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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.02.2019

Nicht das, was ich erwartet habe, aber mir hat's dennoch gefallen

Die Muschelsammlerin. Deine Bestimmung wartet
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Sieht das Cover nicht wunderschön aus? Also bei mir war es hier definitiv Coverliebe auf den ersten Blick. Da mich auch der Klappentext sofort ansprach, stand für mich sehr schnell fest: Die Muschelsammlerin ...

Sieht das Cover nicht wunderschön aus? Also bei mir war es hier definitiv Coverliebe auf den ersten Blick. Da mich auch der Klappentext sofort ansprach, stand für mich sehr schnell fest: Die Muschelsammlerin muss ich unbedingt lesen!

Mit seinen wunderschönen Stränden und dem türkisblauen Meer ist das Reich Amlon das reinste Paradies. Hier sind die Menschen glücklich, an diesem Ort kann man das perfekte Leben führen. Die 18-jährige Mariel wünscht sich genau so eine Zukunft. Obwohl sie spürt, dass sie anders ist und irgendwie nicht so wirklich dazugehört, hat sie sich immer erhofft, dass sie in Amlon glücklich wird. Als der Tag der Verbindung immer näher rückt, steigt Mariels Unruhe und auch Sorge. An diesem großen Tag wird sie ihren Seelenpartner kennenlernen, der perfekt zu ihr passen und mit dem sie ihr restliches Leben verbringen wird. Als der Tag endlich da ist, wird Mariels Vorahnung Gewissheit: Sie ist eine Sonderbare; für sie wird es keine Liebesgeschichte geben. Für sie heißt es nun, zusammen mit den anderen Sonderbaren Amlon zu verlassen und zur Insel Xerax zu reisen. Dort wird es sie aber nicht lange halten. Nur in Nurnen, dem Reich der Träume, können sie und die anderen Sonderbaren ihren Seelenpartner finden. Zusammen mit Sander, Tora und Tammo macht sie sich auf nach Nurnen. Die Reise der Jugendliche soll alles andere als ungefährlich werden. Vor allem für Mariel, denn diese beginnt Gefühle für einen anderen zu hegen, etwas, was im Reich der Träume mit dem Tod endet…

Obwohl Fantasyromane zurzeit eher weniger in mein Beuteschema fallen, war „Die Muschelsammlerin“ eine der Neuerscheinungen aus dem Arena Verlag, auf die ich mich im Frühjahr 2019 ganz besonders gefreut habe. Wobei, ich würde „Die Muschelsammlerin“ gar nicht mal als ein reines Fantasybuch bezeichnen, es hat auch sehr etwas von einer Dystopie. Irgendwie ist es ein Mix aus beidem. :D

„Die Muschelsammlerin“ hat sich für mich jedenfalls als ziemlich anders als von mir erwartet herausgestellt. Gut anders? Jein. Mir hat das Buch schon echt gut gefallen, allerdings wurde es leider nicht das von mir erhoffte Highlight. Da der Klappentext so vielversprechend klang und ich ja das totale Coveropfer bin, waren meine Erwartungen an das Buch vermutlich etwas zu hoch.

Womit ich stellenweise so meine Probleme hatte, war der Handlungsaufbau. Der Anfang hatte mir noch richtig gut gefallen, nur leider flachte die Story für mich im Mittelteil etwas ab. Mir war die Geschichte stellenweise zu wirr und chaotisch und auch ein paar Längen habe ich zwischendurch empfunden. Dank des sehr angenehmen und flüssigen Schreibstils hat sich das Buch aber dennoch richtig gut lesen lassen.

Was mir ebenfalls ein paar Schwierigkeiten bereitet hat, war das Setting. Manches war mir einfach zu komplex oder, wie bereits erwähnt, zu wirr. Das Reich Amlon ging noch, davon konnte ich mir ein sehr gutes Bild machen. Anders als Nurnen, das Land der Träume, welches mich zwar fasziniert, aber auch etwas verwirrt hat.

Was mich leider ebenfalls nicht komplett überzeugen konnte, sind die Charaktere.
Mit Mariel ist der Autorin in meinen Augen eine tolle Protagonistin gelungen. Auf Anhieb war sie mir zwar nicht so wirklich sympathisch, aber das hat sich im Verlaufe des Buch sehr schnell gewandelt.
Die Nebencharaktere mochte ich ebenfalls sehr gerne, allerdings blieben mir diese leider etwas zu farblos. Ich weiß auch nicht, zu ihnen konnte ich einfach nicht so wirklich eine Bindung aufbauen.
Ich habe die Jugendlichen aber natürlich trotzdem liebend gerne auf ihrer Reise nach Nurnen begleitet, auch wenn mir diese teilweise zu verworren und diffus war. Als spannend und mitreißend habe ich dieses Abenteuer aber dennoch empfunden. So verwirrt ich manchmal auch war, gefesselt hat mich die Handlung sehr.
Auch die Werte und die Botschaften, die das Buch enthält und vermittelt, haben mir sehr gefallen. Es geht darum, für seine Ziele, Träume und Rechte zu kämpfen. Es geht um Liebe, Glauben und darum, den Mut zu haben so zu sein wie man ist, auch wenn man dadurch aneckt und sich den Regeln widersetzt.

Das Ende, muss ich gestehen, konnte mich leider nicht so ganz zufrieden stellen. In meinen Augen könnte es auf eine Fortsetzung hinauslaufen, zumindest könnte ich mir diese nach dem Ende gut vorstellen. Das Buch kann aber auch für sich alleine stehen. Na, lassen wir uns überraschen, ob es noch ein Wiedersehen mit der Muschelsammlerin geben wird. :)

Fazit: Ich weiß, meine Rezension klingt ziemlich negativ, zumindest habe ich so einige Punkte aufgeführt, die mich gestört haben. Mit „Die Muschelsammlerin“ war es bei mir ziemlich komisch: Mich hat hier gar nicht mal so wenig beim Lesen gestört, aber dennoch hat mir das Buch echt gut gefallen und mir sehr schöne Lesestunden beschert. Die Handlung konnte mich trotz einiger Längen richtig in ihren Bann ziehen und die Fantasiewelt, die die Autorin hier erschaffen hat, hat mich zwar etwas verwirrt, aber auch zutiefst fasziniert. Jedermanns Sache wird „Die Muschelsammlerin“ wohl nicht sein, mir jedenfalls hat das Buch gefallen. Ich vergebe 4 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 03.02.2019

Ein spannender Reihenauftakt!

Broken Darkness: So verführerisch
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Da mich die Redwood Love-Trilogie so begeistern konnte, war ich schon richtig gespannt, wie mir wohl der Auftakt der neuen Reihe aus dem Kyss Verlag gefallen würde. Ich muss gestehen, dass ich mich nur ...

Da mich die Redwood Love-Trilogie so begeistern konnte, war ich schon richtig gespannt, wie mir wohl der Auftakt der neuen Reihe aus dem Kyss Verlag gefallen würde. Ich muss gestehen, dass ich mich nur sehr selten in das Dark Romance Genre verirre. Dennoch stand für mich sofort fest, dass ich „Broken Darkness“ unbedingt lesen möchte. Das Cover finde ich wahnsinnig schön und auch der Klappentext sprach mich sehr an. Von der Autorin M. O‘Keefe hatte ich bisher noch kein Buch gelesen, „Broken Darkness. So verführerisch“ sollte also mein erstes Werk von ihr werden.

Nach einer sehr schweren Zeit ist Annie McKay auf der Flucht. Sie landet schließlich in einem Trailerpark, von dem sie sich Schutz und Sicherheit erhofft. Gerade ist sie in ihrem Trailer eingezogen, da klingelt ein Handy, welches sich merkwürdigerweise in ihrem neuen Zuhause befindet. Annie nimmt den Anruf an. Am anderen Ende der Leitung ist ein ihr vollkommen Fremder mit einer verführerischen, rauen Stimme. Er nennt sich Dylan und Annie fühlt sich sofort zu ihm hingezogen, obwohl sie ihn überhaupt nicht kennt und noch nicht mal weiß, wie er aussieht. Annie und Dylan telefonieren nun regelmäßig, immer wieder verführt ihr geheimnisvoller Telefonpartner Annie dazu, neue Dinge zu tun, Dinge, die sie sich ohne ihn niemals getraut hätte. Was anfangs nur Spiel ist, wird ziemlich schneller bitterer Ernst. Nicht nur Annie hat Geheimnisse, auch Dylan hat welche. Und zwar alles andere als ungefährliche…

Wie bereits erwähnt, lese ich eher selten Bücher aus diesem Genre. Ab und an habe ich aber richtig Lust auf so schön romantische Geschichten. In so einer Stimmung habe ich mich gerade befunden, als ich zum ersten Band von „Broken Darkness“ gegriffen habe. Einmal angefangen mit dem Lesen habe ich das Buch quasi in einem Rutsch gelesen. Es liest sich echt toll, M. O‘Keefe hat einen sehr flüssigen und angenehmen Schreibstil. Die Handlung konnte mich auch von den ersten Seiten an packen, allerdings hat mir das Buch letztendlich dann leider doch nicht ganz so gut gefallen wie von mir erhofft.

Ich komme einfach mal als erstes zu meinen negativen Kritikpunkten. Was mir gleich zu Beginn nicht ganz so gut gefallen hat, ist die Entwicklung der Beziehung zwischen unserer Protagonistin Annie und dem geheimnisvollen Dylan. Mir ging das einfach viel zu schnell mit den beiden. Annie, so erfahren wir, hat eine verdammt harte Zeit hinter sich. Da ich nicht zu viel verraten möchte, werde ich hier jetzt näher ins Detail gehen. Annie jedenfalls ist zu Beginn des Buches sehr scheu und ängstlich. Ich habe es daher nicht so richtig verstanden, warum sich sie sich Dylan so schnell anvertraut hat, obwohl sie ihn überhaupt nicht kannte. Ihre Beziehung ist zwar zuerst nur eine Telefonbeziehung, aber ich habe es dennoch als etwas unrealistisch empfunden, wie schnell sich zwischen den beiden ein so inniges Verhältnis entwickelt hat.

Was mir dann auch nicht so gut gefallen hat, waren die erotischen Szenen. Ich glaube, da merkt man dann doch, dass ich dieses Genre nicht allzu oft lese. Mir haben diese Telefonsex-Szenen nicht so wirklich zugesagt. Zwischen Annie und Dylan geht es ziemlich oft wirklich ganz schön zur Sache. Da habe ich einfach für mich gemerkt, dass so etwas nicht so richtig was für mich ist. Wer aber gerne Dark Romance Bücher liest, wird da sehr wahrscheinlich ganz anders empfinden. Mein Fall war es eben eher nicht so.

Ansonsten aber hat mir das Buch echt gut gefallen. Annie war mir auf Anhieb sympathisch. Auch wenn ich ihr Verhalten nicht immer nachvollziehen konnte, habe ich sie beim Lesen richtig lieb gewonnen. Dank ihrer Hintergrundgeschichte erhält ihr Charakter sehr viel Tiefe, womit ich hier gar nicht so gerechnet habe. Für mich hat sich das Buch insgesamt als sehr viel tiefgründiger herausgestellt, als ich erwartet habe.
Annie habe ich zwar stellenweise als ein bisschen naiv empfunden, aber ihre Entwicklung hat mir sehr gut gefallen. Man darf auch nicht vergessen, dass Annie erst 25 ist und viel durchmachen musste. Sie muss noch ihre Erfahrungen sammeln und dafür, dass sie so eine harte Zeit hinter sich hat, hat sie auf mich doch einen sehr selbstbewussten und mutigen Eindruck gemacht, besonders zum Ende hin.

Dylan hat mir ebenfalls sehr gut gefallen. Von ihm erfahren wir zunächst nur sehr wenig, obwohl man auch einige Kapitel aus seiner Sicht zu lesen bekommt. Das Buch wird im Wechsel von Annie und Dylan erzählt, wobei Annies Anteile schon deutlich dominieren.
Obwohl wir also Passagen aus Dylans Sicht zu lesen bekommen, war er mir dennoch zunächst ein einziges Rätsel. Im zweiten Teil des Buches erfährt man dann endlich etwas mehr über ihn und ab da habe ich ihn dann so richtig in mein Herz geschlossen.

Was mich richtig begeistern konnte, war das Setting. Der Trailerpark wird zwar als ziemlich trist und trostlos beschrieben; er hat mich aber dennoch von Anfang an richtig fasziniert und die atmosphärischen Beschreibungen haben mir das reinste Kopfkino beschert.

Die Handlung habe ich als sehr spannend und mitreißend empfunden. Sie braucht zwar ein bisschen, bis sie so wirklich in Fahrt kommt, aber auf mich konnte sie dennoch von den ersten Seiten an eine richtige Sogwirkung ausüben.
Da das Buch mit einem echt fiesen Cliffhanger endet, steht für mich auf jeden Fall fest, dass ich die Reihe unbedingt weiterlesen muss. Das Buch hat mir zwar insgesamt leider nicht so gut gefallen wie von mir erhofft, aber es hat mir dennoch schöne Lesestunden beschert und ich freue mich schon sehr auf den zweiten Band. Zum Glück erscheint dieser ja schon demnächst, allzu lange gedulden muss ich mich also nicht mehr. ;)

Fazit: Für mich war dieses Buch mal etwas erfrischend anderes. Obwohl mir nicht alles gefallen hat, habe ich dennoch sehr schöne Lesestunden mit meinem ersten Werk von M. O‘Keefe verbracht und für mich steht auch auf jede Fall fest, dass ich die Reihe weiterlesen werde. Nach dem fiesen Cliffhanger MUSS ich einfach wissen, wie es weitergehen wird. :D
Der erste Band von „Broken Darkness“ ist romantisch, erotisch, tiefgründig und richtig spannend. Von mir gibt es 4 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 27.01.2019

Ziemlich verrückt und herrlich schräg! Ein witziger Lesespaß für Jung und Alt!

Die Bartfrau
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Die Bartfrau – ist das nicht mal ein genialer Titel? Und dieses Cover! Als ich das Buch das erste Mal sah, wusste einfach sofort, dass ich es unbedingt lesen möchte. Hier rechnete ich mit einer witzigen, ...

Die Bartfrau – ist das nicht mal ein genialer Titel? Und dieses Cover! Als ich das Buch das erste Mal sah, wusste einfach sofort, dass ich es unbedingt lesen möchte. Hier rechnete ich mit einer witzigen, skurrilen und äußerst fantasievollen Geschichte. Da ich so etwas unheimlich gerne lese, hoffte ich sehr, dass mir „Die Bartfrau“ richtig gut gefallen wird.

Man sagt, sie hauste dort, wo der Schrottplatz aufhörte und der Maschendrahtzaun begann. Dort, wo kein Kind hinwollte. Dort wohnt sie: die Frau mit einem Kinn. Und an diesem Kinn sei ein Bart. Von wem die Rede ist? Na, von der Person, die man mit dem gefürchteten Schwarzen Telefon ruft: Die Bartfrau!
Um die Bartfrau kursieren die schaurigsten Gerüchte. Da wäre zum Beispiel die Geschichte mit dem Jungen Jack. Ach Jack, der arme Junge. Was hat die Bartfrau ihm nur Furchtbares angetan?
Kein Wunder, dass die Kinder die Bartfrau fürchten. Auch in Jonathan schlummert stets die große Sorge, dass seine Eltern eines Tages zu dem Schwarzen Telefon greifen werden. Bisher haben sie es nur immer angedroht, aber nie durchgezogen. Eines Tages aber ist es so weit: Jonathan ist ihnen einfach nicht perfekt genug. Ihr Sohn ist eigentlich ein ganz normaler Junge, aber normal reicht ihnen eben nicht. Die Bartfrau muss also her! Was man aber so sagt, stimmt gar nicht. Die Bartfrau ist in Wahrheit ganz anders. Sie erzieht keine schwierigen Kinder, oh nein, ihr Job ist es, sich um schwer erziehbare Eltern zu kümmern. Und ein weiteres Geheimnis der Bartfrau: Sie besitzt magische Fähigkeiten...

Was für ein ungewöhnliches und irgendwie auch...merkwürdiges Buch. Ich bin hier eindeutig nicht mit den falschen Erwartungen an „Die Bartfrau“ herangehen. Die Geschichte, die hier erzählt wird, ist ziemlich schräg und ziemlich verrückt. Ich persönlich würde „Die Bartfrau“ als eine skurrile Mary Poppins Version à la Roald Dahl bezeichnen. Klingt komisch? Nun, das ist das Buch ja irgendwie auch. :D

Ich lese ja leidenschaftlich gerne Bücher mit einem skurrilen Humor. Je abgedrehter, desto besser. Hier muss ich allerdings gestehen, dass selbst mir „Die Bartfrau“ fast schon etwas zu verrückt war. Die Eltern habe ich als sehr überspitzt dargestellt empfunden, allen voran die Mutter unseres Protagonisten Jonathan. Also, die Mutter, im Buch genannt Frau Schreckster, ist schon echt krass drauf. Der Name, Schreckster, wurde hier jedenfalls nicht ohne Grund gewählt. Jonathans Mama kann man wohl als den Schrecken aller Mütter bezeichnen. Der arme Junge tat mir so leid, dass er mit so durchgeknallten Eltern bestraft ist. Herr Schreckster ist ja auch nicht ohne, allerdings ist seine Frau deutlich schlimmer drauf.

Aber von vorne. Das Buch beginnt mit dem Tag der Zeugnisse. Jonathan hat große Angst davor, dass sein Zeugnis nicht gut sein könnte und seine Eltern unzufrieden mit seinen Leistungen sind. Sein Zeugnis ist nicht schlecht, sogar richtig gut, aber Jonathans Eltern regen sich dennoch auf und machen ihren armen Sohn richtig fertig. Sie wollen einen rundum perfekten Jungen haben und keinen durchschnittlichen. Sie nennen Jonathan daher sogar oft nur DAS DURCHSCHNITT. Schlimm, oder?

Da sich Herr und Frau Schreckster nicht mehr zu helfen wissen und sie ihren Sohn unbedingt optimieren wollen, machen sie ihre Drohungen wahr und greifen zum gefürchteten Schwarzen Telefon. So ein Telefon befindet sich in jedem Haushalt in der Stadt Mumpitz und mit diesem kann eine ganz bestimmte Person gerufen werden: Die Bartfrau!

Über die Bartfrau kursieren in Mumpitz die gruseligsten Gerüchte. Diese werden durch Kursivschrift immer besonders hervorgehoben und im Konjunktiv geschrieben: „Man sagte, dass...“. Diese Idee hat mir sehr gut gefallen. Die Ammenmärchen über die Bartfrau lesen sich richtig witzig und irgendwie auch unheimlich. Da konnte ich es schon verstehen, dass die Kinder in Mumpitz vor dieser geheimnisvollen Frau mit Bart Angst haben.

Zusammen mit Jonathan werden wir schließlich die Bekanntschaft der Bartfrau machen. Und ja, wer hätte das gedacht: Die Bartfrau ist total anders, als immer erzählt wird. Sie ist richtig nett und mag Kinder sehr gerne.
Die Bartfrau wird sich für eine Weile bei den Schrecksters einquartieren und mit ihrem Einzug beginnt eine äußerst turbulente, ziemlich verrückte und sehr magische Zeit, in der Jonathans Eltern so einiges durchzumachen haben.

Allzu viel mehr möchte ich dann auch gar nicht von der Handlung verraten. So werde ich zum Beispiel nicht näher ins Detail darüber gehen, welche Rolle hier eigentlich ein Hamster spielen wird. Hamsterfreunde können sich hier jedenfalls freuen. :)

Ich kann versichern, dass die Story echt verrückt ist. Aber auch witzig. Wenn man auf einen schrägen Humor steht, wird man hier ganz auf seine Kosten kommen. Ich jedenfalls hatte sehr viel Spaß beim Lesen, allerdings hat mich das Verhalten von Frau Schreckster manchmal etwas gestört; sie fand ich teilweise einfach zu durchgeknallt. :D

Ich kann „Die Bartfrau“ auf jeden Fall sehr empfehlen. Für Mädchen und Jungen ab 8 Jahren eignet sich das Buch wunderbar zum Selberlesen. Der Schreibstil ist sehr einfach und flüssig, die Kapitel schön kurz und die Handlung richtig mitreißend.
Hinzu kommen dann noch die vielen tollen Illustrationen von Kai Schüttler. Das ulkige Cover liefert einem ja schon mal einen perfekten Vorgeschmack darauf, was einem im Innenteil des Buches erwarten wird. Mir haben die Illustrationen sehr gut gefallen. Sie sind witzig und geben das Geschehen im Text höchst amüsant wieder.

Sehr schön fand auch ich, dass das Buch neben all dem Witz und dem Humor wichtige und ernste Botschaften enthält. Es geht um Familie, um einen respektvollen Umgang miteinander und um Selbstwertgefühl. Zudem macht diese Geschichte auch nur zu deutlich, dass man Gerüchten nicht immer Glauben schenken sollte, da sie die Wahrheit oft extrem verdrehen.

Ich hoffe ja nun sehr, dass es noch ein Wiedersehen mit der Bartfrau geben wird. Mir hat das Buch ein sehr unterhaltsames, kurzweiliges Leseerlebnis beschert und in mir die große Lust auf mehr geweckt.

Fazit: Mich hat die „Die Bartfrau" bestens unterhalten. Das Buch ist witzig, ziemlich verrückt und herrlich schräg; wer auf einen skurrilen Humor steht, wird hier ganz auf seine Kosten kommen. Es steckt allerdings auch etwas Ernsthaftigkeit in der Geschichte und sie enthält wichtige Botschaften. Die fantasievolle Story zusammen mit den lustigen Illustrationen haben mir sehr schöne Lesestunden beschert und ich vergebe sehr gute 4 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 07.12.2018

Perfekt für die Weihnachtszeit und ein großes Muss für alle Petronella Apfelmus-Fans!

Petronella Apfelmus - Mein weihnachtliches Back- und Bastelbuch
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Plätzchen backen und das Haus oder die Wohnung schön weihnachtlich schmücken darf in der Adventszeit auf gar keinen Fall fehlen. Ich kann ja gar nicht früh genug damit anfangen. Ich liebe die Weihnachtszeit. ...

Plätzchen backen und das Haus oder die Wohnung schön weihnachtlich schmücken darf in der Adventszeit auf gar keinen Fall fehlen. Ich kann ja gar nicht früh genug damit anfangen. Ich liebe die Weihnachtszeit. :D
Auch bei Petronella Apfelmus darf das Backen und Basteln in der Vorweihnachtszeit nicht fehlen. Die Apfelhexe hat in dieser Zeit stets eine Menge zu tun. Das Apfelhaus muss geschmückt werden, vorher muss eifrig die Dekoration dafür gebastelt werden und auch in der Küche wird fleißig gewerkelt, sodass es auch im Haus von Petronella in der Adventszeit wunderbar weihnachtlich duftet.

Sich mit der Apfelhexe gemeinsam auf Weihnachten vorzubereiten und einzustimmen, kann man prima mit diesem schönen Buch hier tun. Lauter tolle Tipps fürs Basteln und viele schöne Weihnachtsrezepte werden hier gegeben und das auf eine sehr einfache Weise, sodass auch junge Kinder alles sehr gut verstehen und umsetzen können. Bei den Rezepten allerdings fehlen manchmal etwas genauere Angaben. Bei denen werden Kinder wohl die Hilfe von erfahrenden, erwachsenen Bäckern benötigen. Ansonsten aber lassen sich die tollen Weihnachtsrezepte sehr leicht nachbacken, sodass es bei einem selbst zu Hause in der Adventszeit genauso lecker und herrlich nach Weihnachten duften wird wie bei Petronella. Ob Zimtsterne, Vanillekipferl, Lebkuchen, Apfelpunsch, Waffeln...kleine Weihnachtsbäcker können sich hier an den wundervollsten Rezepten versuchen.

Und auch Bastler dürfen sich freuen. Ob Anleitungen für Weihnachtsschmuck oder welche für Geschenkideen, wer gerne bastelt, wird hier ganz auf seine Kosten kommen. Eltern können da zusammen mit ihren Kindern die tollsten Dinge anfertigen. Gemütliche Weihnachtsnachmittage zusammen mit der ganzen Familie sind dank Petronellas wundervollen Tipps also gesichert. So wird die lange Wartezeit bis Heiligabend auch garantiert im Nu vergehen und bis dahin wird man jede Menge Spaß mit Backen und Basteln haben.

Mir hat das Petronella Back- und Bastelbuch sehr gut gefallen. Ein paar kleine Kritikpunkte gibt es meinerseits zwar, wie fehlende Fotos bei den Bastelanleitungen oder die genaueren Angaben bei den Rezepten, aber ich bin dennoch ganz begeistert von diesem schönen Büchlein. Da ich ein riesengroßer Fan der Apfelhexe bin, musste ich das weihnachtliche Back- und Bastelbuch auf jeden Fall bei mir einziehen lassen. Für alle Petronella-Liebhaber ist es in meinen Augen ein großes Muss.

Das Besondere an dem Buch ist, dass es nicht nur Rezepte und Anleitungen enthält, sondern dass wir auch in den Genuss einer kleinen Petronella-Weihnachtsgeschichte kommen. Diese ist in drei Kapitel aufgeteilt und lässt so richtig schön Weihnachtsstimmung aufkommen. Zusammen mit Petronella, Lea und Luis warten wir auf den ersten Schnee, wir backen und basteln und wir hibbeln dem Heiligen Abend ganz ungeduldig entgegen.

Illustriert ist das Buch zauberhaft schön von SaBine Büchner. Nicht nur die kleine Geschichte ist wundervoll bebildert, auch die Rezepte und Bastelanleitungen sind mit vielen süßen Zeichnungen versehen worden. Das Buch ist wirklich toll und sehr liebevoll gestaltet und wunderbar geeignet für die Adventszeit.

Veröffentlicht am 10.11.2018

Hat mir richtig gut gefallen!

Gefährliche Freundinnen
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Vor etwa zwei Jahren hatte ich Cat Clarkes Jugendroman „Falsche Schwestern“ gelesen, welcher mir richtig gut gefallen hat. Als ich nun in der Vorankündigung des Fischer Verlags entdeckte, dass diesen Herbst ...

Vor etwa zwei Jahren hatte ich Cat Clarkes Jugendroman „Falsche Schwestern“ gelesen, welcher mir richtig gut gefallen hat. Als ich nun in der Vorankündigung des Fischer Verlags entdeckte, dass diesen Herbst ein neues Buch von der Autorin erscheinen wird, war meine Neugier sofort geweckt. Cover und Klappentext überzeugten mich auf Anhieb, daher wanderte „Gefährliche Freundinnen“ schleunigst auf meine Wunschliste.

Um den Tod ihrer Zwillingsschwester besser verarbeiten zu können, beschließt die 17-jährige Harper auf das teure Mädcheninternat Duncraggan Castle zu gehen, welches fernab einer größeren Stadt mitten in Schottlands Wildnis liegt. Mit den drei Mädchen Rowan, Lily und Ama freundet sie sich sehr schnell an und die vier verbindet mit der Zeit eine sehr innige Freundschaft. Obwohl sie sich in der Vierer-Mädels-Clique sehr wohl fühlt, hat Harper erst bei Kirsty das Gefühl, so richtig verstanden zu werden. Kirsty ist neu im Internat und auch sie hat eine Schwester verloren. Harper freundet sich mit ihr an, doch sie spürt, dass Kirsty etwas vor ihr verbirgt. Das Verhalten ihrer neuen Freundin wird immer sonderbarer und mysteriöser. Als Harper schließlich merkt, dass ihre Freundschaft zu den anderen Mädchen zu brechen droht, versucht sie hinter das Geheimnis von Kirsty zu kommen.

Ich kann mich noch recht gut erinnern, dass sich Cat Clarkes Vorläufer „Falsche Schwestern“ für mich als weniger spannend herausgestellt hatte als erwartet und die Auflösung am Ende nicht wirklich überraschend für mich kam. Ich war erstaunlicherweise aber dennoch begeistert von dem Buch, für mich muss es gar nicht immer so Nervenkitzel-spannend sein, ruhigere Bücher sind mir sogar oft lieber.

Bei „Gefährliche Freundinnen“ ist es genauso wie bei dem anderen Jugendbuch der Autorin: Als wirklich spannend würde ich die Story nicht bezeichnen und für mich blieb auch hier am Ende der große Aha-Moment aus. Ich hatte schon sehr früh im Buch eine Vermutung, worauf alles hinauslaufen könnte, welche sich dann auch bestätigt hat. Finde ich eigentlich immer schade, wenn ich am Ende nicht überrascht werde, hier aber hat es mich seltsamerweise, wie schon bei „Falsche Schwestern“, gar nicht gestört. Obwohl ich aufgrund des Klappentextes eher mit einem packenden Jugendthriller gerechnet habe und diese Erwartung nicht so wirklich erfüllt wurde, bin ich dennoch begeistert von dem Buch.
Mich konnte die Handlung von den ersten Seiten an in ihren Bann ziehen und durch den angenehmen Schreibstil und die schön kurzen Kapitel bin ich hier nur so durch die Seiten geflogen.

Das Einzige, was ich schade finde und was auch mein einziger Kritikpunkt ist, ist die Geschichte rund um die Schwester von unserer Protagonistin Harper. Harpers eineiige Zwillingsschwester Jenna ist vor etwa einem Jahr gestorben. Wie, werde ich hier allerdings nicht verraten, da ich nicht spoilern möchte. Mich persönlich hat dieses Thema sehr interessiert und hätte gerne mehr darüber erfahren. Jennas Geschichte hätte in meinen Augen besser und genauer ausgearbeitet werden können, hier wurde ein sehr wichtiges Thema leider nur sehr oberflächlich behandelt.

Wir erfahren in Rückblenden, wie es dazu kam, dass Jenna gestorben ist. Ein bisschen wird also darüber berichtet, aber wie gesagt, da hätte die Autorin gerne etwas mehr in die Tiefe gehen können.

Was mir aber sehr gut gefallen hat, sind die Beschreibungen von Harpers Gefühlen. Sie gibt sich die Schuld an dem Tod ihrer Schwester. Sie trägt diese zwar nicht, allerdings konnte ich persönlich es schon nachvollziehen, warum sie so große Schuldgefühle plagen. Harper hat sehr an Jenna gehangen und ihr Tod trifft sie verständlicherweise sehr. Um diesen besser verarbeiten zu können, beschließt Harper, einen Neuanfang an einem Nobel-Internat in Schottland zu starten.

Internate als Setting liebe ich seit meiner „Hanni und Nanni“-Phase als Achtjährige über alles. Das Internatsfeeling in diesem Buch ist der Autorin zu meiner großen Freude auch erstklassig gelungen. Das Mädcheninternat Duncraggan Castle wird großartig beschrieben. Der Schulalltag, das Gebäude, die Landschaft – durch die bildhaften Beschreibungen wird eine tolle Atmosphäre erzeugt, die mich von Anfang an hellauf begeistern konnte.

Ebenfalls sehr gut gefallen hat mir die Protagonistin Harper, aus deren Sicht wir alles in der Ich-Perspektive erfahren. Mir war Harper vom ersten Moment an richtig sympathisch. Ihre Gefühle und Gedanken werden sehr realistisch und authentisch beschrieben, vor allem ihre Trauer um Jenna hat die Autorin in meinen Augen sehr gut dargestellt.

Das Hauptthema des Buches ist der Tod und wie man damit umgeht. Ich finde dieses Thema sehr wichtig und lese auch immer wieder gerne Bücher darüber. Klar, solche Bücher sind oft keine leichte Kost und recht bedrückend, ständig lesen könnte ich sie vermutlich auch nicht. Auf meiner Leseliste sind sie aber stets sehr gut vertreten und bei wem das auch so ist, dem kann ich „Gefährliche Freundinnen“ sehr empfehlen.

Neben den Themen Tod und Trauerbewältigung spielt auch das Thema Freundschaft eine große Rolle in dem Buch. Harper hat am Duncraggan Castle relativ schnell Anschluss gefunden und mittlerweile ist sie Mitglied einer Mädels-Clique bestehend aus ihr, ihrer Zimmergenossin Rowan sowie Lily und Ama. Wie Harper so mochte ich auch ihre drei Freundinnen richtig gerne. Die drei sind herrlich schräg drauf und haben jede so ihre Eigenarten. Die gemeinsamen Treffen der vier Mädchen haben mich ganz besonders gut unterhalten und mich immerzu breit schmunzeln lassen.

Weniger lustig ist allerdings die Story rund um Kirsty. Mit ihr bin ich erst ganz am Schluss warm geworden, nachdem wir ihre Geschichte erfahren haben. Davor habe ich mich öfters richtig über Kirsty aufgeregt und mich stellenweise fast schon vor ihr gegruselt. Mit Kirsty stimmt etwas ganz gewaltig nicht, aber was ihr großes Geheimnis ist, werde ich hier natürlich nicht verraten, da müsst ihr das Buch schon selber lesen. ;)

Das Ende kam für mich dann, wie oben bereits erwähnt, nicht so wirklich überraschend. Fand ich aber nicht schlimm, mir hat die Auflösung dennoch richtig gut gefallen. Sie ist emotional, berührend und für mich absolut zufriedenstellend. In meinen Augen ist der Autorin hier ein toller Jugendroman gelungen, der einem, wenn man nicht zu viel Wert auf sehr viel Spannung legt und auch einen fehlenden Aha-Moment am Ende verschmerzen kann, tolle Lesestunden bescheren wird. Wobei es natürlich auch sein kann, dass die Auflösung eigentlich gar nicht so offensichtlich ist und ich einfach einen verdammt guten Spürsinn habe. Vielleicht bin ich hier also die Ausnahme und andere werden kurz vorm Zuklappen des Buches ein lautes „Aha!“ ausrufen. :D

Fazit: Ein authentischer und sehr bewegender Jugendroman, der mich von den ersten Seiten an in seinen Bann ziehen konnte. Obwohl die Handlung recht ruhig ist und es für mich eher wenige überraschende Wendungen gab, habe ich das Buch dennoch richtig weggesuchtet. „Gefährliche Freundinnen“ erzählt eine emotionale und nachdenklich stimmende Geschichte über psychische Erkrankungen, Tod, Trauer, Vertrauen und Freundschaft. Ein Punkt hätte in meinen Augen etwas besser ausgearbeitet werden können, daher gibt es von mir sehr gute 4 von 5 Sternen!