Ella kennt Sam schon lange, denn er ist der beste Freund ihres großen Bruders. Als er dann Referendar an ihrer Schule wird, ist das Chaos groß. Denn sie ist schon lange in ihn verliebt und dann ist da auch noch Milo und die Sache von Silvester. Großes Gefühlschaos ist vorprogrammiert.
„Doch, ist es… und es war bestimmt nicht sein bestes Kapitel … Aber ich hoffe, er kann irgendwann lächeln, wenn er zu den Seiten zurückblättert, in denen ich vorkomme.“
Dieses Buch klang nach einer schönen Jugendgeschichte, leicht, aber doch auch mit ernstem Hintergrund. Leider konnte ich mich nicht so ganz mit der Geschichte anfreunden. Die Charaktere sind und bleiben bis zum Ende eher blass und ich kann wenig über sie sagen, über ihre Vorlieben, ihre Gedanken und Gefühle, aber auch über ihre Eigenschaften. Grobe Züge sind erkennbar, aber die Tiefe fehlt. Außerdem war mir die plötzliche große Liebe auch sehr unglaubwürdig. Da Ella ja auch schon lange für Sam schwärmt, war es mir ein Rätsel warum sie plötzlich nur noch an ihn denken kann. Der Schreibstil war schön zu lesen und ganz besonders hat mir der Abstecher aufs Land bzw. in die Pampa gefallen, denn dort kenne ich mich aus. Doch auch hier gab es so viele Zufälle und überstürzte Handlungen, das war mir zu viel.
Zeitweise wiederholt sich die Autorin z.B. die Aussage: Sie wusste, dass Milo den Namen nicht mochte, verwendete ihn aber wieder. Also ob die Autorin nicht mehr wusste, dass sie genau den gleichen Wortlaut einige Seiten vorher schon verwendet hat. So ist es auch ein ständiges Hin und Her zwischen den beiden. Grob gesagt, kann man die Geschichte in ein paar Worten zusammenfassen.
Zudem versucht die Autorin zu viele Themen aufzugreifen, die unterschiedlichen Kindheiten, Verlust, Trauer, Freundschaft, aber auch das Thema Essgewohnheiten bei Ella. Und genau das hat mich so gestört. Man merkt, dass sie Probleme hat, aber wirklich niemand kümmert sich darum und es wird so nebenher geschoben. Mir kratzt die Autorin an zu vielen Themen und bleibt dabei zu oberflächlich. Ein paar weniger hätten auch gereicht und dafür mehr Tiefe. Doch die Songliste am Schluss und auch die Wichtigkeit der Musik während der Geschichte haben mir gut gefallen.
Für ein Debüt ganz in Ordnung. Hat aber noch Luft nach oben.