Noch immer schaue ich das Buch mit einem Lächeln an und bin einfach nur glücklich, dass ich es lesen durfte. Denn Lia Ray´s dystopischer Reihenauftakt bot nicht nur eine interessante Welt sondern auch eine Hauptcharakterin, von der ich nicht genug bekommen konnte.
Der Einstieg ins Buch gelang mir spielend, da er gleich einmal zeigte, welcher Typ Lia Ray ist und wie das Leben im Jahr 2036 aussieht. Hier kann ich gleich sagen, nicht sehr rosig, denn Lia Ray befindet sich zwar in New York, aber dieses ist von der Außenwelt abgekapselt. Ein Überlebenskampf beginnt, da Lia Ray sich nur um Nahrung und Unterkünfte sorgen muss, sondern auch um ihre Schwester, welche aber nur wenig zur Besserung beitragen kann. Dazu kommt, dass die Stadt streng bewacht wird und nach der Sperrzeit, einem Kampfgebiet gleicht, da Obdachlose eliminiert werden. Am Schönsten aber fand ich, das die Stadt nicht auf hochmodern getrimmt wurde, sondern nur in ein paar Einzelheiten zeigte, das wir uns in der Zukunft befinden.
Trotzdem war es sehr spannend, zumal es des Öfteren Charakterwechsel zwischen Lia, ihrer Schwester Celine oder dem Programmierer Scotch gab. Diese sorgten dafür, dass man verschiedene Einblicke in die Welt erhaschen konnte, denn auch wenn die Stadt sehr ärmlich wirkte, so galt dies nur für die Unterschicht. Die Oberschicht der Bewohner bejubelte regelrecht ihren Luxus und zeigte ihn auch sehr gerne. Doch gerade hier schrie das Buch gerade: „Woher habt ihr den Luxus? Woher kommt der teure Schmuck oder auch die Erdbeeren?“. Dieses Geheimnis wurde jetzt natürlich noch nicht gelöst, doch ich freue mich bereits darauf es herauszufinden, denn ich möchte sehen, ob meine Vermutungen sich bewahrheiten.
Ja mit Lia Ray, schuf die Autorin eine starke Frau, die aber leider viel zu selten an sich selbst denkt. Das Wohl ihrer Mitmenschen ist ihr wichtig, weswegen sie sich leider öfter in Gefahr bringt, als gut für sie ist. Ganz im Gegenteil war dazu ihre Schwester, die mir gerade zu Anfang nicht gerade sympathisch war. Dies war aber gewollt, da die junge Celine erst einmal merken musste, wie das wahre Leben abläuft und das sie nicht immer schwach und gebrechlich bleiben kann. Hier kommen dann auch ihre Eltern ins Spiel, welche eine sehr tragische Rolle haben. Bei Scotch dagegen war es stets ein geben und nehmen, da er ja eigentlich für den namentlichen Gewissenstransfer verantwortlich war. Hier wurde er mir zu sehr in die Opferrolle geschoben. Er kannte die Stadt, wie die Leute darin leben und für welche Firma er arbeitet. Zusammengerechnet hätte er es selbst wissen müssen und gerade das störte mich schließlich an ihm, auch wenn er probierte alles wieder gutzumachen. Ein besonderes Lob möchte aber für die Nebencharaktere geben, welche mit ihren vielfältigen Charakterzügen, der Welt Leben einhauchten. Dazu kam, das selbst kleinste Rollen, dafür sorgten, dass es überhaupt weiter ging. Ähnlich wie Zahnräder die einander greifen.
Das Buch an sich überzeugte mich besonders mit seiner packenden Schreibweise. Liebevolle Details und die unglaublich vielseitige Fantasie der Autorin überraschten mich immer wieder. Leider hatte ich das Gefühl, das die letzten Seiten sehr in die Länge gezogen wurden und dabei fast zum Stillstand kam.
Spannung, ungeahnte Möglichkeiten und eine raue Welt die dringend einer Veränderung bedarf, sind aus meiner Ansicht genug Argumente um an dieser Reihe dranzubleiben.
Mein Fazit
Mit Lia Ray erschuf Rose M. Black eine richtige Powerfrau, die das Herz an der richtigen Stelle trägt. Ihr Mut, ihr Ideenreichtum und ihr Durchhaltevermögen sorgten schließlich dafür, das mich gerne an ihrer Seite befand und mit ihr gegen die Machenschaften der Oberen kämpfte. Bereits jetzt freue ich mich darauf, diesen Kampf, im Nachfolger, weiter zu bestreiten.