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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.02.2019

Wenn alles anders kommt als geplant ...

Als wir Töchter waren
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Hier habe ich mal wieder ein altes Schätzchen aus dem SUB befreit, das mir recht gut gefallen hat. Es ist ein unaufgeregtes Buch, das aber durchaus seine Qualitäten hat. Der erste Teil des Buchs beleuchtet ...

Hier habe ich mal wieder ein altes Schätzchen aus dem SUB befreit, das mir recht gut gefallen hat. Es ist ein unaufgeregtes Buch, das aber durchaus seine Qualitäten hat. Der erste Teil des Buchs beleuchtet die Familie von Louise und Vic und ihren drei Töchtern in der Vergangenheit, als die Mädchen noch zur Schule gingen. „Eine typische englische Middleclass Familie“, dachte ich mir und konnte sie mir bildlich vorstellen. Die gestresste Mutter, die aber trotz des Chaos‘, das um sie herrscht alles im Griff zu haben scheint. Der stille Vater, der seine Töchter und Frau liebt, aber mit Worten nicht so umgehen kann und die drei Schwestern, alle auf ihre eigene Art liebenswert. Dann geschieht das Ungeheuerliche und das Leben, wie sie es kannten, fällt mit einem großen Knall in sich zusammen. Im zweiten Teil sind die Schwestern erwachsen, haben ihr eigenes Leben und wieder geschieht etwas Schlimmes, das ihr Leben temporär zum Erliegen bringt. Eine Jede von den Dreien verarbeitet den erneuten Verlust unterschiedlich …
Wie erwähnt, handelt es sich hier um eine eher ruhige Geschichte, die mich dennoch fasziniert hat und mit dem ganz besonderen Ende hätte ich nicht gerechnet. Toll gemacht! Weniger toll dagegen fand ich, dass der Klappentext viel zu viel Information im Vorfeld bekannt gibt. Schade, das nimmt dem Buch die Spannung, die es hätte aufbauen können.

Veröffentlicht am 29.01.2019

Zu viele Köche verderben den Brei ...

Blutacker
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Hier hatte ich das Glück, das Buch in einer vom Autor mitbegleiteten Leserunde lesen zu dürfen. Das macht natürlich doppelt so viel Spaß und alle Fragen, die man hat, werden nebenher gleich mit beantwortet. ...

Hier hatte ich das Glück, das Buch in einer vom Autor mitbegleiteten Leserunde lesen zu dürfen. Das macht natürlich doppelt so viel Spaß und alle Fragen, die man hat, werden nebenher gleich mit beantwortet. An dieser Stelle herzlichen Dank an den sympathischen Lorenz Stassen!
„Blutacker“ ist der zweite Teil der Krimireihe um den jungen Anwalt Nicholas Meller, der sich nach dem ersten Teil erstaunlich weit nach oben gearbeitet hat. Wir treffen ihn in diesem Buch ganz ungewohnt mit Anzug und im Aston Martin an. Sogar eine Perle von Büroleiterin konnte er an Land ziehen - Respekt! Aber wird er ihm auch wirklich Glück bringen, dieser neugewonnene Reichtum, oder bringt er sich damit in große Gefahr? Da ein Kriminalroman ohne gefährliches Prickeln ja langweilig wäre, trifft natürlich letzteres zu. Er bewegt sich nun in elitären Kreisen, in denen fast jeder Dreck am Stecken hat und die finanziellen Mittel, diesen unter den Teppich zu kehren oder das zumindest zu versuchen. Wird es Nicholas gelingen, den Dreck wieder aufzuwirbeln und den wahren Täter zu stellen? Wird ihn seine Freundin Nina auch weiterhin unterstützen?
Auf spannende Weise führt uns der Autor durch sein Buch, lässt uns alte Bekannte wiedertreffen und uns als Leser auch ein wenig mit Nicholas leiden und freuen. Obwohl der Fall an sich am Ende abgeschlossen ist, bleiben doch im privaten Bereich noch einige Fragen offen, die Raum für Spekulationen geben. Hier hoffe ich doch sehr, dass Lorenz uns nicht allzu lange auf die Folter spannen wird und bereits jetzt schon fleißig an Band drei arbeitet. Ich bin auf jeden Fall wieder mit von der Partie, wenn sich Nicholas wieder auf die Jagd machen wird.

Veröffentlicht am 25.01.2019

Gelingt es, das Geheimnis zu lüften?

Das Erbe von Carreg Cottage
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Bei „Das Erbe von Carreg Cottage“ handelt es sich um einen Roman, der auf zwei Zeitebenen spielt, immer abwechselnd in der Gegenwart mit Lilian und ihrem Terrier Fizz und in der Vergangenheit, die eng ...

Bei „Das Erbe von Carreg Cottage“ handelt es sich um einen Roman, der auf zwei Zeitebenen spielt, immer abwechselnd in der Gegenwart mit Lilian und ihrem Terrier Fizz und in der Vergangenheit, die eng mit dem Leben der Druidentochter Meara/Lileas aus dem 7. Jahrhundert verbunden ist. Ich muss gestehen, dass mich genau diese Vergangenheitsabschnitte absolut in den Bann gezogen haben. Es war faszinierend zu Lesen, wie das Leben damals aufgestellt war, welche Gefahren es barg und mit welchen Entbehrungen die Menschen oft zurechtkommen mussten. So war es wohl kaum verwunderlich, dass sie eine höhere Macht suchten und anbeteten. Und genau aus diesem Grund entstand die Zwietracht zwischen denjenigen, die am alten Glauben an die Naturgottheiten glaubten und denjenigen, die sich Gott zugewandt hatten. Und da ich gerade die Uthred Saga von Cornwell gesehen hatte, die am mehr oder weniger gleichen Ort einige Jahre später spielt, hatte ich beim Lesen natürlich Kopfkino vom Feinsten. Meine vergebene Note setzt sich für aus Note 1 für die Vergangenheit und Note 3 für die Gegenwart zusammen. Alles in allem haben mir der flüssige Schreibstil und die schönen Landschaftsbeschreibungen sehr gut gefallen. Diese Autorin werde ich mal im Auge behalten.

Veröffentlicht am 03.12.2018

Geht es wirklich um Adolf oder schwelen die Brände viel tiefer?

Der Vorname
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Nichts wirklich Neues, aber dennoch hat mich dieses Hörspiel fasziniert. Ich bin immer wieder begeistert von dem so genannten Dominoeffekt, den Bemerkungen und Diskussionen im Freundeskreis auslösen können. ...

Nichts wirklich Neues, aber dennoch hat mich dieses Hörspiel fasziniert. Ich bin immer wieder begeistert von dem so genannten Dominoeffekt, den Bemerkungen und Diskussionen im Freundeskreis auslösen können. Ein Wort gibt das andere und ehe man sich versieht, steckt man mittendrin in einem kleinen Psychokrieg, der oft tief unter die Gürtellinie geht. Oft musste ich lachen, oft war ich aber auch erschrocken, mit welch harten Bandagen unter den „Freunden“ gekämpft wurde. Die Starbesetzung bei den Sprechern machte das Buch eigentlich zu einem Hörvergnügen. Ich sage ‚eigentlich‘, denn was mir nicht gefallen hat, war die Sprecherin im Hintergrund. Ich fühlte mich wie in einem Film für Menschen mit einer Seheinschränkung. Für diese Geschichte hätte ich mir vielleicht doch lieber den Film angeschaut.

Veröffentlicht am 28.11.2018

Was für ein Leben mit Waffen als Antwort auf jede Frage ...

Gun Love
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Puh, das war wahrlich keine einfache Kost, die Jennifer Clement uns da präsentiert hat! Mal wieder so ein Buch, dass einen froh macht, ein vernünftiges Dach über dem Kopf zu haben mit einer richtigen Tür, ...

Puh, das war wahrlich keine einfache Kost, die Jennifer Clement uns da präsentiert hat! Mal wieder so ein Buch, dass einen froh macht, ein vernünftiges Dach über dem Kopf zu haben mit einer richtigen Tür, die man hinter sich zu machen kann. Genau das wünscht sich Pearl auch von Zeit zu Zeit obwohl sie sich, zusammen mit ihrer Mutter Margo, über die Jahre arrangiert hat. Sie kennt es nicht anders und auf ihre eigene Art und Weise leben die Beiden ein normales Leben. Bis eben Eli auftaucht und mit ihm die Waffen, die auf einmal allgegenwärtig zu sein scheinen. Ein schrecklicher Gedanke sich vorzustellen, dass dieses zauberhafte kleine Duo mit Pistolen rumhantiert!
Die Autorin führt uns nach und nach an immer mehr "Misfits" der Gesellschaft ran. Von unseren beiden – vom Auto abgesehen – obdachlosen Hauptdarstellern über Kriegsversehrte, illegale Einwanderer bis hin zu den Waffenschmugglern, die mit ihrer Ware umgehen als wäre es das normalste der Welt, ist alles vertreten. Hier scheint sogar die Polizei machtlos. Sie hat es wirklich nicht leicht, die kleine Pearl. Immer wenn ich mir wünschte, es würde ein wenig besser für sie werden, kam die nächste Katastrophe um die Ecke.

Es ist ein Buch das berührt und zum Nachdenken anregt. Es ist leider sicher auch ein Buch, das nicht so fern der Wahrheit ist. Es beschreibt durchaus aktuelle Probleme in den USA, die der derzeitige Präsident sicher nicht lösen wird.
Ein ganz großes Lob geht bei diesem Hörbuch an die wunderbare junge Sprecherin Edith Stehfest, die die Geschichte durch ihre eindringliche und sehr passende Stimme erst zu einem Hörerlebnis mit ab und zu Gänsehautfeeling machte.