Profilbild von Harakiri

Harakiri

Lesejury Star
offline

Harakiri ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Harakiri über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.04.2019

super

Heimweh
0

Als Jesses Tochter entführt wird, vermutet dieser sofort einen Zusammenhang mit seiner Vergangenheit im Kinderheim. Der Arzt stellt sich dieser und fährt zurück in seine alte Heimat. Dort erwarten ihn ...

Als Jesses Tochter entführt wird, vermutet dieser sofort einen Zusammenhang mit seiner Vergangenheit im Kinderheim. Der Arzt stellt sich dieser und fährt zurück in seine alte Heimat. Dort erwarten ihn die Schrecken seiner Kindheit erneut. Doch er muss Isa finden – um jeden Preis!



Mit Heimweh ist Marc Raabe wieder ein toller Thriller gelungen, der von Anfang an fesselt. Allerdings verwirrt er auch. Der Autor streut verschiedene falsche Fährten, so dass der Leser an einen ganz anderen Täter denkt. Doch auch die sind ja nicht ganz unschuldig. Überhaupt scheint jeder im Buch Dreck am Stecken zu haben. Jesse bleibt mir als Protagonist etwas blass, Jule finde ich da schon sympathischer und zugänglicher. Und vor allem Artur und Isa – die beiden zusammen hatten es mir wirklich angetan.

Das Buch spielt auf verschiedenen Handlungsebenen: Die Gegenwart Jesses, die Entführung Isas und der Vergangenheit von Jesse, die immer wieder ein kursiv geschriebenes Kapitel bekommt und so für so manchen Cliffhanger sorgt. Und die Vergangenheit hat es tatsächlich in sich! Was im Prolog schon spannend losgeht, findet seinen Höhepunkt in der Erzählung von Artur. Und ab hier muss man gut mitlesen, denn sonst verliert man sich in der Handlung und weiß nicht mehr, wer nun eigentlich wer ist.

Fazit: Ein Mann, der alles will, aber mit nichts zufrieden ist und seine Fehler nur in anderen sucht – das kann nur ein spannender Reißer werden! Und mich hat es auf jeden Fall begeistert.

Veröffentlicht am 22.04.2019

Wieder super

Das Haus der Mädchen
0

Endlich Neues von Andreas Winkelmann



Ich grusle mich ja immer noch vor Bahnübergängen J Auch in seinem neuen Buch wartet wieder viel Spannung auf den Leser.



Ein Wohnhaus in Hamburg, in dem immer ...

Endlich Neues von Andreas Winkelmann



Ich grusle mich ja immer noch vor Bahnübergängen J Auch in seinem neuen Buch wartet wieder viel Spannung auf den Leser.



Ein Wohnhaus in Hamburg, in dem immer wieder Mädchen verschwinden. Auch Lenis Mitbewohnerin Vivien. Leni kommt das komisch vor, wollten sich die beiden doch am selben Tag noch einmal treffen. Leni beginnt zu schnüffeln und trifft auf den Obdachlosen Freddy, der auf der Suche nach einem Mörder ist. Allzu schnell wird ihnen klar: die beiden Dinge hängen zusammen. Gemeinsam suchen sie weiter nach dem geheimnisvollen Fremden und geraten selber in Gefahr.



Winkelmann gelingt es, von der ersten Seite an zu fesseln! Wie habe ich die Tropfen mitgezählt und mit Oliver gebangt, dass er noch aus dem Auto kommt.

Mit Leni und Freddy sind ihm auch wieder tolle Charaktere gelungen, mit denen man einfach mitbangen muss. Einen Obdachlosen mit ermitteln zu lassen, das hat schon was ganz Besonderes. Und mit Rebecca ist Winkelmann DER Coup schlechthin gelungen. Ihre Schlagabtäusche mit Kommissar Jan Kerner fand ich zum Wegwerfen komisch. Von den beiden würde ich gern noch viel mehr lesen.

Sehr früh denkt man, man kennt den Mörder. Aber so war das ja noch selten in einem Thriller, schon gar nicht bei Winkelmann. Er führt den Leser auf eine falsche Fährte und rückt erst sehr spät mit dem wahren Täter heraus. Das war so ein wenig der einzige Wehmutstropfen für mich, dass das Ende relativ schnell abgehandelt wurde. Immerhin bedient Winkelmann hier nicht das Klischee aus beinahe allen Krimis (der Täter lässt sich auf ein Gespräch ein und klärt so alles auf). Das wiederum hat mir dann wieder gut gefallen und auch mit dem kleinen Wehmutstropfen versöhnt.



Fazit: Winkelmann hört nicht da auf, wo andere enden, seine Szenarien gehen tiefer und schrecken auch vor etwas Gewalt nicht zurück. Wer also zart besaitet ist, greift lieber zu einem anderen Buch. Alle anderen werden „Das Haus der Mädchen“ sicher genauso verschlingen wie ich.

Veröffentlicht am 22.04.2019

Auf der rauen Alb

Die Fotografin - Am Anfang des Weges
0

Mimi Reventlow ist Fotografin. Sie sehnt sich nach Freiheit und schlägt so sogar einen Heiratsantrag aus, um ihrer großen Passion nachgehen zu können. Als Wanderfotografin bringt sie es zu Ruhm, als aber ...

Mimi Reventlow ist Fotografin. Sie sehnt sich nach Freiheit und schlägt so sogar einen Heiratsantrag aus, um ihrer großen Passion nachgehen zu können. Als Wanderfotografin bringt sie es zu Ruhm, als aber ihr Onkel erkrankt, zieht sie in eine Kleinstadt auf der Alb, um ihn zu pflegen. Die Enge des Dorfes macht ihr zu schaffen und den Dorfbewohnern ist ihre moderne Art suspekt. Dennoch bleibt sie und kämpft um ihr Glück.
Ich bin seit vielen Jahren Fan der Bücher von Petra Durst-Benning. Mit jedem neuen Roman schafft sie es, mich für einige Stunden super zu unterhalten. Dabei findet sie jedes Mal eine neue spannende Welt, die es zu erkunden gilt. In „Die Fotografin“ geht es um die Anfänge der Fotografie und das harte Leben der Fabrikarbeiter auf den Dörfern.
Von der ersten Seite an war ich von der Handlung der Fotografin begeistert. Mimi ist eine sympathische Person, die auch nicht davor zurückschreckt, ihre Meinung zu sagen. Und die sehr kreativ und fortschrittlich ist. Was zu der damaligen Zeit nicht allzu gut ankommt.
Auch die anderen Charaktere und das Flair wirkten sehr stimmig und gut recherchiert. Nur das Ende – das kam mir viel zu früh. Hatte ich mich doch gerade erst so schön eingelesen und die Bewohner von Laichingen lieb gewonnen, kam die Trennung viel zu schnell. Und jetzt heißt es warten bis im April 2019 der Folgeband erscheint.
Fazit: Wieder super gelungen und macht viel Freude beim Lesen.

Veröffentlicht am 08.02.2019

Wieder ein Highlight

Zärtlich ist der Tod
0

Ein Heiratsschwindler geht um in Hannover. Auch Kommissar Völxens Sekretärin hat es erwischt. Als der Mann tot aufgefunden wird, geht die Polizei von einem Zusammenhang zwischen einem anderen Mord und ...

Ein Heiratsschwindler geht um in Hannover. Auch Kommissar Völxens Sekretärin hat es erwischt. Als der Mann tot aufgefunden wird, geht die Polizei von einem Zusammenhang zwischen einem anderen Mord und dem Auffinden der Leiche aus. Doch wer hatte Grund, diese beiden Menschen zu töten?
Hach, ich liebe Kommissar Völxen und sein Team. Besonders amüsiere ich mich immer (aber ihm nichts verraten) über die Schafswitze  Aber auch sonst finde ich die Charaktere alle sehr gelungen und begleite sie mittlerweile schon seit dem 1. Band. Es muss nicht immer viel Blut fließen, um spannend zu sein. Und ehrlich gesagt kommt es mir bei Mischkes Hannover-Reihe auch gar nicht so an. Die Fälle sind jedes Mal wieder lesenswert.
Natürlich ist es recht unwahrscheinlich, dass gerade Frau Cebulla auf einen Heiratsschwindler hereinfällt und somit in einen Mordfall verwickelt wird, aber das tut dem Vergnügen ja keinen Abbruch. Und dass man wieder bis zum Ende rätseln musste, wer denn jetzt tatsächlich der Täter war und wie alles zusammenhängt, das fand ich dann doch wieder sehr überzeugend ausgedacht.
Schade finde ich, dass Jule nun beim LKA ist und nicht mehr direkt „mitspielt“, aber dafür ist ja jetzt Elena Rifkin da, die Jules Platz auch sehr gut ausfüllt.
Fazit: Band 9 wird schon sehnsüchtig von mir erwartet!

Veröffentlicht am 07.02.2019

eine starke Frau

Wenn die Nacht in Flammen steht
0

Eher ein ruhiges Buch, hinter dem aber viele Abgründe stecken.
Als es in dem kleinen Ort in Maine zu einem Großfeuer kommt, verliert Grace alles und muss neu beginnen. Sie konnte nur ihr nacktes Leben ...

Eher ein ruhiges Buch, hinter dem aber viele Abgründe stecken.
Als es in dem kleinen Ort in Maine zu einem Großfeuer kommt, verliert Grace alles und muss neu beginnen. Sie konnte nur ihr nacktes Leben retten. Die Art und Weise, wie ihr selbstlos geholfen wurde, fand ich überwältigend schön. Auch Grace‘ weiteren Lebensweg zu verfolgen hat mir viel Spaß gemacht, ich klebe förmlich an den Seiten und bei manchen Szenen hatte ich tatsächlich Herzklopfen vor Spannung.
Sehr schön zu lesen war die Stärke, die Grace entwickelt als sie wieder festen Boden unter den Füßen hat und sich wieder berappelt. Um sich und der Kinder wegen. Sehr gut konnte ich ihre Erleichterung verstehen, dass ihr Ehemann im Feuer verschollen ist und sie beinahe hofft, dass er nicht mehr zurückkommt. Auch die Art, wie sie das Haus ihrer Schwiegermutter in Besitz nimmt – sehr vorsichtig und sich immer rechtfertigend – konnte ich gut nachvollziehen.
In Rosie hatte Grace eine tolle Freundin. Mir waren die Charaktere, die Shreve hier aufzeichnet durchwegs realitätsnah und authentisch. Ein wenig brauchte ich, bis ich verstand, zu welcher Zeit und wo genau das Buch spielt. Das kam anfangs für mich nicht so klar an.
Shreves Schreibweise ist in diesem Buch recht einfach. Ich denke, sie hat ihren Schreibstil an die einfachen Leute dort in Maine ein wenig angepasst, damit man diese besser versteht. Man muss sich ein wenig einlesen, aber gerade dadurch wird das Buch noch intensiver und authentischer.
Fazit: Ein Buch, das einen fesselt. Auch noch über die letzte Seite hinaus.