Wie eine Melodie
Die ferne HoffnungHamburg 1888, ein gutes Jahrzehnt vor dem Jahrhundertwechsel. Eine Welt im Umbruch. Das altehrwürdige Kaffee-Kontor Hansen steht vor dem Ruin. Doch für Robert, dem mittleren Sohn, ergibt sich die Möglichkeit, ...
Hamburg 1888, ein gutes Jahrzehnt vor dem Jahrhundertwechsel. Eine Welt im Umbruch. Das altehrwürdige Kaffee-Kontor Hansen steht vor dem Ruin. Doch für Robert, dem mittleren Sohn, ergibt sich die Möglichkeit, eine gutgehende Kakaoplantage in Kamerun zu übernehmen. Eine spannende Zeit und Reise beginnt.
Meine Meinung und Fazit
Im Buch geht es Aufbruch in neue Welten oder dem Festhalten an Altem.
Was muss das für eine Entscheidung gewesen sein, sich für den dunklen unbekannten Kontinent Afrika zu entscheiden. Dein Leben in der modernen Zeit in Hamburg aufzugeben, den gewohnten Luxus hinter sich zu lassen. Doch letztendlich war es ein muss, denn wie hätte das Kontor sonst die Schieflage überwinden sollen?
Mich hat der Mut und der Uneigennutz Roberts begeistert und ich habe mich mit deiner selbstbewussten Tochter sehr verbunden gefühlt. In feiner Gesellschaft wurde anderes von ihr erwartet, dass sie sich schick kleidet und bedacht reagiert. Doch dies war nicht Luise und da bewundere ich sie, dass sie immer versucht hat, sie selbst zu sein und immer ihren Vater unterstützt hat.
Da erinnere ich mich gut an ein Zitat im Buch von Seite 19 (Opa Peters Buchgeschenk Theodor Storm Immensee an Luise: „...dass sie das Buch als Appell verstehen sollte, ihr Leben nach ihren eigenen Vorstellungen zu leben, um nicht eines Tages verpassten Gelegenheiten nachtrauern zu müssen.“
Ein Buch über neue Welten, der Wert der Familie, um auch in schwierige Zeiten zusammenzuhalten und nicht immer auf seinen Vorteil bedacht zu sein, aber auch leider Intrigen, die einem bei der vorgelebten Kaltblütigkeit erschrecken lassen.
Mir hat sehr gut gefallen, wie es Ellin Casta geschafft hat, dies so bildhaft darzustellen, dass man viele Charakterzüge aus dem alltäglichem Leben wieder erkennt und sich die Aufbruchstimmung vorstellen und die Begeisterung für das neue Land Kamerun spüren kann.
Erschreckend fand ich jedoch herablassende Art und weise, wie mit den Einwohner , der Bevölkerung umgegangen wurde und wie geringschätzig über diese gesprochen wurde, menschenverachtend.
Ich freue mich auf die Fortsetzung der Hansen-Reihe und spreche eine klare Leseempfehlung aus. Zu beanstanden habe ich nichts gefunden. Mein Dank geht an die Autorin für die tollen Lesestunden und den Verlag Tinte und Feder für das bereitgestellte Reziexemplar.