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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.02.2019

Spannend und überraschend bis zum Schluss

Puppenmutter
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Tessa lebt mit ihrem Mann Jules in einem Pariser Vorort und wird am hellichen Tag Opfer eines Übergriffs. Freunde und Familie kümmern sich besorgt um sie - nur Jules, der taucht nicht auf. Seine Leiche ...

Tessa lebt mit ihrem Mann Jules in einem Pariser Vorort und wird am hellichen Tag Opfer eines Übergriffs. Freunde und Familie kümmern sich besorgt um sie - nur Jules, der taucht nicht auf. Seine Leiche wird noch in der Nacht auf den Gleisen gefunden: Selbstmord. Als wenig später eine weitere Leiche in der Nähe von Tessas Haus auftaucht, hat sie die Vermutung, dass es einen Zusammenhang gibt.

Wie von Astrid Korten nicht anders erwartet, lässt sich auch dieser Thriller sehr schnell und flüssig lesen. Die Kapitel sind kurz und lassen sich regelrecht verschlingen. Es wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt, dazwischen befinden sich Liebesbriefe an Tessa und Tagebucheinträge aus der Vergangenheit.
Der Spannungsbogen beginnt bereits auf der ersten Seite und hält bis zum Schluss an. Die einzelnen Personen sind klar gezeichnet und obwohl stets der Eindruck besteht, sie durchschauen zu können, überrascht die Autorin immer wieder mit neuen Wendungen und Verhaltensweisen.
Während des Lesens können noch so viele Theorien über die Zusammenhänge aufgestellt werden, Astrid Korten stiftet durchgängig neue Verwirrung und überrascht am Ende mit einer unerwarteten Auflösung.
Spannung pur und so schnell nicht aus der Hand zu legen!

Veröffentlicht am 09.02.2019

Unterhaltsam und voller Klischees

Wie ich fälschte, log und Gutes tat
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Benedict Jäger ist 16 Jahre alt und hat es als Sohn eines angesehenen Arztes und Society-Mutter nicht leicht. Seine Schwestern sind die reinen Vorzeigetöchter mit ihren Einser-Abis und dem Studium in ...

Benedict Jäger ist 16 Jahre alt und hat es als Sohn eines angesehenen Arztes und Society-Mutter nicht leicht. Seine Schwestern sind die reinen Vorzeigetöchter mit ihren Einser-Abis und dem Studium in Boston.
Benedict schummelt sich durch die Schule und verbringt seine Freizeit am liebsten mit seinen Freunden Vince und Prechtl im Butterhof, wo Alkohol, Drogen und Sex die primären Interessen bilden.

Thomas Klupp zeigt durch handfeste Klischees, wie ein Vorzeigesohn aus angesehener Familie aus einem kleinen übersichtlichen Umfeld, sich durch die Schulzeit und wahrscheinlich auch weiterhin durchs Leben schummeln wird.
An einigen Stellen ist der Schreibstil zu arg auf die vermeintliche Jugendsprache getrimmt, im Ganzen werden die Gedankengänge und Handlungen jedoch sehr anschaulich und nachvollziehbar gezeichnet.
Das Buch lässt sich zügig und mit einem stetigen Schmunzeln lesen, denn der Apfel fällt nicht weit vom Stamm.

Veröffentlicht am 09.02.2019

Fesselnde Geschichte

XX
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Was bisher für lesbische Paare unmöglich war, kann durch eine neue Forschung möglich werden: ein leibliches Kind. Bisher waren Frauen auf Spendersamen angewiesen und eine Frau musste damit leben, dass ...

Was bisher für lesbische Paare unmöglich war, kann durch eine neue Forschung möglich werden: ein leibliches Kind. Bisher waren Frauen auf Spendersamen angewiesen und eine Frau musste damit leben, dass das Kind nicht ihre Gene in sich trägt. So ergeht es der Journalistin Jules und ihrer Freundin Rosie. Durch die erfolgreiche Forschung der Universität können sie an einer Studie teilnehmen, bei der die Eizellen zweier Frauen befruchtet werden und sie so ein leibliches Kind zeugen können.
Doch diese bahnbrechende Nachricht genießt nicht nur Fürsprecher, sondern zieht Hass auf die Forscher und die Studienteilnehmer auf sich.

Angela Chadwick hat mit "XX - Was wäre wenn" eine tolle Geschichte entwickelt, in der zum einen neue Möglichkeiten für homosexuelle Paare und deren Kinderwunsch dargestellt und zum anderen eine Bandbreite an Reaktionen der Gesellschaft gezeigt werden.
Im Fokus stehen vor allem Jules' Gedanken und Emotionen, ihr beruflicher Bezug zur Presse verleiht ihr vermeintlich einen besseren Umgang mit den Journalisten, die nun das Paar belagern.

Es werden nicht nur der mediale Rummel, sondern auch religiöse und politische Vertreter mit ihren Meinungen und Handlungen thematisiert. Daneben befinden sich Jules und Rosie in einer enormen Drucksituation: die Studie, ihre Familien, die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit - und daneben ihre persönlichen Belange, Wünsche und Bedürfnisse.

Obwohl Angela Chadwick eine sehr gute Basis geschaffen hat und einen sehr angenehmen Schreibstil hat, konnte sie mich nicht an allen Stellen mit den Reaktionen, Gedanken und Ereignissen überzeugen. Oftmals konnte ich dies nicht nachvollziehen oder fand es überzogen. Dennoch konnte sich mich mit ihrem Roman fesseln.

Veröffentlicht am 09.02.2019

Spannende Jagd auf Saladin

Der Drahtzieher
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Saladin ist der Mann, der für schreckliche Terroranschläge in Europa verantwortlich ist. Aktuell fand ein Anschlag mit vielen Verletzten und Toten in London statt. Die Engländer wollen Saladin ausgeschaltet ...

Saladin ist der Mann, der für schreckliche Terroranschläge in Europa verantwortlich ist. Aktuell fand ein Anschlag mit vielen Verletzten und Toten in London statt. Die Engländer wollen Saladin ausgeschaltet sehen und schließen sich daher mit den anderen großen, nationalen Geheimdiensten zusammen und planen die vielschichtige Jagd auf ihn.
So werden von Gabriel Allon aus Frankreich Nathalie und ihr Freund Michail und aus Großbritannien Christopher Keller auf die Mission geschickt, um Kontakt mit einem Drogenhändler aufzunehmen, der sie zu Saladin führen kann.
Im Verlauf des Buches nimmt Daniel Silva den Leser auf die sorgfältig geplante Jagd der Geheimdienste der USA, Frankreichs, Großbritanniens und Israels mit.

Aufgrund der vielen Planungsschritte und der vielen verschiedenen Handlungssträngen, Personen und Schauplätzen, ist das Tempo eher ruhiger und nimmt erst gegen Ende richtig Fahrt auf. Dennoch konnte mich Daniel Silva von Beginn an fesseln und konstante Spannung aufbauen.
Die Handlungen und Entwicklungen wirken authentisch und sehr sorgfältig und plausibel recherchiert und im Buch stilvoll umgesetzt.
Die Schauplätze und die einzelnen Personen sind detailliert beschrieben, sodass die jeweiligen Atmosphären spürbar werden.

"Der Drahtzieher" ist der 17. Teil der Gabriel Allon Reihe. Ich habe vorher keinen der anderen Bände gelesen, was für das Verständnis absolut nicht gravierend ist. Dennoch ist es sicherlich von Vorteil, die vorherigen Teile zu kennen, damit die Personen, ihre Geschichten und Verbindungen zueinander bekannt und somit einzuordnen sind.

Ein spannender Agenten-Thriller, der für unterhaltsame Lesestunden sorgt!

Veröffentlicht am 09.02.2019

Regt zur Reflexion an

In besserer Gesellschaft
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Laura Wiesböck nimmt in ihrem Buch "In besserer Gesellschaft. Der selbstgerechte Blick auf die Anderen" den Ausdruck "Wir sind doch alle gleich." unter die Lupe. Schnell wird klar, dass dem nicht so ist.

In ...

Laura Wiesböck nimmt in ihrem Buch "In besserer Gesellschaft. Der selbstgerechte Blick auf die Anderen" den Ausdruck "Wir sind doch alle gleich." unter die Lupe. Schnell wird klar, dass dem nicht so ist.

In acht Kapiteln mit je einem Hauptthema veranschaulicht die Autorin, wie wir uns von anderen Menschen distanzieren, sie bewerten und uns über sie erheben. Ob es dabei um Geschlechterfragen, Kriminalität, Armut/Reichtum, den Beruf als identitätsstiftende und erhabene Funktion oder das Konsumverhalten geht, eins wird immer deutlich: Niemand ist vor Stereotypen und Vorurteilen gefeit. Sie werden automatisch aktiviert und ziehen entsprechendes Handeln nach sich. Die Soziologin Laura Wiesböck erklärt deren Ursachen, Denk- und Handlungsmuster, die zum selbstgerechten Blick und der Abgrenzung Andersdenkender führen. Dabei hebt sie weder den moralischen Zeigefinger, noch die Moralapostel-Keule. Stattdessen stellt sie authentische Beispiele dar, veranschaulicht sie in verschiedenen Kontexten, sodass der Leser verschiedene Perspektiven einnimmt und sich selbst sicherlich das ein oder andere Mal selbst erkennt.
Das Buch hat nicht nur informativen Charakter, sondern öffnet die Augen ein Stück weiter und regt zur Selbstreflexion an!