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Gisel

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.05.2019

Die Frau als Beute

Not My Type
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Franchesca Baranski, genannt Frankie, ist die Brautjungfer ihrer besten Freundin Pruitt. Doch noch vor der Trauung geht einiges schief, der Bräutigam wird entführt. Aidan Kilbourn, der andere Trauzeuge, ...

Franchesca Baranski, genannt Frankie, ist die Brautjungfer ihrer besten Freundin Pruitt. Doch noch vor der Trauung geht einiges schief, der Bräutigam wird entführt. Aidan Kilbourn, der andere Trauzeuge, verspricht, ihn so schnell wie möglich zu befreien, aber Frankie erscheint das nicht wirklich überzeugend, und so wird sie selbst tätig. Dabei hasst sie Aiden aus ganzem Herzen – oder doch nicht?

Millionärssohn verliebt sich unsterblich in eine mittellose, aber begabte junge Frau. Sie ahnen beide nicht, dass ihr Glück beim anderen liegt, aber nach einigen Turbulenzen gibt es ein Happy-End. Dazu gibt es noch einige witzige Vorkommnisse, ein paar familiäre Szenen dürfen auch nicht fehlen, und zum Schluss noch die große Frage für beide, ob sie sich trotz aller Fehler lieben wollen. So kurz könnte man dieses Buch zusammenfassen.

Wenn da nicht das Frauenbild wäre, das hinter dieser Geschichte steckt und mich so entsetzt hat. Männer sind Jäger, Frauen sind Beute. Frauen sind zickig, reiche Männer können sich alles kaufen. Puh, das war schon starker Tobak, wie die Autorin Lucy Score diese Klischees durch das gesamte Buch gezogen hat. Und dabei auch noch ernst meinte. Zudem vermischt die Geschichte mehrere Genres untereinander, das wird aber nicht konsequent durchgeführt, sondern bleibt irgendwann irgendwie stecken. Viel zu viele Handlungsfäden lassen das Buch richtig dick werden – mit einem eher ereignislosen Mittelteil, bei dem zudem die Protagonistin zwar ihre Bedenken wegen dem Reichtum ihres Freundes hegt, aber auch das wird nicht konsequent bis zum Schluss durchgeführt. Mit anderen Worten: Frankies Emanzipation zeigt zwar gute Ansätze, ist aber nur scheinheilig aufgesetzt. Nach wie vor bleibt die Frau letztendlich nur – Beute. Und wenn Frauen Nein sagen, meinen sie sowieso nur Ja.

Nein, dieses Buch ist nichts für mich. Die Geschichte ist von Anfang bis Ende nicht nur vorhersehbar, sondern auch zutiefst frauenverachtend. Nichts, was ich weiter empfehlen möchte.

Veröffentlicht am 30.01.2019

Belanglos

Dance. Love. Learn. Repeat.
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Luke und Phoebe sind in ihrem ersten Semester an der Uni angekommen. Schon während der gemeinsamen Schulzeit schwärmte Phoebe für ihn, doch er war fest liiert mit Abby. Außerdem waren sie sich eher selten ...

Luke und Phoebe sind in ihrem ersten Semester an der Uni angekommen. Schon während der gemeinsamen Schulzeit schwärmte Phoebe für ihn, doch er war fest liiert mit Abby. Außerdem waren sie sich eher selten über den Weg gelaufen, richtig wahrgenommen hat er sie nicht. Nun aber macht Luke mit Abby Schluss, gleich am ersten Abend an der Uni in York, denn schon in den letzten Wochen fühlte er keine Liebe mehr für sie. Zugleich verbringt er den restlichen Abend mit Phoebe, und heißt es nicht, dass man bei der Erstsemesterparty Freunde fürs Leben findet?

Ein Roman über Studenten, zum ersten Mal weg vom Elternhaus und auf der Suche nach der Liebe, nach sich selbst, nach der Selbständigkeit – das Buch schöpft hier aus dem Vollen, es gibt einige Themen für junge Erwachsene in dieser Lebensphase, die angerissen werden. Doch bald versank es für mich in Belanglosigkeiten, als wäre der Fokus der Studenten nur darauf gerichtet, zu feiern, zu trinken, jemand vom anderen Geschlecht ins Bett zu zerren. Ja okay, ein paar Studenten versuchen auch noch, den Partner fürs Leben zu finden, oder zumindest für eine gemeinsame Zeit. Ein bisschen kommt auch das Studium in diesem Buch vor, aber es benötigt nur Platz für einige wenige Seiten. Da reißt das ernste Thema der letzten 50 Seiten auch nicht mehr wirklich das Steuer herum. – Welches Vorbild soll dieses Buch hier spiegeln, welchen Eindruck vom Studentenleben vermitteln?

Dieses Jugendbuch liest sich sehr flüssig, und klar kann man es gut lesen. Allerdings muss man das nicht, es bleibt in vielem sehr beliebig und verliert sich in vielen Belanglosigkeiten.

Veröffentlicht am 23.01.2019

Krimi mit politischem Hintergrund

Lenz (Ein Kommissar-Eschenbach-Krimi 6)
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Kommissar Eschenbach kehrt aus seiner Auszeit wieder an seinen Arbeitsplatz zurück. Noch bevor er sein Büro betreten kann, erfährt er von einem Toten in Zürich, scheinbar ein Selbstmord, der sein Team ...

Kommissar Eschenbach kehrt aus seiner Auszeit wieder an seinen Arbeitsplatz zurück. Noch bevor er sein Büro betreten kann, erfährt er von einem Toten in Zürich, scheinbar ein Selbstmord, der sein Team beschäftigt. Vieles an den Todesumständen kommt ihm seltsam vor. Schwer tut er sich mit seiner Vertretung, Ivy Köhler, die ihm unnahbar vorkommt, aber nun als seine Stellvertreterin bleiben soll. Im Laufe der Ermittlungen jedoch fällt der Verdacht auf seinen ehemaligen Kollegen Ewald Lenz, der inzwischen verschwunden ist…

Dieses Buch ist der sechste Teil der Reihe um den Kommissar Eschenbach, wobei ich die Vorgänger bisher nicht kenne. So war es sicher auch nicht immer ganz einfach, die Verbindungen zwischen Eschenbachs Teamkollegen und vor allem zu Ewald Lenz herauszulesen, denn da ist ja inzwischen vieles gelaufen, das wohl auch wichtig für diese Geschichte ist. Zum anderen war mir nicht klar, dass dieser Krimi sich in die Tiefen der Politik graben möchte, ein Thema, das mir nicht wirklich liegt. Vor allem aber hat mich gestört, dass der Klappentext so vieles verrät, was eigentlich lange im Buch selbst nicht klar ist, das hat falsche Erwartungen bei mir geweckt. Das Ende allerdings war dann doch recht rund, die beiden Handlungsstränge des Buches wurden nach und nach miteinander verbunden und haben den Fall passend abgeschlossen.

Ich vermute mal, dass dieser Band zum Einstieg in die Reihe eher ungeeignet ist, wobei ich die anderen nicht beurteilen kann. Leider hat mich das Buch überhaupt nicht fesseln können, deshalb kann ich es auch nicht weiter empfehlen.

Veröffentlicht am 26.12.2018

Zuviel gewollt

Der Mann am Grund
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Ein Polizist wird tot aufgefunden in seinem Auto am Grunde eines Sees nahe Prag. Ermittler Marian Holina und sein junger Kollege Divis Mrstik machen sich auf die Suche nach dem Motiv und nach dem Täter. ...

Ein Polizist wird tot aufgefunden in seinem Auto am Grunde eines Sees nahe Prag. Ermittler Marian Holina und sein junger Kollege Divis Mrstik machen sich auf die Suche nach dem Motiv und nach dem Täter. Da Marian gerade gelernt hat, welchen Einfluss die Astrologie auf die Menschen hat, versucht er diese Erkenntnisse in seine Ermittlungen einzubauen.

Leider ist dieser Krimi überhaupt nicht mein Ding. Ich hatte schon von Anfang an Schwierigkeiten, mit den handelnden Personen klarzukommen und in die Geschichte hineinzufinden. Das hat sich leider bis zum Schluss durchgezogen, auch wenn ich wohl die Geschichte irgendwie doch verstanden habe. Zudem ist der astrologische Anteil der Ermittlungen nicht wirklich nachvollziehbar dargestellt. Vielleicht hat dieser Krimi zu viel auf einmal gewollt? Das ist mir streckenweise zu weitschweifig und langatmig geraten. Dabei blieb m.E. die Spannung viel zu schnell auf der Strecke, ganz anders als die spannende Leseprobe zu versprechen schien.

Alles in allem kann ich diesen Krimi überhaupt nicht weiter empfehlen.

Veröffentlicht am 24.12.2018

Nichts für mich

Hippie
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Als der junge Paulo in Amsterdam Karla trifft, ist er von ihr ganz fasziniert – so sehr, dass er mit ihr auf eine Busreise nach Nepal aufbricht. An Bord des „Magic Bus“ sind sie unterwegs und treffen dort ...

Als der junge Paulo in Amsterdam Karla trifft, ist er von ihr ganz fasziniert – so sehr, dass er mit ihr auf eine Busreise nach Nepal aufbricht. An Bord des „Magic Bus“ sind sie unterwegs und treffen dort auf Reisende, mit denen sie sich schnell anfreunden. Wie wird es mit ihnen weitergehen auf dem „Hippie-Trail“?

Paulo Coelho verarbeitet in diesem Buch eigene Erfahrungen aus seiner Jugendzeit. Dieses Buch ist so ganz anders geraten als seine bisherigen Bücher. Leider konnte mich diese Geschichte nicht wirklich packen, im Gegenteil, ich habe mich sehr schwer getan damit. Vor allem am Anfang merkte ich immer wieder, dass meine Gedanken beim Lesen abschweiften, dass ich mich fragte, worum es gerade gehe. Es kam mir eher vor, als habe der Autor diese Erinnerungen für sich selbst aufgeschrieben; mich als Leserin hat er definitiv nicht erreicht. Die Personen bleiben mir zu zweidimensional, die Geschichte plätschert vor sich hin, mit manchen kleinen Höhepunkten. Die Weisheiten, die in dieses Buch gestreut sind, kommen mir sehr abgehoben vor, sie haben mich in diesem Kontext nicht berühren können.

Da ich mich durch dieses Buch ziemlich durchgequält habe, kann ich es leider nicht weiter empfehlen.