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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.02.2019

Ab ins Beet!

Liebe geht durch den Garten
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Für die Städterin Anna gibt es nichts besseres als im Dreck zu wühlen, Gemüse zu ernten und den Blumen beim wachsen zu zugucken. Kurzum pachtet sie einen kleinen Schrebergarten. Ihr Gärtnerherz schlägt ...

Für die Städterin Anna gibt es nichts besseres als im Dreck zu wühlen, Gemüse zu ernten und den Blumen beim wachsen zu zugucken. Kurzum pachtet sie einen kleinen Schrebergarten. Ihr Gärtnerherz schlägt höher! Doch sie ahnt nur spärlich was für Arbeit auf sie zukommt. Die Laube muss dringend renoviert und repariert werden. Und da ist dann noch dieser kleinkarierte Vereinsvorsitzende....Aber ihr hübscher Parzellen-Nachbar Paul ist in vielen Dingen die Rettung. Was wohl ihr beiden Söhne dazu sagen? Aber Paul wird auch gern mal von Sabine eingespannt - der Zickenkrieg um Paul und Blumen ist also vorprogrammiert!

Bei Ulrike Hartmann merkt man ab der ersten Zeile ihres Debüt-Romans „Liebe geht durch den Garten“ an, dass sie den Garten liebt! Und genau diese Liebe packt sie in ihre Protagonistin Anna. Sie ist ihr so gut gelungen, genau wie Paul oder die Kinder oder auch Sabine Rodenberg...Hier zeigt Hartmann, dass sie sehr gut Menschen beobachten kann und ihre Launen perfekt zu Papier bringen kann. Ihr Schreibstil ist sehr offenherzig, klar, rund und einfach nur humorvoll. Ulrike Hartmann legt so viel Witz und Humor in die Geschichte, das mir oft die Tränen vor lachen in den Augen standen. Die Autorin weiß sehr genau, wie sie den Nerv der Leser treffen muss, um nicht langweilig zu wirken. Dieser Roman hier, ist sehr kurzweilig geschrieben. Ich hatte ihn an einem Abend durch und das zeigt einfach, das man bei diesem Buch, mit diesen liebevollen Protagonisten, einfach nicht aufhören kann. Dieses Buch aus der Hand zu legen, bedeutet schon sehr viel Disziplin. Vielleicht legt man es aus der Hand, weil man die Blumen im Garten gießen muss, oder eine Runde Unkraut jäten muss, aber für mehr bitte nicht. Anna macht ein bisschen süchtig! Es gab für mich selten Debüts die mich so angesprochen haben wie dieses! Ich bin sehr begeistert und Ulrike Hartmann wird mit ihrem Stil eine treue Leserschaft um sich scharren, da bin ich mir sicher. Mich hat sie jedenfalls überzeugt. Dieses Buch erhält eine klare Leseempfehlung!

Ich danke K.D. für das Rezensionsexemplar!

Veröffentlicht am 12.02.2019

Unsere Vogelwelt

Das große Buch der Gartenvögel
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Wenn es um Vögel geht, kommt man an Uwe Westphal nicht vorbei. Und das ist auch gut so. Er zählt zu den renommiertesten Ornithologen Deutschlands und weiß wovon er spricht. Und wenn man Uwe Westphal liest, ...

Wenn es um Vögel geht, kommt man an Uwe Westphal nicht vorbei. Und das ist auch gut so. Er zählt zu den renommiertesten Ornithologen Deutschlands und weiß wovon er spricht. Und wenn man Uwe Westphal liest, ist meistens Christopher Schmidt nicht weit. Er ist mittlerweile ein sehr bekannter Naturmaler, der mit seinen beeindruckenden und detaillierten Zeichnungen mehr als überzeugt. Im Buch „Das große Buch der Gartenvögel - Unsere Vögel im Garten erleben, fördern und schützen“ haben beide wieder Hand in Hand zusammen gearbeitet. Westphal beleuchtet mehr als 50 Vogelarten im Porträt und Schmidt gibt sein künstlerisches Können zum besten indem er die kleinen und großen Gesangs- und Flugkünstler zeichnerisch darstellt. Westphal hat ein Gespür den Leser zu packen und zum lesen und nachdenken zu animieren. Egal ob Amsel, Zaunkönig oder Eule, er weiß einfach die charakteristischen Züge und seine ganz persönlichen Anekdoten perfekt zu erzählen. Sein Schreibstil ist dabei wunderbar rund und klar. Es bedarf hier keiner Schnörkel oder großem Bohei. Die Vögel wirken ganz für sich in ihrer Pracht. Man merkt wie sehr Westphal die Vögel verehrt. Nach den Porträts wird es noch interessanter. Es werden verschiedene Lebensräume gezeigt, Nisthilfen erklärt und natürlich über den Schutz der Vögel gesprochen und auch über Zusatzfütterung. Hierbei merkt man als Leser schnell, dass jeder von uns etwas tun kann und hier wird nicht der erhobene Zeigefinger gereckt, damit wir alle ermahnt werden. Nein. Westphal zeigt behutsam aber bestimmt auf, wie wir helfen können und die Vogelwelt erhalten können, wir sie schützen können, sie unterstützen können....
Ich bin richtig beseelt von diesem Buch, auch wenn ich schon einige Aspekte wusste, ist es doch nie verkehrt sie noch mal zu lesen und darüber nachzudenken oder Ideen gleich in die Tat umzusetzen. Dieses Buch gibt einen besonderen Blick auf unser „Flugpersonal“ wieder und es zeigt eindringlich das wir ohne sie nichts sind. Wir brauchen unsere Vögel aber dafür müssen wir alle auch etwas tun. Je früher desto besser! Uwe Westphal ist ein wunderbarer Lehrer der alte und junge Leser immer wieder verblüfft. Man kann nie alles wissen aber man kann sich alles erlesen. Zur Optik und Haptik des Buches: es hat eine wunderbare Größe und wirkt dabei nicht sperrig. Der Buchdeckel passt sehr liebevoll zum Buchinhalt und verkörpert sehr gut um was es geht. Die einzelnen Seiten sind wunderbar in der Dicke und man hat beim blättern ein sehr angenehmes Gefühl. Bei diesem Buch stimmt einfach alles! Einfach perfekt! Deshalb erhält dieses Buch eine klare Lese- und Kaufempfehlung! Das Buch sollte ein Standardwerk in jedem Haushalt sein!

Ich danke dem Verlag für das Rezensionsexemplar!

Veröffentlicht am 12.02.2019

Halte an deinen Träumen fest!

Das Mädchen, das von Freiheit träumte
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Wir befinden uns in Dölitz, einem kleinen Stadtteil der Stadt Leipzig im Jahr 1939. die Nazis haben auch hier niemanden übersehen und belagern das Dorf. Tilli bangt um ihren Bruder. Er ist in diesem abscheulichen ...

Wir befinden uns in Dölitz, einem kleinen Stadtteil der Stadt Leipzig im Jahr 1939. die Nazis haben auch hier niemanden übersehen und belagern das Dorf. Tilli bangt um ihren Bruder. Er ist in diesem abscheulichen arischen Raster durchgefallen. Ihr tauber Bruder ist in Gefahr. Aber auch Tilli leidet unter Hunger und Kälte. Das ist die andere Gefahr des Krieges. Tilli hat einen enormen und bemerkenswerten Willen und sie hofft auf eine bessere Zukunft. Als die Russen nach ihrem Befreiungszug Einzug halten, ist aber noch nichts vorbei. Der Kampf um Freiheit geht weiter.

Tilli Schulze und Lorna Collier haben gemeinsam an diesem Werk gearbeitet und es unter dem Titel „Das Mädchen, das von Freiheit träumte“ veröffentlicht. Es dauert nicht lang, das man Tilli helfen möchte. Nicht nur mit Nahrung sondern auch mit Wärme und Liebe. Es ist erstaunlich wie diese Geschichte, geschrieben nach einer wahren Begebenheit, unter die Haut geht. Man entwickelt so extrem viel Mitgefühl, Mitleid und Emotionen das es oft genug passiert, das Tränen kullern. Die Geschichte um ihren Bruder lassen einem das Blut in den Adern gefrieren. Es wirkt alles so abscheulich und unfassbar - aber es war Realität und selbst das ist nicht zu fassen. Diese Stellen haben mich dieses Buch oft zur Seite legen lassen. Es hat mir den Atem geraubt...dieses Stellen hallen so sehr nach, dass ich selbst jetzt noch feuchte Augen bekomme wenn ich nur daran denke. Die beiden Autorinnen zeigen uns eine Zeit die radikal und ungeschönt daher kommt. Sie schreiben sehr detailliert und emotional, dass man in der Story versinkt. Tillis Wille und ihre Kraft nach und für Freiheit zu kämpfen ist so bemerkenswert. Zu dem erwischt man sich bei der Frage wie man selbst in dieser Zeit gehandelt hätte...allein durch solche Fragestellungen merkt man, das dieses Buch einen Nachhall besitzt wie kaum ein anderes Buch. Durch ihren Schreibstil und die Tatsache das es sich um wahren Begebenheiten handelt, erfährt der Leser sehr viele Details aber wird nicht damit überhäuft. Alles besitzt eine gute und ausgewogene Dosis.

Dieses Buch erhält eine ganz klare Leseempfehlung! Und vorab: dieses Buch wird einen noch lange beschäftigen, das sollte jedem Leser klar sein.

Veröffentlicht am 11.02.2019

Mathildas Geheimnis

Die Frauen vom Löwenhof - Mathildas Geheimnis (Die Löwenhof-Saga 2)
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Das Leben auf dem Löwenhof geht in die 2. Runde. Wir befinden uns immer noch in Südschweden, im Jahre 1931. Mathilda ist mit ihren zarten 17 Jahre überraschend zur Waisen geworden, bis aber eines Tages ...

Das Leben auf dem Löwenhof geht in die 2. Runde. Wir befinden uns immer noch in Südschweden, im Jahre 1931. Mathilda ist mit ihren zarten 17 Jahre überraschend zur Waisen geworden, bis aber eines Tages die beeindruckende Agneta Lejongård ihr in der Schule gegenübersteht. Da bekommt sie mitgeteilt das die Gräfin zu ihrem Vormund bestellt wurde. Für Mathilda beginnt nun ein neues Leben auf dem Löwenhof. Aber Mathilda ahnt bisher noch nicht, das Agneta eigentlich ihre Tante ist. Es dauert sehr lang bis die ganze Wahrheit ans Licht kommt und dabei bricht in Europa gerade erneut der Krieg aus. Die Zeiten ändern sich und auch das Leben auf dem Löwenhof bringt viele Veränderungen und Neuerungen mit sich.

Corina Bomann hat mit „Die Frauen vom Löwenhof - Mathildas Geheimnis“ den zweiten Teil ihrer Trilogie geschaffen. Mathilda ist als Protagonisten ganz anders als Agneta im ersten Teil...aber das ändert sich doch rasch. Bomann zeigt dadurch wie vielseitig sie Charaktere beschreiben kann und ihre Sichtweise auch ändern kann ohne das wir gewohnte Gesichter wie eben Agneta aus Band 1 oder auch das restliche Gefolge vermissen. Bomann hat mich mit ihrem Schreibstil wieder komplett eingenommen. Dieses Buch zu lesen war wie ein Rausch. Ich war immer wieder so überrascht welche Wendungen hier eingebaut wurden, ohne das man ahnen konnte das sie kommen. Das nenne ich mal eine gute Erzählkunst. Ich muss gestehen das ich mit Mathilda Startschwierigkeiten hatten. Ich bin nicht gleich warm mit ihr geworden aber es wurde nach den ersten 50 Seiten klar, das sie auf den Löwenhof gehört und immerhin wussten wir Leser durch Band 1 schon mehr als sie selbst. Bomann schafft es, ein sinniges Hin und Her zwischen Liebe und Intrigen zu spinnen. Nichts wirkt dabei übertrieben oder zu konstruiert. Wie schon bereits erwähnt, man wird süchtig nach dem Löwenhof. Mittlerweile habe ich das Gefühl ich bin ein Teil der Familie und gehe dort ein und aus. Die bildhaften Darstellung tragen ihr übriges dazu bei. Die Geschichte wird hier ebenso so in ein Licht gerückt. Bomann hat hier sehr viel Feingefühl einfließen lassen, denn sie hat es sehr gut verstanden die Geschichte in der Geschichte in einem gewissen Maße mit einzuspinnen. Nichts wirkt zu viel oder zu wenig. Eine perfekte Mischung! Es gibt ja Reihen an Bücher die gut und welche die man einfach getrost in den Müll werfen kann. Hier steht definitiv fest: unbedingt lesen. Die Geschichten sind unterhaltsam, man fühlt und leidet mit, man fiebert mit, man lässt sich gern überraschen und man schwelgt ein wenig in alten und längst vergessenen Zeiten die man vielleicht nur aus dem TV kennt. Ich bin wirklich restlos begeistert von dieser Saga und habe gleich nach diesem Buch mit Band drei begonnen. Aber ich muss jetzt schon sagen, das ich traurig bin, das es nun mit „Solveigs Versprechen“ enden wird....
Zur Haptik und Optik: das Cover passt sich perfekt an Band 1 an. Die Kleider passen sehr gut zu den Hauptdarsteller zusammen. Agneta liebt blau, Mathilda hat von ihrem „Onkel“ ein rotes Kleid geschenkt bekommen was sie sehr liebt und genau das ist hier auch abgebildet. Aber, Band 1 hatte rund 720 Seiten und hatte dadurch seine Dicke was ja nicht dramatisch ist oder einen guten Leser nicht abschreckt. Hier waren es ebenfalls knapp 700 Seiten aber das Buch ist wesentlich dünner, ebenso auch die Seiten. Für meine Begriffe waren mir die Seiten viel zu dünn. Die Gefahr das sie beim flotten blättern reißen, ist schon groß. Im Vergleich zu Band 1, wo wir die gewohnten dicken Seiten hatten, ist dies hier recht sparsam behandelt worden... .

Dieses Buch erhält von mir eine klare Leseempfehlung! Und nun muss ich schnell weiter auf den Löwenhof und schauen wie es um Solveig bestellt ist...

Veröffentlicht am 06.02.2019

Wann werden wir sterben?

Die Unsterblichen
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Wir befinden uns im Jahr 1969. Es ist Sommer in New York und ein großes Gerücht sieht durch die New Yorker Lower East Side. Eine Wahrsagerin sei eingetroffen und sie hat besondere Fähigkeiten. Sie könne ...

Wir befinden uns im Jahr 1969. Es ist Sommer in New York und ein großes Gerücht sieht durch die New Yorker Lower East Side. Eine Wahrsagerin sei eingetroffen und sie hat besondere Fähigkeiten. Sie könne den Menschen den Tag ihres Todes vorhersagen. Klara, Simon, Varya und Daniel sind so neugierig das sie die Wahrsagerin besuchen wollen...aber genau diese Situation hat für alle vier Geschwister verhängnisvolle Folgen für späteres Leben.

Chloe Benjamin hat mit „Die Unsterblichen“ ein echtes Buchhighlight geschrieben. Ihr Schreibstil und ihre komplette Form haben mich als Leser sofort eingenommen. Die vier Geschwister lernen wir sehr intensiv kennen und auch schätzen. Der Blick in ihre Seelen lässt einen tief berührt zurück. Benjamin hat ein sehr emotionales und gefühlvolles Thema aufgegriffen: zu wissen wann der Tod kommt und wann das Leben für immer vorbei sein wird, klingt erst ein Mal gruselig und schaurig, ist aber ein Punkt der jeden Menschen von uns trifft und bewegt. Nur wissen wir dieses Datum nicht und es wird auch keine Wahrsagerin einen den eigenen Tod vorhersagen. Das die vier sich dennoch dieser Situation stellen, war äußerst erstaunlich. Wir erleben, durch verschiedene Zeitsprünge, die vier Geschwister der Familie Gold wie sie erwachsen werden. Sie werden reifer, kommen in den Beruf, erleben ihr Leben...aber sie wissen wann der Tag der Tage gekommen ist. Eigentlich unvorstellbar für uns Leser, aber es stellt sich beim lesen die Frage “Was wäre wenn?“ und vor allem überlegt man wie man sich verhalten würde...Dieses Buch hallt unheimlich nach und ich glaube das ich noch nie so einnachhallendes Buch gelesen habe wie dieses. Ich möchte hier gar nicht zu viel verraten, aber eines steht fest: dieses Buch ist ein sehr außergewöhnliches und lesenswertes Buch. Deshalb bekommt es auch von mir eine klare Leseempfehlung!

Ich danke dem Verlag für das Rezensionsexemplar!