Cover-Bild Jahre aus Seide
Band 1 der Reihe "Die große Seidenstadt-Saga"
(64)
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12,99
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  • Verlag: Aufbau TB
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Generationenroman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 576
  • Ersterscheinung: 07.12.2018
  • ISBN: 9783746634418
Ulrike Renk

Jahre aus Seide

Das Schicksal einer Familie

Träume aus Seide in Zeiten des Aufruhr s.

1932: Ruth hat eine unbeschwerte Jugend. Die meiste Zeit verbringt sie in der Villa des benachbarten Seidenhändlers Merländer. Sie ist fasziniert von den kunstvoll bedruckten Stoffen, lernt Schnittmuster zu entwerfen und Taschen und Zierrat zu fertigen. Und sie begegnet Kurt, ihrer ersten großen Liebe. Als die Nazis an die Macht kommen, scheint es für sie keine Zukunft zu geben, denn sie sind beide Juden. Kurts Familie trägt sich mit dem Gedanken auszuwandern, auch Ruth soll gegen ihren Willen ihr Elternhaus verlassen. Und dann kommt der Tag, an dem das Schicksal ihrer Familie in Ruths Händen liegt.

Eine dramatische Familiengeschichte, die auf wahren Begebenheiten beruht.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.02.2019

Ruth Meyer´s Tagebuch

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„Jahre aus Seide“ von Ulrike Renk erzählt eine dramatische Familiengeschichte, einer jüdischen Familie, die die Hoffnung auf bessere Zeiten nicht aufgibt. Auch als die Nazis die Macht in Deutschland übernehmen, ...

„Jahre aus Seide“ von Ulrike Renk erzählt eine dramatische Familiengeschichte, einer jüdischen Familie, die die Hoffnung auf bessere Zeiten nicht aufgibt. Auch als die Nazis die Macht in Deutschland übernehmen, versucht die Familie alles, um zu überleben.
Ruth Meyer und ihre Familie sind Juden. Sie führen ein unbeschwertes Leben und Vater Karl sorgt mit seinem Schuhhandel für ein gutes Auskommen. Die Geschwister Ruth und Ilse wachsen voller Liebe und Zuneigung auf. Auch Freunde und Angestellte der Familie sind gerne bei Meyer´s zu Hause. In der Schule ist Ruth eine sehr gute und beliebte Schülerin. Dann kommt der Hass und Neid auf Juden auf und die Familie wird in ihren Rechten immer mehr beschränkt, irgendwann denken sie sogar über eine Ausreise nach.
Ein sehr emotionales und trauriges Buch, wobei ein buntes, fröhliches und liebevolles Leben im Mittelpunkt steht. Leider hat man Bilder im Hinterkopf, die bei jüdischen Geschichten nicht positiv ausgehen. Trotzdem ist der Kampfgeist und positive Lebenseinstellung sehr beeindruckend. Sehr empfehlenswertes Buch.

Veröffentlicht am 13.01.2019

Zunehmende Beklemmung & vielversprechender Start der Triologie

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Bei „Jahre aus Seide“ handelt es sich um mein erstes Buch von Ulrike Renk. Schnell bin ich in die Lebensgeschichte der Krefelderin Ruth Meyer gekippt, die mit ihrer jüngeren Schwester Ilse behütet im elterlichen ...

Bei „Jahre aus Seide“ handelt es sich um mein erstes Buch von Ulrike Renk. Schnell bin ich in die Lebensgeschichte der Krefelderin Ruth Meyer gekippt, die mit ihrer jüngeren Schwester Ilse behütet im elterlichen jüdischen Schuhhändler-Haushalt von Martha und Karl Meyer samt Kindermädchen Leni und Köchin Frau Jansen aufwächst. Komplettiert wird die engere Familie noch durch die eigentümliche Großmutter mütterlicherseits sowie die liebenswürdigen Großeltern väterlicherseits. Besondere Bedeutung für die gesamte Familie hat auch Chauffeur Hans Aretz samt seiner Familie, den Karl Meyer aufgrund seines Augenleidens engagiert hat. Die Verbundenheit der beiden Familien geht bald über das einer normalen Arbeitgeber-Arbeitnehmer-Beziehung hinaus.

Irritierend empfand ich den Titel „Jahre aus Seide“ samt Klappentext, die einen größeren Anteil von Richard Merländer, dem im Nachbaranwesen lebenden jüdischen Seiden- und Stofffabrikant, vermuten ließ. Dessen Rolle bzw. Namensgeber für den Titel beläuft sich primär über die Tochter seines Chauffeurs, Rosie, die sich mit Ruth anfreundet. Ruths Großmutter bringt den beiden Mädchen das Nähen bei, wobei Merländer ihnen immer wieder Stoffproben aus seinen Musterbüchern zukommen lässt und so Ruths Kreativität geweckt wird (zB diverse Chanukka-Geschenke anzufertigen).

Äußerst beeindruckend beschreibt Ulrike Renk umfangreich das Alltagsleben ihrer Protagonisten und zeigt den schleichenden zunehmenden Antisemitismus, der sich für jeden - egal ob als Kind in der Schule oder als Erwachsene - im Leben bemerkbar machte. Auch dass die Vorkommnisse äußerst unterschiedlich empfunden und interpretiert – vor allem hinsichtlich ihrer zukünftigen Entwicklung – wurden und dass einige sofort Deutschland verlassen, andere zuwarten und wiederum andere bleiben wollten, weil sie annahmen, dass es so schlimm schon nicht kommen wird können.

Auch für Familie Meyer wird es zunehmend schwieriger, wobei Karl Meyer versucht, seinen Kindern und deren Freunden die staatliche Einschränkungen durch persönliches Engagement wettzumachen, um ihnen trotzdem eine möglichst erfüllende Jugendzeit zu bieten.
Als das Familienoberhaupt sich doch dazu durchringen kann, endlich Visa-Anträge für eine Ausreise aus Deutschland zu stellen, wird klar, dass dies mit langen Wartezeiten verbunden ist, nicht klar ist, welches Land ihnen überhaupt eines gewähren würde und ob er auch für alle Familienmitglieder ein Visa wird erhalten können.

Band 1 endet mit einem Cliffhanger am Folgetag der Reichskristallnacht, an dem Ruth und Ilse verzweifelt ihre Eltern in der verwüsteten Villa suchen.

Besondere Tiefe erhält das bislang gute Buch aber durch sein Nachwort, in welchem Ulrike Renk beschreibt, wie sie zu dieser Geschichte gefunden hat. Dass der Kern der Geschichte die Lebensgeschichte der realen Ruth Meyer war, deren Nachfahren ihr unter anderem auch deren Tagebücher zur Verfügung gestellt haben.

Fazit:
Ein beeindruckendes Werk, dessen Fortsetzung ich schon entgegenfiebere!

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Veröffentlicht am 12.01.2019

Ein von Zeitgeschichte geprägtes Leben

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Worum geht es

Ruth Meyer wächst behütet von ihrer jüdischen Familie in Krefeld auf. Die Meyers sind keine strenggläubigen Juden und fühlen sich eher als Deutsche, als ihrem Glauben verpflichtet.
Ihnen ...

Worum geht es

Ruth Meyer wächst behütet von ihrer jüdischen Familie in Krefeld auf. Die Meyers sind keine strenggläubigen Juden und fühlen sich eher als Deutsche, als ihrem Glauben verpflichtet.
Ihnen fehlt es an nichts, bis sich die politische Situation im Land ändert und die judenfeindliche Stimmung immer mehr zunimmt.
Ruth und ihre Familie müssen tatenlos mit ansehen, wie eine Partei ihnen langsam und stetig die Existenzgrundlage zerstört, sie zu Menschen ohne Wert deklariert und ein Leben für sie in Deutschland unmöglich macht.

Was ich über “Jahre aus Seide” denke

Die Autorin Ulrike Renk hat sich mit ihrer neuen Trilogie ein für Deutschland sehr wichtiges und immer noch viel beachtetes Thema herausgegriffen: eine jüdische Familie, deren Leben von Hitler komplett verändert wird.

Durch Zufall stieß Frau Renk auf Dokumente von Ruth Meyer und deren Leben in Krefeld, was sie zu ihrem Roman inspirierte. Ruth Meyer und ihre Familie gab es wirklich und vieles aus dem Buch beruht auf wahren Begebenheiten. Dieser Aspekt macht die Geschichte nur um so interessanter und gleichzeitig noch ergreifender. Die Realität ist auf jeder Seite präsent, was sehr beklemmend sein kann.

Das Buch beginnt im Jahr 1926, nicht wie es der Klappentext vermuten lässt, im Jahr 1932. Dieser Umstand könnte leicht irreführend sein, da der Leser automatisch sofort die düstere und ereignisreiche Zeit des Nationalsozialismus erwartet. Doch das Buch beginnt sehr ruhig und idyllisch.

Der Leser darf zusammen schöne Jahre mit der Familie verbringen. Es gibt viele Schilderungen aus dem Alltag und der damaligen Zeit. Der sehr gute und flüssige Schreibstil lässt hervorragend die 20er und 30er Jahre wieder erwachen.
Doch die politische Lage ist trotzdem immer präsent und es entstehen so sehr interessante Dialoge rund um die politische Situation und später die Frage, ob man auswandern sollte oder abwarten. Die Autorin schafft es mit viel Präzision die unterschiedlichen Ansichten und Möglichkeiten der Menschen damals darzustellen und stellt den Leser häufig vor die Frage, wie hätte man damals selbst in dieser Situation gehandelt.

Erschreckend fand ich einige Sätze zur politischen Situation, die mich sehr stark an die aktuelle Situation erinnert haben. “[..] das liegt sicher auch daran, dass die Parteien alle verstritten sind und sich immer weiter aufspalten. Man weiß ja gar nicht mehr, wen man wählen soll – die reden doch alle Stuss.” Jahre aus Seide, Ulrike Renk, S. 88-89 “Sie [die Parteien] stritten um Kleinigkeiten, statt das Land, den Staat zu führen.” Jahre aus Seide, Ulrike Renk, S. 123

So etwas regt dann schon ziemlich zum Nachdenken an. Was bringt die Zukunft? Wo wird es hingehen?

Ruth ist im ersten Teil des Buches noch sehr jung und bis etwa zur Hälfte ist ihre Mutter Martha für mich die eigentliche Hauptfigur. Aber Ruth macht eine große Entwicklung durch, die in vielem auch der damaligen Zeit geschuldet sein dürfte und ist am Ende des Bandes der führende Charakter.

Mein Fazit

Jahre aus Seide ist ein wunderbarer Auftakt zu einer Familiensage, die noch viel Aufregung und bestimmt auch Leid bereithält. Der Leser wird eingeladen, das Leben der Familie Meyer zu teilen und noch einmal zu erleben, was die Menschen damals erfahren mussten.
Dieser Roman ist eine wunderbare Weise, an die Dinge zu erinnern, die niemals vergessen werden dürfen, ohne dabei belehrend oder parteiisch zu sein. Ulrike Renk gibt uns einen Einblick in ein Stück Zeitgeschichte, verbunden mit ihrem exellenten Schreibstil.

Unbedingt lesenswert ist auch das Nachwort, wo Ulrike Renk erläutert, was sich wirklich ereignet hat und was Fiktion ist. Auch die Art und Weise, wie sie auf die Geschichte der Familie Meyer aufmerksam geworden ist, erzählt sie dort. Ich warte nun mit Spannung auf den zweiten Teil, der im Juni 2019 erscheinen soll. Natürlich musste der erste Band mit einem aufregenden Cliff-Hanger enden.

Veröffentlicht am 10.01.2019

kindheit in geborgenheit

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Jahre aus Seide: Das Schicksal einer Familie (Die große Seidenstadt-Saga, Band1) Taschenbuch – 7. Dezember 2018
von Ulrike Renk  (Autor)
1932: Ruth hat eine unbeschwerte Jugend. Die meiste Zeit verbringt ...

Jahre aus Seide: Das Schicksal einer Familie (Die große Seidenstadt-Saga, Band1) Taschenbuch – 7. Dezember 2018
von Ulrike Renk  (Autor)
1932: Ruth hat eine unbeschwerte Jugend. Die meiste Zeit verbringt sie in der Villa des benachbarten Seidenhändlers Merländer. Sie ist fasziniert von den kunstvoll bedruckten Stoffen, lernt Schnittmuster zu entwerfen und Taschen und Zierrat zu fertigen. Und sie begegnet Kurt, ihrer ersten großen Liebe. Als die Nazis an die Macht kommen, scheint es für sie keine Zukunft zu geben, denn sie sind beide Juden. Kurts Familie trägt sich mit dem Gedanken auszuwandern, auch Ruth soll gegen ihren Willen ihr Elternhaus verlassen. Und dann kommt der Tag, an dem das Schicksal ihrer Familie in Ruths Händen liegt.

Eine dramatische Familiengeschichte, die auf wahren Begebenheiten beruht.
Brochiert 12,99€ ; Kindle 9,99 €


Die Geschichte setzt ein Jahr vor dem ersten Schuljahr von Ruth ein und zeigt uns die ruhige und „heile“ Welt einer wohlhabenden mittelständischen Familie. Im laufe der zeit lernen wir auch die Verbindungen zum Herrn Merländer und anderen Mitgliedern der jüdischen Gemeinde kennen.
In Ruths Familie gibt es ein enges und sehr schönes Verhältnis zu den Bediensteten wie dem Kindermädchen und dem neuen Chauffeur und seiner Familie.
Ich habe das Buch im rahmen einer Leserunde inhalieren dürfen und warte sehnsüchtig auf die nächsten teile. Frau Renk hat die zeit wundervoll und mit liebendem Auge nach den Tagebüchern von Ruth Meyer dargestellt, auch die schrecklichen dinge werden so erzählt das jeder sich einfühlen kann.
Bitte vergesst beim lesen der ersten Kapitel nicht das die liebe bei Ruth erst später auftauchen kann.
Ich danke dem Verlag, der Autorin und der Lesejury das ich bei dieser Leserunde dabei sein durfte. Es werden 5 Sterne vergeben.

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Veröffentlicht am 06.01.2019

gefühlvoll und ergreifend – ein wunderschöner Roman

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Ulrike Renks neuer Roman „Jahre aus Seide“ ist der erste Band einer Trilogie des Familienepos der Familie Meyer, die ihren Auftakt in der Samt- und Seidenstadt Krefeld am Niederrhein im Jahre 1932 nimmt, ...

Ulrike Renks neuer Roman „Jahre aus Seide“ ist der erste Band einer Trilogie des Familienepos der Familie Meyer, die ihren Auftakt in der Samt- und Seidenstadt Krefeld am Niederrhein im Jahre 1932 nimmt, ein Roman, der auf wahren Begebenheiten beruht.
Die Protagonisten des Romans sind die Familie Meyer, Vater Karl, der erfolgreich als selbstständiger Schuhhändler reist, Martha, seine Frau, die sich sehr um das Wohl ihrer Kinder sorgt und ihnen eine verständnisvolle und behütete Kindheit bietet, Ruth und Nesthäkchen Ilse. Die Meyers erhalten die Möglichkeit, ein Haus neben der Villa Merländer (heute eine NS-Gedenkstätte) zu bauen. Ruth, die viel Zeit in der Villa Merländer mit dem gleichnamigen Seidenhändler verbringt, ist fasziniert von Stoffen und beschäftigt sich sehr viel damit. Als die Nationalsozialisten die Macht begreifen, verändert sich schrittweise, langsam schleichend das Leben von Ruth und ihrer Familie….
Ich mag den Schreibstil der Autorin, flüssig, leicht lesbar und zwischen den Zeilen, sehr gut beschrieben, spürt man als Leser die herannahende Gefahr, die langsam und stetig Spannung aufbaut. Sehr gut beschrieben auch die unterschiedlichen Gedanken nach der Machtergreifung Hitlers, die einen, die denken, er würde nur ein kurzes Gastspiel geben, andere haben im ersten Weltkrieg für Deutschland gekämpft und fühlen sich als jüdische Deutsche sicher und wieder andere, die nicht für voll genommen werden, weil sie als „Schwarzseher“ Ausreiseanträge nach Palästina stellen und auch die Reaktionen der Kinder, ihren Umgang mit den immer neuen Situationen und Sanktionen.
Emotional und berührend beschrieben zieht der Roman in seinen Bann und beschreibt damit auch die langsam sich steigernde Ausgrenzung der Juden, die Berufsverbote, die Reichsprogramnacht und erinnert an das für mich dunkelste Stück deutscher Geschichte.
Insgesamt hat Frau Renk in meinen Augen die damaligen politischen Situationen gekonnt mit der Familiengeschichte der Meyers verwoben und ich bin schon sehr gespannt auf die weiteren Bände.

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