Profilbild von Mama1209

Mama1209

Lesejury Star
offline

Mama1209 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Mama1209 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.04.2019

Wie eine Melodie

Die ferne Hoffnung
0

Hamburg 1888, ein gutes Jahrzehnt vor dem Jahrhundertwechsel. Eine Welt im Umbruch. Das altehrwürdige Kaffee-Kontor Hansen steht vor dem Ruin. Doch für Robert, dem mittleren Sohn, ergibt sich die Möglichkeit, ...

Hamburg 1888, ein gutes Jahrzehnt vor dem Jahrhundertwechsel. Eine Welt im Umbruch. Das altehrwürdige Kaffee-Kontor Hansen steht vor dem Ruin. Doch für Robert, dem mittleren Sohn, ergibt sich die Möglichkeit, eine gutgehende Kakaoplantage in Kamerun zu übernehmen. Eine spannende Zeit und Reise beginnt.

Meine Meinung und Fazit

Im Buch geht es Aufbruch in neue Welten oder dem Festhalten an Altem.
Was muss das für eine Entscheidung gewesen sein, sich für den dunklen unbekannten Kontinent Afrika zu entscheiden. Dein Leben in der modernen Zeit in Hamburg aufzugeben, den gewohnten Luxus hinter sich zu lassen. Doch letztendlich war es ein muss, denn wie hätte das Kontor sonst die Schieflage überwinden sollen?

Mich hat der Mut und der Uneigennutz Roberts begeistert und ich habe mich mit deiner selbstbewussten Tochter sehr verbunden gefühlt. In feiner Gesellschaft wurde anderes von ihr erwartet, dass sie sich schick kleidet und bedacht reagiert. Doch dies war nicht Luise und da bewundere ich sie, dass sie immer versucht hat, sie selbst zu sein und immer ihren Vater unterstützt hat.

Da erinnere ich mich gut an ein Zitat im Buch von Seite 19 (Opa Peters Buchgeschenk Theodor Storm Immensee an Luise: „...dass sie das Buch als Appell verstehen sollte, ihr Leben nach ihren eigenen Vorstellungen zu leben, um nicht eines Tages verpassten Gelegenheiten nachtrauern zu müssen.“

Ein Buch über neue Welten, der Wert der Familie, um auch in schwierige Zeiten zusammenzuhalten und nicht immer auf seinen Vorteil bedacht zu sein, aber auch leider Intrigen, die einem bei der vorgelebten Kaltblütigkeit erschrecken lassen.
Mir hat sehr gut gefallen, wie es Ellin Casta geschafft hat, dies so bildhaft darzustellen, dass man viele Charakterzüge aus dem alltäglichem Leben wieder erkennt und sich die Aufbruchstimmung vorstellen und die Begeisterung für das neue Land Kamerun spüren kann.

Erschreckend fand ich jedoch herablassende Art und weise, wie mit den Einwohner , der Bevölkerung umgegangen wurde und wie geringschätzig über diese gesprochen wurde, menschenverachtend.

Ich freue mich auf die Fortsetzung der Hansen-Reihe und spreche eine klare Leseempfehlung aus. Zu beanstanden habe ich nichts gefunden. Mein Dank geht an die Autorin für die tollen Lesestunden und den Verlag Tinte und Feder für das bereitgestellte Reziexemplar.

Veröffentlicht am 07.04.2019

Ein Buch über Freundschaft – wahre Freundschaft

Fjelle und Emil - Monstermäßig beste Freunde
0

Was für ein tolles Kinderbuch zum Selberlesen und zum Vorlesen. Zum Selberlesen sehr gut geeignet, mein 9-jähriger Sohn (3. Klasse) kam sehr gut zurecht und konnte flüssig lesen. Die Geschichte hat ihm/uns ...

Was für ein tolles Kinderbuch zum Selberlesen und zum Vorlesen. Zum Selberlesen sehr gut geeignet, mein 9-jähriger Sohn (3. Klasse) kam sehr gut zurecht und konnte flüssig lesen. Die Geschichte hat ihm/uns sehr gut gefallen.

Es verdeutlicht den Kindern, wie es ist, wegen Kleinigkeiten ausgrenzt zu werden und wie sich derjenige dann fühlt. Dieses Thema müsste noch zentraler in den Schulklassen positioniert werden und ich wünsche mir auch einen offeneren Umgang mit Diskriminierung und Mobbing.

Zum Vorlesen finde ich es schon ab einem Alter von 6-7 Jahren (Vorschulalter) geeignet.

Eine dicke Leseempfehlung. Besonders zu erwähnen sind noch die liebevollen und detailreichen Illustrationen von Nina Dulleck.

Vielen Dank für bereitgestellte Lesexemplar.

Böse Jungs - Lustiges Buch für clevere Jungs

Ein perfektes Lese-Comic-Buch für clevere Jungs. Sehr schön gezeichnet und geschrieben. Altersempfehlung ist passend. Mein Sohn hatte es ratzfatz gelesen und wollte am liebsten gleich Teil 2 lesen. Aber zum Glück hat dies der Osterhase gehört und wird es verstecken.
Ebenso eine dicke Leseempfehlung

  • Einzelne Kategorien
  • Cover "Fjelle und Emil"
  • Cover "Böse Jungs"
  • Bastelspaß
  • Lesespaß
Veröffentlicht am 06.03.2019

Ist es gut zu wissen, wann man sterben wird?

Die Unsterblichen
0

Meine Meinung und Fazit:

Mit „Die Unsterblichen“ legt Chloe Benjamin ein Buch vor, das nachdenklich stimmt. New York 1969 - die vier Geschwister Gold erfahren vibriert Wahrsagerin in ihrer Nähe. Trotz ...

Meine Meinung und Fazit:

Mit „Die Unsterblichen“ legt Chloe Benjamin ein Buch vor, das nachdenklich stimmt. New York 1969 - die vier Geschwister Gold erfahren vibriert Wahrsagerin in ihrer Nähe. Trotz Bedenken gehen sie hin und erfahren dort ihren Todestag. Zwischen jung und alt sterben, sind die Aussagen. Was für eine Erfahrung!?
Im Buch nähert man sich als Leser jedem der Geschwister und verfolgt den jeweiligen Weg. Interessant und auch herzergreifend geschrieben. Das Buch lässt mich nachdenklich zurück.

Wie damit umgehen, wenn man sein Todestag kennt? Möchte man das wissen? Auf Anhieb hätte ich nein gesagt. Doch Walnuss, wenn man jung sterben wird? Da wäre es doch gut, es zu wissen. Oder? Nach der Lektüre und meinem oben erwähnten Bauchgefühl möchte ich es nicht wissen, ich versuche einfach das Beste daraus zu machen und die Situation so wie sie ist anzunehmen und zu genießen.

Folgendes Zitate möchte ich mich anfügen. Seite 94 von Simon: „Und manches muss man für sich selbst tun.“
Und Seite 205 Klara: „Klara hat immer gewusst, dass es ihr bestimmt ist, eine Brücke zu sein: zwischen der Wirklichkeit und der Illusion, zwischen der Gegenwart und der Vergangenheit, zwischen dieser Welt und der nächsten. Sie muss nur herausfinden, wie das geht.“

Vielen Dank an den Verlag btb für das Reziexemplar.

Veröffentlicht am 04.02.2019

Ein wahrer Lesegenuss

Flammen und Seide
0

Meine Meinung und Fazit:

In diesem tollen historischen Roman, eingebettet in die kriegerischen Geschehnisse des Holländischen Krieges (1672-1678), geht es um Liebe, Zuversicht, Brauchtum, Tuchhandel und ...

Meine Meinung und Fazit:

In diesem tollen historischen Roman, eingebettet in die kriegerischen Geschehnisse des Holländischen Krieges (1672-1678), geht es um Liebe, Zuversicht, Brauchtum, Tuchhandel und Verrat. Der Titel des Buches ist klug und passend gewählt, für mich spiegeltet alles wieder.

Das Buch spiel in zwei Zeitebenen, 1668 und 1673. Petra Schier gelingt es perfekt beide Zeitstränge miteinander zu verbinden und dabei die Entwicklung der Figuren aufzuzeigen. Lucas ist der mir ans Herz gewachsene männliche (Haupt-) Protagonist. Damals war er ein Heißsporn und hat sich seine Hörner abgestoßen, so dass er sich zu Anfang der Geschichte im Gefängnis wieder gefunden hat. Schnell war klar, das er einer Intrige zum Opfer gefallen ist, doch wer dahinter steckte, bleibt lange unklar und hält do die Spannung gelungen hoch.
1673 ist Lucas Hauptmann , ruhiger und überlegter. Ein schlauer junger Mann, der nichts auf Vorurteile gibt und nicht der typische Rollenverfechter ist, Frau ist nur zum schön sein!und für Haus und Kinder zuständig.
Sehr offen und tolerant für damalige Zeiten.

Die andere wichtige Person ist Madlen, sie ist nicht nur schön, sie hat auch ein schlaues Köpfchen, Händlertalent und immer ein passenden Spruch parat. Doch das wesentliche bleibt ihr lang verborgen. Da fällt mir das weise Zitat von Saint-Exupéry ein „Man sieht nur mit dem Herzen gut“.
Auf diesen Gedanken hebt sie erst ihr Vater Gerlach, ein weiser, herzlicher und toleranter Mann.
Ein zentraler Moment des Buches ist die Liege und der steile Weg dorthin. Die Romantik und die Gefühle habe ich beim Lesen regelrecht gespürt.
Kapitel 24 „Das Vögelchen in ihrem Bauch wurde zu einem ganzen Schwarm, der wild durcheinanderflatterte und auch noch eine Armee Ameisen aufscheuchte, die sich kribbelnd auf den Weg durch ihr Inneres machten.“
Hier ein paar Zitate - aus dem Buch
Zitat Kapitel 11 Lucas zu Madlen „Aber...du bist mir wichtig. Ich mache mir einfach Gedanken.“

„Madlen Kapitel 29 „Ich habe immerhin auch entsetzlich lange gebraucht, um die Wege meines Herzens zu begreifen.“

Und wie immer bei Romanen von Petra schier erwartet mich als Leser ein fundiertes Nachwort zur Recherchearbeit und in diesem Buch noch ein Glossar zum Brauchtum. Sehr sehr gelungen und das zeigt mir, wie sehr die Autorin um ihre Leser bemüht ist, wie allumfassend sie „aufklären“ möchte.

Auch bei der Gestaltung des Buches hat sich der Verlag viel Mühe gegeben, eine Karte, Glossar unscheinbar tolles Cover.

Ich habe das Buch in einer Leserunde mit Autorenbegleitung gelesen, ein Genuss , denn jeder achte auf andere Dinge und so liest man viel intensiver und man kann die Autorin direkt fragen, was wäre wenn.

Eine klare Leseempfehlung und vielen Dank an Petra Schier für die schönen Lese- und Diskussionsstunden.

Veröffentlicht am 09.01.2019

Ein traumhaftes Buch

Die Geschichte der Bienen
0

Meine Meinung und Fazit:

Meistens gebe ich meinen Arbeitskollegen Tipps, was sie im Urlaub oder als nächstes lesen können. Doch diesmal habe ich auf die Meinung und Empfehlung meiner Arbeitskollegin, ...

Meine Meinung und Fazit:

Meistens gebe ich meinen Arbeitskollegen Tipps, was sie im Urlaub oder als nächstes lesen können. Doch diesmal habe ich auf die Meinung und Empfehlung meiner Arbeitskollegin, ja Freundin gehört. Und eins ist klar, manchmal sollte man auf Freunde hören und ein Buch lesen, was nicht zum bevorzugten Genre gehört.

Eine erschreckendes Horrorszenarium, über den Klimawandel, Ansteigen des Meeresspiegels und Nahrungsknappheit und den Abstieg der Supermächte USA und Europa.

Es werden drei Geschichten erzählt England mit William 1852, Ohio mit Georg 2007, China mit Tao 2098. Jede Geschichte steht für sich, beleuchtet die Menschen und das damalige oder zukünftige Leben. Doch am Ende wird klar, dass alles miteinander verbunden ist. Man kann in der Zukunft auch von der Vergangenheit lernen und profitieren.
Seite 33 Zitat von Tao „Ohne Wissen waren wir nichts. Ohne Wissen waren wir Tiere.“ und Seite 358 „Doch Bienen kann man nicht zähmen. Man kann sie nur pflegen, ihnen Fürsorge geben.“

Ein wundervolles Buch, was zum nachdenken anregt und einen betroffen macht. Denn man hört (fast) jedes Frühjahr, wie viele Bienenvölker gestorben sind. Man macht sich Gedanken, wie geht es weiter, wenn das Szenario so eintritt? Das Bienensterben hat einen Namen Colony Collapse Disorder.
Und sollten das Buch nicht die lesen, die für die Welt wichtige Dinge entscheiden? Den Klimawandel einfach klein reden? Herr Trump vielleicht eine Buchempfehlung für Sie? Das Buch gibt es auch als Hörbuch!

Das Buch ist so toll geschrieben, man muss es lesen! Lest dieses Buch. 5 von 5 Sternen.