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Veröffentlicht am 14.03.2019

Atlantis aus einer neuen Perspektive

Und über uns das Licht
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Der Klappentext:

»Ich kann dich einfach nicht in meinem Leben brauchen«, flüsterte er an meinem Hals und ich hielt unwillkürlich die Luft an. »Aber …«, fuhr er noch leiser fort, »ich will dich in meinem ...

Der Klappentext:

»Ich kann dich einfach nicht in meinem Leben brauchen«, flüsterte er an meinem Hals und ich hielt unwillkürlich die Luft an. »Aber …«, fuhr er noch leiser fort, »ich will dich in meinem Leben.«

Wir schreiben das Jahr 2684. Nach einer Klimakatastrophe lebt die Menschheit 10.000 Meter unter der Meeresoberfläche in einer riesigen Unterwasserstation, genannt »D.U. Atlantis«.

Als sich Valea und Corvin das erste Mal begegnen, überkommt beide das seltsame Gefühl, sich schon zu kennen. Nach anfänglicher Skepsis und einer unerklärlichen Sehnsucht nach einander fangen sie an, den Dingen auf den Grund zu gehen. Gemeinsam kommen sie einem Geheimnis auf die Spur, dessen Tragweite sie zu spät begreifen.

Worum es geht:

Valea ist glücklich mit ihrem Leben in der Tiefseestation D.U. Atlantis. Sie ist Ärztin, hat lustige und liebe Freunde und alles läuft genau nach einem streng geregelten Plan. Doch der Gerät ins Wanken, als Valea eines Tage die Einladung zu einer Veranstaltung in Kuppel 1 – dem Domizil der hochrangigsten Bewohner von Atlantis – erhält. Dort soll sie eine Auszeichnung erhalten und trotz Bedenken begibt sie sich doch zu der Feier. Dort lernt sie den Sohn des Stationsführers kennen. Valea hält zunächst nichts von Corvin, doch ein schicksalhaftes Händeschütteln wirft mit einem Mal die ihr bekannt Welt völlig aus der Bahn.

Meine Meinung zum Buch:

Die beiden Autorinnen haben hier, ergänzend zu der wirklich wunderschönen Aufmachung des Buches, eine faszinierende, dystopische Welt geschaffen, deren System gut funktioniert. Ich als Leserin habe mich auch zunächst sicher und behütet unter den Kuppeln von Atlantis gefühlt, doch der Schein trügt.

Durch den bildhaften und angenehmen Schreibstil hatte ich nicht nur einen leichten Einstieg in die Geschichte, auch Emotionen, Gefühle und das ungewöhnliche Setting kamen dadurch sehr gut rüber.

Erzählt wird die Geschichte abwechselnd aus der Sicht von Valea und Corvin, deren beiden Leben enger miteinander verbunden sind, als sie es selbst zunächst wahrhaben wollen. In einer spannenden Geschichte begleitet man die beiden dabei, wie sie nach und nach die Geheimnisse rund um sich selbst und Atlantis ergründen.

Warum ich, trotz der durchweg positiven Aspekte, keine 5 Sterne geben kann, ist das Ende. Irgendwie hätte ich mir das anders gewünscht bzw vorgestellt. Das ging mir dann irgendwie alles doch etwas zu schnell und es lässt mich leicht unbefriedigt zurück.

Fazit:

In „Und über uns das Licht“ findet sich alles, was eine Dystopie ausmacht – ein durchdachtes System, starke und mutige Protagonisten und eben jenes System mit einem unbekannten, mächtigen Gegenspieler. Auch die Romantik kommt nicht zu kurz, nimmt aber nicht die Überhand. Und das, obwohl sie eine zentrale Rolle in der Geschichte spielt.

Mir hat die Geschichte, bis auf das Ende, sehr gut gefallen und wer schon immer mal nach „Atlantis“ wollte, der ist hier genau richtig.

Von mir bekommt das Buch 4 / 5 Sterne!

Veröffentlicht am 21.02.2019

Die dunkle Seite der Elfenwelt

ELFENKRONE
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Der Klappentext:

Sie sind schön wie das Feuer und gnadenlos wie Schwerter – bis ein Mädchen ihnen Einhalt gebietet ...
»Natürlich möchte ich wie sie sein. Sie sind unsterblich. Cardan ist der Schönste ...

Der Klappentext:

Sie sind schön wie das Feuer und gnadenlos wie Schwerter – bis ein Mädchen ihnen Einhalt gebietet ...
»Natürlich möchte ich wie sie sein. Sie sind unsterblich. Cardan ist der Schönste von allen. Und ich hasse ihn mehr als den Rest.Ich hasse ihn so sehr, dass ich manchmal kaum Luft bekomme, wenn ich ihn ansehe…« Jude ist sieben, als ihre Eltern ermordet werden und sie gemeinsam mit ihren Schwestern an den Hof des Elfenkönigs verschleppt wird. Zehn Jahre später hat Jude nur ein Ziel vor Augen: dazuzugehören, um jeden Preis. Doch die meisten Elfen verachten Sterbliche wie sie. Ihr erbittertster Widersacher: Prinz Cardan, der jüngste und unberechenbarste Sohn des Elfenkönigs. Doch gerade ihm muss Jude die Stirn bieten, wenn sie am Hof überleben will …


Worum es geht:


Jude wächst mit ihren Schwestern behütet und fröhlich in der Großstadt auf. Einzig ihre Schwester Vivi ist "anders". Und genau dieses "anders" wird Judes Familie eines Tages zum Verhängnis, als Vivis leiblicher Vater vor der Tür steht und seine Tochter mit sich ins Reich der Elfen nehmen will. Ihre Eltern setzen sich zur Wehr, doch der Unbekannte macht kurzen Prozess und zwei der drei Kinder somit zu Waisen. Nicht nur Vivi muss ihre vertraute Umgebung verlassen, auch Jude und ihre Zwillingsschwester werden, ob sie wollen oder nicht, ins Reich der Elfen verschleppt.

Seit diesem schicksalhaften Ereignis sind zehn lange Jahre vergangen und Jude arrangiert sich mehr schlecht als recht mit den neuen Gegebenheiten. Denn Freunde hat sie nicht wirklich, die zahlreichen Wesen des Elfenreiches sind gefährlich und ein Großteil trachtet nach dem Leben der Sterblichen. Sie verachten Jude, sehen sie als schwach und wertlos an, doch genau dagegen beginnt sie aufzubegehren. Nichts ahnend, in welche Gefahren sie sich mit ihrem Verhalten begibt.

Meine Meinung zum Buch:

Zu Beginn bin ich mit dem knappen, recht oberflächlich gehaltenen Schreibstil nicht wirklich warm geworden. Oft habe ich gedacht, ich möchte das Buch eigentlich gerne wieder zur Seite legen. Jude war kalt und unsympathisch und ich konnte mich nicht wirklich mit ihr anfreunden.

Doch schon nach ein paar weiteren Seiten wird klar, warum Jude so ist und warum eben dieser Schreibstil genau richtig für die Geschichte ist. Jude ist nicht umsonst so kalt, abweisend und abgebrüht anderen gegenüber. Was sie tagtäglich durchmachen muss lässt sie zu genau so einer Person werden. Und trotz allem hält sie eisern daran fest, irgendwann einmal als vollwertiges Mitglied zum Elfenreich dazu zu gehören.

Was zunächst wie ein "Schuldrama" beginnt, entwickelt sich relativ rasch zu einer größeren Sache, mit deren Ausmaßen weder Jude noch ich als Leserin gerechnet haben. Etwa ab der Hälfte des Buchs jagt ein Plottwist den nächsten und das Ende selbst konnte mich dann auch nochmal völlig überraschen!

Ich bin im Nachhinein wirklich froh, dass ich das Buch NICHT zur Seite gelegt habe und ich freue mich umso mehr darauf, bald die Fortsetzung lesen zu können!

Fazit:

Was schleppend angefangen hat, hat sich doch noch zum Guten gewendet. Naja, gut ist vielleicht nicht das richtige Wort, denn die Geschichte ist düster und zeigt eine dunkle und böse Seite der Elfen. Aber sie ist auch unglaublich spannend, hat man sich erst einmal darauf eingelassen. Mir hat besonders die zweite Hälfte der Geschichte gefallen, die Ereignisse überschlagen sich und es bleibt wirklich spannend bis zur letzten Seite. Auf die Fortsetzung bin ich auch schon sehr gespannt.

Bis dahin bekommt "The Cruel Prince" bzw. "Elfenkrone" von mir 4 von 5 Sterne!

Veröffentlicht am 05.02.2019

Gelungenes dystopisches Szenario

Lia Ray Gewissenstransfer
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Der Klappentext:

New York 2036: Als Lia Ray sich weigert, ihre jüngere Schwester Cecile an den mächtigsten Mann des Landes zu verkaufen, wird ihr alles genommen. Sogar ihr ID-Chip unter der Haut funktioniert ...

Der Klappentext:

New York 2036: Als Lia Ray sich weigert, ihre jüngere Schwester Cecile an den mächtigsten Mann des Landes zu verkaufen, wird ihr alles genommen. Sogar ihr ID-Chip unter der Haut funktioniert nicht mehr und muss ausgetauscht werden. Danach ist nichts mehr, wie es war. Qualvolle Bilder eines sterbenden Mannes überfluten ihren Kopf. Lia ahnt nicht, dass sie mit dem neuen Chip das Gewissen eines Mörders in sich trägt, für das sie die Todesstrafe erwartet. Durch eine List kommt Lia vorübergehend frei. Sie erkennt auf der Suche nach Cecile und dem tatsächlichen Mörder das wahre Ausmaß des menschenverachtenden Systems.

Worum es geht:

Nach dem Tod ihrer Eltern arbeitet Lia als Mechanikerin, um sich und ihre jüngere Schwester Cecile über die Runden zu bringen. Das funktioniert auch so lange, bis der schmierige George Leviathan in der Werkstatt auftaucht und ein Auge auf Cecile wirft. Lia ist das alles andere als recht und als sie den Mann der Werkstatt verweist, wirft ihr Boss sie für ihr Verhalten selbst vor die Tür. Ohne Dach über dem Kopf machen sich Lia und ihre Schwester auf die Suche nach einer neuen Bleibe, nichts ahnend dass Lia mit ihrer Reaktion eine Reihe von Ereignissen ins Rollen gebracht hat, die ihr zum Verhängnis werden könnten. Lia muss fortan nicht nur um sich selbst kämpfen, sondern auch um ihre Schwester. Aber vor allem gegen ein System, welches übermächtig erscheint.

Meine Meinung zum Buch:

Die Geschichte von Lia ist eine Dystopie, wie man sie sich wünscht. Es gibt ein intelligentes, gut durchdachtes „System“, welches aber auch Platz lässt für Hinterhalt und Tücke. Und genau das bekommt Protagonistin Lia zu spüren und sie muss mehr als schmerzlich lernen, dass nichts so ist wie es zunächst scheint. Dabei agiert Lia taff und mutig, nicht immer ganz rational aber trotzdem treibt ihr eiserner Wille sie immer wieder aufs neue an.

Der Schreibstil der Autorin ist dabei angenehm flüssig, der Einstieg in die Geschichte war einfach und nach einiger Zeit habe ich mich im New York der Zukunft auch gut zurecht gefunden. Besonders gelungen finde ich hier den Gegenspieler von Lia, der scheinbar alle Fäden in der Hand zu halten scheint. Zunächst wirkt alles wie ein undurchdringliches Netz, doch mit weiterem Voranschreiten der Handlung entwirren sich die Fäden und man entdeckt an der Seite von Lia die (oft unbequeme) Wahrheit. Dabei wirkt die Geschichte fast ein bisschen wie ein dystopischer Krimi, was mir ganz gut gefallen hat.

Einziger Kritikpunkt – an manchen Stellen wusste ich nicht gleich, worum es geht. In einer Szene sitzt Lia mit ihrer Schwester in einem Bus, aus dem heraus sie eine Gruppe Männer beobachten. Das war mir dort nicht ganz klar, sondern ging erst einige Sätze später aus dem Kontext hervor und hat mich erst einmal verwirrt zurückgelassen. Das kam noch ein, zwei Mal vor und tut der Handlung keinen Abbruch, ist mir beim Lesen aber durchaus aufgefallen.

Fazit:

Lia Ray hat alles, was eine Dystopie ausmacht – eine Protagonistin mit Ecken und Kanten, ein „System“ in dem nicht alles so glatt läuft wie es auf den ersten Blick scheint und einen Gegenspieler der alles dafür tut um zu bekommen, was er will. Die zahlreichen Fragen, die während der Handlung aufkommen, werden nach und nach beantwortet, aber so manches Geheimnis bleibt noch im Verborgenen. Da das Ende offen gehalten ist, darf man auf eine Fortsetzung gespannt sein, die ich auch auf jeden Fall lesen möchte. Insgesamt konnte mich die Geschichte von Lia überzeugen. Zwar hatte ich hier und da leichte Orientierungsschwierigkeiten, aber nichts desto trotz war der Ausflug nach New York spannend und emotional.

Lia bekommt von mir 4/5 Sterne.

Veröffentlicht am 18.12.2018

Ein fantastisches Abenteuer

Nijura - Das Erbe der Elfenkrone
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Der Klappentext:

Nur eine Waffe kann das Elfenvolk retten

Als die magische Krone der Elfen einem machtbesessenen Menschen in die Hände fällt, steht alles auf dem Spiel: das Fortbestehen des Elfenvolks ...

Der Klappentext:

Nur eine Waffe kann das Elfenvolk retten

Als die magische Krone der Elfen einem machtbesessenen Menschen in die Hände fällt, steht alles auf dem Spiel: das Fortbestehen des Elfenvolks genauso wie das Gleichgewicht der Welt. Alle Hoffnungen ruhen auf der jungen Halbelfe Nill. Sie ist die Auserwählte – sie ist Nijura. Gejagt von Grauen Kriegern, unterstützt nur von wenigen mutigen Gefährten und ausgestattet mit der einzigen Waffe, die das Elfenvolk retten kann, macht sich Nijura auf die gefährliche Reise zum Turm des Königs

Worum es geht:

Durch eine Hinterlist gelingt es einem unscheinbar wirkenden Menschen, die mächtige Elfenkrone an sich zu reißen. Dieser entpuppt sich kurz darauf als skrupellos und machtgierig und die Lage für die unterdrückten Elfen erscheint zunächst aussichtslos. Nur die sagenumwobene Auserwählte kann das Elfenvolk retten, doch dafür muss sie einen langen und beschwerlichen Weg auf sich nehmen. Und dieser Weg beginnt bei einem gewöhnlichen Straßendieb namens Scapa …

Meine Meinung zum Buch:

Die Geschichte hatte mich schnell in ihren Bann gezogen.

Angefangen bei Scapa, dem einfachen Straßendieb dem das Abenteuer seines Lebens bevorsteht bis zu Nill, der Auserwählten, die mit ihren tapferen Gefährten durch die Welt zieht. Die Charaktere sind allesamt gelungen, ich habe mitgefiebert, gelacht, gehofft.

Der wunderbare flüssige Schreibstil hat da auch sehr gut zu beigetragen, der Einstieg gelingt wunderbar und es gibt viele Details zu entdecken. Die Landschaften sind grandios beschrieben, was in etwa ab der Hälfte des Buches ein wenig Überhand nimmt. Das war aber auch die einzige Stelle, die ich als ein wenig langatmig empfunden habe.

Das Ende wartet dann nochmal mit einer unerwarteten Wendung auf, während der Rest der Handlung dem gewohnten Fantasy-Abenteuer-Schema folgt.

Fazit:

Für mich ein ganz klassisches Fantasy-Buch, welches aber keinesfalls langweilig war. Sympathische und nette Charaktere, ein gelungener Gegenspieler und ein spannendes Abenteuer verbergen sich hinter dem wunderschönen Cover.

Einzig in der Mitte der Geschichte wird es etwas zäh, doch auch das ist schnell überwunden, bevor es dann mit großen Schritten auf das Finale zugeht.

Mir hat das Buch gut gefallen, allen voran der bildhafte Schreibstil. Die Autorin hat hier eine lebendige Welt geschaffen, in die es sich leicht eintauchen lässt und die zum Träumen einlädt.

Von mir gibt es dafür 4 / 5 Sterne!

Veröffentlicht am 26.10.2018

Siehst du die Wahrheit?

Wicker King
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Der Klappentext:

Lass dich mitnehmen in die Welt von Jack und August! Aber gibt es sie wirklich?

Ein Brand in einer alten Lagerhalle. Am Tatort zwei Siebzehnjährige, einer davon (der vermutliche Brandstifter) ...

Der Klappentext:

Lass dich mitnehmen in die Welt von Jack und August! Aber gibt es sie wirklich?

Ein Brand in einer alten Lagerhalle. Am Tatort zwei Siebzehnjährige, einer davon (der vermutliche Brandstifter) mit Verbrennungen, die beide in die Psychiatrie eingeliefert werden. Einige Monate zuvor: In der Schule hängen August und Jack mit völlig verschiedenen Typen rum, privat verbindet die beiden aber seit Langem eine intensive Freundschaft. Doch Jack, Vorzeigeschüler, Spitzensportler, Mädchenschwarm, entwickelt immer stärkere Halluzinationen und driftet mehr und mehr in eine Fantasiewelt ab. In dieser ist er der König, der »Wicker King«, und August ist sein Ritter. Um Jack nah zu bleiben und zu verhindern, dass dieser sich endgültig in seiner Scheinwelt verliert, lässt sich August auf das Spiel ein: Er begibt sich gemeinsam mit Jack in dessen Fantasiewelt hinein und steuert sie beide damit genau auf die Katastrophe zu, die er verhindern wollte.

Worum geht es?

Jack und August könnten unterschiedlicher nicht sein.

Jack ist DER Vorzeigeschüler, bei allen beliebt und muss sich um so gut wie nichts Sorgen oder Gedanken machen. August dagegen muss sehen wie er zurecht kommt, kümmert sich aufopferungsvoll um die Menschen, die ihm wichtig sind und vergisst dabei zu oft sein eigenes Wohl. Die Beiden sind, abseits ihrer unterschiedlichen Welten, die besten Freunde. Auch dann noch, als Jack plötzlich zu halluzinieren beginnt und in der Welt eines Siels lebt, das die Beiden früher als Kinder immer gern gespielt haben. Jack fühlt sich dazu berufen, eine dringende und wichtige Mission zu erfüllen und August setzt alles daran, ihm dabei zu helfen.

Meine Meinung zum Buch:

Erstmal vorweg - auch wenn es hier um eine vermeintliche Fantasiewelt geht, ist das Buch keineswegs Fantasy.

Das Buch zeigt vielmehr, wie die beiden Jugendlichen aufeinander reagieren und miteinander verbunden sind. Jack in der Rolle des Anführers, August in der Rolle des aufopferungsvollen Freundes. Und August hält auch noch dann an Jack fest, als dieser sich zunehmend in seiner eigenen Welt verliert und jegliche Kontakte kappt. August kann nicht aus seiner Haut und trotz der Warnungen seiner Mitschüler, er solle sich professionelle Hilfe für seinen Freund suchen, hält er weiter daran fest das Problem alleine in den Griff zu bekommen.

Daraus entwickelt sich eine Abhängigkeit, der August nicht mehr zu entfliehen vermag, bis es schließlich zum "großen Knall" kommt. Je weiter die Handlung fortschreitet, umso mehr verändert sich auch die Aufmachung des Buches. Im Prinzip zeigt sich an der Farbe der Seiten, wie es um Jacks geistige Gesundheit bestellt ist. Sind die Seiten anfangs noch ganz normal, werden sie zum Ende hin immer dunkler, sind zum Schluss sogar ganz schwarz. Dennoch war das Ende sehr überraschend, lasst euch also von dem "offensichtlichen" nicht täuschen.

Der Schreibstil ist angenehm zu lesen und man wird direkt mitten in die Geschichte hineingeworfen. Die Kapitel sind extrem kurz, teilweise nur 1-2 Seiten lang und schildern kurze Abschnitte und Episoden aus Jacks und Augusts Leben und wie es zu alldem kam. Gewöhnungsbedürftig, tut aber der Handlung keinen Abbruch.

Trotzdem hat mir irgendwie so das gewisse Etwas gefehlt. Das Buch war gut, keine Frage und das Thema hat mich auch in meinem privaten Umfeld sehr beschäftigt. Trotzdem reicht es nicht ganz für die volle Punktzahl.

Fazit:

Wie weit würde man gehen für einen anderen Menschen? Was würde man alles tun für denjenigen, den man liebt? Mit diesen und anderen Fragen sieht man sich in "Wicker King" konfrontiert. Jack und August sind zwei wirklich gelungene Charaktere, die Handlung ist stimmig und interessant und wartet mit einem überraschenden Ende auf und der unausweichlichen Frage, wer von beiden schlussendlich die größere Last zu tragen hat.

Ein interessantes Jugendbuch, bei dem mir einfach noch der letzte Funke zum fünften Stern gefehlt hat. Wer trotzdem gerne mal etwas abseits der gängigen Lektüre lesen möchte, der macht hier nichts verkehrt. Von mir gibt es dafür 4 von 5 Sterne.