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Veröffentlicht am 06.02.2019

Er macht den Tag. Und die Nacht. Wie Gott.

Liebes Kind
1

Die Studentin Lena verschwand vor 13 Jahren spurlos. Trotz intensiver Suche blieb sie verschwunden. Nun taucht eine junge Frau auf, die bei einem Autounfall verletzt wurde. Ihre Tochter sagt, sie heißt ...

Die Studentin Lena verschwand vor 13 Jahren spurlos. Trotz intensiver Suche blieb sie verschwunden. Nun taucht eine junge Frau auf, die bei einem Autounfall verletzt wurde. Ihre Tochter sagt, sie heißt Lena. Sofort sind Lenas Eltern zur Stelle und hoffen auf ein Wunder. Doch alles kommt anders als gedacht.

Die Geschichte von Lena, Hannah und Jonathan zieht den Leser sofort in seinen Bann. Zunächst nur durch Kapitel, die ihrer Tochter Hannah gewidmet sind, aber auch durch Erinnerungen der Frau, die im Krankenhaus über die Geschehnisse nachdenkt. Die Hütte, der Mann, der sie gefangen hält, ihre Kinder, die es zu beschützen gilt. Doch nach und nach wird klar, dass nichts so ist, wie der Leser am Anfang denkt. Alles beginnt von vorn und die Geschichte nimmt einen neuen Lauf. Was ist mit Lena passiert? Wer ist der Entführer?

Das Buch erzählt die Geschichte in wechselnden Kapiteln aus der Sicht von Lena, Hannah und Lenas Vater Matthias. So wird nach und nach immer mehr von Lenas Geschichte klar. Die Schilderungen des Lebens in der Hütte, in der Lena und die Kinder eingesperrt sind, während der Entführer seinem normalen Leben nachgeht, sind beängstigend und traurig. Die erlebte Gewalt, die Züchtigungen und der blinde Gehorsam machen traurig und fassungslos.

Die Kapitel nach dem Krankenhaus fand ich manchmal etwas zu ausführlich und wenig zielführend, doch ich war so gespannt, worauf die Geschichte hinauslaufen wird, dass ich das Buch nicht weglegen konnte.

„Liebes Kind“ ist ein wirklich starkes Thriller-Debut, das ich gerne weiterempfehlen werde. Klare Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 05.02.2019

Eine bewegende Reise

Das Gewicht eines Pianos
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In dem Buch „Das Gewicht eines Pianos“ begleiten wir die beiden Frauen Katya und Clara durch ihr Leben. In Katyas Leben spielte ihr geerbtes Klavier eine große Rolle. Auch nach ihrer Immigration von Russland ...

In dem Buch „Das Gewicht eines Pianos“ begleiten wir die beiden Frauen Katya und Clara durch ihr Leben. In Katyas Leben spielte ihr geerbtes Klavier eine große Rolle. Auch nach ihrer Immigration von Russland in die USA begleitet es die begabte Pianistin ein Stückweit durch ihr Leben. Auch in Claras Leben spielt ein Klavier eine große Rolle. Als letztes Geschenk, bevor ihre Eltern bei einem Feuer ums Leben kamen, nimmt sie es immer mit, auch wenn sie nie wirklich darauf spielen konnte. Erst als der Fotograf Greg ihr Klavier für eine Fotoreihe nutzen will, erkennt Clara, was wirklich wichtig ist.

Das Buch erzählt in abwechselnden Kapiteln aus Katyas und Claras Leben. Schnell wird klar, dass beide Frauen durch die Vergangenheit und Entscheidungen, die deshalb getroffen wurden, unglücklich sind. Katya wurde nach der Auswanderung in die USA nie wirklich glücklich und auch Clara, die nach dem Tod der Eltern unter Verlustängsten leidet, versagt sich ihr Glück. Durch die Reise mit Greg erkennt sie nach und nach, dass sie etwas ändern muss.

Die Frage, wie Gregs und Claras Leben durch das Klavier verbunden sind, zieht sich durch das ganze Buch und offenbart bald eine tragische Geschichte. Der Weg dorthin ist voller schöner Bilder und Musik.

Ich habe Clara gerne bei ihrem Selbstfindungstrip begleitet und war durch Katyas Geschichte tief berührt. Eine wirklich schöne, oft traurige, aber auch lustige und hoffnungsvolle Geschichte über das bewegte Leben eines Musikinstruments.

Veröffentlicht am 04.02.2019

Erschreckend real und nah

Der Patriot
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In Stockholm werden mehrere Journalisten brutal ermordet. Massive Drohungen gegen Mitglieder der sogenannten „Lügenpresse“ sind an der Tagesordnung, doch jetzt wird aus den Drohungen tödlicher Ernst. Die ...

In Stockholm werden mehrere Journalisten brutal ermordet. Massive Drohungen gegen Mitglieder der sogenannten „Lügenpresse“ sind an der Tagesordnung, doch jetzt wird aus den Drohungen tödlicher Ernst. Die Täter wollen Rache nehmen an denen, die ihrer Meinung nach Schuld daran sind, dass mehr und mehr Flüchtlinge ins Land kommen. Als August Novak nach 10 Jahren zurück nach Schweden kommt, sieht er die Frau bedroht, die er schon immer liebte, denn sie ist Journalistin und steht auf der Todesliste der Terroristen.

Die Geschichte schildert das, was nahezu in ganz Europa zu beobachten ist. Menschen, die sich von Flüchtlingen bedroht sehen, die gegen die schimpfen, die sich für Flüchtlinge einsetzen. Das ist gut gemacht und kommt bei mir an. Die jungen Männer, die sich als Retter ihres Landes sehen, sind gut getroffen, auch wenn die Geschichte rund um ihre Taten manchmal etwas konstruiert wirkt. Gerade Augusts‘ Teil der Geschichte wirkt für mich etwas weit hergeholt. Trotzdem halte ich „Der Patriot“ für ein wichtiges Buch, denn es zeigt auf, warum Leute wie diese Terroristen im Netz bejubelt werden … und es zeigt auch auf, warum es wieder möglich ist, dass Leute so offen ihre Fremdenfeindlichkeit zeigen können.

Das Buch könnte so in ganz Europa spielen, was es nur noch erschreckender macht. Doch solange Menschen, die sich für mehr Toleranz und für die Aufnahme von Flüchtlingen einsetzen, als „Gutmenschen“ beschimpft werden, ist es wichtig, mit einer solchen Geschichte dagegen zu arbeiten.

Veröffentlicht am 02.02.2019

Der etwas andere Berater

Blake
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Timothy Blake ist Berater für das FBI. Wenn es gilt, vermisste Personen zurückzubringen, wird er eingeschaltet. Seine Bezahlung ist nicht Geld, sondern die Befriedigung seines besonderen Lasters. Als ein ...

Timothy Blake ist Berater für das FBI. Wenn es gilt, vermisste Personen zurückzubringen, wird er eingeschaltet. Seine Bezahlung ist nicht Geld, sondern die Befriedigung seines besonderen Lasters. Als ein Junge entführt wird, schaltet der zuständige Ermittler Blake ein. Doch plötzlich türmen sich die Probleme rund um Tim und er muss aufpassen, sich nicht selbst verdächtig zu machen.

Hui, das ist mal ein eigenwilliger Ermittler, den wir hier bei der Arbeit begleiten. Nicht nur, dass er schmuddelig und wenig charismatisch ist, ist sein besonderes Laster gleichzeitig faszinierend und abstoßend. Seine Ermittlungen sind ungewöhnlich und brachten mich mehr als einmal an den Rand des Zumutbaren, wobei ich immer viel zu fasziniert war, um mit dem Buch aufzuhören. Blake hat zwar wenig, das ihn als Figur sympathisch macht (er betrügt, er lügt und seine spezielle Vorliebe ist wirklich abartig), aber trotzdem faszinierte er mich. Obwohl alles an ihm abstoßend ist, war ich sehr interessiert an seiner persönlichen Geschichte.

Der Fall ist in diesem Buch eher Nebensache und die Auflösung fand ich wenig gelungen, aber ich habe das Buch sehr gerne gelesen, weil mir ein solcher Protagonist noch nicht untergekommen ist. Wie es auf dem Umschlag des Buches heißt: „Beide (etwas blutigen) Daumen hoch für Blake.“ Dem schließe ich mich an.

Veröffentlicht am 30.01.2019

Was ist die Wahrheit?

Deine letzte Lüge
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Ein Jahr ist vergangen, seit sich Annas Mutter Caroline das Leben genommen hat, genau wie ihr Vater nur wenige Monate zuvor stürzte sie sich von den Klippen in den Tod. Anna leidet unter dem Verlust, fragt ...

Ein Jahr ist vergangen, seit sich Annas Mutter Caroline das Leben genommen hat, genau wie ihr Vater nur wenige Monate zuvor stürzte sie sich von den Klippen in den Tod. Anna leidet unter dem Verlust, fragt sich wieder und wieder, was die Eltern in den Tod getrieben hat. Doch dann erhält sie seltsame Botschaften, die den Selbstmord in Frage stellen. Zusammen mit dem ehemaligen Polizisten Murray macht sie sich auf die Suche nach der Wahrheit. Und schnell muss sie erkennen, dass nichts so ist wie gedacht.

Anna, mittlerweile selbst Mutter, lebt mit ihrem Lebensgefährten Mark in ihrem Elternhaus, als die seltsamen Botschaften anfangen. Da sie noch immer nicht über die kurz nacheinander erfolgten Selbstmorde der Eltern hinweg ist, macht sie von Anfang an einen wenig gefestigten Anschein. Auch ihre Beziehung mit Mark, der nach dem Tod der Eltern zunächst ihr Therapeut war, scheint nicht stabil.

Der Roman spielt von Anfang an mit dem Leser, gaukelt Dinge vor, lässt Fragen aufkommen. Das macht Spaß und ist spannend. Was geschah wirklich, bevor Annas Eltern verschwanden, brachten sie sich wirklich selbst um? Es gibt viel Raum für Spekulationen, einige Dinge habe ich mir gedacht, bei der endgültigen Auflösung war ich dennoch überrascht.

Das Buch punktet in erster Linie durch Irreführung. Als Leser ist man sich nie sicher, ob das was man liest auch wirklich stimmt. Alles könnte so oder so sein, weshalb man auf die jeweilige Auflösung gespannt ist. Das hat mir gefallen. Insgesamt ein gut unterhaltendes Buch, in dem alles anders ist als erwartet.

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