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Veröffentlicht am 14.04.2019

Heute hier, morgen dort, ein Leben als Reiseblogger

Der Wind nimmt uns mit
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Klappentext:

Maya bindet sich weder an Orte noch an Menschen. Obwohl die Reisebloggerin erst 32 Jahre ist, hat sie schon fast die ganze Welt gesehen. Nur an einen Ort möchte sie niemals: nach La Gomera. ...

Klappentext:

Maya bindet sich weder an Orte noch an Menschen. Obwohl die Reisebloggerin erst 32 Jahre ist, hat sie schon fast die ganze Welt gesehen. Nur an einen Ort möchte sie niemals: nach La Gomera. Dort wohnt ihre Adoptivmutter Karoline. Dass Karoline nicht ihre leibliche Mutter ist, hat Maya vor Jahren durch Zufall erfahren, und bis heute hat sie ihr nicht verziehen. Doch dann wird Maya schwanger, und Tobi, der Mann, mit dem sie eine flüchtige Affaire hatte, hält sich ausgerechnet auf der Kananreninsel auf. Nur widerwillig fliegt Maya dorthin, zu den Aussteigern und Künstlern, zu ihrer Mutter. Sie ahnt nicht, dass es die wichtigste Reise ihres Lebens sein wird.

Das Buch "Der Wind nimmt uns mit" ist der dritte Band der Sommerbuchreihe von Katharina Herzog, erschienen bei Rowohlt Polaris. Die beiden Vorgängerbände heißen "Immer wieder im Sommer" und "Zwischen dir und mir das Meer". Dieser 3. Band kann gut unabhängig von den beiden vorangegangenen Bücher gelesen werden. Auch das Cover ist so gestaltet, dass man es eindeutig der Reihe zuordnen kann und gefällt mir sehr gut. Muscheln und Blüten umrahmen einen roten Farbklecks, ein fröhlichen sommerliches Motiv.

Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und angenehm zu lesen, man kann innerhalb kürzester Zeit in die die Geschichte eintauchen. Auch das Thema "Reiseblogger" fand ich spannend, habe ich mir doch nie Gedanken darüber gemacht, wie diese modernen Nomaden wohl leben. Sicher ist es mutig seinen Besitz aufzugeben und mit kleinem Gepäck auf der ganzen Welt unterwegs zu sein, wunderschöne Orte zu sehen. So wird in dem Buch z.B von einem wunderschönen Laternenfest in Taiwan berichtet. Da könnte man Maya um ihren Job schon beneiden. Aber Maya flüchtet eigentlich vor ihrem Leben, scheut die Aussprache mit ihrer Ziehmutter Karoline und wirkt deshalb nur rastlos und kann das Schöne um sie herum gar nicht so richtig genießen. Außerdem erwartet sie noch ein Baby nach einem One Night Stand, und das passt so gar nicht in ihr Lebensmodell.

Der Roman wird in 2 Zeitebenen erzählt und man erfährt, auch Karoline hat ihr Päckchen zu tragen. Zeitweise fand ich die Geschichte von Karoline wesentlich interessanter als die von Maya, was daran gelegen haben mag, dass ich Maya's Handeln oft als unreif und wenig durchdacht empfunden habe. Leider haben sich so einige inhaltliche Fehler in die Geschichte eingeschlichen, die mich beim Lesen irritiert haben. So gibt es z.B unterschiedliche Angaben über das Geburtsjahr von Maya oder Tobi's Wohnort in München variiert und verwirrten mich als Leserin.

Maya war mir als Protagonistin nicht unbedingt sympatisch, ihr Verhalten oft nicht nachvollziehbar ,ihre Ansichten nicht ihres Alters entsprechend. Karoline hat mir da schon besser gefallen. Ein ehrliches Gespräch zur rechten Zeit hätte für alle das Leben einfacher gemacht, aber so ist das ja auch oft im wahren Leben, Ängste und fehlendes Vertrauen führen dazu, dass man sich selbst im Weg steht.

Im Großen und Ganzen fand ich das Buch ganz unterhaltsam, es war leider ein bisschen vorhersehbar und es gab nur wenige Überraschungen im Handlungsverlauf. Die beschriebenen Hippies fand ich schon ziemlich strange und total übertrieben ,aber gerade diese Figuren hat die Autorin nach realem Vorbild (siehe Nachwort) geschaffen. Die Landschaftsbeschreibungen fand ich klasse. Es gab viele schöne Szenen, die mich sofort in Urlaubsstimmung versetzt haben.

Ein schönes Zitat noch am Schluss: "Ich möchte mit Erinnerungen sterben, nicht mit Träumen." Ich kann das Buch leider nicht uneingeschränkt empfehlen.

Veröffentlicht am 15.03.2019

Sirup für den Geist

Die Frauen vom Savignyplatz
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Die 17jährige Vicky, Metzgertochter und Verlobte von Herrn Tucherbe Ebert lässt sich zum Entsetzen ihrer Eltern auf den Fürsorgestipendiaten Willi Genzer ein und heiratet ihn schließlich als sie schon ...

Die 17jährige Vicky, Metzgertochter und Verlobte von Herrn Tucherbe Ebert lässt sich zum Entsetzen ihrer Eltern auf den Fürsorgestipendiaten Willi Genzer ein und heiratet ihn schließlich als sie schon in anderen Umständen ist. Mehr schlecht als recht bringt Willi die wachsende Familie durch, die im Elternhaus widerwillig geduldet wird. Schließlich verlässt Willi die Familie und Vicky's Vater hat doch noch Hoffnung die Tochter nach einer Scheidung gut zu verheiraten. Aber Vicky denkt selbst mit Kind Nummer 5 im Bauch gar nicht daran sich einen neuen Ernährer zu suchen. Sie wagt den Schritt in die Selbstständigkeit und eröffnet einen Buchladen für Bücher die ihr am Herzen liegen, Bücher zum Träumen, die sich wie Sirup um ihren Geist legen oder wie ihre Kritiker sagen Schundromane.

Die Handlung spielt in den 20er Jahren in Berlin und die zu Beginn der Geschichte noch sehr junge und sehr einfältige Vicky wächst im Laufe der Jahre über sich hinaus. Sie wird zur liebevollen Mutter, reflektiert nach dem Scheitern ihrer Ehe auch ihre eigenen Fehler und ist plötzlich Vorreiterin der Emanzipation und gründet ohne Fachkenntnisse einen Buchladen. Für mich war die Geschichte nicht sehr glaubhaft erzählt und ich konnte mich mit der Protagonistin auch nicht so recht identifizieren.

Ich hätte mir auch mehr Bezug zum geschichtlichen Hintergrund gewünscht. Leider wurde Zeitgeschichtliches nur als Randnotiz in den Roman eingeflochten. Trotz flüssigem Erzählstil konnte mich das Buch leider nicht fesseln.

Veröffentlicht am 01.03.2019

Abgründe einer Frauenseele

Frau im Dunkeln
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Ich muss gestehen meine Erwartungshaltung an diesen schon 2006 im Suhrkamp Verlag erschienenen Roman, der aber jetzt erst in die deutsche Sprache übersetzt wurde, war groß. Die Neapolitana Saga von der ...

Ich muss gestehen meine Erwartungshaltung an diesen schon 2006 im Suhrkamp Verlag erschienenen Roman, der aber jetzt erst in die deutsche Sprache übersetzt wurde, war groß. Die Neapolitana Saga von der Autorin ist ja in aller Munde , und ich habe sie noch nicht gelesen.

Nachdem ich mit dem Buch also freudig begonnen hatte, war ich dann nach kürzester Zeit schon fast versucht diesen Roman abzubrechen, so unsympathisch war mir ihre Protagonistin Leda und so wenig nachvollziehbar ihre Denkweise und ihr Handeln.

Die Handlung ist schnell erzählt! Leda, die vordergründig einen Strandurlaub an der süditalienischen Küste verbringt und dabei einen neapolitanischen Familienclan beobachtet, insbesondere einer jungen Mutter und ihrer Tochter beim Spielen zuschaut, reflektiert ihr eigenes Familienleben, ihre Mutterschaft und ihren beruflichen Werdegang. Leda lässt sich zu einer Tat hinreißen, die das Familienleben der Strandnachbarn durcheinanderwirbelt.

Elena Ferrante ist sicher eine tolle Autorin, aber in diesem Buch bündelt sie soviele negative Gedanken, dass es mir fast zuviel wurde. Ihre Potagonistin entpuppt sich nach und nach zu einer egozentrischen Person, einer Frau die mit dem Muttersein völlig überfordert ist, die diesem Leben dann entflieht und ihre Kinder zurücklässt, bevor sie bereut und zu ihnen zurückkehrt.

" Ich bin weggegangen . ich habe sie sitzenlassen, als die große 6 war und die Kleine 4. Nach 3 Jahren habe ich sie wieder zu mir genommen. Manchmal muss man fliehen, wenn man nicht sterben will."

Schlimm fand ich die Wortwahl die sie verwendet als sie über die Geburt ihrer jüngsten Tochter berichtet: " Sie war von Anfang an nicht Marta, sondern ein lebendiger Eisenklumpen in meinem Bauch. Mein Leib war nichts als blutiger Schleim, mit einem breiten Bodensatz, in dem sich ein aggressiver Polyp ausbreitete, der so fern war von jeder menschlichen Natur, dass er mich , obwohl er sich von mir nährte und aus mir wuchs, auf eine faulige Substanz ohne Leben reduzierte." Bitte ? Geht es noch? Ich hatte den Film "Alien" vor Augen bei dieser völlig überzogenen Beschreibung!

Derer Beispiele gibt es viele. Ich habe das Buch letztendlich zu Ende gelesen, aber ich bin davon überzeugt, dass Sie schon Besseres geschrieben hat.

Veröffentlicht am 30.01.2019

Nicht ganz überzeugend

Helenas Verfolger
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Karl wird tot im Rhein geborgen. Seine Verlobte Helena fühlt sich von der Polizei im Stich gelassen. Sie beginnt auf eigene Faust zu ermitteln, wo Karl zuletzt war: als Teilnehmer an einer Pharmastudie. ...

Karl wird tot im Rhein geborgen. Seine Verlobte Helena fühlt sich von der Polizei im Stich gelassen. Sie beginnt auf eigene Faust zu ermitteln, wo Karl zuletzt war: als Teilnehmer an einer Pharmastudie. Während der Studie treten vermehrt Probleme auf. Probanden erkranken schwer oder verschwinden spurlos. Jakub und Helena gelangen an Informationen über die Studie, die sie in Lebensgefahr bringt. Sie versuchen zu fliehen. Helen kann mit Hilfe einer Fremden, Anna entkommen. Doch Anna's Leben wird ab diesem Moment nicht mehr wie bisher sein......

Die Autorin Sabine Giesen hat einen Düsseldorf- Krimi zum Thema Medikamentenforschung geschrieben. Die gefährlichen multiresistenten Keime, die immer mehr Menschen das Leben kosten, weil Antibiotika in der Vergangenheit zu oft eingesetzt wurden und jetzt nicht mehr wirksam sind, sind ein interessantes und hochaktuelles Thema. In ihrem Buch scheint es eine Lösung für dieses Problem zu geben, und natürlich sollte dieses neue Wundermittel schnellstens zugelassen werden. Es geht um viel Geld, und da werden ethische Grenzen schnell mal überschritten.

Zu diesem Thema einen spannenden Krimi und dazu noch einen Regionalkrimi zu lesen hat mich gereizt. Der Einstieg in die Geschichte war leicht. Die Autorin schreibt flüssig aber auch recht einfach. Es kam auch durchaus Spannung auf, und man hat mit der Protagonistin mitgefiebert. Einige pfiffige Ideen haben mich zum Schmunzeln gebracht. Für einen Lokalkrimi gab es für mich aber zu wenig Lokalkolorit, und die Geschichte wurde zunehmend unglaubwürdiger. Zudem waren die Kapitel unglaublich lang, aber das ist wohl Geschmacksache.

Leider haben die Charaktere auch nicht wirklich Tiefe. Es wäre sicher spannend gewesen insbesondere von der Protagonistin Helena mehr über ihren Hintergrund zu erfahren. So bleibt dieser Krimi mit der tollen Grundidee leider etwas flach, war aber in großen Teilen durchaus unterhaltsam.

Veröffentlicht am 29.12.2018

Nicht überzeugend

Was wäre ich ohne dich?
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In jungen Jahren lernen sich der Franzose Martin, der nach seinem Abschluss an der Sorbonne in den USA seine Englischkenntnisse verbessern will und die Studentin Gabrielle in San Fransisco kennen und lieben. ...

In jungen Jahren lernen sich der Franzose Martin, der nach seinem Abschluss an der Sorbonne in den USA seine Englischkenntnisse verbessern will und die Studentin Gabrielle in San Fransisco kennen und lieben. Einen Sommer lang sind sie glücklich, doch dann muß Martin zurück nach Europa, wo er eine Karriere bei der Polizei beginnt. Die Beziehung zerbricht, obwohl beide davon überzeugt sind die Liebe ihres Lebens gefunden zu haben. Vom Drogendezernat hat Martin inzwischen zum OCBC, der französischen Zentralstelle zur Bekämpfung des illegalen Handels mit Kunstgegenständen gewechselt und ist einem Meisterdieb auf der Spur, dessen Verfolgung ihn erneut nach Kalifornien verschlägt, in die Stadt in der er mit Gabrielle so glücklich war.

Dieser Roman des französischen Autors Guillaume Musso ist schon 2009 in Frankreich erschienen. Die Übersetzung kam aber erst 2018 in den deutschen Handel. Erschienen ist das Buch im Piperverlag. Für mich war es das erste Buch, dass ich von Musso gelesen habe und es hat mich leider nicht überzeugt. Dieses Buch scheint zunächst ein ganz normaler Liebesroman zu sein, hat aber auch Elemente eines Krimis und eines Mysteryromans. Es ist irgendwie nichts Halbes und nichts Ganzes. Der Protagonist Martin war mir jetzt auch nicht wirklich sympathisch und ich konnte seine Handlungen auch nicht immer nachvollziehen. Auch als erwachsener Mann hat er sich oft trotzig und kindisch verhalten, fand ich.

"Lieben ist die Hoffnung, alles zu gewinnen und zugleich die Gefahr, alles zu verlieren, und manchmal auch das Risiko, weniger geliebt zu werden, als man selbst liebt." Das war der schönste Satz in diesem Buch und zugleich der Dreh und Angelpunkt der handelnden Personen des Romans.

Der Schreibstil des Autors war flüssig und gut zu lesen. Die Geschichte steuert auf einen scheinbaren Höhepunkt zu,um sich dann recht kurios und mystisch aufzulösen,. Anders kann ich es nicht beschreiben, ohne zu viel von der Handlung zu verraten. Ich würde wahrscheinlich noch einmal einen Roman von Musso zum Vergleich lesen wollen. So richtig empfehlen kann ich dieses Buch nicht. Gefallen haben mir die Landschaftsbeschreibungen, der Schauplatz San Fransisco, wunderschön.