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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.02.2019

Genie entpuppt sich zum Monster

Das Volk der Bäume
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Die US-amerikanische Schriftstellerin Hanya Yanagihara hat einen bemerkenswerten Schreibstil-

Das Hör „Das Volk der Bären“ wurde durch die Stimmen von Thomas Hollaender, Gunter Schoß und Matthias Bandschuh ...

Die US-amerikanische Schriftstellerin Hanya Yanagihara hat einen bemerkenswerten Schreibstil-

Das Hör „Das Volk der Bären“ wurde durch die Stimmen von Thomas Hollaender, Gunter Schoß und Matthias Bandschuh perfekt gestaltet.
Gunter Schoß spricht für Norton Perino und Matthias Bundschuh für Doktor Kubodera.
Der Protagonist ist eine fiktive Person.
Der Roman wird aus verschiedenen Perspektiven aufgezeichnet. Er beginnt nach der Verurteilung des Wissenschaftlers Norton Perino. Er soll sich an einigen seiner Adoptivkinder vergangen haben. Erst erzählt ein Freund von ihm, von dem bin ich entsetzt, er hält zu Norton, der ist doch ein Genie, als wenn er da alles darf. Dann schreibt Norton seine Geschichte auf. Der Ton ist etwas nüchtern. Er ist mir überhaupt nicht sympathisch, er ist von Anfang an nur von sich eingenommen. Seine Forschungen auf einer Insel stoßen fast ab. Er entdeckt da, wie Menschen älter werden, durch den Verzehr einer Schildkrötenart.
Nach der Hälfte der 3. CD werden von den 43 Kindern und wie Norton sie bekam erzählt. Diese CD gefiel mir am besten.
Die Fußnoten zwischendurch erklären einiges aus Nortens Aufzeichnungen und gefällt mir.
Der Roman ist interessant, erschreckend und nüchtern geschrieben, aber man muss sich konzentrieren. Das Hörbuch ist mit 1075 Minuten auf 3 CDs vielleicht etwas zu lang, es verlangt
Durchhaltevermögen. Am Schluss war ich von dem Hörbuch doch gefangen. Lese- und hörenswert.


Veröffentlicht am 26.02.2019

Ungewöhnlich

Die verborgenen Stimmen der Bücher
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Bridget Collins Roman „Die verborgenn Stimmen der Bücher“ wurde von Ulrike Seeberger ins deutsche übersetzt.
Dieser Roman ist anders, als erwartet, aber ich konnte mich immer mehr mit ihm anfreunden. Er ...

Bridget Collins Roman „Die verborgenn Stimmen der Bücher“ wurde von Ulrike Seeberger ins deutsche übersetzt.
Dieser Roman ist anders, als erwartet, aber ich konnte mich immer mehr mit ihm anfreunden. Er ist nicht unbedingt realistisch, hat jedoch einen schönen Stil. Die Geschichte spielt in einer Zeit, als Bücher verpönt waren.
Emmett Farmer arbeitet in der Landwirtschaft. Er wird krank, er hat das Buchbinderfieber. Danach kommt er bei einer Buchbinderin in die Lehre.
Die Buchbinder haben die Gabe, Menschen die Erinnerungen zu nehmen und die werden in Büchern aufgehoben.
Memmetts Lebensweg wird nicht einfach.
Nach einer Zeit erfahren wir von seiner Freundschaft zu Lucian.
Der Roman wird da spannend und hat mich überrascht. Die Autorin hat diese Idee gut umgesetzt. Das Buch ist ein etwas ungewöhnliche Roman, der sich gut lesen läßt.


Veröffentlicht am 22.02.2019

Es ist nicht alles so, wie es scheint

Goldene Hochzeit
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Helga Hammers erster Roman Durch alle Zeit war eine gute Unterhaltung. Der neue Roman „Goldene Hochzeit“ beschreibt die Familie und das Leben der Johanne Mertz.

Der Beginn wurde mir etwas nüchtern erzählt. ...

Helga Hammers erster Roman Durch alle Zeit war eine gute Unterhaltung. Der neue Roman „Goldene Hochzeit“ beschreibt die Familie und das Leben der Johanne Mertz.

Der Beginn wurde mir etwas nüchtern erzählt. Johanne plant ihre goldene Hochzeit. Die Ehe war glücklich angefangen. Ihr Mann Ulrich kann nicht treu sein, er bleibt bei ihr, aber er ändert sich nicht. So beginnt Johanne einen Briefwechsel mit Andreas, seine erotischen Briefe, gaukeln ihr eine neue Liebe vor. Irgendwie ist es hauptsächlich Sex.

Besonders gefesselt und mitgenommen hat mich das traurige Sterben ihres ältesten Sohnes Michael.

Die Autorin hat da viel Gefühl hineingelegt. Man erfährt, Untreue, die Männer dürfen, Frauen aber nicht. Gur wie Helga Hammer die Geschichte angeht. Mir hat der Roman gefallen.






Veröffentlicht am 14.02.2019

Überlebt

Wo wir zu Hause sind
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Maxim Leos Roman „Wo wir zu Hause sind“ist spannend zu lesen. Es ist eine wahre Geschichte seiner jüdischen Familie, die durch die Nazis in alle Welt flüchten. Die meisten von ihnen zieht es wieder in ...

Maxim Leos Roman „Wo wir zu Hause sind“ist spannend zu lesen. Es ist eine wahre Geschichte seiner jüdischen Familie, die durch die Nazis in alle Welt flüchten. Die meisten von ihnen zieht es wieder in die Heimat Berlin.

Am Anfang gibt es eine Karte mit der Verzweigung, in vier Städte Berlin, Wien, London und Haifa.
Irmgard und Hans gehen 1934 nach Israel. Sie arbeiten in einem Kibbuz in der Nähe der Golan Höhen. Es ist schön erzählt, wie das Leben da ist.

Hildegard und ihre Familie ging nach Frankreich und von da floh sie nach London.

Ilse lebte in Frankreich im Untergrund. Ein spannendes gefährliches Leben.

Maxim Leo ist in Ostberlin aufgewachsen. Er findet Nachkommen der Familie, mit denen er viel über deren Leben erfuhr. Dadurch entsteht eine spannende interessante und gut dargestellte Familiengeschichte.
Mich hat sie gefesselt.





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Veröffentlicht am 08.02.2019

Gute Unterhaltung

Auf dem Wasser treiben
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Die Autorin Theresa Prammer hat für ihre Romane Wien als Schauplatz gewählt. Ihre Kriminaltrilogie um Carlotta Fiore habe ich schon gerne gelesen.

Der Roman „Auf dem Wasser treiben“ ist ihr wieder gut ...

Die Autorin Theresa Prammer hat für ihre Romane Wien als Schauplatz gewählt. Ihre Kriminaltrilogie um Carlotta Fiore habe ich schon gerne gelesen.

Der Roman „Auf dem Wasser treiben“ ist ihr wieder gut gelungen.
Es gibt in ihm Notlügen, Unaufrichtigkeit, und Verschwiegenheit, alles ist gut gemeint, hinterlässt aber Spuren im Leben der drei Geschwister.
Als Stefan 8 Jahre alt ist, ertrinkt er fast, wird aber von seiner Mutter Hannah gerettet. Darauf verlässt der Vater die Familie.
Seime Schwester Emma, der Bruder Fred und er warten sehnsüchtig aus ihn, bis sie erfahren das er gestorben ist.
Als Erwachsene sprechen sie ihre Probleme nicht an.
Als Hannah 55 Jahre alt wird, plant ihr zweiter Mann eine Geburtstagsparty. Dabei kommen Erinnerungen hoch und sie will etwas bereinigen. Planlos verlässt sie die Party und bringt ihre Familie in Angst und Schrecken.
Bei der berührenden Suche nach Hannah erfahren wir Überraschungen.

Theresa Prammer lässt die Geschichte mit Ernst und Witz wachsen. Ich war von der Familie gefesselt. Die Autorin hat einen spritzigen Schreibstil, sie wirft Themen auf, die sie mit Empathie verarbeitet und löst.

Auf dem Wasser treiben hat mich sehr gut unterhalten und ich kann ihn weiter empfehlen.