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Harakiri

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.02.2019

jane Bond

Gehetzt
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Jane Hawk hat sich nach dem Tod ihres Mannes geschworen, die Hintergründe seines Selbstmordes aufzuklären und die Schuldigen zu Fall zu bringen. Doch das erweist sich als schwierig: ist sie doch die meistgesuchte ...

Jane Hawk hat sich nach dem Tod ihres Mannes geschworen, die Hintergründe seines Selbstmordes aufzuklären und die Schuldigen zu Fall zu bringen. Doch das erweist sich als schwierig: ist sie doch die meistgesuchte Frau der USA, hochgeputscht von einem Gegner, der allmächtig scheint. Doch auch Jane ist mit allen Wassern gewaschen und dringt tief in die Strukturen der Gesellschaft ein, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, die Menschen zu willenlosen Maschinen zu machen.
Starker Tobak. Jane Hawk kommt teilweise daher wie James Bond. Nur nicht so smart.
Im Mittelteil zieht sich das Buch etwas. Überhaupt hatte ich dieses Mal ein wenig Probleme, bei der Stange zu bleiben. Sicher, größtenteils ist das Buch spannend, aber oft lässt diese auch nach, und verzettelt sich ein wenig. Zudem gibt es sehr viele Nebenhandlungen, die zwar für die Handlung wichtig, aber manchmal zu breit ausgetreten sind. Und welcher Entführte verhält sich wie Opa Bernie??
Am besten gefielen mir immer die Szenen, in denen Jane scheinbar unlösbare Situationen für sich drehen konnte. Ihre Findigkeit hat mich jedes Mal aufs Neue begeistert. Auch Luther, der im zweiten Handlungsstrang aus anderen Gründen, aber im selben Fall, zu Jane stößt, fand ich genial.
Das Ende ist offen, es muss auf jeden Fall eine Fortsetzung geben. Ob Jane nun am Ende dem Arzt vertrauen konnte oder nicht, löst sich auch erst im nächsten Band auf.
Fazit: Auch wenn ich diesen Band etwas zurückhaltender nur mit 3 Sternen bewerte, warte ich sehnsüchtig auf die Fortsetzung und die Auflösung der Selbstmörderserie.

Veröffentlicht am 19.12.2018

Nur 3 Sterne

So bitter die Rache
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Das neue Buch von Eric Berg habe ich sehnlich erwartet. Leider fand ich es eines der Schwächeren. Das liegt aber sicher nicht an seinem Schreibstil, der konnte mich wieder begeistern. Eher war es die Story ...

Das neue Buch von Eric Berg habe ich sehnlich erwartet. Leider fand ich es eines der Schwächeren. Das liegt aber sicher nicht an seinem Schreibstil, der konnte mich wieder begeistern. Eher war es die Story an sich, die eine ganze Weile brauchte, bis sie alle Charaktere sortiert hatte und auch dann etwas schwerfällig war.


Als Ellen sich von ihrem Mann trennt, zieht sie in eine ruhige Wohnanlage. Denkt sie! Denn so ruhig ist es gar nicht und vor 6 Jahren sind dort 3 Morde passiert. Ellen will mehr wissen und gerät in die Kreise des Täters, der auf Rache aus ist.

Ein Buch über einen gehandikappten Menschen zu schreiben ist sicher nicht einfach und hat mich auch teilweise beim Lesen etwas ausgebremst, weil der Mann so schwerfällig war und sich das auf die Handlung übertragen hatte. Die Story spielt auf zwei Ebenen, was die Spannung erhöht, den Lesefluss aber teilweise auch gebremst hat, weil ja dieselben Personen mitspielen und wenn man nicht am Stück gelesen hat, dann konnte man schon durcheinander kommen. Der Schluss war dann aber spannend und gut gelöst, da konnte ich das Buch dann nicht mehr weglegen. Auch wenn logisch irgendwie anders ist.



Eigentlich wurde ich mit keinem der Charaktere so recht warm. Die naive Birgit, die redselige Hanni, der kranke Ex-Staatsanwalt… Lediglich Julia und Ellen konnten so etwas wie ein wenig Gefühl in mir hervorrufen. Und natürlich Tristan, der mein Highlight im Buch war. Als Teenager hat man es nicht leicht, aber er handelt in meinen Augen sehr integer und nie mürrisch.


Fazit: Man muss sich auf die Handlung einlassen und dranbleiben, dann hat das Buch durchaus das Zeug zur guten Unterhaltung.

Veröffentlicht am 17.12.2018

Ein Buch mit Tiefgang

Nachtblumen
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Jana ist eine Waise und hat massive Probleme. In einer Wohngruppe auf Sylt bekommt sie eine neue Chance: sie kann dort in einer Familie wohnen und eine Ausbildung machen. Doch ihre Vergangenheit quält ...

Jana ist eine Waise und hat massive Probleme. In einer Wohngruppe auf Sylt bekommt sie eine neue Chance: sie kann dort in einer Familie wohnen und eine Ausbildung machen. Doch ihre Vergangenheit quält sie. Sie tut sich schwer. Immer wieder sucht sie die Einsamkeit. Dann trifft sie Collin. Der lebt in derselben Wohngruppe wie sie und ist auch nicht problemfrei. Die beiden kommen sich näher und verlieben sich. Allerdings ist es schwer, eine Beziehung zu haben, wenn sich keiner so richtig öffnen mag. Hat ihre Liebe eine Chance?



Ich hatte mich sehr auf das neue Buch von Carina Bartsch gefreut. Nach ihren Farbenromanen war ich total begeistert und so hoffte ich auch hier auf einen schönen sommerlichen Roman. Leider wurde ich in der Hinsicht etwas enttäuscht. Das Buch ist nichts für mal eben. Es ist, durch seine problembehafteten Protagonisten, doch eher etwas schwer und manchmal sehr zäh zu lesen Die vielen Wiederholungen haben mich auch etwas gestört.

Dennoch hat das Buch auch seine guten Seiten. Die Schreibweise von Frau Bartsch ist wieder mitreißend und gut. Durch die Thematik besitzt das Buch mehr Tiefgang als seine – unabhängigen – Vorgängerromane. Doch leider konnte ich keine richtige Beziehung zu den Protagonisten aufbauen, was etwas schade war. Auch die Landschaftsbilder blieben mir dieses Mal etwas flach.

Janas Vorgeschichte bleibt zuerst etwas geheimnisvoll, wird dann aber in Gesprächen mit ihrer Psychologin aufgeklärt. Doch das dauert. Und so fehlt dem Leser sehr lange der Anfang.



Die Liebesgeschichte rückt für mich zu sehr in den Hintergrund, so konnte ich das Buch nicht so locker lesen, wie ich es gern getan hätte.


Fazit: Ein Buch mit Tiefgang, auf das man sich aber einlassen können muss.

Veröffentlicht am 27.10.2018

Grausame Nächte

Wo der Teufel ruht
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Tschechien in den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts. Kommissar Smolak arbeitet an einer Mordserie an jungen Frauen. Seine Spur führt ihn zu einer Irrenanstalt in einer Burg. Dort werden 6 Männer behandelt, ...

Tschechien in den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts. Kommissar Smolak arbeitet an einer Mordserie an jungen Frauen. Seine Spur führt ihn zu einer Irrenanstalt in einer Burg. Dort werden 6 Männer behandelt, die überaus grausame Morde begangen haben. Der junge Arzt Dr. Kosarek nutzt diese Männer für seine Experimente. Er möchte eine neue Behandlungsmethode einführen, doch diese scheint die Kranken nur noch aggressiver zu machen. Als im nahegelegenen Dorf ein Mädchen verschwindet, spitzt sich die Lage zu.
Craig Russell, der mir durch seine Jan-Fabel-Reihe bekannt ist, wagt sich hier an etwas Neues: einen Thriller im Umfeld einer Anstalt zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Das Setting ist überwiegend trüb, das Wetter schlecht und um die Stimmung der Charaktere steht es auch nicht zum Besten. So nimmt Russell den Leser mit auf eine Reise, die ihm einiges abverlangt. Denn auch die Morde werden teilweise sehr anschaulich erklärt. Aber das bin ich von Russell gewohnt, das schreckt mich nicht. Allerdings fand ich die Handlung teilweise etwas langatmig. Kosarek schickt jeden der 6 „Bewohner“ der Burg auf eine Reise in sein Ich, lässt ihn die Zeit noch einmal erleben, was er getan hat, bevor er in die Anstalt eingeliefert wurde. Das geschah mir teilweise zu trocken und medizinisch, wenngleich die eigentlichen Taten immer sehr interessant zu lesen waren.
Die Wendung am Ende habe ich dann ab einem gewissen Punkt im Buch auch vermutet, allerdings, das gebe ich zu, erst recht spät. Überrascht hat sie mich dennoch und ich glaube, auch Russell selbst war davon überrascht, jedenfalls lässt er dem Leser danach noch Zeit, in die Psyche des Täters mitzureisen.
Sprachlich fand ich das Buch wieder sehr gelungen, auch die Handlung an sich hat mir gut gefallen. Zumindest der Grundgedanke und größtenteils auch die Umsetzung davon. Aber teilweise gestaltete sich die Handlung halt doch etwas zäh und mir fehlte die Spannung. Dann doch lieber wieder ein Fabel-Thriller.

Veröffentlicht am 15.09.2018

Es fehlt der Zauber

Das Papiermädchen
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Eigentlich ja eine zauberhafte Idee: Madeline und Gaspard treffen durch einen Buchungsfehler in einem kleinen Apartement in Paris aufeinander. Die beiden sind sich spinnefeind, machen sich aber zusammen ...

Eigentlich ja eine zauberhafte Idee: Madeline und Gaspard treffen durch einen Buchungsfehler in einem kleinen Apartement in Paris aufeinander. Die beiden sind sich spinnefeind, machen sich aber zusammen auf die Suche nach den letzten Bildern des Malers, in dessen Atelier sie gerade wohnen.


Allerdings hat mir die Umsetzung des Buches nicht so sehr gefallen, wie die anderen Bücher von Musso. Mir hat der Zauber gefehlt, der Flair von Paris und ein wenig Romantik. Denn Madeline und Gaspard sind eigentlich nur am Zoffen. Das macht auch das Ende etwas gewöhnungsbedürftig. Zudem gab es viel Wissen rund ums Malen und Farben, was mir teilweise schon etwas zu viel und zu hoch war.


Als die beiden herausfinden, dass ein entführtes Kind eventuell noch leben könnte, gehen sie weiter auf die Suche und die war dann auch schön spannend. Allerdings war das ganze Buch auch etwas verworren, weil Madeline und Gaspard auf unterschiedliche Art die Geschichte angingen und jeder dann einen Teil herausfand und das dann erst zusammengesetzt werden musste.


Normalerweise bin ich ein großer Fan von Guillaume Musso, ich mag seine magischen Bücher, aber hier fand ich mich nicht so gut aufgehoben wie sonst.