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Jenoh_DieBuchfluesterin

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.11.2019

Hatte mehr erhofft...

Metro 2033
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Inhalt:

Es ist das Jahr 2033.
Nach einem verheerenden Krieg liegen weite Teile der Welt in Schutt und Asche. Moskau ist eine Geisterstadt, bevölkert von Mutanten und Ungeheuern.
Die wenigen verbliebenen ...

Inhalt:

Es ist das Jahr 2033.
Nach einem verheerenden Krieg liegen weite Teile der Welt in Schutt und Asche. Moskau ist eine Geisterstadt, bevölkert von Mutanten und Ungeheuern.
Die wenigen verbliebenen Menschen haben sich in das weit verzweigte U-Bahn-Netz der Hauptstadt zurückgezogen und dort die skurrilsten Gesellschaftsformen entwickelt.
Sie leben unter ständiger Bedrohung der monströsen Wesen, die versuchen, von oben in die Metro einzudringen … Dies ist die Geschichte des jungen Artjom, der sich auf eine abenteuerliche Reise durch die U-Bahn-Tunnel macht, auf der Suche nach einem geheimnisvollen Objekt, das die Menschheit vor der endgültigen Vernichtung bewahren soll.



Meinung:

Ich hatte mich sehr auf diesen Schinken gefreut und habe die ersten 100 Seiten daher auch schnell hinter mich gebracht.
Letztendlich habe ich dann doch über 2 Monate gebraucht um mir die Geschichte um Artjom und die Geheimnisse der Metro einzuverleiben.

Die beschriebene Atmosphäre der Metro hat schon etwas sehr Eigenes. Das hat mir sehr gefallen und die detailreichen Beschreibungen lassen die Orte vor dem inneren Auge Wirklichkeit werden und man kann dadurch tief in die Story abgleiten.
Bei den unterschiedlichen Stationen und den Menschen, denen Artjom auf seiner langen und beschwerlichen Reise hat der Autor so ziemlich alles reingepackt, was dystopische Geschichten so hergeben (Kannibalen, Mutanten, religiöse Fanatiker, Faschisten, etc).
Manche bemängelten das, aber ich fand das völlig in Ordnung.

Während es anfangs noch interessant ist, in Artjoms Gedankenwelt einzutauchen, wird es zunehmend anstrengender den immer gleichen Gedankengängen seitenlang interessiert zu folgen, ohne das dabei irgendetwas Brauchbares dabei herum kommt.
Die einzige wirkliche Erkenntnis hat er ganz zum Schluss und da wird es dann nochmal richtig spannend, aber dann verpufft alles ins Leere ohne das der Autor diese Thematik mal wirklich angegangen wäre.

Ich hatte ohnehin den Eindruck, dass der Autor ein wenig Mystik mit einbringen wollte, dann aber wohl beschlossen hatte, es dann doch nicht zu tun und das Thema dann allein stehen liess ohne weiter darauf einzugehen. Oder aber es wird vielleicht noch in den Folge-Bänden aufgegriffen ( sollte das so sein, nehme ich das wieder zurück ).

Dann muss man schon sagen, das unser Held doch recht oft von der Glücksgöttin geküsst sein musste. Er entkommt so derart oft im letzten Augenblick, dass es schon an Wunder grenzte und es störte mich im Laufe der Geschichte zunehmend.

An die Wegbegleiter braucht man sich gar nicht erst gewöhnen, denn wenn Artjom einen der Tunnel mit ihnen betritt, kann man sicher sein, dass er der Einzige ist, der wieder heraus kommt.

Ganz abgesehen davon, empfand ich die Dialoge teilweise seltsam formuliert und auch der Text ruckelte recht häufig.
Das habe ich schon oft bei Geschichten festgestellt, die aus dem Russischen übersetzt werden.
Vermutlich liegt das dann aber eher am Übersetzer.

Das Ende hatte noch einen kleinen Knaller bereit, der aber genau so schnell wieder in der Versenkung verschwand.



Fazit:

Bei diesem Buch bin ich hin und hergerissen.
Einerseits mag ich die Thematik und die Atmosphäre des Buches, andererseits empfand ich es bei vielen Dingen viel zu inkonsequent und manchmal auch nicht richtig durchdacht bzw. zu Ende gedacht.

Die Dialoge gingen nur schleppend voran und anstatt damit die Handlung ein wenig aufzulockern, bewirkten sie nur eins: nämlich Langatmigkeit.

Da ich aber neugierig bin, obs im 2. Teil besser läuft, werde ich mir Band 2 irgendwann auch zulegen.



Empfehlung:

Läuft für mich unter der Rubrik:
Kann man lesen, muss man aber nicht.
Ist für mich leider nur mittelmässig.



Von mir gibt's:

3 von 5 Sternen

Veröffentlicht am 28.07.2019

Interessante Handlung

Die Wiege der Schuld
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Die Wiege der Schuld

von

Alan MacAllister


Inhalt:

Ein Unfall, Marc ist schwer verletzt.
In seinem Körper werden ausgeheilte Knochenbrüche entdeckt. Sie stammen von einer absolut tödlichen Verletzung. ...

Die Wiege der Schuld

von

Alan MacAllister


Inhalt:

Ein Unfall, Marc ist schwer verletzt.
In seinem Körper werden ausgeheilte Knochenbrüche entdeckt. Sie stammen von einer absolut tödlichen Verletzung.
Doch Marc lebt – das Knochengewebe der Frakturheilung allerdings, ist älter als er selbst. Dann verschwinden die Röntgenbilder.Noch bevor er genesen ist, muss Marc sich auf den Weg machen, das Rätsel zu lösen.
Immer tiefer dringt er in Geheimnisse ein, die den gesamten westlichen Kulturkreis aus den Angeln heben können.
Die Spur führt in die schroffe Wildnis der schottischen Highlands. Schließlich steht Marc vor einem Grab, auf dem Grabstein steht – sein Name.
Dann wird ein Mordanschlag auf ihn verübt.



Cover:

Hat einen Bezug zum Thema des Buches und ist schön düster.



Meinung:

Nachdem ich den Klappentext gelesen hatte, hatte ich mich auf dieses Buch sehr gefreut. Der Einstig in die Geschichte gelang ohne Probleme, denn es geht gleich zu Anfang in die Vollen.
Die Story entwickelte sich sehr spannend und entpuppte sich als sehr einfallsreich.

Ich hatte nur gleich zu Anfang ein Problem und das war der Protagonist Marc.
Er war mir von Anfang an, trotz seines Schicksals, total unsympathisch.
Anfangs dachte ich, dass sich der Charakter weiterentwickelt.
Leider passiert das in meinen Augen nicht und ich wurde mit dem Protagonisten einfach nicht mehr warm.
Seine völlig überzogenen Reaktionen und ständigen Klugscheissereien, seine Vorurteile bei Menschen, die ihm intellektuell überlegen sind, offenbar fühlt er sich dadurch ständig in seiner Männlichkeit bedroht, überlagern leider diesen tollen Plot, so dass ich fast bei jedem seiner Anmerkungen, die Augen verdreht habe.
Die Trauer um seine Frau und sein ungeborenes Kind wird auch nicht wirklich glaubhaft vermittelt. Ich konnte da keine wirkliche Trauer rauslesen, geschweige denn fühlen, nur Selbstmitleid über sein dauerhaftes Unglück in seinem Leben.
Dafür lässt sich der Autor ausgiebig darüber aus, dass unser Prota ein echter Frauenmagnet ist. Die Freundin seiner Frau tritt netterweise beiseite, obwohl sie ihn so sehr liebt, damit ihre beste Freundin mit ihm glücklich sein kann. Was besagte Freundin jedoch nicht davon abhält ihn ständig anzugraben. Und das ist nur eine Stelle in der Damenwelt des Charakters Marc, die mir schon zu Anfang sauer aufgestossen ist.
Das hat meinen Lese-Spaß echt getrübt und auf die Probe gestellt.

Ansonsten ist die Story recht gut aufgebaut.
Sie vermittelt genug Neugier und Spannung, um an der Geschichte dran zu bleiben.
An der Schraube des Spannungsbogen wird stetig geschraubt.
Der Schreibstil ist flüssig und daher zügig zu lesen.
Der Autor hat eine schöne bildhafte Schreibweise, sodass Orte und Personen vor dem geistigen Auge lebendig werden können.




Fazit:

Ein tolles Thema, genug Spannung.
Leider wurde ich mit dem Prota nicht warm.



Empfehlung:

Für alle die Thriller mögen, denen etwas mysteriöses anhaftet.



Von mir gibt's:

3 von 5 Sternen

Veröffentlicht am 02.02.2019

Ein interessantes Thema

Die Berufung für Hochsensible
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Die Berufung für Hochsensible

von

Luca Rohleder



Inhalt:

Hochsensible sind intuitiv begabte Menschen und spüren daher sehr wohl, dass in ihnen etwas schlummert, das nur darauf wartet zu erwachen. ...

Die Berufung für Hochsensible

von

Luca Rohleder



Inhalt:

Hochsensible sind intuitiv begabte Menschen und spüren daher sehr wohl, dass in ihnen etwas schlummert, das nur darauf wartet zu erwachen.
Sie wissen sehr genau, dass sie über viele Talente verfügen, können jedoch aus ihren Stärken nur selten Kapital schlagen.
Vielmehr haben sie oft die Befürchtung, mit den neuen Herausforderungen eines veränderten Arbeitsmarkts nicht mehr Schritt halten zu können.
Was bleibt, ist manchmal eine nicht enden wollende und quälende Suche nach dem richtigen Platz in der Berufswelt.
Dieses außergewöhnliche Werk unterstützt Sie bei der Suche nach Ihrer Berufung.
Es wird Ihnen Schritt für Schritt Hilfestellung geben, wie Sie auch in einer neuen Welt der Unsicherheit, Dynamik und Veränderung berufliche Erfüllung finden können.
Der erfahrene und hochsensible Buchautor Luca Rohleder hat dafür ein psychologisches Modell entwickelt, das nicht nur die Aufteilung des Egos in mehrere Ichs umfasst, sondern auch spirituelle und philosophische Aspekte mit einfließen lässt.
Sie erhöhen dadurch den Grad Ihrer Selbsterkenntnis und es wird sich Ihnen vieles offenbaren, was Sie bisher als unerklärlich empfanden. Dieses Buch wird Ihnen aufzeigen, dass Ihre Gaben, Talente und Stärken tatsächlich auf eine ganz bestimmte Berufung abzielen.



WICHTIGER HINWEIS DES AUTORS:

Hochsensibilität ist kein wissenschaftlich anerkanntes Persönlichkeitsmerkmal.
Der Anspruch, ein wissenschaftliches Sachbuch über dieses Thema verfassen zu wollen, käme daher einem Widerspruch in sich gleich.
Daher wird in diesem Werk unter anderem ein Komplementärmodell zur Erklärung der Hochsensibilität vorgestellt.
Weiterhin beruhen weite Teile des Inhalts auf empirisch bewiesenen Punkten und der Fähigkeit, komplexe Zusammenhänge intuitiv erfassen und niederschreiben zu können.



Meinung:

Da ich zu diesem Thema noch nichts gelesen hatte, es mich aber schon länger sehr interessierte, war ich sehr gespannt auf dieses Buch.
Es ist sehr übersichtlich aufgeteilt und dadurch konnte ich mich gut
in das Thema hineinlesen.

Den Anfang fand ich auch sehr interessant, da man näheres über die HSP`s erfährt und wie sich dieses Phänomen äußert und womit sich Betroffene tagtäglich auseinandersetzen müssen.

Im Laufe des Buches wird es dann aber auch arg esoterisch.
Viele Behauptungen scheinen nur auf den persönlichen Erfahrungen des Autors zu beruhen.
Seine Thesen sind sehr verallgemeinernd und oberflächlich.
Auf diese Art und Weise passt der Schuh natürlich so gut wie jedem und jeder, der sich für diese Thematik interessiert, fühlt sich dadurch angesprochen.
Denn laut seiner Beschreibungen wäre ich auch ein Kandidat für Hochsensibilität.

Je weiter man liest, umso häufiger wiederholt sich der Autor oder er widerspricht sich, was ich sehr schade fand, denn das Thema bietet so viel mehr.

Leider ist hier keinerlei Hilfe zu finden, wenn man tatsächlich auf der Suche nach seiner Berufung als Hochsensibler ist.
Nützliche Tipps um zu seiner Berufung zu finden, belaufen sich auf allgemein bekannte Ratschläge:
Meditation, strukturierter Tagesablauf, finanzielle Sicherheiten, weniger denken, Emotionen zulassen.
An anderer Stelle soll man seine Emotionen nicht zulassen und sich emotional abschotten.


Dennoch ist der Schreib-/ Erzählstil ist sehr gut zu lesen und recht unterhaltsam.



Fazit:

Ich muss zugeben, das ich mir etwas anderes unter diesem Titel vorgestellt hatte.
Allerdings habe ich einiges über das Thema: Hochsensibilität erfahren und es hat mich zum Nachdenken angeregt.
Alles in allem ein spannendes Thema.




Empfehlung:

Da ich keinerlei Vergleichsmöglichkeiten zu dieser Thematik habe, kann ich nicht wirklich sagen, es für Hochsensible ( und solche die sich dafür halten) wirklich geeignet ist.
Für Leser die sich lediglich dafür interessieren , könnte es recht interessant sein mal in das Thema reinzuschnuppern.



Von mir gibt's:

3 von 5 Sternen

Veröffentlicht am 01.12.2018

Für zwischendurch...

Tod, Verzweiflung, Gerechtigkeit
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Tod, Verzweiflung, Gerechtigkeit - Gebrochene Flügel lernen wieder fliegen

von

Horst Rasch



Inhalt:


Mika und Viktoria schweben gemeinsam mit den Flügeln der Liebe ins Glück. Die Flügel brechen ...

Tod, Verzweiflung, Gerechtigkeit - Gebrochene Flügel lernen wieder fliegen

von

Horst Rasch



Inhalt:


Mika und Viktoria schweben gemeinsam mit den Flügeln der Liebe ins Glück. Die Flügel brechen und beide stürzen ab.
Der grausame Tod seiner geliebten Frau Viktoria und seines süßen Töchterleins Lotta stürzt Mika in ein unendlich tiefes Loch.
Im Norden Indiens wird Mika in einem Kloster von Mönch Chenpo ins Leben zurückgeholt und auf eine neue Aufgabe im Namen der Gerechtigkeit vorbereitet. Mika arbeitet für eine geheime Organisation, die ihn als Einzelkämpfer gegen das Kapitalverbrechen einsetzt.



Cover:

Das Cover für sich gesehen ist eher unauffällig.
Mir persönlich gefällt der viel zu lange Titel, nebst Untertitel nicht.
Die ersten drei Worte beschreiben eigentlich schon den Plot und der Untertitel kommt viel zu kitschig und platt daher und erscheint mir eher unpassend.



Kurz-Rezension:

Dieses Buch zu rezensieren fällt mir ein wenig schwer.
Einerseits ist der Plot schon in Ordnung, gut durchdacht und unterhaltsam.
Andererseits wurde ich mit Mika nicht recht warm.
Er blieb mir immer seltsam fremd und sein Schicksalsschlag ging mir auch nicht wirklich nahe.
Der Schreibstil ist diesmal etwas spröde, sehr steif und hat mehr von einem Zeitungsbericht oder einem Aufsatz als von einem Roman.
Ich glaube, dass das diesmal mein Problem beim Lesen war.
Irgendwie fehlt dem Text die Lebendigkeit, um wirklich unterhaltsam und spannend zu sein.
Die Handlung ist gut durchdacht und gut strukturiert und es mangelt nicht an Einfällen, trotzdem konnte es mich nicht wirklich fesseln.



Fazit:

Leider konnte dieses Buch mich nicht in seinen Bann ziehen.



Empfehlung:

Da die Handlung für sich gesehen , recht interessant ist, kann man es zwischendurch mal lesen.



Von mir gibt's:

3 von 5 Sternen

Veröffentlicht am 26.08.2018

Hält nicht, was es verspricht

TICK TACK - Wie lange kannst Du lügen?
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Tick Tack - Wie lange kannst du lügen?


von


Megan Miranda



Cover:

Ich gebe zu, dass mich das Cover magisch angezogen hat und ich nur deswegen einen näheren Blick auf den Klappentext geworfen ...

Tick Tack - Wie lange kannst du lügen?


von


Megan Miranda



Cover:

Ich gebe zu, dass mich das Cover magisch angezogen hat und ich nur deswegen einen näheren Blick auf den Klappentext geworfen habe.


Inhalt:

15 Tage. 2 Freundinnen. 1 Mord.

Zehn Jahre ist es her, dass Nic ihre Heimatstadt von einem Tag auf den anderen verließ.
Doch die Erinnerungen an die Nacht, in der ihre beste Freundin Corinne spurlos verschwand, haben sie nie losgelassen.
Hatte jemand aus ihrem Freundeskreis etwas damit zu tun? Eines Tages erhält sie eine geheimnisvolle Nachricht:
„Dieses Mädchen. Ich habe es gesehen.“
Nic weiß, dass nur eine damit gemeint sein kann – Corinne.
Sie fährt zurück in das von dunklen Wäldern umgebene Städtchen, um herauszufinden, was damals wirklich geschah. Doch schon am selben Abend verschwindet erneut ein Mädchen – das Mädchen, das ihnen allen damals ein Alibi geliefert hatte …
Zwei Wochen später wird die Leiche einer jungen Frau gefunden. Wer ist sie? Was ist in der Zwischenzeit passiert?
Auf unheimlich geschickte Weise erzählt Megan Miranda diese Geschichte rückwärts.
Von Tag 15 zu Tag 14 zu Tag 13 bis schließlich zurück bis zu Tag 1 offenbart sich uns nach und nach, was seit Nics Rückkehr passiert ist – und was zehn Jahre zuvor mit Corinne geschah.



Achtung!
Diese Rezension enthält Spoiler !!!


Meinung:

Nachdem ich dermaßen unterschiedliche Meinungen über das Buch gelesen und gehört hatte, war meine Neugier auf die Story geweckt.
Wenn Leser so derart gegensätzlich über ein Buch urteilen, könnte es etwas Interessantes für mich sein.

Der Einstieg gelang mir ohne Probleme, denn die Autorin schafft es im 1. Kapitel bei mir genügend Neugier zu erzeugen, dass ich mir dachte: Gut, lass uns nach Hause fahren und ein Haus verkaufen.

Auf der lange Fahrt nach Hause, lässt die Protagonistin Nic ihre Gedanken schweifen und man erfährt, wie sie ihren jetzigen Verlobten kennengelernt hat, wie sie lebt, welchen Beruf sie ausübt und was in letzter Zeit so in ihrem Leben geschieht.
Man erfährt weshalb sie nach Hause fahren muss und ein paar Geister der Vergangenheit tauchen vor ihrem inneren Auge auf.
So weit, so gut.
Die lange Fahrt wurde sehr gut genutzt um mich mit den wichtigsten Informationen zu dieser Geschichte zu versorgen.
Nach der Ankunft in der Heimatstadt und den ersten unangenehmen Begegnungen, beginnt die Erzählweise (vermeintlich) rückwärts, was viele Presse- und Verlagsleute jubeln liess, mich aber zunehmend nervte.
Ich fand es weder sonderlich innovativ, noch nachvollziehbar, warum man die Story rückwärts auflösen sollte, was sich auch noch als sehr anstrengende Erzählweise herausstellte.
Naja, irgendwann hatte ich mich daran gewöhnt, Informationen als gegeben zu nehmen, die ich eigentlich erst im nächsten Kapitel gesteckt bekam ( Wie gesagt, ich fand es überflüssig. Das machte die Story auch nicht spannender).
Dann allerdings dümpelt die Geschichte auch nur so vor sich hin.
Nics Gedanken wandern immer wieder in die Vergangenheit und der Frage, was mit ihrer besten Freundin Corinne geschah.

Im Verlauf der Geschichte wird klar, das die vermeintlich beste Freundin in Wirklichkeit ein manipulierendes Miststück war, der das Wohlergehen der Clique am Arsch vorbei ging und jeder einzelne von ihnen einen triftigen Grund hatte, sie aus dem Weg zu räumen.
Diese Entwicklung hatte mir wirklich gut gefallen. Nach und nach bröckelt die Fassade und bringt sie schließlich zum Einsturz. Sehr gute Idee!

Protagonistin Nic war für mich, in ihrem Handeln meist überhaupt nicht nachvollziehbar, was sie für mich auch nicht besonders sympathisch machte.
Auch ihren Verlobten Everett empfand ich als nervtötend und war froh, dass er in der Geschichte keinen großen Raum einnahm.
Alle anderen Charaktere waren allerdings sehr gut ausgearbeitet und durchaus authentisch.

Der Schreibstil kam nicht sonderlich flüssig daher. Teilweise musste ich Abschnitte zweimal lesen, um eventuelle Infos nicht zu verpassen.

Die Spannung blieb tatsächlich sehr lange auf der Strecke, wenn ich nicht von Natur aus sehr neugierig wäre, hätte ich wahrscheinlich das Buch lustlos beiseite gelegt und vergessen.

Die Story nimmt erst im letzten Drittel an Fahrt auf und entfaltet das bis dahin ungenutzte Potential und … reißt damit die ganze Story noch mal rum, so dass ich ziemlich lange darüber nachdenken musste, wie ich diese Story den nun bewerte.




Fazit:

Ich komme nicht umhin zu sagen, dass ich diesem Thriller, die Bezeichnung "Thriller" nie gegeben hätte.
Für mich ist das ein Roman, der ein für mich überraschendes Ende hatte, was das Buch wirklich nochmal aufwertete, aber bis dahin dümpelt die Geschichte nur vor sich hin.
Die Protagonistin hadert mit vielen persönlichen Problemen, was die Geschichte keinen Deut voran bringt, sondern nur die Seiten füllt.
Der Erzählstil war auch nicht meins, aber das ist wohl Geschmackssache.



Empfehlung:

Wer Thriller, der leichten Gangart mag und gerne über Protas und deren selbst ausgelösten Probleme ausführlich lesen möchte, bevor sich die Story mal weiterbewegt, ist hier gut aufgehoben.



Von mir gibt's:

3 von 5 Sternen
( Weil dieser Roman für mich unter die Rubrik "kann man lesen, muss man aber nicht" fällt )