Ein spannendes Stück deutscher Geschichte – dicht und packend erzählt
Das Buch spielt auf unterschiedlichen zeitlichen Ebenen:
In der Gegenwart:
2017 findet die junge Milla einen total überwucherten Keller im Thüringer Wald, der noch viele gut erhaltene Dinge enthält, die ...
Das Buch spielt auf unterschiedlichen zeitlichen Ebenen:
In der Gegenwart:
2017 findet die junge Milla einen total überwucherten Keller im Thüringer Wald, der noch viele gut erhaltene Dinge enthält, die von der Vergangenheit zeugen. So stößt sie z.B. auf selbst eingekochte Marmeladen aus den 1970er Jahren.
Da die Geschichte sie nicht loslässt, verfolgt sie die dort gefundenen Spuren und stößt auf die Geschichte des Hotels Waldeshöh. Sie nimmt Kontakt zu Christine auf, die dort mit ihrer Familie in den 1970er Jahren gelebt haben muss.
In der Vergangenheit:
Die wechselvolle Geschichte des Hotels Waldeshöh am Rennsteig im Thüringer Wald und damit die Geschichte der Familie Dressel über verschiedene Generationen hinweg wird thematisiert. Als Christine in den 1970er Jahren mit ihren Eltern, Geschwistern und ihrer Tante dort lebt, scheint es, dass die DDR das Hotel und seine Bewohner vollkommen vergessen hat. In die Sperrzone kommt kaum noch die Post, kein Krankenwagen fährt dorthin und die Gäste sind schon längst ausgeblieben.
Meine Meinung:
Die Geschichte wird von Anfang an unglaublich dicht erzählt und gewinnt an großer Lebendigkeit dadurch, dass sie auf unterschiedlichen zeitlichen Ebenen und auch unterschiedlichen Perspektiven erzählt wird.
Besonders der Erzählstrang in der Vergangenheit hat mich von Beginn an eingenommen und gefesselt.
Dadurch, dass die handelnden Personen – besonders die Familie Dressel – sehr authentisch (wenn auch nicht unbedingt alle immer sympathisch) beschrieben werden, kann man sich gut in sie hineinversetzen und auch ihre Motive für Handlungen nachvollziehen.
Die Geschichte ist so spannend erzählt, dass ich das Buch fast gar nicht mehr aus der Hand legen konnte. Mir erscheint das Geschehen historisch sehr gut recherchiert und wiedergegeben zu sein. Besonders dieser Umstand und die Identifikation mit den Personen haben stark dazu beigetragen, dass mich das Buch emotional berührt und z.T. richtig mitgenommen hat.
Fazit:
Eine spannende und berührende Geschichte zu einem eher unbekannten Kapitel deutscher Geschichte.