Cover-Bild Marienfelde
9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Droemer Taschenbuch
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 480
  • Ersterscheinung: 27.12.2018
  • ISBN: 9783426306413
Corinna Mell

Marienfelde

Roman
Ein hochemotionaler Roman über die Anfänge der Bundesrepublik Deutschland von Corinna Mell – und zugleich die Geschichte unserer Mütter und Großmütter
1952 besucht die 16-jährige Sonja eine Bräuteschule am Wannsee: Ehefrau und Mutter möchte sie werden, wie ihre Eltern sich das wünschen und wie es im Nachkriegsdeutschland die Perspektive für die meisten jungen Frauen ist.. Es ist Sonjas Onkel Helmut, der sich im Osten Berlins für ein freies, gerechteres Deutschland einsetzt, der erste Zweifel weckt. Sollte an seinen Parolen von Gleichheit und der Macht der Arbeiter etwas dran sein? Doch nach der Niederschlagung des Arbeiteraufstands vom 17.Juni 1953 gehen Sonja die Augen auf, und sie flüchtet geschockt und verängstigt zurück nach Westberlin. Voller Hingabe beginnt sie sich im Notaufnahmelager Marienfelde für Menschen einzusetzen, die der DDR den Rücken gekehrt haben, eine Entscheidung, die ihr ganzes weiteres Leben beeinflussen wird.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.03.2019

Toller Roman

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Marienfelde handelt vom Leben im zweigeteilten Berlin in den 50er und frühen 60er Jahren auf, als sich die Lage in der Stadt immer weiter zuspitzte und letztlich im Bau der Mauer endete.
Die Protagonistin ...

Marienfelde handelt vom Leben im zweigeteilten Berlin in den 50er und frühen 60er Jahren auf, als sich die Lage in der Stadt immer weiter zuspitzte und letztlich im Bau der Mauer endete.
Die Protagonistin wird hierbei in ihren sogenannten Backfischjahren bis hin zur jungen Ehefrau und Mutter begleitet, bis hin zu dem Punkt, an dem die Trennung der Stadt sie auch familiär betrifft und ihre junge Ehe dadurch ins Wanken gerät.

Corinna Mell gelingt mit diesem Buch der Spagat zwischen wahren, geschichtlichen Begebenheiten und der persönlichen, fiktiven Geschichte der Protagonistin Sonja.

Das Buch ist ist zwei Teile aufgebaut: Der erste Teil handelt Sonjas Jugendjahre ab, in denen sie u.a. ein sogenannte Bräuteschule besucht und sich zum ersten Mal verliebt.

Der zweite Teil setzt im Jahr 1961 an; Sonja ist mittlerweile verheiratet und Mutter von zwei Kindern.

Der Schreibstil hat mich von der ersten Seite an überzeugt und in den Bann gezogen, die Figuren wirken authentisch, die Geschichte realistisch. Die geschichtlichen Hintergründe sind wunderbar in die Handlung eingeflochten, man kann sich ein Bild davon machen, wie die Zustände damals im geteilten Berlin gewesen sein müssen. Gerade auch die massiven Flüchtlingsströme aus der DDR nach Westberlin vor dem Mauerbau werden sehr interessant und anschaulich aufgezeigt.

Mir hat das Buch sehr gut gefallen, der Spannunngsbogen wird von der ersten bis zur letzten Seite gewahrt, man mag das Buch kaum aus der Hand legen.

Ich kann dieses Werk jedem empfehlen, der gerne zeitgenössische Literatur liest, gerade auch solche, in der die fiktive Handlung sich so gut mit realen Geschichte vermischt.

Veröffentlicht am 03.02.2019

Eine interessante und berührende Geschichte

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"Marienfelde" aus der Feder der Autorin Corinna Mell ist eine interessante, spannende und berührende Geschichte, die uns ein Stück deutscher Geschichte nahe bringt.

Der Inhalt: Die 16jährige Sonja hat ...

"Marienfelde" aus der Feder der Autorin Corinna Mell ist eine interessante, spannende und berührende Geschichte, die uns ein Stück deutscher Geschichte nahe bringt.

Der Inhalt: Die 16jährige Sonja hat große Träume nach ihrem Schulabschluss. Doch diese zerplatzen wie Seifenblasen. Ihre Eltern, die ein eigenes Autohaus eröffnen, schicken sie auf eine Bräuteschule am Wannsee. Hier soll Sonja alles lernen, was man als gute Ehefrau und Mutter wissen muss. Ihr Onkel Helmut, der sich im Osten Berlins für ein freies und gerechteres Deutschland einsetzt, zeigt ihr auch andere Möglichkeiten. Doch dann wird Sonja Zeugin der Niederschlagung des Arbeiteraufstandes vom 17. Juni 1953. Entsetzt und zu tiefst schockiert kehrt sie nach Westberlin zurück. Einige Jahre später, als sie bereits verheiratet ist, setzt sie sich im Notaufnahmelager Marienfelde für DDr-Exilanten ein. Das gefällt ihrem Ehemann nicht besonders. Und sie muss sich entscheiden .....

Noch jetzt nach Beendigung des Buches bin ich tief beeindruckt und erschüttert. Der Schreibstil der Autorin ist einfach spitzenmäßig. Sie lässt den Leser sofort in die Geschichte eintauchen. Diese hat mich gefangengenommen und nicht mehr losgelassen. Es stürmen jede Menge Emotionen auf mich ein. Vor meinem inneren Auge läuft alles wie im Film ab. Ich sehe Sonja inmitten ihrer Freundinnen als junges Mädchen, mit all ihren Wünschen und Träumen. Doch sie widersetzt sich den Eltern nicht und besucht das Internat. Beeindruckt hat mich auch ihre Tätigkeit in Marienfelde. Der Autorin ist es gelungen deutsche Zeitgeschichte wieder lebendig werden zu lassen. Ich bekommen jetzt noch Gänsehautfeeling wenn ich mir bestimmte Szenen vorstelle. Man erlebt den Mauerbau 1961 und hat das Gefühl live dabei zu sein. Einfach dramatisch! Und was sich dann alles abgespielt hat, ist wirklich unvorstellbar. Sonjas Geschichte hat mich wirklich manchmal zu Tränen gerührt. Eine sehr gefühlvolle Geschichte, die unter die Haut geht.

Eine atemberaubende Lektüre, die uns die Geschichte der frühen Jahre der Bundesrepublik Deutschland wieder näher bringt. Wirklich ein Lesevergnügen der Extraklasse. Gerne vergebe ich für diese interessante Lektüre 5 Sterne.

Veröffentlicht am 09.01.2019

Marienfelde

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Handlung:
1952
Sonja wächst recht priviligiert in West-Berlin auf. Sie hat liebevolle Eltern, eine tolle Oma und ihr kommt die Chance zu, eine Bräuteschule am Wannsee zu besuchen. Diese soll darauf vorbereiten, ...

Handlung:
1952
Sonja wächst recht priviligiert in West-Berlin auf. Sie hat liebevolle Eltern, eine tolle Oma und ihr kommt die Chance zu, eine Bräuteschule am Wannsee zu besuchen. Diese soll darauf vorbereiten, dass Sonja eine fantastische Hausfrau wird, die ihrem Mann jeden Wunsch von den Augen abliest, sich aufopferungsvoll um die Kinder kümmert und nebenbei den Haushalt wuppt. Eine eigene Arbeit sieht das ideele Lebensbild nicht vor.
Einen anderen Blick auf ein anderes Lebensbild erhält Sonja von ihrem Onkel, der in Ost-Berlin lebt und ein begeisterter Anhänger der SED ist. Schließlich macht Sonja beim Arbeiteraufstand am 17.Juni 1953 eine Erfahrung, die sie nachdenklich werden lässt. An diesem Tag lernt sie Ulla kennen und daraufhin erfährt sie von dem Notaufnahmelager Marienfelde für DDR-Exilanten.
Dort hilft Sonja aus, doch nach ihrer Heirat gibt sie die Tätigkeit auf. Nach einigen Jahren kommt der Hausfriede ins Wanken, als Sonja beginnt, sich wieder mehr in Marienfelde aufzuhalten und soll an einer geheimen Mission mitwirken.

Meinung:
Ich war sehr überrascht, den Roman in meinem Briefkasten vorzufinden und war anfangs etwas unsicher, ob mir die Handlung so zusagen wird. Ich finde die Zeit rund um den Mauerbau wirklich interessiert, bin bis jetzt auf noch keinen guten Roman gestoßen, der das Thema eindringlich und lebendig darstellt. Doch ich wollte mich einfach überraschen lassen und bin völlig frei in die Handlung gestartet.

Schon nach wenigen Seiten wusste ich, dass ich den Roman innerhalb von kurzer Zeit ausgelesen haben werde, die Schreibweise war wirklich toll. Locker und leicht, die Charaktere haben sich untereinander sehr lebhaft und authentisch miteinander unterhalten. Dazu wurden geschickt geschichtliche Fakten eingebunden, die niemals in einem zu großen Maß aufgetaucht sind. Dadurch hält sich die Fiktion mit der wahren Geschichte die Waage.
Ich fand es schade, dass der Klappentext ein wenig in die Irre führt. Ich bin davon ausgegangen, dass die Handlung sich viel mehr um das Aufnahmelager Marienfelde drehen wird und die Vorgänge, die sich dort abspielen. Mit vielen Beispielen, die auch so hätten stattfinden können. Letztendlich hat ein überschaubarer Teil in dem Lager stattgefunden, viel mehr im Mittelpunkt schien der Lebensstil und die Verhältnisse untereinander zu stehen.
Bisher hatte ich noch nie etwas von Bräuteschulen gehört und konnte mich zwar vorstellen, was sie dort lernen, war aber überrascht, dass sie dort auch leben und kaum eine ruhige Minute hatten. Ich war richtig traurig, als Sonjas Zeit dort so abrupt geendet hat, darüber hätte ich gerne noch mehr erfahren.

Der Roman wurde in zwei Teile gegliedert, im ersten Teil lernt man Sonja als ledige, junge Frau kennen, die Erwachsen wird und sich vermehrt Gedanken über die Zukunft macht. Dann gibt es einen Zeitsprung von acht Jahren, in denen Sonja nicht nur heiratet und Kinder kriegt, sondern sich die politische Situation ganz schön verändert. Die zwei Teile spiegeln sehr gut die Lage wieder. Während im ersten Teil vieles locker und unbeschwerter geschildert wird, scheint sich der Ton mit der Zeit zu ändern. Im zweiten Teil gibt es mehr Konflikte und Ernsthaftigkeit macht sich breit. Dazu passend wir die Mauer gebaut und auch in ganz Deutschland verändert sich die Stimmung.

Es gab ein abwechslungsreiches Setting, zwar fand die Handlung durchweg in Berlin statt, jedoch an vielen Orten, die alle gut beschrieben wurden und ein Gefühl der Orte übermittelt haben. An vielen Stellen fiel es mir unglaublich leicht, mir die Orte vorzustellen. Besonders interessant fand ich Sonjas gesamte Zeit in der Bräuteschule. Schon das Gebäude selbst muss eine Augenweide sein, dann noch die Einrichtung.

Im Mittelpunkt des ganzen Geschehens steht Sonja, die wir als Leser im Alter von 16 Jahren kennenlernen. Als junges Mädchen, mit ganz klaren Plänen und Zielen, sie wusste genau, was sie will. Schließlich begleitet man sie durch einen Teil ihres Erwachsenenlebens, als Ehefrau und zweifache Mutter. Anfangs fand ich Sonja wirklich toll, ohne Vorbehalte, sie wirkte auf mich erwachsen und zielstrebig. Doch irgendwann fand ich leider, dass sie einen Teil ihres Charmes eingebüßt hat. Angefangen hat das mit ihren Plänen, die sie ein paar Mal geändert hat und immer wieder behauptet hat, dass sie nun das Richtige gefunden hat. Das hatte für mich die Folge, dass ich sie kritischer betrachtet habe, aber immer habe ich die Geschichte mit Interesse verfolgt.
Die anderen Charaktere fand ich ganz nett, sie waren nicht so ausführlich ausgearbeitet wie Sonja, aber angenehme Genossen. Besonders gut fand ich es, dass einige Charaktere immer mal wieder im Roman einen Auftritt haben oder erwähnt werden und nicht einfach in Vergessenheit geraten. Das wirkte sehr familiär und hat viele Stellen rund gemacht.

Fazit:
Auch wenn der Klappentext für mich nicht ganz exakt ist, wurde ich von der Geschichte positiv überrascht. Positiv möchte ich erwähnen, dass ich es sehr angenehm finde, wie geschickt geschichtliche Fakten und Details eingebaut wurden, die einfach und verständlich dargestellt wurden und den Leser nicht mit der Fülle erschlagen haben.
Es gab für mich kleine Fehler, weshalb ich einen halben Punkt bei meiner Bewertung abziehe. Dazu zählt für mich u.a. ein wenig die Darstellung von Sonja, die im Verlauf der Jahre gerne reifer und sichtbar erwachsener hätte werden können.

Veröffentlicht am 08.12.2018

Lohnt sich nicht

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1952. Während sich ihr Onkel in Ostberlin für ein freies Deutschland engagiert, schicken Sonjas Eltern die 16-jährige in eine Schule für junge Bräute am Wannsee, denn sie soll einmal eine gute Ehefrau ...

1952. Während sich ihr Onkel in Ostberlin für ein freies Deutschland engagiert, schicken Sonjas Eltern die 16-jährige in eine Schule für junge Bräute am Wannsee, denn sie soll einmal eine gute Ehefrau und Mutter werden, wie es dem damaligen Weltbild für junge Frauen entspricht. Als der Arbeiteraufstand 1953 niedergeschlagen wird, ist Sonja völlig durcheinander und flieht nach Westberlin, wo sie sich in einem Notaufnahmelager um diejenigen kümmert, die die DDR verlassen haben und einer unsicheren Zukunft entgegengehen. Sonjas Entscheidung hat auch weitreichende Folgen für ihr eigenes Leben…
Corinna Mell hat mit ihrem Buch „Marienfelde“ einen Roman vorgelegt, der sich zeitlich in der Nachkriegszeit ansiedelt. Der Schreibstil ist flüssig und gut zu lesen, jedoch konnte das Buch den Leser zu keiner Zeit fesseln. Vielmehr liest sich der Roman wie eine geschichtliche Abhandlung, die allerdings nicht in die Tiefe geht, sondern jeden wichtigen Punkt nur kurz streift, um ihn dann so stehen zu lassen. Durch die fehlende Ausarbeitung und recht lieblose Aufzählung kommt keinerlei Spannung auf, selbst ein Geschichtsbuch ist da informativer und spannender zu lesen.
Leider hat die Autorin es auch nicht geschafft, ihren Charakteren Leben einzuhauchen. Alle wirken oberflächlich gezeichnet und blass, so dass der Leser sich überhaupt nicht mit ihnen identifizieren und mit ihnen fiebern kann. Es baut sich keinerlei Beziehung auf, was das Lesen mühselig macht und auch für Langeweile sorgt.
„Marienfelde“ hatte zwar eine gute Idee als Handlung, davon war allerdings leider gar nichts zu merken. Dies Buch sollte man getrost ignorieren.

Veröffentlicht am 29.12.2018

Jede Seite eine einzige Enttäuschung

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Sonja strebt dem idealen Frauenbild zu - sie besucht eine Bräuteschule und setzt somit die Grundlage für das perfekte Dasein als Ehefrau und Mutter.
Doch Onkel Helmut säht erste Zweifel an diesem vorgefertigen ...

Sonja strebt dem idealen Frauenbild zu - sie besucht eine Bräuteschule und setzt somit die Grundlage für das perfekte Dasein als Ehefrau und Mutter.
Doch Onkel Helmut säht erste Zweifel an diesem vorgefertigen Bild und die Risse stimmen Sonja nachdenklich.
Sie wendet sich vom Klischee Kinder, Küche, Kirche ab und kümmert sich deshalb lieber ab sofort im Notaufnahmelager Marienfelde um Menschen, die der DDR und ihrem Regime den Rücken zugekehrt haben. Eine Entscheidung, die nicht ohne Folgen bleibt…

Der Klappentext weckt meine Neugier und verspricht eine spannende, aufreibende Lektüre. Doch hier passt einfach nichts zusammen, denn die Schilderung auf dem Buchrücken hat nichts mit der Geschichte gemein, die ich gelesen habe. Ein völlig irreführendes Bild, dass dort vermittelt wird.
Die Figuren sind eindimensional und blass angelegt, bewegen sich in einer Art Zeitstrahl, der ohne jegliche Spannung einfach nur abgeleiert und emotionslos aufgezählt wird. Manchmal habe ich das Gefühl, dass ich mich in einer langweiligen Geschichtsstunde in der Schule befinde und schaue lieber aus dem Fenster, als der Erzählung zu folgen.
Die Handlung gleicht eher einer monotonen Litanei, die jegliche Begeisterung im Keim tötet. Es wirkt fast so, als habe man eine gute Idee schnell auf ein paar Blätter Papier geworfen, um dann huschhusch fertig zu sein. Ein buntes Bilchen als hübsche Verpackung, fertig ist da Buch.
Ich glaube, dass kann die Autorin sicher besser und es sollte an eine Überarbeitung des Buches gedacht werden.
Für mich die größte Enttäuschung 2018

Herzlichen Dank an den Verlag, der mir dieses Leseexemplar kostenfrei über NetGalley zur Verfügung gestellt hat. Diese Tatsache hat jedoch nicht meine ehrliche Lesermeinung beeinflusst.

Marienfelde

NetGalleyDE