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Veröffentlicht am 08.02.2019

Erwartungen übertroffen

Der Klang der Täuschung
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Kazimyrah von Hellnebel, genannt Kazi, war gerade einmal sechs Jahre alt, als ihre Mutter von einem Menschenhändler verschleppt wurde. Seitdem hat das Mädchen durch überaus geschickte Taschendiebstähle ...

Kazimyrah von Hellnebel, genannt Kazi, war gerade einmal sechs Jahre alt, als ihre Mutter von einem Menschenhändler verschleppt wurde. Seitdem hat das Mädchen durch überaus geschickte Taschendiebstähle überlebt und gilt als eine der geschicktesten Diebinnen Vendas. Doch als Königin Lia auf das Mädchen aufmerksam wird und sie in ihre Dienste stellt, scheint sich für Kazi das Blatt zu wenden. Nun ist sie eine der Rahtan der Königin und gehört somit zur königlichen Leibgarde. Im Namen Lias soll sie gemeinsam mit weiteren Rahtan die Verräter ausfinding machen, die den großen Krieg zu verantworten haben. Dafür soll sie in das Reich der Rebellen Ballenger reisen, das sich so gerade noch in den Grenzen Eislandias befindet. Doch dann kommt alles anders, denn der Patrei der Rebellen, Jase Ballenger, scheint so ganz anders, als Kazi es erwartet hätte.
Meine Meinung
Schon das Cover ist wieder ein richtiger Hingucker geworden und passt sich der Reihe Die Chronik der Verbliebenen, optisch sehr gut an. Denn mit Die Chroniken der Hoffnung bezieht sich Autorin Mary E. Pearson auf die gleiche Welt, wie in ihrer ersten Reihe.
Der Einstieg fiel mir zunächst nicht ganz so leicht, denn hier nimmt sich die Autorin Zeit, ihre Protagonistin und deren Leben vorzustellen. Doch ganz schnell war ich mitten in die Geschichte gezogen und konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen.
Mary E. Pearson schreibt fesselnd, gut verständlich und mit einer ganz besonderen Art, Bilder und Personen lebendig werden zu lassen. Ihre Welt ist in allen Details durchdacht und konnte mich richtig begeistern.
Dieses Mal findet das Geschehen auf dem Land der Ballengers statt, Höllenrachen und die Torsfeste stehen dabei im Mittelpunkt des Geschehens und nicht nur die beiden gelungenen Karten im Inneren des Buches lassen die Landschaft lebendig werden. Mary E. Pearson beschreibt intensiv, aber ohne sich in unnötigen Details zu verlieren, womit sie dem Leser einen großen Raum eigener Fantasie zugesteht.
Auch die Handlung an sich hat einiges zu bieten und neben actionreichen Kämpfen und unerwarteten Ereignissen gibt es auch noch etwas fürs Herz. Dabei ist die Liebesge-schichte zwischen Kazi und Jase gar nicht so sehr im Mittelpunkt, auch wenn diese den roten Faden der Geschichte bildet. Man fühlt und spürt mit beiden mit und so manches Mal begleiten einen die Zweifel der Protagonisten. Kann man dem Menschen gegenüber vertrauen? Gerade im letzten Teil des Buches steigt die Spannung noch einmal ordentlich an und die Autorin lässt noch einige Fragen offen, um neugierig auf den nächsten Band zu machen. Vor allem der Cliffhanger zum Schluss lässt mich neugierig zurück.
Die Geschichte wird aus kapitelweise wechselnden Perspektiven zwischen den Protagonisten Kazi und Jase in der Ich-Form erzählt. Dadurch bekommt der Leser ganz nah die Gefühle der Charaktere präsentiert und ich konnte mich immer wieder in beide hineinversetzen.
Diese beiden Charaktere haben auch ganz schnell mein Herz eingenommen. Die siebzehnjährige Kazi war mir schon auf den ersten Blick sehr sympathisch, denn sie ist mutig und clever und lässt sich nicht so leicht beeindrucken oder unterkriegen. Jase Ballenger hat aber ebenfalls etwas ganz besonderes, denn nach dem plötzlichen Tod seines Vaters nimmt der gerade einmal neunzehnjährige die Rolle des Familienober-haupts, des Patreis, ein. Damit trägt er allerdings nicht nur die Verantwortung für seine sehr große Familie, sondern auch für die Einwohner von Höllenrachen. Jase muss oftmals Entscheidungen fällen, die ihm nicht leicht fallen und doch spürt man, dass auch er das Herz am rechten Fleck trägt.
Doch nicht nur die beiden Protagonisten waren mir hier sympathisch, sondern auch Jases gesamte Familie und auch Kazis Begleiterinnen bekommen hier die nötige Portion Leben eingehaucht und konnten mich überzeugen.
Mein Fazit
Nach einem kurzen Moment des Zweifels zu Beginn der Geschichte, konnte mich Autorin Mary E. Pearson mit Der Klang der Täuschung absolut abholen und fesseln. Worldbuilding, Schreibstil und Charakterdarstellungen haben mir genauso gut gefallen, wie die spannende und abwechslungsreiche Handlung. Der Cliffhanger und einige offene Fragen lassen mich gespannt auf den nächsten Band warten. Eine tolle Geschichte, die mir absoluten Lesespaß bereitet hat.

Veröffentlicht am 04.02.2019

Die Fantasie ist grenzenlos

Die unendliche Geschichte
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Als Bastian Balthasar Bux in einer geheimnisvollen Bücherei ein Buch entdeckt, geht dieses ihm nicht mehr aus dem Kopf. Die unendliche Geschichte zieht ihn magisch an und er versinkt ganz schnell in dem ...

Als Bastian Balthasar Bux in einer geheimnisvollen Bücherei ein Buch entdeckt, geht dieses ihm nicht mehr aus dem Kopf. Die unendliche Geschichte zieht ihn magisch an und er versinkt ganz schnell in dem Abenteuer, in dem der junge Krieger Atréju das Land in dem er lebt – Phantásien – zu retten. Der Auftrag wurde ihm von der Kindlichen Kaiserin gestellt und es scheint, als gäbe es für Phantásien keine Hoffnung. Schnell muss Bastian merken, dass mit dem Buch und seiner Geschichte etwas nicht stimmt, denn es scheint, als sei er nicht nur reiner “Zuschauer” sondern als wäre er mitten in der Geschichte.
Meine Meinung
Wer kennt sie nicht, die unendliche Geschichte von Michael Ende? Dieses Buch habe ich vor vielen Jahren zum allerersten Mal gelesen und Michael Ende hat damit in mir eine Leidenschaft für fantastische Bücher geweckt. Als ich diese wunderschöne Neuauflage sah, war ich absolut schockverliebt, denn sie ist in der gesamten Gestaltung alleine schon ein absolut Highlight, an dem man nicht vorüber gehen kann.
Lange ist es her, dass ich das Buch zum letzten Mal gelesen habe und ich war sehr gespannt, wie es mir als Erwachsene mit dieser Geschichte gehen wird. Aber auch jetzt schafft es Ende, mich in kürzester Zeit wieder mitten in die Geschichte zu ziehen.
Michael Ende konnte Geschichten erzählen wie kein zweiter und mit diese hier erzählt er etwas, mit dem er nicht nur Fantasyfans oder Kinder begeistern kann. Mit wundervoller, detaillierter Sprache erschafft er Bilder vor dem inneren Auge und macht alles lebendig.
Die Geschichte ist ein Märchen, ein Fantasybuch und doch hat sie absoluten Tiefgang, denn Ende lässt hier mit ganz viel Geschick nicht nur eine ganz andere, neue Welt entstehen, sondern baut immer wieder etwas ein, das auch mal nachdenken lässt. Wer von uns möchte schon ohne Fantasie leben? Wer hat keine Träume mehr? Wie wäre ein Leben ohne all das? Die Welt würde wohl in ein schwarze Nichts stürzen.
Mit seinen Figuren hat Michael Ende hier ebenfalls völlig aussergewöhnliche Gestalten gezaubert. Bastian Balthasar Bux hat mich damals ein wenig an mich selbst erinnert, dieser Junge, der ein Außenseiter ist und plötzlich vor einer Aufgabe steht, die ihm ganz viel Selbstvertrauen abverlangt. Der mutige, heldenhafte Atréju und sein Pferd Artax, die zerbrechlich wirkende Kindliche Kaiserin, mein Liebling der Glücksdrache Fuchur und so unendlich viele mehr haben mich verzaubert und begeistert.
Mein Fazit
Nach vielen Jahren habe ich noch einmal zu diesem wunderschönen Buch gegriffen und wieder einmal ist es Ende gelungen, mich in seine Welt von Phantásien zu bringen. Wer nur die Filme kennt, sollte die Geschichte einmal lesen, denn sie beinhaltet noch so viel mehr. Für mich gehört dieses Buch zu meinen Lieblingen und ist nicht nur ein Stück Kindheit, sondern beinhaltet ganz viel Tiefe. Michael Ende war für mich einer der größten Geschichtenerzähler unserer Zeit. Die unendliche Geschichte ist eines der Bücher, das ich immer wieder lesen werde und aus dem man immer wieder etwas für sich ziehen kann.

Veröffentlicht am 04.02.2019

Eines der besten Fantasybücher

Die Rabenringe - Fäulnis (2)
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ACHTUNG – SPOILER zum Inhalt Band 1
Über ein halbes Jahr ist vergangen, seitdem Hirka durch die Rabenringe ging und das Ymsland verlassen hat. Nun ist sie bei den Menschen, doch auch in dieser Welt gibt ...

ACHTUNG – SPOILER zum Inhalt Band 1
Über ein halbes Jahr ist vergangen, seitdem Hirka durch die Rabenringe ging und das Ymsland verlassen hat. Nun ist sie bei den Menschen, doch auch in dieser Welt gibt es Gefahren, mit denen Hirka nie gerechnet hätte und die Sehnsucht nach Rime ist grenzenlos. Denn auch in der Menschenwelt gibt es Totgeborene, aber auch Menschen die diese jagen, so wie Stefan, den sie kennenlernt. Doch all das ist gar nichts, als Hirka erfährt, woher sie wirklich stammt und plötzlich liegt nicht nur das Schicksal Ymslands in ihren Händen sondern noch viel mehr.
Auch Rime im Ymsland kann nicht aufhören, an Hirka zu denken und macht sich Vorwürfe, sie nicht gehalten zu haben. Seine neue Aufgabe als Rabenträger birgt auch jede Menge Risiken, denen er sich stellen muss.
Meine Meinung

Mit Fäulnis ist wohl das von mir sehnsüchtigsten erwartete Buch des Jahres 2019 erschienen, denn der erste Band Odinskind war mein Highlight im letzten Jahr. Schon allein dieses Cover, schlicht und doch so aussagekräftig, wenn man die Geschichte kennt, machte mich neugierig.
Oft finde ich, sind es gerade die mittleren Bände von Trilogien, die ein wenig vor sich hinplätschern, aber von wegen, vor sich hinplätschern gibt es bei Siri Pettersen einfach nicht. Schon auf der ersten Seite hat sie mich dermaßen überrascht, dass ich schon wieder völlig gefangen war von Hirkas Geschichte und so geht es durch das ganze Buch weiter. Mit einem Schreibstil, der mich mitten ins Geschehen katapultiert, war ich so gut wie live dabei, während Hirka durch die Welt der Menschen streift oder Rime seine Entscheidungen im Ymsland treffen muss. Dabei verliert sich die Autorin nicht in kleinsten Details, sondern lenkt den Leser immer wieder zu Momenten, die der eigenen Fantasie ganz viel Raum lassen.
Schon in Odinskind hat mich die Autorin mit ihrem Worldbuilding absolut überzeugen können, doch auch das kann sie wieder steigern. Sie knüpft Verbindungen und Zusammenhänge, die ich nicht einmal ansatzweise erahnt hätte und doch wirkt alles absolut logisch und passend.
Spannung gibt es hier auch jede Menge und eine Überraschung folgt der nächsten. Ich kann mich nicht erinnern, wann mich ein Autor zuletzt noch so oft mit Wendungen verblüffen konnte, wie es Siri Pettersen hier gelungen ist. Dabei fiebert man mit den sympathischen Protagonisten Rime und Hirka vom ersten Augenblick an mit und ja, ich habe auch ordentlich mit ihnen mitgelitten und die Sehnsucht nacheinander mitempfunden.
Aus wechselnden Perspektiven zwischen Rime und Hirka erlebt man die Geschichte mit. Die Zeichnung ihrer Charaktere wirkte ebenfalls komplett überzeugend auf mich.
Gerade Hirkas Wandlung vom ersten Teil bis zum Ende des zweiten Bandes ist richtig gut gelungen. Hirka erfährt nun von ihrer wahren Herkunft und auch von ihrer wahren Aufgabe. Damit wird dieses junge Mädchen vor Entscheidungen gestellt, die sie absolut resolut ausführt und sie zu einer regelrechten Anführerin werden lässt.
Rime war schon im ersten Band ein wahrer Held, was allein auch schon auf seine Herkunft zurückzuführen ist. Aber auch Rime hat sich verändert und er geht Risiken ein, die mir regelrecht weh taten. Oh Rime, ich hoffe so sehr, dass das alles gut ausgehen wird.
Neben den beiden bekannten Protagonisten traf ich hier auch den ein oder anderen bekannten Nebencharakter aus Odinskind, aber auch eine ganze Menge neuer, interessanter Figuren, über die ich allerdings nicht viel verraten werde.
Mein Fazit

Mit Fäulnis konnte mich Siri Pettersen einmal mehr von ihrer aussergewöhnlichen Erzählkunst überzeugen und begeistern. Ich habe dieses Buch innerhalb eines Tages komplett verschlungen und sitze immer noch fassungslos da, wenn ich an all die Wendungen, Neuigkeiten, Wahrheiten und Irrglauben zurückdenke. Hirka und Rime sind mir sehr ans Herz gewachsen und ich bin begeistert von der Entwicklung, die diese genommen haben. Siri Pettersen hat für mich eins der großartigstens Fantasywerke geschrieben, die ich bisher lesen durfte. Ich bin mir sicher, noch nichts vergleichbares gelesen zu haben. Schon jetzt mein Highlight 2019 und jetzt heißt es warten auf Band 3.

Veröffentlicht am 31.01.2019

Bezauberndes Kinderbuch

Rodrigo Raubein und Knirps, sein Knappe
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In einem bunten Wagen reist Knirps mit seinen Eltern, den Puppenspielern durch die Welt. Doch eigentlich ist ihm dieses Leben zu langweilig und so beschließt er, Reißaus zu nehmen. Denn auf der Reise hat ...

In einem bunten Wagen reist Knirps mit seinen Eltern, den Puppenspielern durch die Welt. Doch eigentlich ist ihm dieses Leben zu langweilig und so beschließt er, Reißaus zu nehmen. Denn auf der Reise hat er entdeckt, dass sie an der Burg Rodrigo Raubeins vorbeigekommen sind. Rodrigo Raubein ist ein gefährlicher Raubritter, der schon so manch einen überfallen hat. Damit er überhaupt Knirps als Knappen einstellen kann, soll Knirps eine Mutprobe bestehen. Knirps macht sich auf den Weg und findet dabei ein ganz besonderes Abenteuer.
Meine Meinung

Schon das Cover fand ich auf den ersten Blick bezaubernd und auch wenn mein Sohn noch nicht ganz fünf Jahre alt ist, klang diese Geschichte perfekt für ihn als Vorlesegeschichte, denn er liebt Ritter und ist selbst ein tapferer, kleiner Knirps.
Diese Geschichte wurde einst von Michael Ende begonnen und die ersten drei Kapitel stammen noch aus seiner Feder. Diesem Beginn hat sich dann Wieland Freund gewidmet und dieser hat aus dem Beginn eine spannende Geschichte für kleine Abenteuerer geschrieben. Die sechzehn Kapitel eignen sich vor allem wunderbar zum Vorlesen und mein Sohn lauschte ganz gespannt der Geschichte, während Mama und Papa lesen mussten, bis die Stimme fern blieb. Für Erstleser ist es vielleicht noch zu umfangreich, doch für die etwas älteren Leser der Zielgruppe dürfte es schon leichter werden.
Neben den spannenden Abenteuern gibt es in diesem Buch ganz viele, wirklich tolle Illustrationen von Regina Kehn, auf denen man zwischendrin gemeinsam ganz viel entdecken kann. Immer passend zu den gelesenen Abschnitten gibt es Bilder, die die Fantasie noch einmal zusätzlich anregen.
In einer kindgerechten Sprache wird von Knirps und all seinen Abenteuern erzählt. Aber auch davon, wie sich Knirps Eltern auf die Suche nach ihrem kleinen Ausreißer begeben. Man begleitet also nicht nur Knirps, sondern auch noch einige andere Personen, die der Geschichte das gewisse Etwas geben. Dabei spielt z. B. auch der äußerst kluge Papagei der Familie Dick (Knirps Familie), Sokrates, eine sehr wichtige Rolle. Es wird spannend, aber auch sehr lustig, denn selbst ich musste beim Vorlesen über so einiges schmunzeln.
Was hier aber der Geschichte noch einmal ganz viel Charme gibt, sind die unterschiedlichen Charaktere, die wirklich wunderbar gezeichnet wurden. Da ist natürlich allen voran Knirps, der so unglaublich mutig ist und vor nichts zurückschreckt, selbst die schrecklichen Skelette vor Rodrigos Burg lassen ihn nicht innehalten. Rodrigo hingegen ist so ganz anders, als ich ihn erwartet hätte, aber lasst euch überraschen. Aber nicht nur diese beiden wissen zu bezaubern, da gibt es noch eine kleine Prinzessin, einen vorlauten, aber sehr cleveren Papagei, einen schwermütigen König und einen gemeinen Zauberer. Also es gibt hier wirklich ganz viel zu entdecken.
Mein Fazit

Ich freue mich wirklich sehr, dass Wieland Freund diese bezaubernde Geschichte mit ganz viel Witz und Spannung weitererzählt hat. Diese Geschichte haben mein Mann und ich abwechselnd unserem Sohn vorgelesen und dieser konnte gar nicht genug bekommen. Nun habe ich hier einen kleinen Knirps, der seinem Vorbild aus dem Buch nacheifert. Selbst für uns Erwachsene gab es hier einiges zum Schmunzeln und die wundervollen Illustrationen geben dem Buch den letzten Schliff. Zum Vorlesen, zum Entdecken, zum Schmunzeln und mitfiebern, ein ganz bezauberndes Kinderbuch, das ich sehr gerne empfehle!

Veröffentlicht am 28.01.2019

So spannend, dass man es nicht mehr aus der Hand legt

Dein perfektes Leben
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Als die junge Mutter Vicky Seagrave für eine Hausbesichtigung ihr Baby Josh allein in seinem Bettchen zurücklässt, ahnt sie nicht, dass dies der Moment sein wird, in dem sich für sie alles verändert. Denn ...

Als die junge Mutter Vicky Seagrave für eine Hausbesichtigung ihr Baby Josh allein in seinem Bettchen zurücklässt, ahnt sie nicht, dass dies der Moment sein wird, in dem sich für sie alles verändert. Denn als sie in ihr Haus zurückkehrt, wird sie von einem Einbrecher überrascht, der ihr Baby hat. Wie durch ein Wunder bekommt sie den kleinen Josh doch umgehend zurück und der Einbrecher flüchtet. Aber der Vorfall bleibt für das Baby nicht ohne Folgen, denn er wird verletzt. Aus Angst vor dem Jugendamt, das Vicky die Kinder wegnehmen könnte, bittet sie ihre beste Freundin Amber um Hilfe. Gemeinsam bauen sie eine Lügengeschichte auf, doch diese führt sie immer mehr in Verstrickungen. Ausserdem scheint es, als hätte es jemand auf Vicky und ihre Familie abgesehen. Nur wer steckt hinter den Vorkommnissen?
Meine Meinung
Das Cover ist schlicht, aber durch die Schrift auffällig, so dass ich neugierig auf den Klappentext wurde, der mich ebenfalls gleich überzeugte.
Durch einen sehr einfachen und mitreißenden Schreibstil gelang auch der Einstieg in den Psychothriller sehr gut. Emma Curtis beschreibt Emotionen und Gedanken sehr geschickt und glaubwürdig und konnte mich dadurch schnell fesseln.
An für sich baut sich hier die Spannung nur langsam auf, aber man spürt beinahe vom ersten Moment, dass sich da etwas zusammenbraut. Dabei ist es gar nicht so temporeich von den Ereignissen, sondern eher die unterschwellige Spannung, die das Buch zu einem Pageturner werden lassen. Ich habe die Geschichte in einem Rutsch an einem Tag verschlungen. Gerade dieser Aspekt des Psychothrillers wurde hier gut umgesetzt und man bleibt hier ganz dicht am Geschehen und dem Leben der Hauptfiguren.
Erzählt wird hier auf zwei Zeitebenen, zum einen beobachtet man ein zehnjähriges Mädchen in der Vergangenheit, zum anderen begleitet man Vicky in der Gegenwart. Hauptsächlich verfolgt man die Ereignis aus Vickys Sicht aus der Ich-Perspektive, wobei auch ihre beste Freundin Amber hin und wieder in den Vordergrund rückt. Ein wenig habe ich geahnt, wohin das führen wird, aber trotzdem bleibt die Umsetzung spannend und unterhaltsam. In der Vergangenheit bleibt die Perspektive bei dem zehnjährigen Mädchen.
Vicky als Protagonistin fand ich zu Beginn nicht unbedingt sympathisch, gerade ihr gedankenlose Handlung ihr Baby allein zu lassen, ließ mich fassungslos zurück. Im Grunde ist sie eine Frau, die alles hat und nie so ganz zufrieden wirkt. Die Quittung dafür bekommt sie allerdings postwendend. Amber als beste Freundin lädt zum Nachdenken ein. Im großen und ganzen wirken die Charaktere durchdacht, authentisch und interessant. Sympathien bauten sich für mich allerdings nur ganz langsam auf, auch wenn ich mich durchaus in die Protagonistin versetzen konnte.
Mein Fazit
Ein gut konstruierter Psychothriller, der mit einer eher unterschwelligen Spannung daher kommt. Trotzdem ist das Buch ein wahrer Pageturner, den ich kaum zur Seite legen konnte. Die Charaktere brachten mich manches Mal an den Rand der Verzweiflung mit ihren Handlungen, machte sie aber dadurch doch ein Stück weit glaubwürdiger. Nicht immer waren mir die Personen sympathisch, doch so nach und nach habe ich doch mit der Protagonistin mitgefiebert. Eine Geschichte, die zeigt, dass auch längst vergangene Handlungen immer wieder auf einen zurückfallen können, gerade dann, wenn man sie nicht erwartet.