Profilbild von CorniHolmes

CorniHolmes

Lesejury Star
offline

CorniHolmes ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit CorniHolmes über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.02.2019

Ein toller Fantasyauftakt!

Clans von Cavallon (1). Der Zorn des Pegasus
0

Hier bin mal wieder einem wunderschönen Cover zum Opfer gefallen. Ich finde es so toll! Diese Landschaft, dieser Himmel – nicht zu vergessen diese majestätischen Pegasus. Bei mir war es definitiv Coverliebe ...

Hier bin mal wieder einem wunderschönen Cover zum Opfer gefallen. Ich finde es so toll! Diese Landschaft, dieser Himmel – nicht zu vergessen diese majestätischen Pegasus. Bei mir war es definitiv Coverliebe auf den ersten Blick. Eigentlich lese ich zurzeit ja nicht ganz so gerne Fantasybücher, aber hier sprach mich alles sofort an. Nicht nur das Cover, auch der Klappentext machte mich extrem neugierig auf „Clans von Cavallon“. Ich ließ das Buch daher sehr gerne bei mir einziehen.

Seit einiger Zeit herrscht in vielen Teilen Cavallons Frieden. Die Feindschaften und Kriege zwischen den verschiedenen Clans kennt der Menschenjunge Sam Quicksilver nur aus den alten Legenden. Er lebt in der Freien Stadt, in der die verschiedenen Clans – bis auf die Pegasus - ein friedliches Leben zusammen führen. Die Pegasus, die als extrem selten gelten, hat schon seit längerem niemand mehr gesehen. Dies soll sich aber sehr bald ändern. Die plötzliche Ruhe soll eines Tages vorbei sein, als schaurige Kreaturen, die aussehen wie Pegasus, die Freie Stadt angreifen. Und das ausgerechnet an dem Tag, an dem das Jubiläum des Friedenspakts gefeiert werden sollte. Nun, mit diesem soll es wohl vorerst vorbei sein. Sam muss aus der Stadt fliehen und er begibt sich auf eine gefährliche Reise durch Cavallon, bei der er nie sicher sein kann, wem er nun trauen kann und wem nicht.

Das Erste, was mir aufgefallen ist, als ich das Buch aufschlug: Es besitzt eine Karte! Ich liebe Karten in Büchern, ihr auch? Nun, dann dürft ihr euch sehr freuen, denn die Karte, die wir hier betrachten dürfen und die das Reich Cavallon zeigt, ist wirklich wunderschön. Diese ist dem Illustrator Max Meinzold wunderbar gelungen, genauso wie seine kleinen Zeichnungen an den Kapitelanfängen.

Bevor es mit der Geschichte losgeht, werden die fünf verschiedenen Clans etwas näher vorgestellt, die in Cavallon leben: Einhörner, Zentauren, Kelpies, Pegasus und wir Menschen. Mir hat diese kleine Einführung sehr gut gefallen. Zusammen mit der Karte kann man sich schon mal ein bisschen darauf vorbereiten, was einem im Buch so erwarten wird. Im Nachhinein muss ich aber sagen, dass ich eine Auflistung der wichtigsten Charaktere sehr sinnvoll und hilfreich gefunden hätte. Wir bekommen es hier mit einigen Charakteren zu tun und gleich mit vier verschiedenen Erzählern: Sam, Lysander, Nixi und Aquilla. Vermutlich wird es nicht jedem so ergehen wie mir, aber ich hatte auch nach mehreren Kapiteln immer noch so meine Schwierigkeiten damit, den Charakteren die entsprechenden Namen zuzuordnen. Durch die ständigen Perspektivwechsel wurde ich hier leider immer wieder etwas aus meinen Lesefluss gerissen. Eigentlich mag ich Erzählerwechsel echt gerne, sehr sogar, aber hier hatte ich, warum auch immer, so meine Probleme damit. Eine Liste mit Namen vorne oder hinten im Buch, zu der ich immer wieder hätte blättern können, wäre daher echt super gewesen.

Ich hatte aber natürlich dennoch jede Menge Spaß beim Lesen und bin ich auch richtig begeistert von dem Buch. Die Handlung ist durchweg spannend und mitreißend und lässt an keiner Stelle Langeweile aufkommen. Da sich auch der Schreibstil richtig schön liest, habe ich das Buch quasi in einem Rutsch gelesen. Für mich steht auf jeden Fall fest, dass ich die Reihe weiterverfolgen werde. Ich möchte unbedingt wissen, wie es in Cavallon weitergehen wird. Da es sich hier um einen Reihenauftakt handelt, endet das Buch natürlich recht offen. Zum Glück müssen wir uns auf die Fortsetzung nicht allzu lange gedulden, denn diese ist für Juni diesen Jahres angekündigt. Auf den zweiten Band freue ich mich schon sehr.

Kim Forester ist mit „Clans von Cavallon – Der Zorn des Pegasus“ ein richtig toller Reihenauftakt gelungen, der für Fantasyfreunde ab 10 Jahren ein großes Muss ist! In meinen Augen ist das Buch aber auch für deutlich ältere Leser absolut lesenswert.

Obwohl ich mit der Zuordnung der Charaktere besonders am Anfang so meine Schwierigkeiten hatte, hat es mir dennoch sehr gut gefallen, dass wir die Handlung aus mehreren Perspektiven erfahren. Wir lernen so alle Clans näher kennen und halten uns zudem an verschiedenen Orten Cavallons auf. Mit Cavallon hat die Autorin eine wundervolle Fantasywelt erschaffen, von der ich richtig tolle Bilder im Kopf hatte. Einige Orte bleiben zwar noch etwas verborgen, aber diese werden wir hoffentlich in den weiteren Bänden noch näher kennenlernen dürfen.

Sehr cool fand ich, dass wir Menschen mal nicht die Rolle der Überlegenen einnehmen, sondern hier die Untergebenen sind. Einige sind sogar Sklaven. Ja, ich weiß, irgendwie keine so schöne Vorstellung, aber ich habe es mal als erfrischend anders empfunden, dass die Menschen mal nicht die Herrscher von allen sind.

Die Herrscherrolle nehmen hier die Zentauren ein, die als die Gelehrten gelten. Bis auf den jungen Zentauren Lysander, einer der Protagonisten, fand ich die meisten seiner Art ziemlich unsympathisch und arrogant. Lysander aber mochte ich richtig gerne, er war sogar eine meiner Lieblingscharaktere. Die anderen Protagonisten habe ich aber auch ganz fest in mein Herz geschlossen.

Was mir ebenfalls richtig gut gefallen hat, ist, wie viele wichtige Botschaften und Themen die Geschichte enthält. Es geht um ein friedliches Miteinander, um Toleranz, Respekt, Zusammenhalt und Freundschaft, um Macht, Feindschaft und Gerechtigkeit. Wie man ja dem Klappentext entnehmen kann, herrschte bis vor kurzem noch Frieden in vielen Teilen Cavallons. Dies ändert sich aber bereits zu Beginn des Buches. Ab da folgt einer packenden Szene der nächsten. Man kann sich nie sicher sein, wem man nun trauen kann und begibt sich mit den Buchhelden auf eine spannende, gefährliche und fantastische Reise durch Cavallon.

Fazit: Das wunderschöne Cover hat mir hier nicht zu viel versprochen, mir hat der erste Band von „Clans von Cavallon“ richtig gut gefallen und ich freue mich schon sehr auf die Fortsetzung. Für Fantasyfreunde ab 10 Jahren ist das Buch in meinen Augen ein großes Muss. Die Handlung ist fantasievoll, sie ist mitreißend, durchweg spannend und sie enthält viele wichtige Botschaften. Ich hatte hier, trotz meiner anfänglichen Schwierigkeiten mit der Zuordnung der Charaktere, jede Menge Spaß beim Lesen und kann diesen schönen Reihenauftakt sehr empfehlen. Von mir gibt es sehr gute 4 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 19.02.2019

Eine witzige, turbulente und herrlich schräge Klassenreise!

Miss Braitwhistle 5. Klassenreise mit Miss Braitwhistle
0

Die Bücher von Sabine Ludwig lese ich unheimlich gerne. Besonders klasse von ihr finde ich die „Miss Braitwhistle“-Reihe. Da der vierte Band recht abgeschlossen endet, war ich davon ausgegangen, dass nach ...

Die Bücher von Sabine Ludwig lese ich unheimlich gerne. Besonders klasse von ihr finde ich die „Miss Braitwhistle“-Reihe. Da der vierte Band recht abgeschlossen endet, war ich davon ausgegangen, dass nach diesem Schluss wäre. Meine Vorfreude war daher natürlich groß gewesen, als ich entdeckte, dass es doch noch ein Wiedersehen mit Miss Braitwhistle und der 4a geben wird.

Franz und Aki besuchen mittlerweile die weiterführende Schule und haben daher leider nicht mehr Miss Braitwhistle als Lehrerin. Da die Kinder mit ihr aber eine Menge erlebt haben, gibt es doch bestimmt noch so einiges, das die Leser noch nicht wissen und das unbedingt noch erzählt werden muss, oder? Ja, richtig vermutet! Die Geschichte der verrückten Klassenfahrt auf Eckis Erlebnishof wurde tatsächlich noch gar nicht erzählt. Da wird es aber wirklich schleunigst mal Zeit, dieses Abenteuer darf den Lesern auf gar keinen Fall vorenthalten werden. Was die 4a zusammen mit der 4b erlebt hat, kann man nur als witzig, schräg und spannend bezeichnen. Mitfiebern, lachen und schmunzeln ist bei dieser amüsanten Klassenreise also Programm!

Was war das schön die liebe Miss Braitwhistle, Franz und seine Mitschüler wiedersehen. Ich persönlich finde ich diesen Band zwar etwas schwächer als die Bände davor, aber mir hat das Buch natürlich dennoch sehr gut gefallen. Die „Miss Braitwhistle“-Reihe ist schon echt cool und so herrlich schräg!

Ich rate hier, die Bände lieber in der chronologischen Reihenfolge zu lesen. Für das Verständnis ist es nicht zwingend notwendig, ich denke, man kann dem Geschehen hier auch sehr gut ohne die Kenntnisse aus den vorherigen Bänden folgen, allerdings ist der Lesespaß einfach höher, wenn man schon die Bekanntschaft mit Miss Braistwhistle und der 4a gemacht hat.

Da der vierte Band so endet, dass Franz und Co die Grundschule abgeschlossen haben, war ich nun sehr gespannt, wie es in Band 5 wohl weitergehen wird. Beginnen tut er mit einem Treffen von Franz und Aki, die beide mittlerweile die weiterführende Schule besuchen. Als sich die beiden unterhalten, kommen sie plötzlich auf die Klassenfahrt zu sprechen, die sie in der Vierten unternommen haben. Als Leser erfahren wir also rückblickend davon, was sich so alles auf dieser äußerst turbulenten Klassenreise zugetragen hat.

Wer die „Miss Braitwhistle“-Reihe kennt, der weiß, dass die Bücher total verrückt und wunderbar witzig sind. Auch in diesem Band hat Sabine Ludwig ihrer Fantasie freien Lauf gelassen und die 4a und die 4b eine Klassenfahrt erleben lassen, die die Kinder wohl niemals in ihrem Leben wieder vergessen werden. Ob sie ihnen allerdings in guter Erinnerung bleiben wird, wage ich ein bisschen zu bezweifeln. Warum? Nun, allzu viel möchte ich von der Handlung ja nicht verraten, ich möchte schließlich keinem den Lesespaß rauben. Aber so viel: Der Erlebnishof, auf welchen die beiden Klassen zusammen mit Miss Braitwhistle und Frau Sauermann fahren, ist nicht ganz so, wie die Kinder ihn sich vorgestellt haben. Nein, ehrlich ist er sogar ziemlich anders und das leider im negativen Sinne. Der Hof hat seine besten Tage eindeutig schon längst hinter sich und die Besitzerin, Zweimeter-Meta, ist alles andere als lieb und sympathisch. Ich fand, dass sie teilweise echt krass drauf war. Na ja, eine typische Sabine Ludwig-Figur, würde ich sagen. ;)
Das Erschaffen von skurrilen, witzigen und einzigartigen Charakteren hat die Autorin wirklich voll drauf. Wer schon einige ihrer Bücher gelesen hat, weiß, was ich meine.

Das Charakter-Highlight dieser schönen Buchreihe ist natürlich die liebe Miss Braitwhistle. Da fand ich es persönlich ein bisschen schade, dass sie sich in diesem Band ein wenig rar macht. Etwas mehr Miss Braitwhistle hätte ich super gefunden.
Als Leser kommen wir aber natürlich dennoch in den Genuss ihrer Zauberkünste und ihrer ulkigen Sprechweise. Wie Miss Braitwhistle spricht, bringt mich jedes Mal aufs Neue breit zum Schmunzeln. Da sie aus England stammt, kann sie kein perfektes Deutsch und hat zum Beispiel mit den Umlauten so ihre Probleme.
„In eure Bauche? Oh, my god, das ist eine große Enttauschung fur mich.“ (S. 93)

Ich habe die 4a und die 4b wirklich sehr gerne auf diese etwas ungewöhnliche Klassenfahrt begleitet und hatte jede Menge Spaß beim Lesen. Sehr gut gefallen haben mir natürlich auch wieder die tollen Illustrationen von Susanne Göhlich. Ich mag ihre Zeichnungen wahnsinnig gerne und finde, dass sie für die „Miss Braitwhistle“-Reihe einfach nur perfekt sind.

Für Kinder ab 8 Jahren bietet sich diese Reihe wunderbar zum Selberlesen an. Das Schöne hier ist auch, dass die Bücher für Mädchen und Jungen gleichermaßen gut geeignet sind. Erwachsenen kann ich die „Miss Braitwhistle“-Geschichten übrigens auch sehr ans Herz legen. In meinen Augen bieten die Bücher jedermann, egal ob Groß und Klein, ein wundervolles Lesevergnügen.

Was ich zu guter Letzt noch erwähnen und loben möchte, ist, dass das Buch einen mit seinen vielen lustigen, komischen Einfällen nicht nur bestens unterhält, sondern dass es auch einiges Wissen über das Landleben vermittelt und wichtige Werte enthält.

Fazit: Pfiffig-frech, wunderbar witzig und herrlich schräg! Auch mit dem fünften Band ihrer „Miss Braitwhistle“-Reihe hat mir Sabine Ludwig richtig schöne und sehr unterhaltsame Lesestunden beschert. Mich hat es so gefreut, die liebe Miss Braitwhistle und die Klasse 4a wiederzusehen. Ich habe sie liebend gerne auf diese äußerst verrückte, turbulente Klassenfahrt begleitet und ich hoffe sehr, dass dies nicht das letzte Abenteuer mit ihnen war. Über weitere Bände würde ich mich sehr freuen, ich liebe diese Reihe! Band 5 erhält von mir sehr gute 4 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 06.02.2019

Nicht das, was ich erwartet habe, aber mir hat's dennoch gefallen

Die Muschelsammlerin. Deine Bestimmung wartet
1

Sieht das Cover nicht wunderschön aus? Also bei mir war es hier definitiv Coverliebe auf den ersten Blick. Da mich auch der Klappentext sofort ansprach, stand für mich sehr schnell fest: Die Muschelsammlerin ...

Sieht das Cover nicht wunderschön aus? Also bei mir war es hier definitiv Coverliebe auf den ersten Blick. Da mich auch der Klappentext sofort ansprach, stand für mich sehr schnell fest: Die Muschelsammlerin muss ich unbedingt lesen!

Mit seinen wunderschönen Stränden und dem türkisblauen Meer ist das Reich Amlon das reinste Paradies. Hier sind die Menschen glücklich, an diesem Ort kann man das perfekte Leben führen. Die 18-jährige Mariel wünscht sich genau so eine Zukunft. Obwohl sie spürt, dass sie anders ist und irgendwie nicht so wirklich dazugehört, hat sie sich immer erhofft, dass sie in Amlon glücklich wird. Als der Tag der Verbindung immer näher rückt, steigt Mariels Unruhe und auch Sorge. An diesem großen Tag wird sie ihren Seelenpartner kennenlernen, der perfekt zu ihr passen und mit dem sie ihr restliches Leben verbringen wird. Als der Tag endlich da ist, wird Mariels Vorahnung Gewissheit: Sie ist eine Sonderbare; für sie wird es keine Liebesgeschichte geben. Für sie heißt es nun, zusammen mit den anderen Sonderbaren Amlon zu verlassen und zur Insel Xerax zu reisen. Dort wird es sie aber nicht lange halten. Nur in Nurnen, dem Reich der Träume, können sie und die anderen Sonderbaren ihren Seelenpartner finden. Zusammen mit Sander, Tora und Tammo macht sie sich auf nach Nurnen. Die Reise der Jugendliche soll alles andere als ungefährlich werden. Vor allem für Mariel, denn diese beginnt Gefühle für einen anderen zu hegen, etwas, was im Reich der Träume mit dem Tod endet…

Obwohl Fantasyromane zurzeit eher weniger in mein Beuteschema fallen, war „Die Muschelsammlerin“ eine der Neuerscheinungen aus dem Arena Verlag, auf die ich mich im Frühjahr 2019 ganz besonders gefreut habe. Wobei, ich würde „Die Muschelsammlerin“ gar nicht mal als ein reines Fantasybuch bezeichnen, es hat auch sehr etwas von einer Dystopie. Irgendwie ist es ein Mix aus beidem. :D

„Die Muschelsammlerin“ hat sich für mich jedenfalls als ziemlich anders als von mir erwartet herausgestellt. Gut anders? Jein. Mir hat das Buch schon echt gut gefallen, allerdings wurde es leider nicht das von mir erhoffte Highlight. Da der Klappentext so vielversprechend klang und ich ja das totale Coveropfer bin, waren meine Erwartungen an das Buch vermutlich etwas zu hoch.

Womit ich stellenweise so meine Probleme hatte, war der Handlungsaufbau. Der Anfang hatte mir noch richtig gut gefallen, nur leider flachte die Story für mich im Mittelteil etwas ab. Mir war die Geschichte stellenweise zu wirr und chaotisch und auch ein paar Längen habe ich zwischendurch empfunden. Dank des sehr angenehmen und flüssigen Schreibstils hat sich das Buch aber dennoch richtig gut lesen lassen.

Was mir ebenfalls ein paar Schwierigkeiten bereitet hat, war das Setting. Manches war mir einfach zu komplex oder, wie bereits erwähnt, zu wirr. Das Reich Amlon ging noch, davon konnte ich mir ein sehr gutes Bild machen. Anders als Nurnen, das Land der Träume, welches mich zwar fasziniert, aber auch etwas verwirrt hat.

Was mich leider ebenfalls nicht komplett überzeugen konnte, sind die Charaktere.
Mit Mariel ist der Autorin in meinen Augen eine tolle Protagonistin gelungen. Auf Anhieb war sie mir zwar nicht so wirklich sympathisch, aber das hat sich im Verlaufe des Buch sehr schnell gewandelt.
Die Nebencharaktere mochte ich ebenfalls sehr gerne, allerdings blieben mir diese leider etwas zu farblos. Ich weiß auch nicht, zu ihnen konnte ich einfach nicht so wirklich eine Bindung aufbauen.
Ich habe die Jugendlichen aber natürlich trotzdem liebend gerne auf ihrer Reise nach Nurnen begleitet, auch wenn mir diese teilweise zu verworren und diffus war. Als spannend und mitreißend habe ich dieses Abenteuer aber dennoch empfunden. So verwirrt ich manchmal auch war, gefesselt hat mich die Handlung sehr.
Auch die Werte und die Botschaften, die das Buch enthält und vermittelt, haben mir sehr gefallen. Es geht darum, für seine Ziele, Träume und Rechte zu kämpfen. Es geht um Liebe, Glauben und darum, den Mut zu haben so zu sein wie man ist, auch wenn man dadurch aneckt und sich den Regeln widersetzt.

Das Ende, muss ich gestehen, konnte mich leider nicht so ganz zufrieden stellen. In meinen Augen könnte es auf eine Fortsetzung hinauslaufen, zumindest könnte ich mir diese nach dem Ende gut vorstellen. Das Buch kann aber auch für sich alleine stehen. Na, lassen wir uns überraschen, ob es noch ein Wiedersehen mit der Muschelsammlerin geben wird. :)

Fazit: Ich weiß, meine Rezension klingt ziemlich negativ, zumindest habe ich so einige Punkte aufgeführt, die mich gestört haben. Mit „Die Muschelsammlerin“ war es bei mir ziemlich komisch: Mich hat hier gar nicht mal so wenig beim Lesen gestört, aber dennoch hat mir das Buch echt gut gefallen und mir sehr schöne Lesestunden beschert. Die Handlung konnte mich trotz einiger Längen richtig in ihren Bann ziehen und die Fantasiewelt, die die Autorin hier erschaffen hat, hat mich zwar etwas verwirrt, aber auch zutiefst fasziniert. Jedermanns Sache wird „Die Muschelsammlerin“ wohl nicht sein, mir jedenfalls hat das Buch gefallen. Ich vergebe 4 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 03.02.2019

Ein spannender Reihenauftakt!

Broken Darkness: So verführerisch
0

Da mich die Redwood Love-Trilogie so begeistern konnte, war ich schon richtig gespannt, wie mir wohl der Auftakt der neuen Reihe aus dem Kyss Verlag gefallen würde. Ich muss gestehen, dass ich mich nur ...

Da mich die Redwood Love-Trilogie so begeistern konnte, war ich schon richtig gespannt, wie mir wohl der Auftakt der neuen Reihe aus dem Kyss Verlag gefallen würde. Ich muss gestehen, dass ich mich nur sehr selten in das Dark Romance Genre verirre. Dennoch stand für mich sofort fest, dass ich „Broken Darkness“ unbedingt lesen möchte. Das Cover finde ich wahnsinnig schön und auch der Klappentext sprach mich sehr an. Von der Autorin M. O‘Keefe hatte ich bisher noch kein Buch gelesen, „Broken Darkness. So verführerisch“ sollte also mein erstes Werk von ihr werden.

Nach einer sehr schweren Zeit ist Annie McKay auf der Flucht. Sie landet schließlich in einem Trailerpark, von dem sie sich Schutz und Sicherheit erhofft. Gerade ist sie in ihrem Trailer eingezogen, da klingelt ein Handy, welches sich merkwürdigerweise in ihrem neuen Zuhause befindet. Annie nimmt den Anruf an. Am anderen Ende der Leitung ist ein ihr vollkommen Fremder mit einer verführerischen, rauen Stimme. Er nennt sich Dylan und Annie fühlt sich sofort zu ihm hingezogen, obwohl sie ihn überhaupt nicht kennt und noch nicht mal weiß, wie er aussieht. Annie und Dylan telefonieren nun regelmäßig, immer wieder verführt ihr geheimnisvoller Telefonpartner Annie dazu, neue Dinge zu tun, Dinge, die sie sich ohne ihn niemals getraut hätte. Was anfangs nur Spiel ist, wird ziemlich schneller bitterer Ernst. Nicht nur Annie hat Geheimnisse, auch Dylan hat welche. Und zwar alles andere als ungefährliche…

Wie bereits erwähnt, lese ich eher selten Bücher aus diesem Genre. Ab und an habe ich aber richtig Lust auf so schön romantische Geschichten. In so einer Stimmung habe ich mich gerade befunden, als ich zum ersten Band von „Broken Darkness“ gegriffen habe. Einmal angefangen mit dem Lesen habe ich das Buch quasi in einem Rutsch gelesen. Es liest sich echt toll, M. O‘Keefe hat einen sehr flüssigen und angenehmen Schreibstil. Die Handlung konnte mich auch von den ersten Seiten an packen, allerdings hat mir das Buch letztendlich dann leider doch nicht ganz so gut gefallen wie von mir erhofft.

Ich komme einfach mal als erstes zu meinen negativen Kritikpunkten. Was mir gleich zu Beginn nicht ganz so gut gefallen hat, ist die Entwicklung der Beziehung zwischen unserer Protagonistin Annie und dem geheimnisvollen Dylan. Mir ging das einfach viel zu schnell mit den beiden. Annie, so erfahren wir, hat eine verdammt harte Zeit hinter sich. Da ich nicht zu viel verraten möchte, werde ich hier jetzt näher ins Detail gehen. Annie jedenfalls ist zu Beginn des Buches sehr scheu und ängstlich. Ich habe es daher nicht so richtig verstanden, warum sich sie sich Dylan so schnell anvertraut hat, obwohl sie ihn überhaupt nicht kannte. Ihre Beziehung ist zwar zuerst nur eine Telefonbeziehung, aber ich habe es dennoch als etwas unrealistisch empfunden, wie schnell sich zwischen den beiden ein so inniges Verhältnis entwickelt hat.

Was mir dann auch nicht so gut gefallen hat, waren die erotischen Szenen. Ich glaube, da merkt man dann doch, dass ich dieses Genre nicht allzu oft lese. Mir haben diese Telefonsex-Szenen nicht so wirklich zugesagt. Zwischen Annie und Dylan geht es ziemlich oft wirklich ganz schön zur Sache. Da habe ich einfach für mich gemerkt, dass so etwas nicht so richtig was für mich ist. Wer aber gerne Dark Romance Bücher liest, wird da sehr wahrscheinlich ganz anders empfinden. Mein Fall war es eben eher nicht so.

Ansonsten aber hat mir das Buch echt gut gefallen. Annie war mir auf Anhieb sympathisch. Auch wenn ich ihr Verhalten nicht immer nachvollziehen konnte, habe ich sie beim Lesen richtig lieb gewonnen. Dank ihrer Hintergrundgeschichte erhält ihr Charakter sehr viel Tiefe, womit ich hier gar nicht so gerechnet habe. Für mich hat sich das Buch insgesamt als sehr viel tiefgründiger herausgestellt, als ich erwartet habe.
Annie habe ich zwar stellenweise als ein bisschen naiv empfunden, aber ihre Entwicklung hat mir sehr gut gefallen. Man darf auch nicht vergessen, dass Annie erst 25 ist und viel durchmachen musste. Sie muss noch ihre Erfahrungen sammeln und dafür, dass sie so eine harte Zeit hinter sich hat, hat sie auf mich doch einen sehr selbstbewussten und mutigen Eindruck gemacht, besonders zum Ende hin.

Dylan hat mir ebenfalls sehr gut gefallen. Von ihm erfahren wir zunächst nur sehr wenig, obwohl man auch einige Kapitel aus seiner Sicht zu lesen bekommt. Das Buch wird im Wechsel von Annie und Dylan erzählt, wobei Annies Anteile schon deutlich dominieren.
Obwohl wir also Passagen aus Dylans Sicht zu lesen bekommen, war er mir dennoch zunächst ein einziges Rätsel. Im zweiten Teil des Buches erfährt man dann endlich etwas mehr über ihn und ab da habe ich ihn dann so richtig in mein Herz geschlossen.

Was mich richtig begeistern konnte, war das Setting. Der Trailerpark wird zwar als ziemlich trist und trostlos beschrieben; er hat mich aber dennoch von Anfang an richtig fasziniert und die atmosphärischen Beschreibungen haben mir das reinste Kopfkino beschert.

Die Handlung habe ich als sehr spannend und mitreißend empfunden. Sie braucht zwar ein bisschen, bis sie so wirklich in Fahrt kommt, aber auf mich konnte sie dennoch von den ersten Seiten an eine richtige Sogwirkung ausüben.
Da das Buch mit einem echt fiesen Cliffhanger endet, steht für mich auf jeden Fall fest, dass ich die Reihe unbedingt weiterlesen muss. Das Buch hat mir zwar insgesamt leider nicht so gut gefallen wie von mir erhofft, aber es hat mir dennoch schöne Lesestunden beschert und ich freue mich schon sehr auf den zweiten Band. Zum Glück erscheint dieser ja schon demnächst, allzu lange gedulden muss ich mich also nicht mehr. ;)

Fazit: Für mich war dieses Buch mal etwas erfrischend anderes. Obwohl mir nicht alles gefallen hat, habe ich dennoch sehr schöne Lesestunden mit meinem ersten Werk von M. O‘Keefe verbracht und für mich steht auch auf jede Fall fest, dass ich die Reihe weiterlesen werde. Nach dem fiesen Cliffhanger MUSS ich einfach wissen, wie es weitergehen wird. :D
Der erste Band von „Broken Darkness“ ist romantisch, erotisch, tiefgründig und richtig spannend. Von mir gibt es 4 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 27.01.2019

Ziemlich verrückt und herrlich schräg! Ein witziger Lesespaß für Jung und Alt!

Die Bartfrau
0

Die Bartfrau – ist das nicht mal ein genialer Titel? Und dieses Cover! Als ich das Buch das erste Mal sah, wusste einfach sofort, dass ich es unbedingt lesen möchte. Hier rechnete ich mit einer witzigen, ...

Die Bartfrau – ist das nicht mal ein genialer Titel? Und dieses Cover! Als ich das Buch das erste Mal sah, wusste einfach sofort, dass ich es unbedingt lesen möchte. Hier rechnete ich mit einer witzigen, skurrilen und äußerst fantasievollen Geschichte. Da ich so etwas unheimlich gerne lese, hoffte ich sehr, dass mir „Die Bartfrau“ richtig gut gefallen wird.

Man sagt, sie hauste dort, wo der Schrottplatz aufhörte und der Maschendrahtzaun begann. Dort, wo kein Kind hinwollte. Dort wohnt sie: die Frau mit einem Kinn. Und an diesem Kinn sei ein Bart. Von wem die Rede ist? Na, von der Person, die man mit dem gefürchteten Schwarzen Telefon ruft: Die Bartfrau!
Um die Bartfrau kursieren die schaurigsten Gerüchte. Da wäre zum Beispiel die Geschichte mit dem Jungen Jack. Ach Jack, der arme Junge. Was hat die Bartfrau ihm nur Furchtbares angetan?
Kein Wunder, dass die Kinder die Bartfrau fürchten. Auch in Jonathan schlummert stets die große Sorge, dass seine Eltern eines Tages zu dem Schwarzen Telefon greifen werden. Bisher haben sie es nur immer angedroht, aber nie durchgezogen. Eines Tages aber ist es so weit: Jonathan ist ihnen einfach nicht perfekt genug. Ihr Sohn ist eigentlich ein ganz normaler Junge, aber normal reicht ihnen eben nicht. Die Bartfrau muss also her! Was man aber so sagt, stimmt gar nicht. Die Bartfrau ist in Wahrheit ganz anders. Sie erzieht keine schwierigen Kinder, oh nein, ihr Job ist es, sich um schwer erziehbare Eltern zu kümmern. Und ein weiteres Geheimnis der Bartfrau: Sie besitzt magische Fähigkeiten...

Was für ein ungewöhnliches und irgendwie auch...merkwürdiges Buch. Ich bin hier eindeutig nicht mit den falschen Erwartungen an „Die Bartfrau“ herangehen. Die Geschichte, die hier erzählt wird, ist ziemlich schräg und ziemlich verrückt. Ich persönlich würde „Die Bartfrau“ als eine skurrile Mary Poppins Version à la Roald Dahl bezeichnen. Klingt komisch? Nun, das ist das Buch ja irgendwie auch. :D

Ich lese ja leidenschaftlich gerne Bücher mit einem skurrilen Humor. Je abgedrehter, desto besser. Hier muss ich allerdings gestehen, dass selbst mir „Die Bartfrau“ fast schon etwas zu verrückt war. Die Eltern habe ich als sehr überspitzt dargestellt empfunden, allen voran die Mutter unseres Protagonisten Jonathan. Also, die Mutter, im Buch genannt Frau Schreckster, ist schon echt krass drauf. Der Name, Schreckster, wurde hier jedenfalls nicht ohne Grund gewählt. Jonathans Mama kann man wohl als den Schrecken aller Mütter bezeichnen. Der arme Junge tat mir so leid, dass er mit so durchgeknallten Eltern bestraft ist. Herr Schreckster ist ja auch nicht ohne, allerdings ist seine Frau deutlich schlimmer drauf.

Aber von vorne. Das Buch beginnt mit dem Tag der Zeugnisse. Jonathan hat große Angst davor, dass sein Zeugnis nicht gut sein könnte und seine Eltern unzufrieden mit seinen Leistungen sind. Sein Zeugnis ist nicht schlecht, sogar richtig gut, aber Jonathans Eltern regen sich dennoch auf und machen ihren armen Sohn richtig fertig. Sie wollen einen rundum perfekten Jungen haben und keinen durchschnittlichen. Sie nennen Jonathan daher sogar oft nur DAS DURCHSCHNITT. Schlimm, oder?

Da sich Herr und Frau Schreckster nicht mehr zu helfen wissen und sie ihren Sohn unbedingt optimieren wollen, machen sie ihre Drohungen wahr und greifen zum gefürchteten Schwarzen Telefon. So ein Telefon befindet sich in jedem Haushalt in der Stadt Mumpitz und mit diesem kann eine ganz bestimmte Person gerufen werden: Die Bartfrau!

Über die Bartfrau kursieren in Mumpitz die gruseligsten Gerüchte. Diese werden durch Kursivschrift immer besonders hervorgehoben und im Konjunktiv geschrieben: „Man sagte, dass...“. Diese Idee hat mir sehr gut gefallen. Die Ammenmärchen über die Bartfrau lesen sich richtig witzig und irgendwie auch unheimlich. Da konnte ich es schon verstehen, dass die Kinder in Mumpitz vor dieser geheimnisvollen Frau mit Bart Angst haben.

Zusammen mit Jonathan werden wir schließlich die Bekanntschaft der Bartfrau machen. Und ja, wer hätte das gedacht: Die Bartfrau ist total anders, als immer erzählt wird. Sie ist richtig nett und mag Kinder sehr gerne.
Die Bartfrau wird sich für eine Weile bei den Schrecksters einquartieren und mit ihrem Einzug beginnt eine äußerst turbulente, ziemlich verrückte und sehr magische Zeit, in der Jonathans Eltern so einiges durchzumachen haben.

Allzu viel mehr möchte ich dann auch gar nicht von der Handlung verraten. So werde ich zum Beispiel nicht näher ins Detail darüber gehen, welche Rolle hier eigentlich ein Hamster spielen wird. Hamsterfreunde können sich hier jedenfalls freuen. :)

Ich kann versichern, dass die Story echt verrückt ist. Aber auch witzig. Wenn man auf einen schrägen Humor steht, wird man hier ganz auf seine Kosten kommen. Ich jedenfalls hatte sehr viel Spaß beim Lesen, allerdings hat mich das Verhalten von Frau Schreckster manchmal etwas gestört; sie fand ich teilweise einfach zu durchgeknallt. :D

Ich kann „Die Bartfrau“ auf jeden Fall sehr empfehlen. Für Mädchen und Jungen ab 8 Jahren eignet sich das Buch wunderbar zum Selberlesen. Der Schreibstil ist sehr einfach und flüssig, die Kapitel schön kurz und die Handlung richtig mitreißend.
Hinzu kommen dann noch die vielen tollen Illustrationen von Kai Schüttler. Das ulkige Cover liefert einem ja schon mal einen perfekten Vorgeschmack darauf, was einem im Innenteil des Buches erwarten wird. Mir haben die Illustrationen sehr gut gefallen. Sie sind witzig und geben das Geschehen im Text höchst amüsant wieder.

Sehr schön fand auch ich, dass das Buch neben all dem Witz und dem Humor wichtige und ernste Botschaften enthält. Es geht um Familie, um einen respektvollen Umgang miteinander und um Selbstwertgefühl. Zudem macht diese Geschichte auch nur zu deutlich, dass man Gerüchten nicht immer Glauben schenken sollte, da sie die Wahrheit oft extrem verdrehen.

Ich hoffe ja nun sehr, dass es noch ein Wiedersehen mit der Bartfrau geben wird. Mir hat das Buch ein sehr unterhaltsames, kurzweiliges Leseerlebnis beschert und in mir die große Lust auf mehr geweckt.

Fazit: Mich hat die „Die Bartfrau" bestens unterhalten. Das Buch ist witzig, ziemlich verrückt und herrlich schräg; wer auf einen skurrilen Humor steht, wird hier ganz auf seine Kosten kommen. Es steckt allerdings auch etwas Ernsthaftigkeit in der Geschichte und sie enthält wichtige Botschaften. Die fantasievolle Story zusammen mit den lustigen Illustrationen haben mir sehr schöne Lesestunden beschert und ich vergebe sehr gute 4 von 5 Sternen!