Im kleinen, beschaulichen Dorf South Pendrick in Cornwall lässt es sich inmitten der Schönheit der Natur gut leben. Seit dem tragischen Unfalltod ihres Manns widmet sich die pensionierte Handarbeitslehrerin Beatrice „Bee“ Merryweather ihren geliebten Hobbies - dem Häkeln und dem Singen im Dorfchor. Traurig nur, dass der Chorleiter und begnadete Komponist Peter Bartholomew oft gereizt und unbeherrscht ist und einige Chormitglieder des öfteren bei den Proben mit seinen Boshaftigkeiten schikaniert. Und dann wird er plötzlich ausgerechnet von Bee in seinem Haus tot aufgefunden. Schon bald steht fest, dass der wegen seiner Arroganz im Dorf verhasste Peter Bartholomew ermordet wurde. Der neugierigen Bee lässt der mysteriöse Mordfall keine Ruhe mehr und sie beginnt mit eigenen Nachforschungen. Im Dorf gibt es einige Verdächtige, die Peter hätten vergiften können - ein verärgertes Chormitglied, der Pfarrer mit seinem ziemlich merkwürdigen Hobby, die verschmähte Geliebte oder die geheimnisvolle, junge Frau im roten Kleid, die Bee vor Peters Haus sah. Oder hat der Mord etwas mit Peters früheren Frauengeschichten zu tun? Bei ihrer ganz und gar nicht ungefährlichen Suche nach dem Mörder merkt „Bee“ immer mehr, dass hinter der scheinbar idyllischen Fassade von South Pendrick menschliche Abgründe lauern ...
”Todesklang und Chorgesang” von Karin Kehrer ist ein rundum gelungener Wohlfühlkrimi - ein ruhiges und humorvolles Lesevergnügen mit nettem Lokalkolorit und tollem britischen Flair.
Das Buch ist auch der vielversprechende Auftakt einer neuen „cosy crime“-Reihe um die sympathische, recht schrullige Hobby-Ermittlerin Bee Merryweather im idyllischen, fiktiven Dörfchen South Pendrick - eine vermeintlich heile, dörfliche Welt, in der jeder jeden kennt.
Natürlich kann es die neugierige, immer über alles bestens informierte “Miss Marple” nicht lassen, den Dorfbewohnern auf den Zahn zu fühlen und der unterbesetzten Dorfpolizei bei den Ermittlungen unter die Arme zu greifen. Es macht großen Spaß, Bee bei ihren Nachforschungen über die Schulter zu blicken und kräftig mitzuraten. Allerdings bleibt es dabei nicht aus, dass sie bei ihrer Suche nach der Wahrheit so einige Geheimnisse aufdeckt und schließlich selbst in große Gefahr gerät.
Durch ihren mitreißenden Schreibstil, spritzigen Dialogen und einer ordentlichen Portion Witz konnte die Autorin mich von Beginn an bestens unterhalten. Der Krimi lebt vor allem von seiner sehr liebenswerten Hauptfigur Bee, die lebendig gezeichnet ist, und die ich mit all ihren Eigenarten einfach schnell ins Herz schließen musste. Auch viele der Nebenfiguren, vor allem die mehr oder weniger verdächtigen Chormitglieder und Dorfbewohnern mit ihren Hintergrundgeschichten, sind gelungen und tragen mit ihrem teilweise rätselhaften Verhalten zur Spannung bei.
Obwohl der Fall eher gemächlich voranschreitet, gibt es neben ein paar unerwarteten Wendungen viel Raum zum gemütlichen Miträtseln und Spekulieren. Zum Ende hin überschlagen sich die Ereignisse regelrecht und gipfeln in einem fesselnden Finale. Sehr stimmungsvoll fand ich auch die herrlichen Beschreibungen der verschiedenen Schauplätze im beschaulichen Dörfchen.
Der erste Fall für Bee Merryweather hat eine überraschende, aber schlüssige Auflösung. Ich freue mich schon auf eine Fortsetzung der Krimi-Reihe und auf ein Wiedersehen mit der liebgewonnenen, schrulligen Bee, ihrem netten “Hausfreund” Dr. Strong und weiteren interessanten Charakteren aus South Pendrick!
MEIN FAZIT
Ein gelungener kurzweiliger Wohlfühlkrimi - humorvoll, mit viel Lokalkolorit und britischen Flair.
Sehr empfehlenswert für alle, die es gern etwas gemütlicher lieben!