Österreichischer Regionalkrimi mit überraschender Auflösung und sympathischem Ermittler
Letzter StollenKurz zum Inhalt:
Genau am Tag von Gasperlmaiers Geburtstagsfeier ist ein Tourist aus dem Salzbergwerk verschwunden. Zumindest scheint es so, auch wenn eigentlich niemand vermisst wird.
Gasperlmaier muss ...
Kurz zum Inhalt:
Genau am Tag von Gasperlmaiers Geburtstagsfeier ist ein Tourist aus dem Salzbergwerk verschwunden. Zumindest scheint es so, auch wenn eigentlich niemand vermisst wird.
Gasperlmaier muss mit seiner Kollegin Manuela ermitteln, und bald taucht auch der verschwundene Tourist auf - tot.
Hat dessen Ermordung etwas mit den einstmals von den Nazis geraubten und im Bergwerk versteckten Kunstwerken zu tun?
Meine Meinung:
"Letzter Stollen" ist der 7. Band um Franz Gasperlmaier und war mein erstes Werk dieser Reihe. Das ist aber überhaupt kein Problem, ich bin super in die Geschichte hineingekommen, da diese in sich geschlossen ist und selbständig gelesen werden kann. Einige der vorangegangenen Fälle werden im Verlauf der Geschichte erwähnt und machen Lust, diese auch kennenzulernen.
Der Protagonist Franz Gasperlmaier ist ein etwas schrulliger Ermittler, der gegenüber Frauen nie die rechten Worte findet und deshalb schon mal in kompromittierende Situationen geraten kann. Ich fand ihn sehr sympathisch und er ist mir sehr ans Herz gewachsen. Deshalb werde ich auch noch die 'alten' Fälle von Gasperlmaier lesen. Er erinnert mich in seiner Art sehr an den berühmten 'Kluftinger', den ich auch sehr mag.
Das einzige, was mir an Gasperlmaier nicht gefallen hat, war sein Faible für Frauen - er schaut allen Damen nach, und diese beherrschen oft seine Gedanken. Obwohl er seine Frau Christine liebt und ihr treu ist.
Gasperlamaiers Kollegin Manuela fand ich auch sehr sympathisch; sie ist gewieft, trifft alternative, selbständige Entscheidungen und hat Grips. Ich glaube, ohne sie wäre Gasperlmaier manchmal aufgeschmissen.
Der Schreibstil ist flüssig und schnell zu lesen, und die Handlungen bzw. Dialoge sind oft sehr witzig.
Das Lokalkolorit kommt natürlich auch nicht zu kurz; die wunderschöne Gegend des Salzkammerguts und vor allem des Ausseerlandes wird wundervoll hervorgehoben und macht richtig Lust, dorthin auf Urlaub zu fahren.
Der teilweise verwendete österreichische Dialekt bzw. Ausdrücke könnte vielleicht kleine Stolperfallen für deutsche Leser sein; vielleicht wäre da ein kleines Glossar noch anzudenken.
Mit dem Schluss bzw. der Auflösung konnte mich der Autor so richtig überraschen; damit hätte ich in keinster Weise gerechnet.
Das Cover ist ein richtiger Eyecatcher mit dem kräftigen Pink. Auch ist passend zum Inhalt ein Grunbenhunt mit Salzsteinen abgebildet, auf denen die kleine Blutlache erst auf den zweiten Blick auffällt. Gefällt mir gut!
Fazit:
Humorvoller Österreich-Krimi mit viel Lokalkolorit, einem etwas schrulligen aber sympathischen Ermittler mit viel Charme, und einer überraschenden Auflösung.