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Veröffentlicht am 12.02.2019

Überlebenskampf

Davor und Danach
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Mhairi ist 14 und allein. In einer Welt, in der nichts mehr so ist wie davor. Im Danach. Sie hat nichts, außer den Sachen, die sie im Leib trägt, einer Wasserflasche, Papieren, die sie als 14jährige Schottin ...

Mhairi ist 14 und allein. In einer Welt, in der nichts mehr so ist wie davor. Im Danach. Sie hat nichts, außer den Sachen, die sie im Leib trägt, einer Wasserflasche, Papieren, die sie als 14jährige Schottin ausweisen, und einer Pistole ohne Patronen. Und sie versucht, die schottische Insel zu erreichen, auf der ihre Großmutter lebt. Bis sie einen kleinen Jungen trifft, dem sie eigentlich nicht helfen will, nicht helfen kann.

Die Welt steht am Abgrund. Nichts ist mehr wie es war. Die Grenzen zu Ländern, in denen es noch Ressourcen gibt, sind dicht. Und Mhairi versucht, den Weg nach Hause zu finden. Als das Davor unterging, war sie mit ihren Eltern im Sudan. Alle Erlebnisse auf dem Weg nach Hause hat Mhairi hinter einer dicken Mauer verborgen, der FESTUNG. Und sie kämpft. Das hat mich beeindruckt. Dieses 14jährige Mädchen, das kämpft, schlau ist und so viele Gedanken hat. Ein Mädchen, das weiß, dass der kleine Junge keine Chance hat, weil er ein Illegaler ist, das ihn aber trotzdem nicht sich selbst überlassen kann.

Bis zu einem gewissen Punkt etwa zur Hälfte des Buches habe ich die Geschichte gerne gelesen. Der Schreibstil, der anders ist, abgehackt, weil er Mhairis Gedanken widerspiegelt, bis zu dem Punkt, wenn sie die FESTUNG aktiviert, so dass ein Teil der Geschichte immer im Dunkeln bleibt, hat mir gefallen, weil sich der Leser seine eigenen Gedanken machen muss über das, was mit ihren Eltern und Begleitern passiert ist.

Dann kippte die Geschichte für mich. Ab der Flucht aus dem Lager folgte ich Mhairi und ihrem kleinen Begleiter nur noch widerwillig bis zum trostlosen Ende, das aber zur Geschichte passt, die die Welt in trostlosen Bildern zeigt.

Trotz des tollen Beginns am Ende leider nur eine durchschnittliche Geschichte.

Veröffentlicht am 01.02.2019

Versteckt im Wald

Das Licht in meiner Dämmerung
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Nachdem Eleonore Zander entführt wurde und fliehen konnte, wird sie von Ethan McConnor gerettet. Da die Entführer noch auf freiem Fuß sind und wissen, wer Eleonore ist, versteckt er sie in seinem Haus ...

Nachdem Eleonore Zander entführt wurde und fliehen konnte, wird sie von Ethan McConnor gerettet. Da die Entführer noch auf freiem Fuß sind und wissen, wer Eleonore ist, versteckt er sie in seinem Haus im Wald. Und beide sind traumatisiert: Sie von dem Mord an ihrem Bruder bei ihrer Entführung, er von einem Ereignis in seiner Kindheit. Können die beiden zusammenfinden?

Ich war wirklich gespannt auf diesen Roman, weil die Grundgeschichte so schön klang. Leider habe ich von Anfang an nicht richtig in die Geschichte reingefunden. Alles kam mir konstruiert vor. Ich meine, wirklich: Welche Polizeibehörde würde eine traumatisierte entführte Frau bei einem wildfremden Kerl im Wald lassen, weil ihr Leben angeblich bedroht ist? Welcher traumatisierte und mürrische Mensch wie Ethan würde anstandslos eine Wildfremde in seinem Haus aufnehmen, ihr den einzigen Schlafplatz überlassen und sich total anpassen? Und zum Schluss: Welche normale Frau würde nach so einem Erlebnis mit einem Wildfremden in den Wald gehen, um dort mit ihm in seinem Haus zu wohnen? Und auch die Liebesgeschichte fand ich merkwürdig. Ethans Verhalten El gegenüber erschien mir schon richtiggehend fragwürdig und nicht in Ordnung. Ich würde ihm raten, direkt mal einen Psychiater aufzusuchen.

Mit all diesen zweifelnden Fragen im Kopf konnte ich das Buch nicht wirklich genießen. Zwar mochte ich Ethans Leben mitten im Wald und fand auch seine Behausung wirklich toll, aber insgesamt konnte mich das Buch nicht mehr überzeugen.

Veröffentlicht am 30.01.2019

In eisiger Kälte

Die Fremde auf dem Eis
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Valerie Blaine organisiert Erlebnisreisen durch die arktische Kälte Westkanadas. Doch sie verbindet noch viel mehr mit diesem Teil der Welt. Ihre leibliche Mutter kam hier ums Leben, als Valerie noch ein ...

Valerie Blaine organisiert Erlebnisreisen durch die arktische Kälte Westkanadas. Doch sie verbindet noch viel mehr mit diesem Teil der Welt. Ihre leibliche Mutter kam hier ums Leben, als Valerie noch ein Kind war. Die Umstände waren mysteriös. Auf ihrer aktuellen Tour mit Touristen wird sie nun ständig an die Ereignisse damals erinnert. Wer hat ein Interesse daran, Valerie mit dem Tod ihrer Mutter zu konfrontieren?

Das Buch erzählt neben der eigentlichen Story rund um Valerie sehr viel über das Land und die Leute, die in dieser ungastlichen Umgebung leben. Für mich leider ein bisschen zu viel. Zu oft war ich aus dem eigentlichen Lesefluss herausgerissen, weil wieder eine Geschichte rund um Land und Leute folgte. Trotzdem fesselte mich Valeries Geschichte, denn auch ich wollte wissen, was mit ihrer Mutter wirklich passiert ist, als sie mit ihrem Mann vor 30 Jahren dieselbe Reise unternahm.

Die geschilderte Reise macht Lust auf einen Trip ins ewige Eis, auch wenn mir schon bei dem Gedanken daran kalt wurde. Die Aufklärung des Verbrechens im Buch war mir dann fast schon ein bisschen zu banal und auch die eingeflochtene Liebesgeschichte kam nicht so richtig bei mir an.

Obwohl sich die Geschichte gut liest und man viel über das Leben der Menschen im ewigen Eis erfährt, konnte mich das Buch nicht komplett überzeugen.

Veröffentlicht am 28.01.2019

Ich sehe dich

I can see U
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Marie ist hin und weg, als Ben als Neuer in ihre Klasse kommt. So gutaussehend und freundlich ist er. Und er scheint immer zu wissen, was die Mitschüler gerade brauchen. Doch dann gehen online plötzlich ...

Marie ist hin und weg, als Ben als Neuer in ihre Klasse kommt. So gutaussehend und freundlich ist er. Und er scheint immer zu wissen, was die Mitschüler gerade brauchen. Doch dann gehen online plötzlich seltsame Dinge vor sich. Fotos werden geteilt, die privat sind, Fotos werden gefälscht und Sachen zugeschickt, die niemand bestellt hat. Wer will die Klassengemeinschaft stören und warum?

Das Jugendbuch „I can see u“ spielt mit der Sorglosigkeit der Jugend in Bezug auf ihre Online-Aktivitäten. Scheinbar harmlose Gruppenchats bergen plötzlich Gefahren in Bezug auf das gesellschaftliche Leben. Das ist gut gemacht und zeigt eindringlich, wie einfach es sein kann, eine Person ins Abseits zu stellen. Maries scheinbar sorgloses Leben ist plötzlich öffentlich und bringt durch ein gefälschtes Foto Gerüchte auf, die von ihren Klassenkameraden genüsslich verbreitet werden. Doch wer oder was steckt hinter den Aktionen?

Die „schöne neue Welt“, die in dem Buch beschrieben wird, scheint gar nicht mehr so weit entfernt, wenn man an die „Alexas“ dieser Welt denkt und wie sie den Menschen das Denken und Handeln weitgehend abnehmen. Da scheint es nur noch ein kleiner Schritt zu dem Moment zu sein, den Morgenroth in „I can see u“ beschreibt … und das ist wirklich beängstigend.

Das Buch ist gut geschrieben und auch wenn es für eine jüngere Zielgruppe gemacht ist, hat es mich weitgehend gut unterhalten. Den Schluss fand ich ein bisschen zu viel, das Thema ist aber sehr aktuell und gut umgesetzt.

Veröffentlicht am 23.01.2019

Lustig, aber auch zweifelhaft

Ein Affe an der Angel
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Darko lebt in einem Hochhaus im 8. Stock. Er ist verrückt nach Tieren und denkt sich abenteuerliche Dinge aus, die er als Tierforscher tun würde. Als erstes fielen mir bei der Leserprobe die tollen Illustrationen ...

Darko lebt in einem Hochhaus im 8. Stock. Er ist verrückt nach Tieren und denkt sich abenteuerliche Dinge aus, die er als Tierforscher tun würde. Als erstes fielen mir bei der Leserprobe die tollen Illustrationen auf, weshalb ich das Buch lesen und an meine kleine Nichte weitergeben wollte.

Das Buch ist in drei kleine Geschichten unterteilt, die sehr unterhaltsam und lustig sind, dabei durch ihre Illustrationen glänzen. Ein bisschen unwohl ist mir, wenn ich dabei zusehen „muss“, dass Darko aus dem Fenster im 8. Stock angelt oder bei Stau auf der Autobahn aus dem Auto aussteigt. Hier werden Kinder zu Dingen animiert, bei denen mir nicht ganz wohl ist. Solange man das Buch mit kleinen Kindern zusammen liest, kann man auf die Gefahren hinweisen, doch da das Buch für Kinder zwischen 6 und 8 Jahren gedacht ist, die das Buch schon selber lesen können, wird mir ein wenig mulmig.

Wegen der Illustrationen und der sehr fantasievollen Geschichten hat mir das Buch gefallen, aber wegen der zuvor erwähnten gefährlichen Ideen, auf die Kinder durch das Lesen des Buches kommen könnten, kann ich nicht die volle Punktzahl geben.