Profilbild von SillyT

SillyT

Lesejury Star
online

SillyT ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit SillyT über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.06.2019

Leider nicht meine Geschichte

Als die Tage ihr Licht verloren
0

Deutschland in den dreißiger Jahren: die beiden Schwestern Linda und Gitte wachsen gemeinsam bei ihren Eltern in Berlin auf. Beide genießen ihr Leben und ihre Freiheiten und arbeiten als Sekretärinnen, ...

Deutschland in den dreißiger Jahren: die beiden Schwestern Linda und Gitte wachsen gemeinsam bei ihren Eltern in Berlin auf. Beide genießen ihr Leben und ihre Freiheiten und arbeiten als Sekretärinnen, auch wenn Gitte sich lieber dem Jurastudium und Linda der Kunst gewidmet hätten. Dann lernt Linda den ruhigen Erich kennen und verliebt sich bis über beide Ohren. Als die beiden heiraten, scheint für Linda das Leben perfekt, doch dann kommt der Krieg und auch Erich wird einberufen. Als die Briefe von der Front ausbleiben, verfällt Linda in tiefste Depressionen und wird in ein Sanatorium eingeliefert. Doch das Sanatorium ist alles andere als sicher, denn psychisch kranke Menschen werden von den Nazis zum Tode verurteilt.
Meine Meinung
Das Cover gefiel mir gleich auf den ersten Blick, denn hier passt es wirklich wunderbar zum Inhalt. Romane aus dieser Zeit, bzw. die aus dieser Zeit erzählen, haben auf mich immer eine besondere Faszination, erzählen sie doch von etwas, was man sich wünscht, dass es nie geschehen wäre. Gerade das Thema der psychischen Erkrankungen in der Zeit des zweiten Weltkriegs gibt es nur wenige und so war ich sehr gespannt auf die Umsetzung des Debüts.
Der Einstieg beginnt noch recht langsam und es fiel mir leider sehr schwer, mich an den Schreibstil der Autorin zu gewöhnen. Stephanie von Heyek erzählt eher abgehackt und lässt vieles unausgesprochen zwischen den Zeilen ruhen. Das machte es mir hier auch schwer, von der Geschichte wirklich berührt zu werden, da ich einfach nicht in den gewohnten Lesefluss gefunden habe.
Dadurch, dass mir der Stil nicht so leicht fiel, war es auch schwer, hier richtig tief mitempfinden zu können. Die Handlung, die ja zu einem großen Teil während des zweiten Weltkrieges spielt, konnte mich trotz des erschreckenden Themas und der bekannten realen Geschichte nicht richtig fesseln. Dazu kommen die wechselnden Perspektiven, die ich zwar für gewöhnlich mag, die mir aber hier sehr schwer fielen, da ich oft den Faden verlor und dann erstmal wieder schauen musste, welche Person gerade im Mittelpunkt steht. Mir fehlte hier eine klare Linie, zu oft hatte ich den Eindruck, dass hier Ereignisse einfach nacheinander aufgezählt wurden, ohne die für diese Zeit schwere und tiefe melancholische Stimmung einzufangen.
Liest man die Charaktereigenschaften der beiden Schwestern, so müsste man ja meinen, dass man sie wirklich auf den ersten Blick auseinanderhalten könnte. Doch beide blieben, ebenso wie weitere Charaktere, eher blass. Genau wie bei der Handlung fehlte es mir hier, mit den Schwestern mitzuleiden oder mitzuzittern. Distanz blieb bei diesem Roman auch bei den Personen für mich gewahrt.
Mein Fazit
Gerade Bücher aus der Zeit des zweiten Weltkrieges können mich mit ihren Schrecken immer tief bewegen. Doch dieses Gefühl blieb mir hier leider fern. Ich war der teilnahmslose Beobachter, dem es oft schwer fiel, den Faden nicht zu verlieren. Sehr schade, aber richtig mitnehmen konnte mich dieses Buch leider nicht.

Veröffentlicht am 12.05.2019

Konnte mich leider nicht überzeugen

Golden Darkness. Stadt aus Licht & Schatten
0

New York in einer fernen Zukunft wird gespalten in eine Teil aus Licht und einen Teil aus Dunkelheit. Die Magier des Lichts halten den Bereich der Dunkelheit in Unterdrückung. Lucie, eine Lichtmagierin ...

New York in einer fernen Zukunft wird gespalten in eine Teil aus Licht und einen Teil aus Dunkelheit. Die Magier des Lichts halten den Bereich der Dunkelheit in Unterdrückung. Lucie, eine Lichtmagierin aus Manhattan, kennt auch die Seite der Dunkelheit, denn dort wuchs sie auf. Als sie gemeinsam mit ihrem Freund Ethan von einer Wochenendreise auf Marthas Vineyard zurück nach New York kehrt, wird der Zug angehalten und Ethan von den Wächtern bedroht, da er angeblich Verrat begangen hat. Verrat bedeutet Tod, doch als Ethans Doppelgänger Carwyn auftaucht, entkommt Ethan noch einmal. Doch von jetzt an ändert sich für Lucie und Ethan alles, denn plötzlich befinden sie sich mitten in einer Revolution.
Meine Meinung
Das Cover ist ein absoluter Hingucker und macht schon beim Betrachten neugierig. Zwar fand ich den Klappentext noch recht undurchschaubar, doch genau das steigerte auch die Neugier.
Das Buch beginnt recht spannend und spektakulär mitten in der Handlung mit der Festnahme Ethans. Doch danach fand ich es erstmal sehr verwirrend. Was mich hier gestört hat, war die recht umfangreiche Erklärung, wie es um New York und dessen derzeitige politische Situation steht, wer wohin gehört und warum. Kennt ihr das Show, don’t tell? Hier war es einfach viel zu viel Erzähltes, was ich nur mühsam nachvollziehen konnte. Woher kommt die Magie? War sie schon immer da? Wieso herrscht dieser Zwist? All das blieb mir noch fern, auch wenn ich vieles an Hintergrundwissen erhalten habe.
Der Schreibstil liest sich recht einfach, doch auch hier hatte ich manchmal das Gefühl, den roten Faden zu verlieren. Die Handlung plätschert vor sich hin und plötzlich passiert wieder etwas unvorhergesehenes, aber die großen Zusammenhänge, ein Komplettbild, hat sich mir leider nicht erschlossen.
Ebenso hatte ich Schwierigkeiten, mir den Weltenaufbau vorzustellen. Zum einen wirkt die Welt wie eine Zukunftsvision, doch warum gibt es plötzlich Magie? Es fühlte sich ein wenig so an, als hätte ich einen ersten Band mit dem gesamten Hintergrund verpasst.
Protagonistin Lucie, aus deren Perspektive man die Geschichte in der Ich-Form erlebt, blieb mir leider auch sehr fern. Gerade diese Erzählform bringt mir die Protagonisten eigentich sehr nahe, doch bei Lucie konnte ich so manch eine Handlung nicht richtig nachvollziehen. Sie ist nicht die typische Heldin einer Geschichte und ich hatte eher den Eindruck, dass sie hier ein politischer Spielball blieb. Sie ist blass und leider konnte ich mich weder mit ihr identifizieren noch mitfiebern oder mitfühlen.
Leider ging es mir mit den weiteren Charakteren sehr ähnlich. Sowohl Ethan als auch sein Doppelgänger Carwyn blieben mir zu unausgegoren. Ihre Entwicklungen kamen mir zu plötzlich und ihre Handlungen haben mch manchmal verwirrt. Schade, denn gerade diese Idee des Doppelgängers und deren Gegenteiligkeit hätte viele spannende Ideen bringen können.
Mein Fazit
Alles in allem hat mir die Grundidee richtig gut gefallen, doch die Umsetzung war leider nicht meine. Mir fehlte oft der rote Faden, die Vorstellungskraft, Erklärungen zu bestimmten Handlungen und eine facettenreiche Protagonistin. All das blieb nur in den Ansätzen und hätte doch eigentlich ganz viel Potential geboten. Doch so richtig mitfiebern konnte ich nicht und beim Beenden hatte ich immer noch das Gefühl, tausend Fragen im Kopf zu haben. Schade, aber für mich war diese Geschichte leider nichts.

Veröffentlicht am 14.03.2019

Mehr Tempo erhofft

Vanitas - Schwarz wie Erde
0

Seit einer Weile arbeitet Carolin in einem Blumenladen ganz in der Nähe des Wiener Zentralfriedhofs. Es scheint, als wäre sie mit diesem Berug rundum glücklich, doch Carolin hat Geheimnisse. Geheimnisse, ...

Seit einer Weile arbeitet Carolin in einem Blumenladen ganz in der Nähe des Wiener Zentralfriedhofs. Es scheint, als wäre sie mit diesem Berug rundum glücklich, doch Carolin hat Geheimnisse. Geheimnisse, die fest mit ihrer eigenen Vergangenheit verknüpft sind, vor denen sie sich versteckt und die ihr große Angst machen. Zunächst sah es auch so aus, als wäre endlich Ruhe in Carolins Leben eingekehrt, bis sie eines Tages einen Blumengruß vor ihrer Wohnungstür findet. Einen Gruß, dessen Bedeutung sie umgehend versteht und von dem sie genau weiß, von wem er kommt.
Meine Meinung
Ich bin ein großer Fan der Autorin Ursula Poznanski und so habe ich mich riesig gefreut, als ich ihren neuen Thriller entdeckte. Auch das Cover sieht absolut gelungen aus und weckt gleich Aufmerksamkeit und der Prolog machte mich sehr neugierig auf das Buch. Nach diesem spannenden Einstieg wird jedoch das Tempo ein wenig herausgenommen und der Leser bekommt einen ersten Blick auf die Protagonistin Carolin.
Was mir gut gefallen hat, ist der leicht zu lesenden Schreibstil der Autorin. Ursula Poznanski kann einfach Geschichten erzählen, die man sich als Leser sehr gut vorstellen kann. Allerdings fiel es mir hier unglaublich schwer, mich in ihre neue Hauptfigur Carolin hineinzufühlen. Man erfährt zunächst nur ansatzweise, dass sie sich versteckt, warum und weshalb wird immer mal wieder kurz angedeutet, bleibt aber relativ vage. Das hat mich doch schon ein wenig gestört, denn ich konnte mich leider nicht richtig in Carolin hineinversetzen. Zwar erzählt diese auch in der Ich-Form von den Ereignissen, bleibt aber auf ihre eigene Art blass. Sie ist traumatisiert, leidet unter Panikattacken und reagiert auch häufig rein instinktiv. Doch, wie auch schon erwähnt, hätte ich hier gerne mehr davon gewusst, was ihr wirklich widerfahren ist. Auch ihre Handlungen konnte ich nicht immer nachvollziehen, denn manches Mal überraschte sie mich mit ihrem unlogischen Verhalten. Ich habe schon überlegt, ob sie durch diese Ereignisse der Vergangenheit geheimnisvoll wirken sollte, für mich wurde sie dadurch aber eher unsympathisch und nur wenig greifbar. Neben Carolin gibt es auch diverse Nebencharaktere, die aber auch erstaunlich blass blieben. So richtig konnte ich davon keinen fassen.
Auch das Tempo des Thrillers bleibt über weite Teile eher ruhig. Ich muss nicht von Anfang bis Ende nur Action haben, aber hier brauchte es einfach zu lange, bis überhaupt etwas wirklich Spannendes passierte. Alles in allem plätschert die Geschichte so vor sich hin und ich musste mich doch immer wieder zusammenreißen, um am Ball zu bleiben. Ja, es gab durchaus Szenen, die mal etwas spannender wurden, doch auch hier bleibt es für meinen Geschmack zu flach.
Mein Fazit
Ich weiß nicht, ob meine Erwartungen einfach gigantisch hoch waren, weil mich die Autorin bisher noch nie enttäuscht hat, aber leider konnte mich Vanitas nur wenig überzeugen. Für einen Thriller fehlte mir das Tempo, für ein Drama die Hintergründe und die Protagonistin blieb mir unnahbar bis hin zu unsympathisch. Einzig der wirklich flüssige und klare Schreibstil konnten mich dazu bringen, das Buch nicht ganz aus der Hand zu legen. Schade, aber mich konnte das Buch leider nicht überzeugen.

Veröffentlicht am 01.02.2019

Verharmlosende Geschichte?

Stella
0

Wir schreiben das Jahr 1942 als der junge Friedrich vom Genfer See nach Berlin reist. Er hat sich an der Kunsthochschule eingeschrieben, doch eigentlich ist es mehr die Neugier, die ihn nach Berlin treibt. ...

Wir schreiben das Jahr 1942 als der junge Friedrich vom Genfer See nach Berlin reist. Er hat sich an der Kunsthochschule eingeschrieben, doch eigentlich ist es mehr die Neugier, die ihn nach Berlin treibt. Doch an der Kunsthochschule trifft er auf die junge und völlig unkonventionelle Kristin, die ihn von Beginn an fasziniert. Sie nimmt ihn mit auf eine Reise durch die Nachtclubs Berlins, erzählt Friedrich aber nur wenig über sich. Bis sie plötzlich verschwindet und nach einiger Zeit wieder in seinem Hotelzimmer auftaucht. Sie gesteht ihm, dass ihr Name Stella Goldschlag ist und ihre Eltern sich noch im Sammellager in der Hamburger Straße befinden. Nur durch einen Pakt sei sie diesem entkommen, doch worum es dabei geht, will sie nicht verraten.
Meine Meinung
Das schwarze Cover mit dem Gesicht einer jungen Frau tauchte plötzlich überall auf und als ich all die Diskussionen rund um das Buch las, wollte auch ich mir ein Bild über die Geschichte machen.
Ich muss zugeben, dass ich mir selbst jetzt, beim Schreiben der Rezension, nicht richtig sicher bin, was ich nun letzten Endes von dieser Geschichte halten soll und selten fiel es mir schwerer, ein Urteil über etwas zu fällen, da es hier nicht nur um den persönlichen Geschmack geht, sondern auch darum, dass Takis Würger hier Bezug auf reale Geschehnisse nimmt.
Die Geschichte selbst ist in einer leichten, beinahe stakkatohaft wirkenden Sprache erzählt, was auf mich zum einen eindringlich wirkte, zum anderen Raum für Interpretationen lässt. Rein von diesem Stil her, hat mir die Geschichte gefallen.
Jedoch ist es der Inhalt, der mich sehr nachdenklich stimmt und mich zwiegespalten zurücklässt. Das Geschehen rund um Friedrich bleibt eher im Hintergrund, was die gesamte Geschichte harmloser darstellt als sie ist. Denn in seinem Buch geht es auch unter anderem um Stella Goldschlag, deren Geschichte man im Internet schnell recherchieren kann. Genau dieser Bezug auf die reale Stella macht mir diese Geschichte sehr madig, denn Würger rückt diese Person hier in ein viel zu harmloses Licht. Zwar wird betont, dass es sich bei der Stella im Buch um eine fiktive Person handelt, doch warum musste man dann den Namen einer real existierenden Person nehmen? Hätte es für dieses Buch nicht auch gereicht, wenn auch die Person, in die sich Friedrich verliebt, eine fiktive Person gewesen wäre? Hätte Würger hier nur den Zwiespalt einer so genannten Greiferin einbauen wollen, hätte es ebenfalls ausgereicht, eine fiktive Person zu wählen, so wie auch Friedrich rein fiktiv ist. So wird aber die reale Handlung der Stella Goldschlag nicht mit dem dafür nötigen Tiefgang dargestellt, sondern etwas in ihre Persönlichkeit hinein interpretiert, was man einfach nicht wissen kann.
Ich müsste lügen, dass Würger mich nicht mit dem ein oder anderen Mittel berührt hätte. So nimmt er zu Beginn der Kapitel reale Ereignisse auf, die zum jeweiligen Handlungs-zeitraum im Buch passten. Auch die Prozessakten am Ende der Kapitel schockieren und beühren. Doch auch wenn das das rein geschichtliche aufgreift, bleibt es für mich nur ein Stilmittel, um den Leser zu packen, was mit der Handlung zwischen Friedrich und Stella eher blass bleibt.
Auch die wenigen Charaktere der Geschichte hätten für mich mehr Tiefe erreichen müssen. Friedrich ist ein sehr naiver, junger Mann, der in Stella etwas hineininterpretiert und glaubt, sie zu lieben. Die fiktive Stella bleibt auch hinter meinen Erwartungen, aber das habe ich ja bereits erklärt. Bleiben noch Friedrichs Eltern durch die man ein wenig mehr Friedrichs Charakterentwicklung erklärt bekommt und den jungen Obersturmbann-führer Tristan von Appen. Dieser hätte eine durchaus interessante Persönlichkeit sein können, wird aber zum Ende hin zu schnell abgehandelt.
Mein Fazit
Es gibt viele Bücher aus und über den zweiten Weltkrieg und über all seine Schrecken. Auch Stella hätte eine sehr interessante Geschichte ergeben, wäre hier nicht zu viel, zu frei interpretiert worden. Wäre Würger bei rein fiktiven Personen geblieben, hätte mich die Geschichte mehr mitgenommen. Trotzdem lässt mich Würger nach wie vor über seinen Text grübeln und damit hat er zumindest etwas erreicht, nicht wahr?

Veröffentlicht am 26.12.2018

Leider konnte ich keinen Bezug zur Geschichte aufbauen

Wie Eulen in der Nacht
0

Bist du auf der Suche nach einem Wunder? Dann reise in die Wüste Colorados und triff dort auf die Familie Soria. Familie Soria ist bekannt dafür, Wunder zu wirken und allen voran Daniel Soria gibt alles, ...

Bist du auf der Suche nach einem Wunder? Dann reise in die Wüste Colorados und triff dort auf die Familie Soria. Familie Soria ist bekannt dafür, Wunder zu wirken und allen voran Daniel Soria gibt alles, um Wunder zu wirken. Die Wunder der Familie sind alle gleich: sie sollen den Geist desjenigen reinigen, der auf der Suche nach einem Wunder ist. Doch einmischen sollte man sich bei einem Wunder nicht und genau dies macht Daniel eines Tages, aus Liebe.
Meine Meinung
Das Cover und der farbige Buchschnitt des neuen Buches der Autorin Maggie Stiefvater ist wirklich wunderschön und ein wahrer Eyecatcher, der mich auf den ersten Blick ansprach und neugierig machte. Ausserdem wollte ich schon seit längerem endlich ein Buch der Autorin lesen, so dass ich an diesem kaum vorbei kam.
Leider fiel mir aber schon der Einstieg in die Geschichte nicht allzu leicht, denn auch wenn die Autorin wirklich über einen sehr melodischen, fast poetischen Schreibstil verfügt, konnte ich zum Inhalt des Geschriebenen überhaupt keinen Bezug finden. Alles kam mir so unglaublich verworren vor und ich hatte einfach kein Gefühl für das Erzählte bekommen. Mir fehlte einfach das Verständnis, was die Autorin mir mit der Geschichte beschreiben wollte und wohin das alles führen sollte. Stattdessen fühlte es sich für mich so an, als würde man zwischen den einzelnen Charakteren und deren Geühlen hin und her springen und keiner kam mir dabei wirklich näher. Stattdessen habe ich, vor allem zu Beginn, alles durcheinander gewirbelt, was auch an der skurrilen Geschichte und den Handlungssprüngen lag. Auch sonst erzählt sie hier sehr sehr viel in Metaphern, die ich, wahrscheinlich auch aus mangelnder Aufmerksamkeit beim Lesen, einfach nur selten wirklich verstanden habe.
Auch nach dem Einstieg kam für mich nur sehr selten Spannung auf, denn insgesamt ist es eine absolut ruhige, im immer gleich bleibenden Ton verlaufende Geschichte. Es kommen eine ganze Menge Charaktere auf den Leser zu und allen ist eins gemeinsam, mit dem sie beschrieben werden: nämlich eine Sache, die sie wollen und eine, die sie fürchten. Doch selbst diese Dinge blieben mir extrem schwer zu begreifen oder zu fassen und so ging es eigentlich durch das ganze Buch. Im Nachhinein erfuhr ich zwar, dass sie die Geschichte auf eine Art Volksmärchen aus Mexico bezog, doch auch mit diesem Wissen konnte ich leider nicht fiel anfangen.
Erzählt wird die Geschichte durch einen allwissenden Erzähler, doch ich hatte hier den Eindruck, dass alles immer nur oberflächlich betrachtet wurde und auf den etwas über 300 Seiten zu viel versucht wurde, einzubringen.
Im Mittelpunkt der Geschichte steht die Familie Soria und ihre aussergewöhnliche Kraft, Wunder zu wirken. Die Familie besteht aus den unterschiedlichsten Charakteren, aber auch hier konnte ich mich weder in einen davon hineinversetzen, noch verstehen, was diesen bewegte. Das Gefühl, es hier mit lebendigen Charakteren zu tun zu haben, blieb mir leider völlig aus.
Mein Fazit
Ich wollte diese Geschichte unbedingt mögen, allein, weil das Buch einfach ein wahres Schmuckstück ist und ich schon so viel positive Stimmen zur Autorin gehört habe. Doch hier fehlte mir leider jegliches Begreifen der Geschichte. Weder Charaktere noch Handlung kamen mir näher und auch wenn ich es bis zum Ende gelesen habe, kam hier kein Hochgefühl beim Lesen auf, stattdessen war ich froh, es beendet zu haben. Mit Sicherheit wird auch diese Geschichte ihre Liebhaber finden, denn wie immer, ist es eine reine Geschmackssache. Meine Geschichte war es leider nicht.