Profilbild von AnnieHall

AnnieHall

Lesejury Star
offline

AnnieHall ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit AnnieHall über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.03.2019

Leidlich spannender Cornwall-Krimi

Je dunkler das Grab
0

Die junge Gärtnerin Mags Blake wird von dem Historiker Sam Hawthorn um Hilfe gebeten. Er arbeitet an einer Festschrift über die Klosterinsel St. Michael’s Mount, und Mags soll ein Kapitel über die Gärten ...

Die junge Gärtnerin Mags Blake wird von dem Historiker Sam Hawthorn um Hilfe gebeten. Er arbeitet an einer Festschrift über die Klosterinsel St. Michael’s Mount, und Mags soll ein Kapitel über die Gärten der Insel schreiben. Bei ihren Recherchen finden sie in einer Kapelle die nackte Leiche eines alten Mannes. Niemand auf der Insel scheint ihn zu kennen, doch dann gerät ein Freund von Mags unter Verdacht und sie mischt sich mit Sam in die Ermittlungen ein. Dabei stoßen sie auf ein jahrzehntealtes Geheimnis....

Mary Ann Fox entführt die Leser auf die geschichtsträchtige Insel St. Michael's Mount mit ihren terassenförmigen Gärten. Die beeindruckende Natur ist ebenso wie das Inselleben anschaulich beschrieben. Das Hauptaugenmerk liegt dabei auf den farbenprächtigen Gärten und der Figurenkonstellation, der Kriminalfall hingegen beginnt recht spät und ist nur mäßig spannend. Irritierend sind die Passagen aus Sicht einer Dohle, ein unnötiger Kunstgriff, der dem Krimi die Realitätsnähe nimmt.

Alles in allem ein gemütlicher Cornwall-Krimi mit sehr sympathischer Protagonistin, der Cornwall-Liebhabern aufgrund der wunderbaren Landschaftsbeschreibungen und der stimmungsvollen Insel-Atmosphäre gefallen wird, Krimi-Lesern dürfte der Kriminalfall jedoch zu unspektakulär und behäbig sein.

Veröffentlicht am 11.02.2019

Spannendes Szenario mit kleineren Logikbrüchen

H.O.M.E. - Das Erwachen
2

Die siebzehnjährige Zoë besucht gemeinsam mit ihrer großen Liebe Jonah die Eliteakademie H.O.M.E. Ihr Leben scheint perfekt, doch eines Tages wacht sie in einem heruntergekommenen Krankenhaus auf. Angeblich ...

Die siebzehnjährige Zoë besucht gemeinsam mit ihrer großen Liebe Jonah die Eliteakademie H.O.M.E. Ihr Leben scheint perfekt, doch eines Tages wacht sie in einem heruntergekommenen Krankenhaus auf. Angeblich lag sie 12 Jahre im Koma, doch Zoë hat ihre Zweifel. Was ist Erinnerung und was Einbildung und wem kann sie überhaupt trauen? Sie beginnt nachzuforschen und kommt einer unglaublichen Verschwörung auf die Spur...

Eva Siegmund entwirft ein düsteres Zukunftsszenario, in dem Wasser ein knappes Gut ist und die Menschen ums Überleben kämpfen. Mit dieser harten Realität sieht sich Zoë konfrontiert, als sie in der Charité erwacht, ohne Jonah, dafür mit einer Familie, die ihr fremd ist. Steht die Welt wirklich am Abgrund oder ist dies nur eine Simulation der Akademie? Zoës Ungewissheit und ihre Hilflosigkeit angesichts der schockierenden Zustände sind spürbar. Sie findet sich in diesem Leben nicht zurecht, hat keine Verbindung zu ihrer Familie und die leise Hoffnung, dass alles nur ein Traum ist.
Die Geschichte folgt mitunter ihrer eigenen Logik, nicht immer ist die Zukunftsvision bis zum Ende durchdacht. Dennoch überträgt sich die beklemmende Atmosphäre im staubigen Berlin auf den Leser, denn die Auswirkungen von Wasserknappheit sind für jeden nachvollziehbar und von Eva Siegmund durchaus realistisch dargestellt.

Ein spannendes und unterhaltsames Jugendbuch mit düsteren Momenten und einer sympathischen und taffen Protagonistin. Kleinere Längen und Logikbrüche trüben ein wenig den positiven Gesamteindruck, nichtsdestotrotz ist die Geschichte fantasievoll, erschreckend realistisch und packend erzählt.

Veröffentlicht am 05.02.2019

Viel Südfrankreich-Flair, wenig Krimi-Spannung

Die Richterin und die tote Archäologin
0

Auf dem Gelände einer archäologischen Grabung wird die Leiche der Archäologin Flavia Leone gefunden. Einige Tage später wird in Sète die Leiche von Flavias Mann, Kapitän auf einem Cargoschiff, entdeckt. ...

Auf dem Gelände einer archäologischen Grabung wird die Leiche der Archäologin Flavia Leone gefunden. Einige Tage später wird in Sète die Leiche von Flavias Mann, Kapitän auf einem Cargoschiff, entdeckt. Madame le Juge Mathilde de Boncourt, Commandant Rachid Bouraada und Lieutenant Felix Tourrain von der Police Judicaire in Nîmes nehmen die Ermittlungen auf und stoßen auf jede Menge Ungereimtheiten...

Liliane Fontaine entführt den Leser nach Languedoc, eine Küstenregion im Süden Frankreichs. und gewährt Einblicke in die französische Lebensart und die Geschichte der Region. Auch das Privatleben der Ermittler nimmt viel Raum ein, wodurch die Ermittlungen in den Hintergrund rücken. Der Kriminalfall ist rätselhaft und durchaus spannend, die Auflösung nicht sonderlich überraschen und nicht ganz schlüssig.

Alles in allem ein unterhaltsamer Urlaubskrimi mit authentischen Figuren, interessanten Fakten zur Region und reichlich Südfrankreich-Flair, kurzweilig, aber nur mäßig spannend, da die Krimihandlung oftmals zur Nebensache wird.

Veröffentlicht am 05.02.2019

Fantasievolles Abenteuer

Der Spiegelwächter
0

Die fünfzehnjährige Ludmilla entdeckt im Haus ihrer Großmutter einen geheimnisvollen Spiegel, durch den sie die magische Welt von Eldrid betreten kann. Dort versuchen die Spiegelwächter das wertvolle Licht ...

Die fünfzehnjährige Ludmilla entdeckt im Haus ihrer Großmutter einen geheimnisvollen Spiegel, durch den sie die magische Welt von Eldrid betreten kann. Dort versuchen die Spiegelwächter das wertvolle Licht von Eldrid zu bewahren, aber sie kämpfen gegen Godal, den übermächtigen Schatten, und Zamir, den Schöpfer der Dunkelheit. Ludmilla könnte den Schatten einfangen und die Dunkelheit vertreiben, doch ist sie dieser Aufgabe gewachsen?

Der Spiegelwächter ist ein fantasievolles Abenteuer, das vor allem junge Leser begeistern wird. Die Geschichte beginnt recht zäh und entwickelt erst mit Ankunft in Eldrid ein gleichmäßigeres Erzähltempo und eine gewisse Spannung. Eldrid ist ein faszinierender Ort voller magischer Wesen, an dem es viel zu entdecken gibt, mitunter fehlt es jedoch an detailreichen Beschreibungen und Ausschmückungen. Ludmilla ist eine eigenwillige Protagonistin, neugierig, impulsiv und trotzig, eine launische Teenagerin, die jedoch zunehmend sympathischer wird, da sie sich mutig neuen Herausforderungen stellt und für das Gute eintritt. Die Nebenfiguren sind interessant und sympathisch, erscheinen aber insgesamt etwas blass.

Alles in allem ist Der Spiegelwächter ein unterhaltsames und durchaus spannendes Abenteuer, das seinen magischen Zauber noch nicht vollends entfaltet, aber die Zielgruppe mit einer frechen Heldin und einer fantasievollen Geschichte begeistern wird, Das offene Ende weckt die Vorfreude auf den nächsten Band, der hoffentlich nicht allzu lange auf sich warten lässt.

Veröffentlicht am 04.02.2019

Origineller Schauplatz, langatmiger Krimi

Doggerland. Fehltritt (Ein Doggerland-Krimi 1)
0

Am Morgen nach dem großen Austernfest wird Kommissarin Karen Eiken Hornby zu einem Tatort gerufen. Eine Frau wurde in ihrem Haus erschlagen. Das Opfer ist ausgerechnet die Ex-Frau ihres Chefs, mit dem ...

Am Morgen nach dem großen Austernfest wird Kommissarin Karen Eiken Hornby zu einem Tatort gerufen. Eine Frau wurde in ihrem Haus erschlagen. Das Opfer ist ausgerechnet die Ex-Frau ihres Chefs, mit dem Hornby gerade die Nacht verbracht hat. Hornby beginnt zu ermitteln und muss nebenbei noch ein Alibi für ihren Chef finden...

Doggerland ist ein solider Krimi, der mit unterhaltsamem Beginn und überraschendem Ende punktet, die Ermittlungen gestalten sich jedoch recht langatmig. Maria Adolfsson verliert sich immer wieder in Landschaftsbeschreibungen und landestypischen Eigenheiten, da sie ihren Krimi auf einer nicht mehr existierenden Inselgruppe ansiedelt. Eine durchaus originelle Idee, durch die der Kriminalfall jedoch immer wieder in den Hintergrund gerät. Nichtsdestotrotz sind die Schauplätze anschaulich beschrieben und die Charaktere gut gezeichnet.
Fazit: Ein unterhaltsamer, aber nur mäßig spannender Reihenauftakt und insgesamt zu ausschweifend, um durchgehend zu fesseln.