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Veröffentlicht am 10.03.2019

Crenshaw six

Lola
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Die Crenshaw Six sind eine Gang in Huntington Park, einem Vorort von Los Angeles. Angeführt werden sie von Garcia – zumindest nach Außen hin. Denn hinter den Kulissen zieht Lola die Fäden. Als dann bei ...

Die Crenshaw Six sind eine Gang in Huntington Park, einem Vorort von Los Angeles. Angeführt werden sie von Garcia – zumindest nach Außen hin. Denn hinter den Kulissen zieht Lola die Fäden. Als dann bei einer Übergabe etwas schief geht, sieht sie sich gezwungen aus den Schatten zu treten.

Das Cover von „Lola“ ist auf den ersten Blick vielleicht etwas irreführend, denn das rosaorange eingefärbte Cover mit der weiblichen Silhouette vor Kalifornischer Kulisse könnte auch zu einem der vielen Frauenromane gehören, bis man bemerkt, das die Silhouette eine Waffe in der Hand hält.

Aber trotzdem ist es kein normaler 08/15 Thriller, der in diesem leuchtenden Gewand daher kommt.
Lola, aus deren Perspektive der Leser die Geschehnisse miterlebt, weiß genau was sie will und was sie tun muss um dies auch durchzusetzen. Niemand soll denken, sie wäre ein schwaches Frauchen, dem alle auf der Nase herumtanzen können. Nein, sie tut was getan werden muss, auch wenn es ihr nicht immer gefällt. Man sollte sie nicht unterschätzen.
Neben Lola gibt es natürlich noch andere Charaktere, die zwar gut gezeichnet sind, und auch wissen sich in Szene zu setzen, aber neben Lolas Präsens wirken sie dann doch hin und wieder etwas verloren und unscheinbar. Teilweise hatten sie gerne etwas mehr herausgearbeitet werden können.

Sprachlich läßt sich das Buch gut und flüssig lesen und die mit Worten gezeichneten Bilder wissen zu überzeugen.
Und auch wenn der Thriller durchaus mit Spannung und Action aufwarten kann, wie es sich für einen Thriller gehört, der im Gangmilieu spielt, so würde ich das Buch doch eher als Frauenthriller bezeichnen, denn im Gesamten hat er zu wenige Ecken und Kanten.

Trotzdem hat er mir gut gefallen und ich freue mich schon auf die angekündigte Fortsetzung.

Veröffentlicht am 28.02.2019

Der Maler und sein Pinsel

Venuswalzer
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Kevin Wehling hält sich für eine hält sich für eine Gottesgeschenk an die Frauen, die natürlich nur zu seinem Vergnügen dar sind. Das diese, in seinen Augen, komische blauhaarige Tante ihn Auslacht kann ...

Kevin Wehling hält sich für eine hält sich für eine Gottesgeschenk an die Frauen, die natürlich nur zu seinem Vergnügen dar sind. Das diese, in seinen Augen, komische blauhaarige Tante ihn Auslacht kann er nicht auf sich sitzen lassen und will ihr eine Lektion erteilen. Allerdings ist so ein Baugerüst nicht immer der sicherste Ort und Kevin findet sich im freien Fall wieder.

In diesem Buch geben sich einige, mal mehr mal weniger, skurrile Persönlichkeiten die Ehre, die das Lesen dieses in Bochum spielenden Krimis zu einem kurzweiligen Vergnügen macht.
So trifft man zwischen den Seiten auf den eingangs erwähnten Macho Kevin, die Astrologin Stella, ihre Großmutter Maria, die gerne mal ihn eine Kristallkugel schaut, einen skeptischen Kommissar der Kripo und noch einige mehr, die alle ihren ganz eigenen Blick auf die Ereignisse des Buches haben und uns an diesen durch ihre Augen teilhaben lassen. Und auch an ihren Gedanken, die manchmal doch etwas eigen sind.

Dem Untertitel nach ist Stella die Hauptperson dieses Buches, allerdings finde ich dass Kommissar Tallikowski und ihre Großmutter Maria (die eine Marke für sich ist) viel präsenter sind und Stella selbst wirkt neben diesen beiden etwas zu blass und unscheinbar um wirklich Eindruck zu hinterlassen. Trotzdem hat mir das Buch gut gefallen und sorgte gekonnt für kurzweilige und durchaus auch heitere Unterhaltung, die einem bei der Lektüre die Zeit verkürzt.

Ein leichter Krimi für zwischendurch, bei dem auch der Humor nicht zu kurz kommt.

Veröffentlicht am 20.02.2019

Harmonie

Ein Leben im goldenen Käfig
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Ben ist der Kronprinz von England, doch er fühlt sich eingeengt in seinem Leben. Umgeben von einem goldenen Käfig kann er nicht er selbst sein und muss immer darauf bedacht sein ja nichts zu tun was ein ...

Ben ist der Kronprinz von England, doch er fühlt sich eingeengt in seinem Leben. Umgeben von einem goldenen Käfig kann er nicht er selbst sein und muss immer darauf bedacht sein ja nichts zu tun was ein schlechtes Licht auf ihn oder die Krone werfen könnte. So beschließt er sein Studium in Kanada zu absolvieren, wo ihn hoffentlich niemand erkennt und der einfach ein normaler junger Mann sein kann. Und dann trifft er auf Heath.

Die Geschichte wird aus den Perspektiven von Ben und Heath erzählt, wobei die durch Ben vermittelten Eindrücke den größten Teil ausmachen. Aber für Ben ist ja auch vieles Neu, was für andere einfach zum Alltag dazu gehört, wie der Besuch eines Supermarktes. Bens Konfrontation mit den ganzen neuen Eindrücken, wird gut dargestellt und das die Welt für ihn bisher nach ganz anderen Regeln spielte.
Die Darstellung der Charaktere ist gelungen und die wesentlichen Charakterzüge sind gut in Szene gesetzt worden. Die meisten Personen in diesem Buch sind recht umgänglich und sympathisch, aber es gibt auch welche mit denen man anecken und über die man sich aufregen kann.
Auch von Schreibstil her ist die Geschichte sehr ansprechend geschrieben, auch wenn die Handlung an manchen Stellen etwas kurz gehalten wirkt und durchaus noch ausbaufähig gewesen wäre.
Ebenfalls fällt schnell auf, dass die gesamte Geschichte fast schon zu harmonisch ist und es etwas an Spannung fehlt um dieses ganze Friede-Freude-Eierkuchen etwas aufzupeppen.

Nichts desto trotz machte es Spaß die Geschichte um Ben und Heath zu lesen und bin ihnen gerne auf ihrem Weg zum Glück gefolgt. Eine leichte und vergnügliche Lektüre für zwischendurch.

Veröffentlicht am 06.02.2019

Versteckte Gefühle

Späte Rache
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Richard und Heinrich sind ein Paar und alles könnte so schön sein. Aber in ihrer Beziehung, die sie vor der Öffentlichkeit versteckten müssen, kriselt es. Als dann auch noch die Vergangenheit ihr Haupt ...

Richard und Heinrich sind ein Paar und alles könnte so schön sein. Aber in ihrer Beziehung, die sie vor der Öffentlichkeit versteckten müssen, kriselt es. Als dann auch noch die Vergangenheit ihr Haupt erhebt, gerät ihre Zweisamkeit in Gefahr.

Ich muss gestehen, dass ich mir nicht sicher war, ob ich das Buch lesen soll. Denn sowohl Handlungszeit als auch Cover entsprechen eigentlich so gar nicht meinem Geschmack. Letzteres macht auf mich eine eher biederen und altfrankschen Eindruck, was natürlich sehr gut zur Geschichte passt. Aber das kleine Wörtchen Rache im Titel hat mich dann doch davon überzeugt dem Buch eine Chance zu geben. Und was soll ich sagen, das Buch hat mich positiv überrascht.

Die beiden Hauptcharaktere Richard und Heinrich sind gut gezeichnet und sie haben jeweils ihren eigenen Kopf, mit dem sie auch gerne mal durch die Wand wollen, sozusagen.
Und auch die Nebencharaktere sind ihrem Naturell gemäß gut dargestellt, seien sie sympathisch oder eher nicht ist dabei unerheblich. Und vor allen Silke gefiel mir gut, die immer die richtigen Worte zu finden schien.
Auch was die zeitlichen Begebenheiten anbelangt hat die Autorin alle Facetten dieser Zeit gut eingefangen, soweit ich dies beurteilen kann. Die Nachwehen des Krieges sind immer noch zu spüren aber auch der Aufschwung in dem sich das Land befand. Dies, zusammen mit den Problemen und Hürden jener Zeit, ergibt sich in meinen Augen ein stimmiges Gesamtbild.

Trotz anfänglicher Skepsis konnte das Buch mich von sich überzeugen und verschaffte mir einige spannende und emotionsgeladene Lesestunden.

Veröffentlicht am 04.02.2019

Ein Japaner in Hamburg

Inspektor Takeda und der lächelnde Mörder
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Eine Frau wird vor eine Straßenbahn gestoßen. Der Täter ist schnell gefasst und der Fall sollte hiermit abgeschlossen sein – eigentlich. Aber warum sollte es auch so einfach sein, wie es aussieht?

Inspektor ...

Eine Frau wird vor eine Straßenbahn gestoßen. Der Täter ist schnell gefasst und der Fall sollte hiermit abgeschlossen sein – eigentlich. Aber warum sollte es auch so einfach sein, wie es aussieht?

Inspektor Kenjiro Takeda – da denkt man gleich an Japan, aber nein, wir befinden uns in Hamburg und der Inspektor ist im Zuge eines Austauschprogrammes in der Hansestadt wo er zusammen mit seiner Kollegin Claudia Harms auf Verbrecherjagd geht.
Aber so ganz ohne japanischen Flair geht es dann doch nicht in diesem Buch, denn Takeda wartet immer mal wieder mit - aus norddeutscher Sicht – typisch japanischen Eigenarten auf und lässt sich in seiner Gelassenheit nicht in die Karten schauen. Wodurch er nach Außen hin schon mal das genaue Gegenteil von Claudia ist, die mit norddeutscher Direktheit nicht lange hinterm Berg hält was sie von einer Situation, von einer Person hält. Und trotz oder gerade wegen dieser augenscheinlichen Gegensätze ergänzen die Beiden sich hervorragend und bilden eine gutes Team.

Der Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen und wirkt teilweise fast schon etwas getragen, was aber gut zu dem Buch und seinem männlichen Hauptcharakter passt.
Im Zuge dieses Kriminalfalles, der nicht so eindeutig ist wie man meinen sollte, lernt man immer wieder auch etwas über die japanische Kultur und wie die Deutsche auf jemanden aus einem ganz anderen Kulturkreis wirkt. Aber auch Politik, Schule, Familie und die digitalen Medien werden in diesem Buch thematisiert.

Mir hat das Buch sehr gut gefallen und der Autor weiß wie er seine Leser an die Seiten fesseln kann.