Nicht sein bestes Buch!
FluchbrecherWie habe ich mich gefreut, als ich sah, dass es ein neues Buch von Richard Schwartz gibt. Und dann wird das Thema RPG, bzw. ein Rollenspiel noch eingebaut, ein Thema, dass sich derzeitig oft in der Fantasyliteratur ...
Wie habe ich mich gefreut, als ich sah, dass es ein neues Buch von Richard Schwartz gibt. Und dann wird das Thema RPG, bzw. ein Rollenspiel noch eingebaut, ein Thema, dass sich derzeitig oft in der Fantasyliteratur für jüngere Leser findet auf die eine oder andere Art.
Also war ich gespannt, wie schafft es wohl ein Autor mit langer eingestampfter Fantasyerfahrung, jetzt ein Buch zu schreiben, wo das virtuelle Spielen im Mittelpunkt steht?
Sagen wir mal, er hat sich da ganz gut durchgemogelt.
Es ist deutlich weniger technisches Gerede, als in anderen Büchern mit der Thematik, er konzentriert sich stark auf das Spiel selbst (passend zu LitRPG) und wirft uns in eine mittelalterliche Welt mit Magie, Kriegern, Heilern, düsteren Wäldern, verlassenen und verfluchten Burgen und so Kram eben. Besser gesagt, es ist wieder ein übliches Setting für ihn und meine Erwartungen waren dadurch weit oben.
Die Charaktere sind wirklich grandios. Sie sind nicht mit sehr viel Tiefe ausgestattet, aber die Hintergrundgeschichte der Freunde und unserer Protagonistin Alexandra hat es in sich und badet das ganz gut wieder aus. Sie sind alle interessant, mal frech, mal vorlaut, energisch und sympathisch. Als Team sind sie ebenfalls so gut und ich mochte die Dialoge und die Freundschaft zwischen ihnen.
Wie bereits erwähnt, wir sind in einer klassischen Fantasywelt, abgesehen davon, dass es sich hierbei um ein virtuelles Spiel handelt, dass sie alle spielen. Hier gibt es Quests, Erfahrungspunkte, Belohnungen und alle üblichen Dinge, die ihr euch dazu vorstellen könnt. Dabei bekommt unsere Protagonistin einige Bonusse im Spiel vom Autoren (overpowerd character), was ich mit einem Augenzwinkern, abgetan hab.
Am Anfang des Buches wird viel, wirklich viel drumherum erklärt, sodass jeder Laie auf dem Gebiet am Ende ein Experte wird und ihr braucht da wirklich keine scheu davor zu haben. Mir persönlich, war es zu viel erklärt und beschrieben, schließlich nahm es einen guten Teil des Buches an und ich konnte es kaum abwarten, dass es endlich so richtig losging.
Und als es dann so weit war, war das Buch auch schon zu Ende und nun darf ich auf den zweiten Band warten, der glücklicherweise nicht allzu lange mehr auf sich warten lässt. Doch das hat mich schon frustriert, da mir viele Ideen gefallen haben, aber es plätscherte eben vor sich hin und der Höhepunkt hätte durchaus größer ausfallen können und früher.
Auch wenn ich meine unterhaltsamen Stunden damit hatte, muss ich leider sagen, das war nicht sein bestes Buch. Es ist “nur” ein Start für Verona und die Charaktere, wobei wir hoffen können, dass nun im nächsten Teil was Großes auf uns zukommen wird. Andeutungen gab es dafür genug!
Und ich hoffe, dass im nächsten Band es mehr geben wird zu künstliche Intelligenz, reales Spielempfinden und mehr knallige Höhepunkte, wo auch Alex ins Schwitzen gerät.
Für alle Fans des Autoren, lasst den Kopf nicht hängen, einen Versuch können wir ihm noch geben, schließlich sind die Charaktere spitze und die Geschichte selbst lässt auf einen tollen zweiten Band hoffen!
An alle Neulinge, ich empfehle zuerst eines seiner anderen Bücher zu lesen, besonders Die Krone von Lytar (nur in der überarbeiteten Neuauflage) möchte ich euch dabei ans Herz legen.