Klappentext
„Dies ist die Geschichte von Sophia und Jamie und der einen Woche, in der die Zeit stehen zu bleiben schien...
Eine Woche noch bleibt Sophia in Tokio, der Stadt, in der sie seit vier Jahren lebte. Dann muss sie zurück in die USA ziehen und all das aufgeben, was ihr wichtig ist: das pulsierende Tokio mit seiner Mischung aus Fremdheit und Vertrautheit, vor allem aber ihre besten Freunde Mika und David. Da kommt Jamie Foster-Collins nach längerer Abwesenheit zurück in die Stadt: Jamie, Sophias heimliche erste Liebe, der ihr damals das Herz gebrochen hat. Auf nichts hat Sophia weniger Lust als darauf, sich den Abschied von Tokio durch Jamies Rückkehr zusätzlich verkomplizieren zu lassen. Doch genau das geschieht: Jamie ist wieder da, und natürlich wirbelt er Sophias ohnehin schon strapaziertes Gefühlsleben noch zusätzlich durcheinander.“
Gestaltung
Ich finde, dass die Gestaltung hervorragend zur Geschichte passt. Der Hintergrund mit den im Dunkeln leuchtenden Hochhäusern mit ihren bunten Lichtern in Lila- und Türkistönen gefällt mir richtig gut. Auch dass er verwischt ist und so das mit weiß gezeichnete Mädchen klar im Vordergrund steht finde ich gut. Vor allem gefällt mir, dass das Mädchen aussieht wie eine Mangazeichnung, denn das passt hervorragend zum japanischen Setting! Schön finde ich auch, dass der Titel aussieht als würde er selber wie eine Leuchtreklame leuchten. Alles in allem: Ein cooles Cover, das mir gut gefällt!
Meine Meinung
Da mich das Land Japan schon seit meiner Teenagerzeit sehr reizt, war dieses Buch für mich natürlich ein Muss. Auch mag ich Mangas und Animes, sodass mir das Cover natürlich sofort ins Auge gestochen ist. Die Geschichte von „Sieben Nächte in Tokio“ ist schnell erzählt: Protagonistin Sophia lebt in Tokio. Allerdings nicht mehr lange, denn ihr Umzug zurück in die USA steht kurz bevor. Genau zu der für sie eh schon hektischen, stressigen Umzugszeit kommt ihr Schwarm Jamie zurück in Japans Hauptstadt. Ihre wieder aufkeimenden Gefühle für ihn erschweren ihr den ohnehin schon traurigen Abschied nur noch mehr.
Was ich an diesem Buch wirklich bewundert habe, war wie die Autorin Cecilia Vinesse das pulsierende Tokio eingefangen hat. Die Stadt ist so lebendig, bunt und verrückt! Und genau diesen Eindruck hat die Autorin mir beim Lesen vermittelt. Ihr Schreibstil hat mir super gut gefallen, weil sie das Leben in der Stadt ganz nebenbei in die Geschichte einfließen lässt. Durch Sophias Ich-Perspektive erhielt ich als Leser natürlich auch einen guten Einblick in die Figur. Ich fühlte mich, als würde ich neben Sophia durch Tokio streifen und die Stadt erkunden. Selbst wenn man noch nie in der Stadt war, so vermittelt „Sieben Nächte in Tokio“ doch ein eindringliches Bild von der Lebendigkeit der Großstadt.
Darüber hinaus mochte ich die Art zu Erzählen von Cecilia Vinesse einfach sehr. Die Autorin hat die Sätze so klar formuliert und sie mit nicht zu vielen, aber auch nicht zu wenig Details versehen. Auf mich wirkten die Worte und Beschreibungen so, als kämen sie wirklich von einer Jugendlichen, die in ihrem Leben oft umgezogen ist und nun wieder einen Abschied, den vermutlich schwersten ihres Lebens, vor sich hat. Gut fand ich auch, dass die Kapitel wie ein Countdown gestaltet waren. So wurde nach einer Art kleinem Prolog, der Sophias Situation und Leben beschrieben hat, bei jedem Kapitelanfang der Tag genannt sowie die Stunden über die Minuten bis hin zu den Sekunden aufgelistet. Das hat beim Lesen das Gefühl von Sophia, dass alles auf den finalen Abschied hinauslaufen wird, sehr intensiv veranschaulicht.
Die Handlung erstreckt sich somit auf sieben Tage bzw. Nächte. Dabei fand ich es erstaunlich, wie die Autorin es schafft, so viele Geschehnisse in so einer kurzen Zeitspanne zu erzählen. Ein Umzug ist immer ereignisreich, aber Sophias Leben wird wirklich nahezu auf den Kopf gestellt. So wurde die Geschichte für mich auch keineswegs langweilig, weil stets etwas geschieht. Eventuelle Bedenken, dass es nur um die Gefühle des Mädchens für Jamie gehen könnte sind vollkommen unbegründet, denn in diesem Buch passiert so viel mehr. Es geht um tiefergreifende Dinge, wie das Abschiednehmen oder das Neuanfangen, und vor allem emotionale Momente machen das Lesen zu einem spannenden Abenteuer.
Die Figuren waren für mich auch durchaus sympathisch und realistisch. Mir haben Jamie und Sophia definitiv am besten gefallen. Jamie war sehr liebenswürdig und Sophia hat mich einfach mit ihren Gefühlen komplett mitgerissen. Ich muss aber auch sagen, dass ich manche Handlungen oder Entscheidungen der Figuren nicht ganz nachvollziehen konnte. Es gab Situationen, in denen ich mich an der Stelle der Charaktere ganz anders verhalten bzw. entschieden hätte und mich gefragt habe, wieso die Figuren nicht anders gehandelt haben.
Fazit
Für mich erschien es beim Lesen nahezu so, als wäre „Sieben Nächte in Tokio“ lebendig, da ich vor allem durch die Atmosphäre und Beschreibungen des Buches oftmals den Eindruck hatte mitten in der bunten Hauptstadt Japans zu stehen. Aber auch die Gefühlslage der Protagonistin wird in diesem Buch sehr authentisch und emotional geschildert, sodass Cecilia Vinesses Buch nicht nur für Japan- bzw. Tokio-Fans, sondern auch für Fans von berührenden Geschichten geeignet ist. Das Thema des Abschiednehmens und des In-die-Zukunft-Schauens wird sehr schön aufgegriffen. Die Geschichte ist melancholisch und intensiv, wodurch ich emotional oftmals einfach nur mitgerissen wurde. Mein einziger, kleiner Kritikpunkt ist, dass die Figuren für mich manchmal nicht ganz nachvollziehbar gehandelt haben.
4 von 5 Sternen!
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