Sehr nachdenkliches Buch
Speechless - [Sprachlos]Das Buch habe ich über eine Wandergruppe auf einem Blog gelesen und bin echt froh mich angemeldet zu haben. Die Meinungen, die ich gelesen habe waren durchweg positiv, weshalb ich das Buch schon seit dem ...
Das Buch habe ich über eine Wandergruppe auf einem Blog gelesen und bin echt froh mich angemeldet zu haben. Die Meinungen, die ich gelesen habe waren durchweg positiv, weshalb ich das Buch schon seit dem Erscheinen unbedingt lesen wollte und ich würde nicht enttäuscht.
Der Schreibstil der Autorin ist angenehm und flüssig. Da das Buch auch mit seinen 300 Seiten nicht so dick ist, war es schnell ausgelesen. Geschrieben wurde es aus der Sicht der Protagonistin Chelsea. Ihre Gefühlswelt und ihre Gedanken bekommt man super vermittelt. Ich habe ab dem Moment als alle sie mieden mit ihr mitgelitten. Zwischendurch gab es in dem Buch ein paar Längen, die nicht hätten sein müssen, aber am Ende des Buches fand ich sie doch sehr passend und für die Geschichte wichtig.
Chelsea ist ein richtiges Gossip Girl. Kein Klatsch und Tratsch ist vor ihr sicher. Sobald sie eine Neuigkeit erfahren hat, ist sofort die ganze Schule informiert. In der schicksalhaften Silvesternacht sieht sie einen Mitschüler in einer intimen Situation und erzählt diese sofort ihren angeblichen Freunden - mit unvorhersehbaren Folgen. Noah wird von zwei Mitschülern aus dem Basketballteam daraufhin zusammengeschlagen, sodass er im Krankenhaus und schließlich im Koma landet. Damit hat Chelsea gar nicht gerechnet und das wollte sie nie bezwecken. Durch einen Artikel in einer Zeitschrift wird sie auf ein Schweigegelübde aufmerksam und schon ist die Sache beschlossen. Da aus ihrem Mund eh nur Mist rauskommt, lässt sie diesen eben zu. Denn wer nichts sagen kann, sagt auch nicht schlechtes, das einen verletzten könnte.
In der Schule wird sie dadurch noch mehr zu der Zielscheibe der anderen Mitschüler, da sie aufgrund ihres Petzens bei der Polizei gemieden und geradezu gemobbt wird. Ihre vermeintlichen Freunde wenden sich von ihr ab und machen sie den ganzen Schultag lang fertig. Doch sie bleibt eisern und erträgt das tägliche Mobbing. Doch auf wundersame Weise lernt sie eine Mitschülerin kennen, die sich freundlich mit ihr unterhält und mit der sie sich nach und nach anfreundet. Damit hätte sie nie gerechnet. Doch kann sie sich selbst verzeihen, dass sie dafür verantwortlich ist, dass Noah schwer verletzt im Krankenhaus liegt?
Natürlich gibt es auch einen gewissen Jungen, zu dem sie eine Zuneigung und Gefühle entwickelt. Diese Liebesgeschichte fand ich ganz süß und hat sich mehr im Hintergrund entwickelt, was ich super fand, da es nicht zu sehr vom eigentlichen Thema des Buches ablenkte.
Noch interessanter fand ich die Geschichte, da ich zur Zeit des Lesens erkältet war und meine Stimme sich verabschiedet hatte. Dadurch musste ich genauso schweigen wie Chelsea und konnte sehr gut nachempfinden, wie sie sich fühlte - auch wenn ich es nicht vier Wochen ausgehalten hätte.
Ein sehr interessantes Buch, das man sich mal zu Gemüte führen sollte, da das Thema und die Umsetzung sehr zum Denken anregt. Der Schreibstil war super und mit der charakterlichen Weiterentwicklung von Chelsea war ich überaus zufrieden. Besser hätte es gar nicht geschrieben werden und enden können. Ein paar Längen waren enthalten, die ich während des Lesens nicht so toll fand, aber nach Beenden des Buches stellte ich fest, dass sie für die Geschichte notwendig waren. Das Buch ist ganz knapp an der vollen Punktzahl vorbeigerutscht.