Guter zweiter Teil
Gut Greifenau - NachtfeuerAuch mit Ihrem zweiten Band „Nachtfeuer“ konnte mich Hanna Caspian wieder überzeugen. Ein spannendes Sittengemälde zur Zeit des ersten Weltkrieges in Hinterpommern.
Das Cover passt gut zum ersten Teil ...
Auch mit Ihrem zweiten Band „Nachtfeuer“ konnte mich Hanna Caspian wieder überzeugen. Ein spannendes Sittengemälde zur Zeit des ersten Weltkrieges in Hinterpommern.
Das Cover passt gut zum ersten Teil der Saga und wirkt aufgrund der Farben etwas bedrohlicher, was aber vor dem Hintergrund der Zeit eine gute Wahl ist. Der Klappentext macht Lust auf den Roman, spricht aber nur einige Themen an, die in diesem Roman eine Rolle spielen.
Auch im zweiten Teil geht es um Macht und Machtverlust, um Liebe und Leidenschaft, um Freundschaft und Hass und an der Front, sowie in der Heimat ums nackte Überleben. Die Standesunterschiede werden zwar noch herausgearbeitet, verschwimmen aber immer mehr im Laufe des Romans, da der Krieg keinen Unterschied kennt.
Sowohl das Hauspersonal erlebt seine Tragödien, als auch die Familie des Grafen. Ohne zu viel verraten zu wollen, es geht hoch her und der eine oder andere Cliffhanger ist dem Leser sicher, um die Spannung zum dritten Teil hoch zu halten. Es ist aber nicht so, dass alle Fäden lose gelassen werden, besonders ein Faden um Albert, den Kutscher kommt zu Ende, auch wenn die große Offenbarung noch auf sich warten lässt. Es kommen aber auch neue Figuren dazu, wie z.B. die Plümecke-Geschwister, die das Personal des Gutshofs unterstützen.
Der Roman lebt vor allen Dingen von den vielen unerwarteten Wendungen, dem einen mag es ein wenig zu viel sein, für mich war es okay, auch wenn ich mir die eine oder andere Wendung nicht gewünscht hätte. Aber ein abschließendes Urteil möchte ich mir erst nach dem dritten Teil erlauben, vielleicht wird dann einiges im zweiten Band verständlicher. Ich möchte einfach nicht zu vorschnell urteilen.
Der Schreibstil der Autorin ist wieder gut und flüssig zu lesen. Die Dialoge sind gut gewählt und machen Spaß. Ein wenig mehr Beschreibungen hätten meiner Meinung nach dem Roman gutgetan, um ein wenig das Tempo zu verlangsamen und dem Setting mehr Rahmen zu geben.
Auch im zweiten Band finden sich wieder Karten, eine Personenübersicht und ein Nachwort. Der Fokus liegt immer noch auf beiden Geschlechtern, sodass man wahrlich nicht sagen kann, dieser Roman sei ein reiner Frauenroman.
Ich bin gespannt wie die Autorin die vielen offenen Fragen im dritten Teil beantwortet und bin dementsprechend gespannt. Für mich auf jeden Fall ein Lesevergnügen und gute Unterhaltung.