Kein Buch, das man schnell vergisst!
Falling FastInhalt
Mutig sein, Abenteuer erleben, die USA bereisen: Hailee DeLucas Zeit als stille graue Maus ist vorbei. Auf ihrem Roadtrip will sie sich einen Sommer lang ihren Ängsten stellen und sie besiegen, ...
Inhalt
Mutig sein, Abenteuer erleben, die USA bereisen: Hailee DeLucas Zeit als stille graue Maus ist vorbei. Auf ihrem Roadtrip will sie sich einen Sommer lang ihren Ängsten stellen und sie besiegen, um nicht nur sich selbst, sondern auch ihre Schwester Katie stolz zu machen. Doch als ihr Wagen in der kleinen Stadt Fairwood den Geist aufgibt, ist sie dort gestrandet. Dort lernt sie Chase Whittaker kennen und ist augenblicklich in Schwierigkeiten – wie kann sie sich seinem Charme entziehen und ihm widerstehen, wenn er ihr Innerstes nach Außen kehrt? Schließlich ist ein Sommer alles, was sie haben …
Meine Bewertung
Hailee und Chase sind die großen Herzensbrecher dieses Jahres. Ich hatte jedes Mal beim Lesen wieder ein Lächeln auf den Lippen und Tränen in den Augen. Es ist unglaublich zu sehen, was für eine Entwicklung die Charaktere durchmachen und wie sich in mein Leben geschlichen haben. Es fällt mir unheimlich schwer, in Worte zu fassen, was dieses Buch mit mir getan hat, aber eins weiß ich: „Falling Fast“ ist mein Highlight des Jahres, denn nichts übertrifft die vielen schönen Stunden, die ich mit Hailee in Fairwood verbracht habe.
Fangen wir doch direkt dort an: Fairwood ist so heimelig, dass es mich sofort an Stars Hollow aus den „Gilmore Girls“ erinnert hat. Die Charaktere sind ebenso lebensnah und echt gestaltet, dass man Chase‘ Familie, die Leute aus dem Diner und dem süßen Café, die Besitzerin des Buchladens und selbst ganz besondere Orte, die typisch für das Shenandoah-Tal sind, direkt vor Augen hatte. Ich für meinen Teil mag von den Nebencharakteren Jesper am meisten. Er ist der Grund, dass Hailee überhaupt nach Fairwood kommt, und obwohl dies sehr traurig ist, hat er das Buch über einen riesigen Einfluss auf sie gehabt. Er scheint ein ganz besonderer Mensch zu sein, den man nicht direkt kennenlernt, sondern nur durch Erzählungen. Denn Jesper ist bereits zu Anfang des Buchs tot und wir begleiten Hailee auf den Friedhof, wo sie zu seinem Grab geht.
Nur kurz darauf taucht Chase auf und hier wird es wieder lustiger: Hailees eher schüchterne Art, mit der sie wirklich Schwierigkeiten hat, auf Menschen zuzugehen, beißt sich mit ihrem Vorsatz, mutig zu sein. Ich fand es schön zu sehen, dass sie trotz aller mutigen Aktionen ihren Charakter nicht völlig ändert, dass sie immer noch Selbstzweifel und Ängste hat, denn darin habe ich mich am meisten widergespiegelt gesehen. Ich verstehe die Anxiety, die Hailee in diesen Momenten überkommt, die das Sprechen und Denken schwer macht, weil man Angst hat, sich zu blamieren. Und ich bewundere sie für ihre Entschlossenheit, für die Spontaneität, für ihren Vorsatz, den sie durchzieht. Hailee ist ein ganz besonderer Charakter und Chase passt einfach perfekt zu ihr …
… was auch das Problem an der Sache ist. Denn sie haben nur einen Sommer, der bald endet. Und beide sind verwickelt in Geheimnisse, die ihre Leben auf den Kopf stellen. Ich fand es schön zu sehen, dass Chase nicht der typische Bad Boy ist, sondern ein wahrer Familienmensch und darin auch sein größter Struggle liegt. Er ist unfassbar nahbar, ich mochte seine Art, die nicht aufdringlich war, Hailee aber trotzdem herausgefordert hat, aus ihrem Schneckenhaus (oder besser gesagt ihrem roten Honda) zu kriechen. Die zwei hatten so viele schöne, emotionale, berührende und lustige Momente, die dieses Buch ganz besonders machen. Ich bin der festen Überzeugung, dass es das Beste ist, was Bianca Iosivoni bisher geschrieben hat.
Und trotzdem geht jedes gute Buch auch zu Ende. Je näher ich diesem kam, desto aufgeregter war ich. Beim ersten Lesen saß ich im Café, als ich es gelesen habe … Keine gute Entscheidung. Denn natürlich wird die Spannung für Flying High stark aufrechterhalten. Ich war mit den Nerven völlig fertig, hätte am liebsten geweint und musste mich stark zusammenreißen. Denn „Falling Fast“ ist ein vielschichtiges, facettenreiches Buch, das nicht nur die lockere Leichtigkeit und die schönen Seiten des Lebens anreißt, sondern auch tiefe Abgründe und schwere Entscheidungen beinhaltet. Die Charaktere wären nichts ohne die Probleme, die sie verfolgen. Und das macht Hailee zu meiner Vertrauten. Deshalb kann ich mich mit ihr am besten identifizieren. Weil sie, ebenso wie jeder andere Mensch, Schattenseiten hat. Ihre reichen vielleicht in ganz andere Richtungen, aber ich konnte jeden einzelnen Gedankengang mitfühlen. Ich konnte sie auf einer Ebene verstehen, die ich keinem anderen Menschen wünschen würde, weil es nichts ist, worauf man stolz sein sollte. Aber ich bin froh, ihre Geschichte gelesen zu haben. Und ich hoffe, dass sie vielen Menschen zeigen wird, wie wichtig es ist, Menschen nicht nur nach ihren offensichtlichsten Taten zu beurteilen. Denn jeder hat etwas in sich, das keiner sehen kann. Und obwohl mich Hailees Mut beeindruckt hat, ist das Ende nichts für schwache Nerven.