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Veröffentlicht am 12.02.2019

Jagdtrieb

Jagdtrieb
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Der Debütroman eines Juristen. Der junge Anwalt Paul Colossa erbt die Kanzlei seines Onkels Oscar in einem Provinzstädtchen, nachdem sich der Onkel aus unerfindlichen Gründen das Leben genommen hat. MIt ...

Der Debütroman eines Juristen. Der junge Anwalt Paul Colossa erbt die Kanzlei seines Onkels Oscar in einem Provinzstädtchen, nachdem sich der Onkel aus unerfindlichen Gründen das Leben genommen hat. MIt der Kanzlei erbt er auch das Haus und die gesamten Angestellten. Dabei hat die Kanzleivorsteherin Christiane ziemlich viel zu sagen. In dem Haus ist auch noch eine Mitbewohnerin, die nicht zu sehen ist, aber des nachts immer am Möbelrücken ist. Das erste Mandat in der neuen Kanzlei ist eine Stalkinggeschichte. Die junge Tochter eines russischen Oligarchen wird von ihrem früheren Lebensgefährten beobachten, angerufen und mit Mails bombardiert. Paul gefällt diese Maja unheimlich gut, weswegen er sich arg ins Zeug legt und sogar persönlich observiert. Aber ist Maja wirklich die bedrohte Unschuld vom Land. Oscar bewegt sich in dieser Sache am Rande der Legalität, was ihm oftmals die Zulassung kosten könnte. Der Autor schreibt in eine sehr spritzigen Art, so dass man sich oftmals das Schmunzeln nicht verhalten kann. Bei all den rechtlichen Ausführungen, dem Ablauf in der Kanzlei und bei Gericht, kann nicht verhehlt werden, dass hinter all dem ein Jurist steckt. Die Kapitel sind recht kurz gehalten, am Ende bleibt der Spannungsbogen, ohne wieder abzuflachen, Und jedes Kapitel beginnt mit einem Jägerjargon. Das Cover gestaltet sich sehr prägnant: Ein Wolf, der den Lesern mit seinen gelben Augen direkt anzuschauen vermag. Dies ist erst der Beginn eine Reihe über den Anwalt Paul Colossa.

Veröffentlicht am 09.02.2019

Bis sich unsere Wege wiede kreuzen

Bis sich unsere Wege wieder kreuzen
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Ein Stoff, aus dem die Träume sind. Ein Buch, das den Leser völlig vereinnahmt und das man nur unschwer aus der Hand legen kann. Susanna, Au PAIR Mädchen in Italien, fährt mit dem Zug zurück nach Deutschland, ...

Ein Stoff, aus dem die Träume sind. Ein Buch, das den Leser völlig vereinnahmt und das man nur unschwer aus der Hand legen kann. Susanna, Au PAIR Mädchen in Italien, fährt mit dem Zug zurück nach Deutschland, nachdem sie einen dringenden Anruf von ihrem Zwillingsbruder erhalten hat. Mit im Abteil ist auch der junge Doktorand Emilie. Die beiden jungen Leute sind sich sehr sympathisch. Beim Aussteigen vergißt er ein Buch und Susanne nimmt es mit, um es ihm zuzuschicken. Aber leider ist keine Adresse im Buch enthalten. Zehn Jahre später: Susanna ist inzwischen mit Stefan verheiratet und pflegt ihre gehbehinderte Schwiegermutter. Das Verhältnis der Beiden ist sehr betrübt, da Susanna der alten Frau nichts recht machen kann. Susanna stellts nun ihre Dissertation hinten an, da ihr Mann Karriere macht und nur an den Wochenenden nachhause kommt. Sie denkt oft noch an die Zugfahrt und Emilio und Emilio geht es nicht anders. Die Ehe von Susanna und Stefan steht unter keinem guten Stern, es kriselt gewaltig. Durch Zufall treffen sich Emilio und Susanna in Bonn in der Bibliothek. Sie fühlen sich sofort zueinander hingezogen. Emilio stärkt ihr den Rücken und bittet sie, mit ihm nach Italien zu kommen. Aber Susanna ist zu pflichtbewußt, sie kann ihre kranke Schwiegermutter nicht verlassen. Doch dann kommt es zum folgenschweren Eklat. Besonders interessant ist, dass das Geschehen einmal aus Sicht von Emilio, dann wieder aus der Sicht von Susanna beschrieben wird. Susanna wird als sehr treu und mit wenig Selbstbewußtsein dargestellt. Immer wieder ordnet sie sich ihrem Mann und der Schwiegermutter unter, stelle ihren Beruf und ihre Bedürfnisse hinten an. Die Autorin schreibt derart authentisch, so dass man sich sofort zu den Protagonisten hingezogen fühlt. Sehr genau und detailgetreu versteht sie es, die einzelnen Charaktere zu schildern. Das Buch wirkt auf keinen Fall kitschig, obgleich hier viel auf die Gefühle eingegangen wird. Das Buch hinterläßt den Leser in Gedanken, man beschäftigt sich noch länger mit dem Gelesenen

Veröffentlicht am 05.02.2019

Fettnäpfchenführer USA

Fettnäpfchenführer USA
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Ein Buch voller Humor und bestimmt ganz kurzweilig zu lesen. Der Autor hat gekonnt den Anfang des Buches gestaltet, indem er vorgibt, ein Reisetagebuch eines gewissen Torsten und einer Susanne im Papierkorb ...

Ein Buch voller Humor und bestimmt ganz kurzweilig zu lesen. Der Autor hat gekonnt den Anfang des Buches gestaltet, indem er vorgibt, ein Reisetagebuch eines gewissen Torsten und einer Susanne im Papierkorb im Flughafen gefunden zu haben. Hier erfahren wir in 37 Kapiteln über die Erfahrungen des eben erwähnten Paares während seines Aufenthalts in den USA. Egal, ob es um Essenseinladungen geht, um das Tanken, um den Restaurantbesuch. In Amerika ist vieles anders als bei uns. Und wenn uns spontan jemand zu sich einlädt, soll man das nicht zu ernst nehmen, denn in den USA ist es nur eine Floskel. Medikamente kauft man in den Drogerien, der Arztbesuch ist alles andere als bei uns. Auch bei der Polizei und den Verkehrskontrollen soll man sich sehr vorbildlich verhalten, denn man zahlt schneller ein Bußgeld über ein Vergehen, als man denkt. Und Obenohne und Minibadehosen sind am Strand verpönt. Wer britisch-englisch spricht, der wird sich mit einigen Wörtern sehr schwer tun. Denn die haben oft eine andere Bedeutung, was oftmals sehr blamabel sein kann. Hier werden auch einige Besichtigungtouren sehr gut beschrieben mit dem Hinweis, was man lieber nicht machen soll. Am Ende eines jeden Kapitels ist immer ein Anhang was eben hier schiefgelaufen ist und es wird uns dann das richtige Verhalten dazu erklärt. Das Buch hat einen schlichten blauen wasserabweisenden Einband und ist betitelt mit Fettnäpfchenführer. Ein sehr gelungenes und interessantes Buch, das nicht nur für Amerikareisende Bedeutung hat.

Veröffentlicht am 05.02.2019

Als das Leben unsere Träume fand

Als das Leben unsere Träume fand
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Wie gewohnt ist das Buch von Luca Di Fulvio wieder tiefgreifend geschrieben und hinterläßt einen bleibenden Eindruck. Ein Auswandererepos von fast 800 Seite in der Zeit um 1912/13. Keine einzige Seite ...

Wie gewohnt ist das Buch von Luca Di Fulvio wieder tiefgreifend geschrieben und hinterläßt einen bleibenden Eindruck. Ein Auswandererepos von fast 800 Seite in der Zeit um 1912/13. Keine einzige Seite davon ist langweilig oder langatmig und man ist bis zum Schluß gespannt und fiebert mit den Protagonisten mit. Deswegen hat man den Roman auch ziemlich schnell trotz seines Umfangs gelesen. Drei junge Menschen wollen ihre Heimat verlassen, um in Buenos Aires in der neuen Welt ein besseres Leben beginnen. Hier ist zunächst Raquel aus Rußland, sie lebt im jüdischen Viertel. Den Juden geht es schlecht, sich hungern vegetieren nur so dahin. Nachdem ihre Eltern tot sind, ihre Stiefmutter ihr nur Böses will, geht sie mit einigen Mädchen aus dem jüdischen Viertel mit einem Anwerber aufs Schiff. In Buenos Aires sollen sie an Familien als Dienstmädchen vermittelt werden. Roccos Vater war Mitglied bei der Mafia und fand bei einer Schießerei den Tod. Da er sich aus den Fängen dieses Clans befreien will, schifft auch er sich ein um auf der anderen Seite des Meeres sein Glück als Mechaniker zu finden. Rosetta ist eine junge Bäuerin, die ihre Landwirtschaft alleine betreibt. Jedoch wird die alleinstehende Frau wegen ihrer Selbständigkeit als Hure bezeichnet und als sie der Baron vergewaltigt und sie ihn deswegen schwer verletzt, flüchtet auch sie. Aber in der neuen Welt finden diese drei Personen auch keinen Frieden. Sie werden verfolgt, gedemütigt, müssen teilweise auf der Straße leben, werden ins Bordell verschleppt. Und durch Zufall kreuzen sich die Wege der drei Auswanderer und gemeinsam kämpfen sie um ihre Freiheit und ihr Recht. Ein faszinierender Roman, der noch lange Nachwirkungen zeigt. Das sepiafarbene Titelbild mit den drei Personen ist sehr gut zu dem Thema gewählt. Wie eingangs schon erwähnt ein Auswandererroman, der gelesen werden muß.

Veröffentlicht am 03.02.2019

Die Klosterbraut

Die Klosterbraut
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Ein historischer Roman, der in der Zeit zwischen 1226 und 1232 spielt. Wulf von Röllberg ist auf dem Weg zu seiner Braut Melinda von Marienfeld. Auf den Weg dorthin trifft er eine als Junge verkleidete ...

Ein historischer Roman, der in der Zeit zwischen 1226 und 1232 spielt. Wulf von Röllberg ist auf dem Weg zu seiner Braut Melinda von Marienfeld. Auf den Weg dorthin trifft er eine als Junge verkleidete junge Frau, die von einem Wildschwein angegriffen wird. Ihm imponiert dieses taffe Mädchen total. Doch dann muß er feststellen, dass es Franka, die Schwester seiner wunderschönen Braut ist. Franka soll nach Melindas Hochzeit ins Kloster eintreten wasschon seit Jahren beschlossen ist. Wulf und Franka verlieben sich ineinander, aber beide folgen den von den Eltern jeweils beschossenem Vorgehen. Wulf heiratet Melinda und Franka geht ins Kloster. Doch die Ehe steht unter keinem guten Stern. Melinda ist keine gute Ehefrau. Sie kümmert sich nur um ihre Schönheit. Wulf denkt nur an Franka. Als Wulf von den Kreuzzügen aus dem Hl. Land zurückkehrt, erkrankt Melinda schwer. Franka hat es mit ihrem Freiheitsdrang im Kloster auch nicht einfach. Ihre einzige Vertraute ist die junge Schwester Marie. Aber auch im Kloster ist vielen im Argen, nacheinander sterben dort die Schwestern aufgrund von Unfällen. Ein sehr interessanter Roman, der uns in das Leben der damaligen Zeit schauen läßt. Die kalten Burgen, die Regierung Kaiser Friedrichs, das Sterben der Leute an einfachen Krankheiten, das einfache Klosterleben. Die Autorin beschreibt ihre Figuren sehr lebendig. Auch der Spannungsbogen ist sehr hoch, da im Kloster Dinge geschehen, die sich nicht so einfach nachvollziehen lassen. Ein historischer Roman, der keine Wünsche übrig läßt. Interessant wird das ganze noch dadurch, dass auch historische Personen in dem Buch ihren Platz finden. Am Anfang ist ein Personenverzeichnis angebacht mit den fiktiven und den historsichen Persönlichkeiten und auch die damalige und heutige Schreibweise von Städten und Flüssen. Nicht zuletzt möchte ich das wunderschöne Cover mit der Nonne mit blauem Schleier erwähnen