Unter uns nur Wolken von Anna Pfeffer
erschienen bei atb
Zum Inhalt
Mag die Erinnerung auch gehen, die Liebe bleibt.
Tom ist ratlos: Sein Großvater Florian hat Alzheimer und lehnt jede Hilfe ab. Während bei Florian das Gestern verschwindet, sucht Tom im Heute verzweifelt eine Pflegerin. Doch keine will bleiben, denn sobald Tom die Wohnung verlässt, wird der charmante alte Herr zum Ekelpaket. Bis Ani vor der Tür steht. Ohne Wohnung, dafür mit Liebeskummer. Alle Versuche, Ani zu vergraulen, scheitern. Allmählich beginnt Florian sich ihr zu öffnen und gegen das Vergessen an zu erzählen. Vor allem von seiner großen Liebe Greta. Und verändert damit nicht nur sein Leben, sondern auch das von Ani und Tom.
(Quelle: Verlag)
Zum Buch
Ich kenne schon mehrere Bücher des Autorenduos und war sehr gespannt, wie dieses ernste Thema umgesetzt werden würde. Die Story wird abwechselnd aus Sicht von Tom und Ani in der ersten Person geschildert, was mir gut gefiel.
Durch die ersten Sätze auf Seite 7 fühlte ich mich gleich wohl und abgeholt. Sie treffen den Nagel auf den Kopf und sind richtig schön formuliert. Ein Beispiel habe ich hier für euch:
Von einem Tag auf den anderen verschwindet die Welt, wie sie für dich war und existiert dann einfach nicht mehr.
Seite 7
So begeistert ich vom Anfang war, so entsetzt bin ich von Protagonist Tom. Er wirkte auf mich sehr hart und gefühllos, eine tief empfundene Liebe zu seinem Opa konnte ich nicht entdecken. Ich hatte das Gefühl, dass er ihm eher lästig ist, er keine Zeit mehr für seine Bar und sein eigenes Leben hat. Sicherlich ist es schwer, mit einem Menschen zu leben, der die Diagnose Alzheimer erhält – keine Frage. Aber hier wurde für mich nicht die Krankheit in den Vordergrund gerückt, sondern allein Toms Wohl. Daher konnte ich auch sein Agieren in keinster Weise verstehen, vor allem nicht auf den ersten Seiten. Ich fand ihn einfach nur herzlos und verbittert. Näher werde ich darauf wegen der Spoiler an dieser Stelle nicht eingehen.
Ani hingegen gefiel mir gut. Sie hat es nicht leicht und befindet sich gerade in einer blöden Situation. Doch sie macht das Beste daraus und wirkte auf mich sehr widerstandsfähig. Ihre Schlagfertigkeit kam ihr auch im Umgang mit Florian sehr gelegen.
Florian gefiel mir auch recht gut, obwohl mich seine Spielchen mit der Zeit richtig nervten. Erst brachten mich seine Scherze noch zum Schmunzeln, aber nach dem zehnten Mal hatte es für mich einfach nur Kindergarten-Charakter und wenig mit Alzheimer zu tun. Da hatte ich mir anhand des Klappentextes wirklich mehr versprochen.
Mit diesem Buch konnte mich das Autorenduo unter dem Pseudonym Anna Pfeffer nicht richtig begeistern. Es gibt einige schöne und warmherzige Momente, tolle Textstellen, aber auf die Krankheit und ihre Auswirkungen wurde mir eindeutig zu wenig eingegangen. Einige Passagen brachten mich zum Schmunzeln, aber leider weder zum Lachen oder gar Weinen. Für mein Empfinden wurden mehrere Themen neben der Krankheit angerissen, aber nicht zu Ende geführt. Ist sicherlich auch schwierig auf nicht einmal 300 Seiten, aber dann wären einige Seiten mehr wahrscheinlich ratsamer gewesen. Ich habe schon andere Bücher mit dieser Thematik gelesen und wurde da wesentlich mehr emotional berührt. Es ist ein unterhaltsames Buch für zwischendurch, aber das Duo hat mich mit ihren anderen Büchern bisher mehr überzeugen können.
Zum Autor
Ulrike Mayrhofer und Carmen Schmit, die beiden Autorinnen hinter dem Pseudonym Anna Pfeffer, sind seit ihrer gemeinsamen Schulzeit in Wien befreundet und haben zusammen Geschichten geschrieben. Heute leben sie in Hamburg und Wien, sind zusammen 75 Jahre alt, haben zwei Männer, sechs Kinder und einen Hund.
WERBUNG
Nachfolgende Links kennzeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG als Werbung:
288 Seiten
ISBN 978-3-7466-3430-2
Preis: 9,99 Euro
erschienen bei http://www.aufbau-verlag.de
http://www.aufbau-verlag.de/index.php/unter-uns-nur-wolken.html
© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag
An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich bei der www.mayerschebuchhandlung.de für die Bereitstellung dieses Exemplars und die Leserunde über www.wasliestdu.de bedanken!