhaltsam

Good Morning, Mr. President!
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„Wenn man jung ist, glaubt man, man hätte ewig Zeit. Aber das Leben ist zerbrechlich. Trotzdem ist das, was wir für andere tun, am Ende das, was uns selbst überleben wird. Es sind die Dinge, die wir bewirkt ...

„Wenn man jung ist, glaubt man, man hätte ewig Zeit. Aber das Leben ist zerbrechlich. Trotzdem ist das, was wir für andere tun, am Ende das, was uns selbst überleben wird. Es sind die Dinge, die wir bewirkt haben.“ (Obama bei einer Rede bei der Dankesfeier für Wahlkampfhelfer)

Worum geht’s?
Rebecca „Beck“ Dorey-Stein ist verzweifelt auf Jobsuche. Auf Craigslist findet sie eine Firma, die eine Stenografin sucht. Besser als nichts, denkt sie sich und bewirbt sich. Was sie nicht ahnt: In Wirklichkeit wird eine Stenografin fürs Weiße Haus gesucht. Und plötzlich befindet sich Beck in einem eigenen kleinen Kosmos und schreibt Geheimgespräche, Reden und Briefings mit. Sie reist mit der Obama-Entourage im In- und Ausland, landet an exotischen Orten, trifft interessante Leute und verliebt sich. In „Good Morning Mr. President“ blickt sie auf ihre sechsjährige Tätigkeit im Weißen Haus zurück und entführt den Leser in eine bis dato unbekannte Welt als Stenografin für einen der mächtigsten Menschen der Welt.

Schreibstil / Gestaltung
Das Cover von „Good Morning Mr. President“ zeigt grob gesehen die Decke vom Oval Office mit Teilen der berühmten Fensterfassade. Die Farbgestaltung ist hierbei sehr stark und nicht natürlich (etwa die pinkfarbene Decke). Die Covergestaltung sagt mir leider überhaupt nicht zu, da sie viel zu kontrastreich ist und unseriös wirkt. Nur aufgrund des Covers würde ich hier nicht zugreifen.

Das Buch ist chronologisch aufgebaut mit einem kurzen Prolog und einem Epilog, dazwischen werden in fünf Akten mit jeweiliger Kapitelunterteilung die Jahre durcherzählt, wobei ein Akt nicht zwingend auch ein Jahr ist. Die einzelnen Kapitel im Akt sind meist monatsweise abgehandelt, manchmal auch monatsübergreifend oder nur an einem bestimmten Tag. Die Akte sind auch unterschiedlich umfangreich.

Das Buch wird aus der Ich-Perspektive von Beck Dorey-Stein erzählt. Bereits ab der ersten Seite konnte mich ihr Erzählstil begeistern. Beck ist eine sehr gute Erzählerin, die mit viel Pepp durch die Erzählungen führt. Die Sprache ist einfach, die Sätze kurz, Becks Berichte aber stets humorvoll, spritzig und häufig auch selbstironisch. Mich konnte Beck wirklich mitreißen und sie war – mit wenigen Ausnahmen – sehr sympathisch.

Mein Fazit
Die amerikanische Politik war schon immer ein Thema, was mich sehr begeistert hat und wozu ich auch schon viele Bücher gelesen habe, etwa „The Residence“ (aus Sicht des Butlers) oder „Inside The Secret Service“. Auf „Good Morning Mr. President“ bin ich durch Pete Souza, ehemaliger Cheffotograf des Weißen Hauses aufmerksam geworden und freute mich daher sehr, als es auf Deutsch erschien, da mir bisher kein Buch aus Sicht einer Sekretärin oder Vergleichbares bekannt war.

Zugegebenermaßen habe ich von diesem Buch etwas Anderes erwartet. Ich hatte gehofft, spannende Insiderberichte über Leben und Arbeiten im Weißen Haus zu erhalten, vielleicht auch die ein oder andere Anekdote über Obama und Erlebnisse, die man bislang so nicht kannte. In dieser Hinsicht gibt das Buch leider wenig her: Obama kommt sehr selten vor und meist als absolute Randfigur, gelegentlich erwähnt Beck ihn auch und huldigt ihn als fantastischen Präsidenten. Man darf hier also keinen Insiderbericht über Obama erwarten, der Titel wäre passender „meine Jahre unter Obama im Weißen Haus“.

Auch das Leben und Arbeiten im Weißen Haus ist nur zeitweise Gegenstand der Erzählungen. Anfangs erfährt man, wie Beck regelrecht in den Job gestolpert ist. Sie wirkte hierbei auf mich ehrlich gesagt ziemlich desinteressiert und auch unsympathisch, als sie sich auf den Ursprungsjob (ohne Wissen ums Weiße Haus) bewarb. Im Laufe der Geschichte steckt sie einem mit ihrer Begeisterung aber dann doch an. Sie erlebt extrem viel und das Buch behandelt wirklich unglaublich viele Erlebnisse. Das meiste hiervon sind Reisen im In- und Ausland. Lustigerweise wirken ihre Erzählungen dabei oftmals, als würde man eine Klassenreise miterleben. Der Leser wird auf jeden Fall feststellen, dass hinter der Fassade viel Spaß zu herrschen scheint. Was ihre eigentliche Arbeit angeht, hält sie sich aber doch bedeckt. Hier und da erzählt sie, dass sie Aufnahmegeräte aufstellt oder Transkripte tippt, das war’s aber auch schon. Was man vergeblich suchen wird, sind Details zu den Reisen, zu den Gesprächen – dies war wahrscheinlich aus Sicherheits- und Geheimhaltungsgründen nicht möglich.

Zu Beck selbst muss ich sagen, dass sie zwar echt sympathisch und lustig rüberkommt, oft aber auch unreif wirkt. Es gibt viele Situationen im Buch, die ein gewisses Fremdschämen in mir auslösten und nicht wie die Worte einer Midzwanzigerin wirkten, die gerade mit einem der mächtigsten Männer der Welt unterwegs ist. So gab es eine Situation, wo ein Kollege ihr Glätteisen mit einem Vibrator verwechselte oder sie in Eile ihre Unterwäsche in den Koffer räumte und ohne Unterwäsche rumlaufen musste. Generell wirkt Beck oftmals etwas verplant und sie erzählt auch, wie sie öfter zu spät kommt, ihre Mitfahrgelegenheit verpasst, sich verläuft oder ihre Sachen vergisst. Ich fand daher interessant, dass jemand mit solchen Eigenschaften auf so einem Posten solange überleben konnte.

Neben den Berichten um ihre Tätigkeiten gibt es auch viel Wissen um Becks Privatleben. Ich muss gestehen, dass ich mich fragte, wieso das so ist. Immerhin ist Beck ja keine bekannte Persönlichkeit, spielt in der Administration keine nennenswerte Rolle und dennoch erfahren wir ihre persönlichen Konflikte teils sehr ausufernd. Da gibt es das Thema rund um ihre Liebschaften und die Probleme, die diese mit sich bringen, die allesamt aber nicht beruflicher Natur sind. Allerdings fand ich die Parts tatsächlich interessant und nett zu lesen.

Insgesamt ist es so, dass das Buch überhaupt nicht meinen Erwartungen entsprach. Ich wollte Politik und bekam eine persönliche Lebensgeschichte. Aber: Beck ist ein lustiger Charakter, der viel erlebt, unterhaltsam schreiben kann und mich daher in anderer Weise durchaus begeistern konnte. Die ein oder andere Erkenntnis um das Thema Obama und Politik in den USA konnte ich aus dem Buch auch gewinnen, etwa hätte ich nie gedacht, wie viel Aufwand und wie viele Menschen hinter den meisten Tätigkeiten stehen. An vielen Stellen hätte ich mir mehr Tiefe gewünscht, etwa als der Amoklauf an der Sandy-Hook-Grundschule oder die Boston Marathon Bombings angesprochen werden. Gerade hier wäre es interessant gewesen, zu erfahren, wie die einzelnen Mitarbeiter und Obama damit umgingen, die Antworten bleibt die Autorin aber schuldig.

Zu diesem Buch kann man meiner Meinung nach bedenkenlos greifen, wenn man eine spritzig dargestellte, unterhaltsame Lebensgeschichte einer Frau lesen möchte, die mit vielen Liebensdramen gespickt wird und als kleines Sahnehäubchen einige Einblicke in das Leben einer Bediensteten des Weißen Hauses gewährt. Zu diesem Buch sollte man aber nicht greifen, wenn man politische Erklärungen, Wissen um Obama und detaillierte Einblicke ins Weiße Haus sucht.

[Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, dass mir freundlicherweise von dem Verlag überlassen wurde. Meine Meinung ist hiervon nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 12.01.2019

besser als Band 1, zeitweise spannend, aber weiterhin grenzwertig

Private - Spiel mit, wenn du dich traust
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„Weißt du, als ich dich das erste Mal gesehen habe, da dachte ich, ich hätte Glück gehabt. Weil ich so eine coole, normale und nette Mitbewohnerin bekommen habe. […] Aber das war alles nur gespielt, nicht ...

„Weißt du, als ich dich das erste Mal gesehen habe, da dachte ich, ich hätte Glück gehabt. Weil ich so eine coole, normale und nette Mitbewohnerin bekommen habe. […] Aber das war alles nur gespielt, nicht wahr? Du hattest vom ersten Tag an nur vor, ins Billings-Haus zu kommen und mich zurückzulassen. Und jetzt bist du genauso oberflächlich und hinterhältig wie sie.“ (Constance zu Reed in Private – Spiel mit, wenn du dich traust)

Worum geht’s?
Die 15-jährige Reed hat es geschafft. Sie ist ins legendäre Billings-Haus gezogen. Doch zu welchem Preis? Plötzlich steht ihr Leben Kopf: Ihr Freund Thomas verschwindet urplötzlich und niemand weiß, warum und wohin. Die Billings-Girls zeigen Reed immer wieder, welche Rolle sie eigentlich im Haus spielt. Und dann tritt auch noch Natasha auf, die Reed durch Erpressung dazu zwingt, die Billings-Girls auszuspionieren. Wird Reed es schaffen, ihre Position an der Schule und im Haus zu behalten oder muss sie schon bald die Heimreise antreten?

„Private – Spiel mit, wenn du dich traust“ ist Band 2 der mehrteiligen Private-Reihe von Kate Brian. Das Buch ist nicht in sich geschlossen und die Geschichte wird in Band 3 fortgeführt. Zudem sind Vorkenntnisse aus Band 1 notwendig, da das Buch sich nahtlos an Band 1 anreiht.

Schreibstil / Gestaltung
Das Cover von Private wird erneut von drei jungen Mädchen geziert und passt zu Band 1. Man erhält auch den Eindruck von reichen, bösen Mädchen. Das Cover ist erneut weder aufregend noch etwas Besonderes.

Auch Band 2 besteht aus vielen kurzen Kapiteln, allerdings sind sie diesmal durchschnittlich länger als in Band 1. Es gibt wieder thematisch passende, teilweise spoilernde Überschriften, die leider teilweise etwas lächerlich geraten sind. Der Schreibstil ist erneut locker und flüssig, ich empfinde ihn sogar etwas ausgereifter und flüssiger als in Band 1. Auch in diesem Buch wird die Geschichte aus Reeds Sicht erzählt und es gibt keinen Erzählerwechsel. Das Buch lässt sich wie Band 1 schnell, locker und unkompliziert lesen und dürfte vor allem für die jüngere Leserschaft damit geeignet sein.

Mein Fazit
Dem zweiten Teil von Private habe ich ehrlich gesagt nicht wirklich entgegengefiebert, eher im Gegenteil. Band 1 konnte mich in vielerlei Hinsicht nicht überzeugen. Dies lag vor allem an der Charaktergestaltung, den Erlebnissen, einem fehlenden Spannungsbogen und dem teils weder altersgerechten noch realistischem Verhalten der Protagonisten. Dennoch wollte ich der Reihe mit Band 2 eine weitere Chance geben.

Band 1 hörte mit dem Einzug von Reed im Billings-Haus auf. Es war bei mir als Leserin so, dass ich den ganzen Roman durch nicht verstehen konnte, wieso Reed eigentlich zu den Billings gehören möchte – es sind jugendliche Biester, die keine Grenzen kennen und mobben, wo es nur geht. Dennoch war es quasi Reeds größtes Ziel, dazuzugehören. Und der erfüllte sich, allerdings mit dem Preis, dass eine andere Schülerin deshalb gehen musste. Zudem verschwand Reeds Freund Thomas, der auch nicht gerade als Sympathieträger bereitstand.

Band 2 erfindet das Rad im Verhältnis zu Band 1 nicht neu. Wir lernen neue Charaktere kennen, die oberflächlich bleiben und zu denen man keine Verbindung aufbaut. Die Billings-Girls lernt man zwar zeitweise etwas besser kennen, aber vor allem lernt man sie hassen. Reed wird von Tag 1 weiterhin schikaniert, wie Aschenputtel behandelt und obwohl sie das merkt und es sie stört, tanzt sie nach der Pfeife der Mädels. Diese krampfhafte Sucht, zu gefallen und dazuzugehören, gepaart mit einer immer wieder auftretenden Naivität von Reed haben mich stellenweise das Buch gegen die Wand werfen wollen.

Allerdings hat Band 2 im Vergleich zu Band 1 eine große Stärke: Spannung! Während Band 1 belanglos vor sich hin plätscherte, wird hier richtig aufgefahren: Erpressung, Reeds moralische Zwickmühle, die im Rahmen ihrer Recherchen gewonnenen Erkenntnisse über die Billings, ein neuer Verehrer, eine immer wieder erwähnte, elitäre, geheime Party und der verschwundene Thomas bringen einiges an Material mit sich. Allerdings wurde hier so viel auf den Tisch geworfen, dass man zwischenzeitlich fast überfahren wird. Jede Story wird immer häppchenweise vorangetrieben und verläuft sich meistens dann aber urplötzlich im Sande. Hier bleibt aber auch weiterhin das große Manko, dass die Verhaltensweisen teilweise für mich einfach absurd sind und Reed sich regelmäßig selbst widerspricht. Zugutehalten muss ich aber, dass die Story mich zeitweise überrascht hat, etwa als sich am Ende die Storyline um die Erpressung als etwas ganz anderes herausstellt und der Plottwist zwar komplett überzogen wirkt, aber zumindest überraschend kommt. Streng genommen ist er zum Buch sehr passend und spiegelt die unlogischen Verhaltensweisen sehr gut wieder. Das Buch endet dann passend mit einem schönen Cliffhanger, der mich tatsächlich interessiert und für den allein ich wohl Band 3 lesen werde.

Alles in allem ist also auch Band 2 kein Kunstwerk der Literatur und präsentiert weiterhin unsympathische Charaktere, egozentrische und zweifelhafte Verhaltensweisen gepaart mit fast schon grausamer Respektlosigkeit und fehlender Autorität seitens der eigentlich ja anwesenden Erwachsenden. Allerdings gibt es hier und dort spannende Storylines, die zumindest für eine gewisse Leselust sorgen. Im Ergebnis ist Band 2 lesenswerter als Band 1, aber schöpft erneut das Potenzial nicht aus und lässt den Leser regelmäßig kopfschüttelnd zurück.

[Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, das mir freundlicherweise von dem Verlag zur Verfügung gestellt wurde. Meine Meinung wurde hierdurch nicht beeinflusst.]