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Veröffentlicht am 08.02.2019

Eine romantische Geschichte

Ein Winter voller Blumen
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Es ist ungemütlich in Paris, denn Herbststürme fegen über die Stadt. Nicholas Matin ist auf dem Heimweg und denkt noch über die Probleme im Job nach, als das Schaufenster eines Blumenladens ihn anzieht. ...

Es ist ungemütlich in Paris, denn Herbststürme fegen über die Stadt. Nicholas Matin ist auf dem Heimweg und denkt noch über die Probleme im Job nach, als das Schaufenster eines Blumenladens ihn anzieht. Er geht hinein und ist verzaubert von den Blumen, von der Atmosphäre und natürlich von der Blumenhändlerin. Der Laden wird zu einer Anlaufstelle für ihn und er kauft regelmäßig Blumen, obwohl er niemanden Hat, dem er sie schenken könnte. Auch die Blumenhändlerin Fleur Danton ist von ihrem Kunden angetan. Sie hat es im Moment nicht leicht, denn ihr Vater ist krank, das Geschäft läuft nicht und dann droht sie auch noch krank zu werden.
Mir hat diese romantische Liebesgeschichte gut gefallen, dabei ist die Atmosphäre in der Stadt der Liebe nicht gerade gemütlich. Die Protagonisten sind sympathisch und glaubhaft dargestellt.
Fleur hat sich mit ihrem Blumenladen einen Traum erfüllt, doch leider rentiert sich die Investition nicht wie sie sich das vorgestellt hat. Der Laden wirft einfach nicht genug zum Leben ab und der Ruin droht. Trotz ihrer liebevollen Art hat sie nur wenige Stammkunden. Nicholas hat einen guten Job, aber nun soll effektiver gearbeitet werden, was bedeutet, dass man Personal einsparen will und er muss entscheiden, wen es trifft. Das belastet ihn. Nur im Blumenladen mit der sympathischen Blumenhändlerin fühlt er sich leicht. Doch das Schicksal wirft den beiden Knüppel zwischen die Füße, dabei hätten die beiden es verdient glücklich zu sein. Wird das Schicksal ein Einsehen haben und es doch noch gut mit ihnen meinen?
Eine ruhige und sehr gefühlvolle Geschichte mit liebenswürdigen Charakteren.

Veröffentlicht am 03.02.2019

Friesischer Salsa

Die Insel tanzt
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Jan Clausen lebt mit seiner 10-jährigen Tochter Leevke auf Föhr. Seine Frau starb, als Leevke erst ein Jahr alt war. Aber nun will Leevke ihren Vater glücklich sehen, denn für sie wirkt er immer etwas ...

Jan Clausen lebt mit seiner 10-jährigen Tochter Leevke auf Föhr. Seine Frau starb, als Leevke erst ein Jahr alt war. Aber nun will Leevke ihren Vater glücklich sehen, denn für sie wirkt er immer etwas traurig. Dafür greift sie zu drastischen Drohungen, entweder er spurt oder sie geht ins Internat. Als die ehemalige Primaballerina Sina Hansen aus Flensburg auf Föhr eine Tanzschule eröffnet, kommt einiges auf der Insel in Bewegung. Auch Jan lässt sich von Leevke zu einem Tanzkurs überreden und er zeigt sich sehr begabt. Nur blöd, dass er ausgerechnet mit der Lehrerin von Leevke tanzen soll, die sich zuvor ungefragt in seine Erziehung eingemischt hat.
Dies ist ein unterhaltsamer Roman mit viel friesischer Atmosphäre.
Die Charaktere sind sympathisch und authentisch dargestellt. Einige sind schon ganz besonders. Der Reetdachdecker Jan fühlt sich auf der Insel verwurzelt und möchte nur seine Ruhe. Doch mit Sina, die auf Föhr aufgewachsen ist und nun zurückkommt, ändert sich einiges, wenn auch nicht von jetzt auf gleich. Man sagt den Friesen nach, dass sie verschlossen sind, doch in dieser Geschichte ist bald nicht mehr viel davon zu spüren. Salsa macht locker und auch die Bewohner der Insel bleiben davon nicht unberührt.
Man ahnt natürlich gleich, wie die Geschichte endet, aber das macht nichts, denn das Buch ist wunderschön unterhaltend.

Veröffentlicht am 03.02.2019

Mordfall in der Nachkriegszeit

Der Hunger der Lebenden (Friederike Matthée ermittelt 2)
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Der Sommer 1947 ist sehr heiß, und Friederike Matthée ist nun schon fast ein Jahr bei der weiblichen Polizei von Köln. Sie wird zu einem Mordfall ins Bergischen Land geschickt, da man dort eine weibliche ...

Der Sommer 1947 ist sehr heiß, und Friederike Matthée ist nun schon fast ein Jahr bei der weiblichen Polizei von Köln. Sie wird zu einem Mordfall ins Bergischen Land geschickt, da man dort eine weibliche Tatverdächtige ausgemacht hat. Das Opfer ist die Gutsbesitzerin Ilse Rödel, die auch schon einmal bei der weiblichen Polizei gearbeitet hat. Die vermeintliche Täterin ist die junge Franziska Wagner, die aber die Tat leugnet. Doch sie wurde mit der Tatwaffe in der Hand neben dem Opfer aufgefunden. Außerdem hat sie ein starkes Motiv, denn die Rödel hat in das Frauenkonzentrationslager Uckermarck einweisen lassen, wo es Franziska Wagner sehr schlecht ergangen ist. Friederike ist die einzige, die Franziska für unschuldig hält. Daher ermittelt sie heimlich.
Auch Richard Davies von der britischen Military Police hat wieder in Köln zu tun, denn die Skelette einer vermissten englischen Flugzeugbesatzung tauchen auf und es stellt sich heraus, dass sie ermordet wurden. Richard fordert Friederike zur Unterstützung bei den Ermittlungen an.
Dieses Buch ist nach „Echo der Toten“ der zweite Band der Reihe. Der Schreibstil ist flüssig und gut zu lesen und die Geschichte interessant und spannend.
Für Friederike geht es langsam aufwärts. Es fehlt ihr immer noch ein wenig an Durchsetzungsvermögen, was sie aber durch Beharrlichkeit wieder wettmacht, wie in diesem Fall. Sie hat etwas gegen Ungerechtigkeit und schon deshalb mag ich sie. Ihre Befugnisse als weibliche Polizistin sind sehr eingeschränkt. Mit Richard tue ich mich etwas schwer, aber er ist auch nicht unsympathisch. Die Dämonen der Vergangenheit haben ihn immer noch im Griff, aber im Laufe der Geschichte macht er eine Entwicklung durch und kann sein Leben wieder in den Griff bekommen. Er arbeitet nun wieder mit Friederike zusammen. Sie sind ein gutes Team und fühlen sich zueinander hingezogen. Aber auch die anderen Charaktere sind sehr gut und authentisch beschrieben.
Der Fokus liegt nicht unbedingt auf der Ermittlungsarbeit, denn genauso wichtig sind die Umstände, die die Zeit mit sich bringt. Die Nachwirkungen des Krieges sind immer noch zu spüren. Der Autorin ist es gut gelungen, diese schwierige Zeit einzufangen. Die Städte sind noch immer Trümmerfelder und die Wohnungsnot ist groß. Aber auch die Versorgung der Menschen ist schwierig und viele sind traumatisiert nach dem, was sie erlebt haben.
Ein interessantes und spannendes Buch.

Veröffentlicht am 02.02.2019

Spannendes Finale

Jetzt gehörst du mir (Ein Marina-Esposito-Thriller 8)
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In Colchester werden in einer kurzen Zeitspanne drei Männerleichen aufgefunden, die Gemeinsamkeiten aufweisen. Sie befinden sich an ehemaligen Schauplätzen von Verbrechen, bei allen wurde eine Tarotkarte ...

In Colchester werden in einer kurzen Zeitspanne drei Männerleichen aufgefunden, die Gemeinsamkeiten aufweisen. Sie befinden sich an ehemaligen Schauplätzen von Verbrechen, bei allen wurde eine Tarotkarte mit dem Motiv des Gehängten hinterlassen, die zudem den Namen Phil trägt, und alle Opfer haben Ähnlichkeit mit DI Phil Brennan. Phil hat den Verdacht, dass hinter diesen Morden eine Stalkerin steckt, die ihm seit geraumer Zeit nachstellt. Sie nennt sich Fiona Welch, doch die wirkliche Fiona hat Selbstmord begangen. Er will der Sache in Colchester nachgehen, doch er kommt nie dort an. Seine Frau, Profilerin Marina Esposito, versucht alle, um Phil zu finden.
Dies ist der achte und finale Band aus der Reihe um das Ermittlerteam DI Phil Brennan und seine Frau, die Profilerin Marina Esposito. Ich bin mit dem fünften Band in die Reihe eingestiegen. Der Schreibstil ist sehr flüssig zu lesen und die verschiedenen Handlungsstränge werden später zusammengeführt. Verschiedene Rückblicke beziehen sich auf vorherige Fälle. Man sollte allerdings nicht allzu zart besaitet sein, wenn man die Bücher von Tania Carver liest.
Man erfährt einiges über die Frau, die sich Fiona Welch nennt, und die psychische Störungen hat.
Phil wurde entführt und hat in seiner Gefangenschaft einiges auszustehen.
Unterdessen versucht Marina verzweifelt mit Hilfe ihrer Freundinnen Phil zu finden. Sie wundert sich, dass sie von DI Beresford keine Unterstützung erhält.
Irgendwie hatte ich mir während des Lesens das Finale ein wenig anders vorgestellt, aber es ist in Ordnung und schlüssig. Der Thriller war spannend, ja, aber ich habe schon spannendere Bücher gelesen. Auch wurde ich emotional nicht so gepackt. Trotzdem hat mir das Buch gefallen.

Veröffentlicht am 31.01.2019

Spannender Krimi aus Sizilien

Das Nest der Schlangen
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Commissario Salvo Montalbano wird von Blitz und Donner aus einem angenehmen Traum gerissen. Auf seiner Veranda hat ein Vagabund vor dem Wetter Schutz gesucht. Kaum ist Salvo im Kommissariat von Vigàta, ...

Commissario Salvo Montalbano wird von Blitz und Donner aus einem angenehmen Traum gerissen. Auf seiner Veranda hat ein Vagabund vor dem Wetter Schutz gesucht. Kaum ist Salvo im Kommissariat von Vigàta, muss er auch schon zu einem Mordfall. Der Buchhalter Cosimo Barletta wurde erschossen in seiner Strandvilla aufgefunden. Dottore Pasquano hat einen Verdacht, der sich dann bestätigt, Barletta war schon tot – vergiftet - als er erschossen wurde. Montalbano macht sich an die Ermittlungen und schon bald hat er das Gefühl, dass der Fall besonders unangenehm werden wird.
Obwohl dies bereits der 21. Band um Commissario Salvo Montalbano ist, ist es nach „Eine Stimme in der Nacht“ für mich erst das zweite Buch. Der Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen und die Darstellung der Örtlichkeiten und des sizilianischen Lebens sind der atmosphärisch und bildhaft dargestellt.
Montalbano hat seine ganz besondere Methode, um Täter zur Strecke zu bringen. Er genießt das gute Essen, ganz besonders das seiner Haushälterin Adelina. Seine Verlobte Livia ist nicht erfreut, dass Salvo wenig Zeit für sie hat, da der Fall ihn beansprucht.
Bei dem Mordfall sieht es so aus, als hätte es zwei Täter gegeben. Verdächtige gibt es genug, denn der Tote war ein unangenehmer Mensch, der Beziehungen zu vielen sehr jungen Frauen hatte und andere schamlos ausnutzte. Kann es sein, dass seine Kinder Giovanna und Arturo Angst um ihr Erbe hatten? Auch wenn Montalbano schnell einige Verdächtige ausschließen kann, so ist es doch nicht ganz einfach den Fall zu klären und am Ende stellt sich heraus, dass es wirklich eine sehr schlimme Geschichte ist, die dahintersteckt. Eine Geschichte, die Montalbano an ein Schlangennest erinnert und ihn ziemlich fassungslos macht.
Ein spannender und atmosphärischer Sizilien-Krimi.