Profilbild von Mo_und_die_Macht_der_Buchstaben

Mo_und_die_Macht_der_Buchstaben

Lesejury Star
offline

Mo_und_die_Macht_der_Buchstaben ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Mo_und_die_Macht_der_Buchstaben über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.02.2019

Packend mit düstere Atmosphären und blutige Szenen

Kuhime 3
0

Seiji ist endlich in Sicherheit und hat nun endlich die Möglichkeit die Wahrheit über die Entstehung der Reaper und Kiri zu erfahren. Ein gefangener Reaper, der mit den Menschen paktiert, setzt ihn mit ...

Seiji ist endlich in Sicherheit und hat nun endlich die Möglichkeit die Wahrheit über die Entstehung der Reaper und Kiri zu erfahren. Ein gefangener Reaper, der mit den Menschen paktiert, setzt ihn mit der grausamen Wirklichkeit auseinander. Und Seiji weiß plötzlich sehr genau was er will. Er zieht in den Kampf, zur Not auch alleine.

Auf dem Cover ist der Reaper zu sehen, der den Menschen hilft. Zwei farbige Bilder im Anschluss zeigen Nene und Kiri. Der Hintergrund kann als eine Art Beschreibung des Wesens der abgebildeten Figur verstanden werden und dies fand ich sehr interessant.
Die Story knüpft nahtlos an das Ende des zweiten Teils an. Endlich ergaben die einzelnen Puzzle Stückchen aus den vorherigen Bänden ein Bild. Die enthüllte Wahrheit über die Reaper war spannend und gruselig zu gleich.
Hideo Takenaka vermischte in diesem Band sehr oft Gegenwart und Vergangenheit. Mir war manchmal nicht auf den ersten Blick klar in welcher zeitlichen Reihenfolge sich die Geschichte bewegte. Aber aus dem Kontext heraus war recht schnell eindeutig, welchem Zeitgeschehen die entsprechende Handlung zugehörig war.
Nach wie vor finde ich den Zeichenstil überragend. Er konnte wieder die gesamte Bandbreite der Emotionen und der entsprechenden Atmosphäre einfangen und transportieren. Auch die unterschiedlichen Figuren wurden so explizit ausgearbeitet, dass ich immer wusste, wer Teil der aktuellen Szenerie war.
Dieses Mal rückte der Fokus von Seiji und Kiri ab, sodass unterschiedliche Szenen ohne die Beiden auskamen. Dies gab der Geschichte mehr Tiefe und einen umfassenderen Überblick. Damit wurde auch die zu Beginn enthüllte Wahrheit über die Reaper gut unterstrichen.
Insgesamt wurde die Geschichte wieder fesselnd erzählt und ich musste den Manga in einem Rutsch durchlesen.
So langsam baute sich auch der Showdown aus, sodass nicht nur die Neugier auf Band 4 neuen Zunder bekam. Auch die Unsicherheit wie es mit Seiji weiter gehen wird, stieg an. Alles ist möglich und ich bin schon sehr auf das Finale gespannt.

Fazit: Der Horror um die menschenfressenden Monster geht weiter. Packend, düstere Atmosphären und blutige Szenen machen den Manga mit seinem brillanten Zeichenstil zu einem spannungsgeladenen Erlebnis.

Veröffentlicht am 04.02.2019

Eine tolle Geschichte für Groß und Klein

Rodrigo Raubein und Knirps, sein Knappe
0

Knirps ist Sohn einer Puppenspieler-Familie. Er hat vor nichts Angst, weil er sie nicht kennt. Das Leben als Puppenspieler ist ihm zu langweilig, darum macht er sich auf den Weg, um zu einem waschechten ...

Knirps ist Sohn einer Puppenspieler-Familie. Er hat vor nichts Angst, weil er sie nicht kennt. Das Leben als Puppenspieler ist ihm zu langweilig, darum macht er sich auf den Weg, um zu einem waschechten Raubritter zu werden. Und er weiß auch schon, wer ihm das Raubrittersein beibringen soll: der fürchterliche Rodrigo Raubein.
So macht sich Knirps in einer finsteren Nacht auf zur Schauderburg, in welcher der berüchtigte Raubritter wohnt. Doch um Knappe zu werden, soll Knirps eine Knappen-Prüfung ablegen. Um sie zu bestehen, soll er ein möglichst gefährliches Verbrechen begehen…

Als ich das Buch zum ersten Mal im Internet entdeckt hatte, war ich sofort begeistert. Das Cover ist schön und ansprechend. Auch der Klappentext hat mich sofort angesprochen, da ich unbedingt das Buch mit meinem Kind lesen wollte. Zwar wurde diese Geschichte nur zu etwa einem Fünftel von Michael Ende geschrieben, dennoch war ich sehr neugierig auf die Erlebnisse von Rodrigo Raubein und seinem Knappen Knirps.
Die gebundene Ausgabe ist wirklich ein Hingucker und auch von innen lässt es sich sehen. Insgesamt wurde das Buch nicht nur sehr liebevoll geschrieben, sondern auch illustriert.
Schon beim Aufklappen des Buches schauen den Betrachter sämtlich vorkommende Figuren an. Das gefiel mir sehr gut, da ich immer die Möglichkeit hatte mir noch einmal einen Überblick zu verschaffen, wer alles eine Rolle in diesem spannenden Abenteuer spielte.
Jedes, der insgesamt sechzehn Kapitel, bekam jeweils zu Beginn immer eine kleine Illustration und einen Untertitel. Des Weiteren enthielt jedes Kapitel auch eine, zum Thema passend, illustrierte Seite und am Kapitelende noch eine kleine Zeichnung. Insgesamt war also der Wortanteil wesentlich höher als der Bildanteil, was vor allem für jüngere Kinder vielleicht interessant zu wissen ist.
Die Kapitellänge war für mich angenehm, beim Vorlesen war es für den kleinen Zuhörer manchmal zu lang, sodass wir innerhalb der Kapitel auch mal eine Lesepause einlegen mussten. Das ging aber super und hat auch den Fluss der Geschichte nicht gestört.
Auch zum Selber lesen ist dieses Buch hervorragend geeignet, da es kaum schwierige Wörter enthält. Für Leseanfänger müssen zwar kleinere Abschnitte ausgewählt werden, aber das stellte für uns kein Problem dar.
Der personale Erzähler führte durch die Geschichte und sorgte dafür, dass wir immer wieder anderen Figuren durch die Handlungen folgen konnten. Zeitweise waren es bis zu vier Handlungsstränge, die aber nach und nach miteinander verwoben wurden.
Der Aufbau der Erzählungen war schön durchdacht und logisch. Unklarheiten, wie zum Beispiel der Begriff „Mittelalter“ wurden kindgerecht und dennoch spannend erklärt. Kleine Wiederholungen auf vorangegangene Erlebnisse frischten nicht nur das Wissen rund um die Geschichte wieder auf, sondern bezog auch uns Leser noch mehr in das lebhafte Treiben der Figuren mit ein.
Was mir persönlich ganz besonders gut gefallen hatte, war der Umgang mit sensiblen Themen wie Angst und Schuld. Hier wurde nicht der drohende Zeigefinger erhoben, nein, die Themen wurden liebevoll in die Geschichte eingebettet, erklärt und kindgerecht aufgearbeitet. Natürlich kamen andere Bereiche wie Wünsche und Freundschaft ebenfalls nicht zu kurz.
An dieser Stelle auch ein großes Kompliment an Wieland Freund, dem es mit viel Feingefühl und gutem Gespür für die losen Fäden von Michael Endes Geschichte gelungen war, ein wirklich zauberhaftes Buch zu Ende zu erzählen. Hier war kein Stilbruch zu merken und der Schreibstil blieb durchgängig lebhaft, freundlich, verständlich und flüssig.
Alle Figuren entwickelten sich auf die eine oder andere Art weiter, was der Geschichte viel Tiefe gab und vor allem für den kleinen Leser nachvollziehbar blieb.
Auch die gewählten Schauplätze waren toll gewählt und äußerst bildlich beschrieben worden. Die Spannung baute sich gemächlich auf, zu Beginn wurde noch recht viel erläutert und erklärt. Doch mit dem Voranschreiten der Handlungen und der mitunter überraschenden Wendungen, wurde es immer packender und interessanter.
Auch wenn dieses Buch eigentlich ein Kinderbuch ist, ich persönlich finde, dass diese großartige Geschichte von Jung und Alt gelesen werden kann.

Fazit: Zauberhaft und wirklich schöngeschrieben. Dieses Buch lädt zum Schmunzeln, träumen, mit Nicken zur Zustimmung, zum Fürchten und Gruseln ein. Kurzum eine tolle Geschichte für Groß und Klein.

Veröffentlicht am 26.01.2019

Eine authentische Reise zurück ins viktorianische Zeitalter

Aurora Floyd
0

Archibald Floyd verwöhnt und kümmert sich, nach dem frühen Tod seiner über alles geliebten Frau, ausgiebig um seine Tochter Aurora. Nach einem hässlichen Streit schickt er Aurora auf eine Pariser Privatschule. ...

Archibald Floyd verwöhnt und kümmert sich, nach dem frühen Tod seiner über alles geliebten Frau, ausgiebig um seine Tochter Aurora. Nach einem hässlichen Streit schickt er Aurora auf eine Pariser Privatschule. Als sie nach einem Jahr zurück auf den Landsitz ihres Vaters kehrt, hat sich die schwarzäugige Schönheit verändert. Trotz aller Bemühungen sich in das gesellschaftliche Leben einzufügen, hängt über Aurora ein dunkles Geheimnis aus ihrer Pariser Zeit. Sie will mit niemandem darüber sprechen und so verliert sie nicht nur ihren Verlobten, sondern wird obendrein verdächtigt eine Mörderin zu sein.

Dieser Krimi ist ein britischer Roman aus dem Jahr 1863 und spielt in ebendieser Epoche. Damit ist dieses Buch ein Klassiker und ermöglichte mir nicht nur eine authentische Reise in das viktorianische Zeitalter, sondern ließ dieses auch mit all seinen Eigenheiten wieder auferstehen.
Diese Geschichte ist somit logischerweise kein typisch moderner Krimi, in dem haufenweisen Blut fließt und super ausgebildete Polizisten auf Mörderjagd gehen. Hier spiegelt sich realistisch die Welt um 1860 wider.
Das Kernthema ist die persönliche Tragödie von Aurora Floyd. Dabei wurden gesellschaftliche Tabuthemen der damaligen Zeit verarbeitet. Was uns heutzutage kaum mehr ein müdes Lächeln entlocken würde, konnte damals einen handfesten Skandal, ja sogar das gesellschaftliche Ansehen für immer ruinieren.
Der personale Erzähler führte durch die gesamte Geschichte. Zu Beginn beschäftigte er sich ausgiebig mit der Familiengeschichte Auroras, um dann zu dem Punkt zu gelangen, an dem sie nach Paris geschickt wurde. Dieses Auslandsjahr verlief, für mich als Leserin, ungewiss und wurde vom personalen Erzähler gekonnt übersprungen. Er erzählte nicht nur die Begebenheiten, beleuchtete Zusammenhänge, brachte einige vergangene Ereignisse immer wieder in Erinnerung, nein, er wandte sich auch selbst an mich. So als säße ich dem Erzählenden bei einer Tasse Tee gegenüber. Dies erzeugte eine ganz eigne Atmosphäre und ließ mich tief in dieses vergangene Jahrhundert abtauchen.
Der Schreibstil war recht flüssig, durch ungewohnte Begrifflichkeiten war er stellenweise etwas zäher geworden, nahm aber rasch wieder Fahrt auf. An dieser Stelle möchte ich auch erwähnen, dass die Übersetzerin, Anja Marschall, eine wirklich gute Arbeit geleistet hat. Die Art zu reden und zu schreiben war früher ganz anders und dennoch gelang es Anja Marschall der Geschichte ihren Ursprung zu lassen, aber so, dass ich mich nicht von dem Text überfordert fühlte. Am Ende des Buches gab es auch eine Seite mit Erläuterungen, die mir einige Begrifflichkeiten näherbrachten.
Am Anfang fiel es mir etwas schwer in die Geschichte zu kommen. Dafür habe ich einfach zu lange keine Krimis dieser Art mehr gelesen. Dennoch war die Story von Beginn an unterhaltsam und interessant.
In insgesamt 39 Kapiteln folgte die Handlung überwiegend Aurora, aber auch andere Personen wurden hin und wieder mit einbezogen, teilweise in Begegnung mit der Protagonistin, manchmal ohne. Die einzelnen Kapitel hatten eigene Titel, die den Hauch einer Vorahnung auf die kommenden Szenen heraufbeschworen.
Das große Geheimnis, welches Aurora um ihre Vergangenheit machte, schwebte über der Geschichte wie eine dunkle Wolke. Stets wollte ich wissen, was denn so fürchterlich gewesen sein kann, dass sie beharrlich schwieg und dafür jede Menge Unannehmlichkeiten in Kauf nahm. Dabei war der Mord eher ein Nebenprodukt, denn der Fokus lag auf der allgemeinen Gesellschaft. Mit vielen klugen Worten und klar skizzierten Beschreibungen brachte Mary Elizabeth Braddon die Probleme und Ansichten der damaligen Zeit auf den Punkt. Dabei beleuchtete sie ausgiebig wie und vor allem warum es zu solchen Dramen überhaupt kommen konnte.
Ab etwa der Hälfte des Romans stieg die Spannung spürbar an und nahm ab da auch nicht wieder ab. Die Autorin hatte schon zu Beginn reichlich kleine, sehr gut versteckte Hinweise hinterlassen, die mir erst so richtig am Ende des Buches entgegen leuchteten.
Obwohl ich nicht wollte, zweifelte ich hier und da an Aurora und schwankte oft, bezüglich des Mörders.
Dieser Roman war keineswegs darauf ausgelegt die morbide Neugier des Lesers zu befriedigen, sondern eher dahingehend die Fallstricke unserer Entscheidungen und deren Konsequenzen aufzuzeigen. Dieser klug ausgearbeitete Krimi hat es mit sehr angetan und begeistert mich auch im Nachhinein.

Fazit: Eine tolle Gesamtkomposition aus gesellschaftlichen Zwängen, Skandalen und die Reise zurück ins viktorianische Zeitalter. Mit feiner Spannung und viel klugen Beobachtungen gespickt, ist dieser Klassiker sicher nicht jedermanns Geschmack. Mir hat der Krimi ausgezeichnet gefallen und ich kann das Buch jedem empfehlen, der sich traut einen etwas schwierigen Einstieg ins Buch zu bezwingen, um im Anschluss mit einem tollen und sehr geistreichen Roman belohnt zu werden.

Veröffentlicht am 31.12.2018

Unerwartete Wendungen, Spannung und vielschichtige Protagonisten

Kälter als die Angst
0

Die Mieter des Hauses Tulpenweg 81 in Münster bekommen seltsam gereimte Drohbriefe. Alle ignorieren diese, doch die frisch zugezogene Katrin Ortrup hat ein schlechtes Gefühl bei dieser Sache. In ihrer ...

Die Mieter des Hauses Tulpenweg 81 in Münster bekommen seltsam gereimte Drohbriefe. Alle ignorieren diese, doch die frisch zugezogene Katrin Ortrup hat ein schlechtes Gefühl bei dieser Sache. In ihrer Verzweiflung beschließt Katrin sich an eine ihr vertraute Kommissarin zuwenden, Charlotte Schneidmann. Diese muss nach einer Verletzung im Innendienst arbeiten und freut sie sich somit über diesen kleinen, nicht offiziellen, „Fall“.
Unterdessen ermittelt ihr ehemaliger Partner Peter Käfer in einem grausamen Mord. Obwohl alles nach einer Beziehungstat aussieht, bereiten den Kommissar die Drohbriefe, welches das Opfer erhalten hatte, Kopfzerbrechen. Ist es womöglich doch ganz anders, als es den Anschein hat?

Neugierig durch den Klappentext geworden, war ich gespannt auf diesen Krimi. Der Aufbau des Buches war sehr interessant gestaltet worden. Manche Kapitel trugen Datumsangaben, wodurch ich als Leser ein Gefühl für den Zeitraum der folgenden Handlungen erhalten hatte. Innerhalb des Buches wechselte die Erzählweise zwischen dem Ich-Erzähler und dem personalen Erzähler.
Die Ich-Perspektive gehörte augenscheinlich dem oder den Mördern. So gab es nicht nur hin und wieder einen kurzen Blick auf einen aktuellen Täter und dessen Gefühlszustand, sondern es gab noch eine Art zweites Buch innerhalb des Krimis. Dieser wurde wie ein Ratgeber zum Kernthema „Vermeidung von Aggressionen“ geschrieben. Darin erzählte ein verurteilter Mörder, wie es zu seinem Verbrechen kommen konnte und welche Präventionsmaßnahmen jeder einzelne ergreifen kann, ohne in denselben Abgrund zu steigen.
Insgesamt aber überwog der personale Erzähler. Innerhalb der einzelnen Kapitel begleitete ich mehrere Personen bei ihren Tätigkeiten oder Gedankengängen. Durch die aktive Einbindung der Figuren Peter Käfer, Charlotte Schneidmann und Katrin Ortrup bekam ich eine viel größere Gesamtübersicht über die Komplexität des Krimis. Dies führte vor allem zu überraschenden und unvorhergesehenen Wendungen.
Der Schreibstil war angenehm flüssig und hielt sich nicht mit exzessiven Beschreibungen von Interieur und Settings auf. So blieb ich immer sehr gut im Lesefluss und die Spannung steigerte sich mit jeder Seite ein kleines Stückchen mehr.
Ein weiterer Pluspunkt für mich war, dass trotz der sehr brutal ausgeführten Tat das Buch insgesamt relativ blutleer blieb und dadurch auch für ängstliche Leser gut geeignet ist.
Christine Drews sorgte für allerlei Fallstricke und lockte mich oft auf falsche Fährten. Einige Details wirkten auf den ersten Blick ein bisschen unscheinbar, aber am Ende waren sie wichtig für das Gesamtbild. Hier hatte aber Christine Drews immer darauf geachtet, dass der Faden immer wieder neu aufgenommen wurde, sodass ich nie den Überblick über die Handlungen und Geschehnisse verlor.
Der Aufbau der Geschichte war logisch und konsequent. Wenngleich auch relativ viele Figuren vorkamen, ich konnte sie alle sehr gut auseinanderhalten. Jede Figur war gut durchdacht ausgearbeitet worden und alle hatten einen hohen Wiedererkennungswert.
Das Setting war ausgesprochen glaubwürdig und es war interessant wie die Autorin die Stadt Münster hervorgehoben hat. Das hauchte der Geschichte viel Glaubwürdigkeit ein, sodass ich mir gut vorstellen konnte, dass es so oder so ähnlich durchaus passieren könnte.
Was mir auch sehr gut gefallen hatte war, dass in diesem Buch auch ermittlungsrelevante Details sowie gerichtsmedizinische Fakten verwendet worden sind. Es war ganz klar herauszulesen, dass sich die Autorin mit realen Ermittlungsmethoden befasst hatte. Das verlieh diesem spannenden Kriminalroman eine ganz besonders authentische Note.
Dieses Buch ist schon der fünfte Fall für Charlotte Schneidmann und Peter Käfer. Ich kenne noch kein Buch aus dieser Reihe, konnte aber ohne Probleme den Handlungen folgen. Um die Geschichte verstehen zu können waren keinerlei Vorkenntnisse notwendig. Auch hatte ich nicht das Gefühl, dass mir irgendwas innerhalb der Interaktion zwischen Charlotte Schneidmann und ihrem Kollegen Peter Käfer fehlte. Alle wichtigen und relevanten Details hatte Christine Drews noch einmal für unwissende Leser hinzugefügt. An manchen Stellen schimmerte eine gemeinsame Vorgeschichte durch, allerdings war sie so zart angelegt, dass mir persönlich beim Lesen nichts gefehlt hat.

Fazit: Ein von Anfang bis Ende interessanter Krimi, der spannend, aber nicht übermäßig brutal oder blutig war. Hier war alles stimmig und übersichtlich aufgebaut worden. Authentische Details rund um die Ermittlungsarbeit der Polizei und labortechnischen Untersuchungen verliehen diesem Kriminalroman eine ganz besondere Atmosphäre.

Veröffentlicht am 31.12.2018

Dunkel. Sinnlich. Spannend von Anfang bis Ende

Die dunkle Loge: Sinnliche Ketten
0

Madeleine wollte eigentlich nur ihre Schwester suchen, doch nun ist sie in die Fänge der Dunklen Loge geraten. Diese hält sie als Sklavin fest und täglich muss Madeleine Angst, Demütigungen und sogar Gewalt ...

Madeleine wollte eigentlich nur ihre Schwester suchen, doch nun ist sie in die Fänge der Dunklen Loge geraten. Diese hält sie als Sklavin fest und täglich muss Madeleine Angst, Demütigungen und sogar Gewalt erleiden. Madeleine will das nicht länger hinnehmen und schmiedet einen Fluchtplan. Doch dann werden neue Wachleute eingestellt. Einer von ihnen ist Falco Gerber. Er scheint anderes als die anderen Männer zu sein. Oder ist das nur ein Trick der Loge, um sie endgültig zu brechen?
Falco hat es geschafft sich Undercover bei der Loge einzuschleichen. Sein Auftrag: Maddie, Evelins Schwester zu retten. Doch die Erfüllung dieser Aufgabe läuft nicht so wie gedacht. Zum einen ist da die mutige und gleichzeitig rebellische Madeleine, die sein Blut in Wallung bringt. Zum anderen sind da noch die Vorsteher des Hauses und Falco macht sich schon am ersten Tag Feinde.

Vom Klappentext sehr neugierig geworden, wollte ich unbedingt den zweiten Teil der Reihe „Die dunkle Loge“ lesen. Doch was ich zu lesen bekam, damit hätte ich nie gerechnet.
Der Einstieg in diese Geschichte war unheimlich packend. Durch den personalen Erzähler lernte ich Madeleine kennen, die in einem wahr gewordenen Alptraum gefangen ist. Ich wurde gleich mitten in eine äußerst erniedrigende und angsteinflößende Szene geworfen, sodass ich sofort gebannt an den Worten hing und mit der armen Madeleine mitlitt. Die Düsternis dieser Szenerie stieg aus dem Buch auf und es war tausendmal intensiver als einen Film zu sehen. Beinahe als wäre ich live dabei.
Diese unfassbare hohe Spannung hielt Mina Miller bis zum Schluss. Ständig fragte ich mich, ob diese Geschichte überhaupt gut ausgehen kann. Nichts geschah so, wie ich es gedacht hätte.
Das Zusammenspiel aus Thriller-, Liebes- und Erotik Elementen war so ausgeklügelt, dass die Geschichte absolut überzeugend war. Genauso könnte es irgendwo in Deutschland ablaufen.
Auch das die Geschichte hier in Deutschland spielt, fand ich gut. Denn das Grauen ist überall auf der Welt zu finden und wir wissen doch im Grunde nie genau, welche finsteren Machenschaften in unserer unmittelbaren Umgebung stattfinden.
Obwohl die Szenen mitunter stark von Demütigungen, Gewalt und Angst geprägt waren, vergaß Mina Miller dabei jedoch nie den berühmten Funken Hoffnung mit in diese Story einfließen zu lassen. Immer wieder durchbrach dieses kleine Licht die Düsternis der Handlungen und schenkten mir die Zuversicht auf ein Happy End.
Der personale Erzähler gewährte mir Einblicke auf beide Protagonisten. Hauptsächlich war es Maddie, der ich folgen durfte. Aber auch Falco kam nicht zu kurz. Beide waren mir sehr sympathisch und ich konnte ihre Handlungen, Gefühle und Gedanken stets nachvollziehen.
Der Aufbau der Geschichte war logisch und konsequent, Vorkenntnisse zum ersten Band muss der Leser nicht haben. Zwar tauchen am Ende ein paar Charaktere wieder auf, aber sie sind völlig autark in die Geschichte eingearbeitet worden.
Mina Millers Schreibstil schaffte es mühelos Emotionen wie Ängste, Leidenschaft und Lust eins zu eins auf mich zu übertragen, sodass ich förmlich alle Schwingungen, die aus dem Buch kamen, spüren konnte. Dabei wurde sie jedoch nie unachtsam, sondern blieb immer ihrer wundervoll ausführlichen Beschreibung sämtlicher Handlungen treu. Dadurch intensivierte sie die Szenen um ein Vielfaches, sodass sich dieses Buch wie ein erstklassiger Thriller las, der traumhaft schöne erotische Elemente beinhaltete.
Das Setting war erstklassig ausgewählt worden. Er passte zur Schwere der Story, ohne jedoch mich zu erdrücken. Es verdeutlichte eher, dass Maddies Leben dort kein Zuckerschlecken mehr war.
Die erotischen Szenen waren im Vergleich zur restlichen Handlung des Buches überschaubar. Deshalb aber nicht wenig detailliert ausgearbeitet worden. Sie waren angefüllt mit leichter BDSM, aber mit einem hohen Maß an Zärtlichkeiten und Zuneigung. Hier ging Falco auf Maddie und ihre Gefühlswelt ein und ich hatte nie den Eindruck, dass Maddie nicht die Wahl gehabt hätte.

Fazit: Ein Wahnsinns Buch und eine gewaltige Steigerung zum ersten Band. Unglaublich welche Weiterentwicklung Mina Miller gemacht hat. Ich kann das Buch wirklich mit bestem Wissen jedem empfehlen.