Nicht ganz das, was ich erwartet habe
Aufstieg und Fall des außerordentlichen Simon Snow RomanVor Simon und Baz kann man nicht 'weglaufen', wenn man, so wie ich, gerne LGBT Romane liest. Sie sind auf Social Media einfach überall. Also habe ich mich anstecken lassen.
Das Buch ist ein Spin Off zu ...
Vor Simon und Baz kann man nicht 'weglaufen', wenn man, so wie ich, gerne LGBT Romane liest. Sie sind auf Social Media einfach überall. Also habe ich mich anstecken lassen.
Das Buch ist ein Spin Off zu 'Fangirl' von der gleichen Autorin. Ich habe es zu Hause, aber vorab nicht gelesen. Das hätte ich wohl tun sollen, denn bei Simon Snow wird man ins kalte Wasser geworfen und muss sofort schwimmen können.
Das Buch ist aufgebaut als wäre er der letzte Band einer unglaublich langen Romanreihe - die nicht existiert. Wir erfahren von Abenteuern, die die Protagonisten über ihre Zeit an der Wratford zusammen erlebt haben. Ganz so, als hätten wir Leser durch die vielen Bände ebenfalls alles miterlebt und wüssten genau, wovon geredet wird.
Und was mich noch gestört hat: Ich kam sehr schlecht ins Buch rein. Es dauerte rund 150 Seiten bis überhaupt mal etwas passiert. Davor erinnerte das Buch an eine schlecht aufgezogene Harry Potter Fanfiction. Denn sie war auch nichts anderes. Ein auserwählter junger Zauberer, eine sehr schlaue beste Freundin, eine Zaubererschule auf die man geht, sobald man das elfte Lebensjahr erreicht. Und Ebb, eine Ziegenhirtin, die genauso gut Hagrid hätte sein können.
Ab ca. Seite 150 taucht der arrogante Vampir oder Nicht-Vampir Baz auf und ab da bekommt die Geschichte einen leichten Aufschwung. Die Handlung selbst ist nahezu belanglos und dümpelt vor sich hin. Erzählt durch unterschiedliche Sichtweisen wie Simon, Baz, Penelope oder auch Lucy.
Wobei ich mich noch immer frage, wozu Simons Ex eigentlich erschaffen wurde?
Simon und Baz sind zusammen das Highlight des Buches und ich habe mich 3/4 der Story von einer Baz/Simon Szene zur nächsten gehangelt, weil der Schreibstil so unglaublich monoton und langweilig war, dass ich nicht nur einmal darüber nachgedacht habe, dass Buch abzubrechen.
Ich habe ab Seite 450 von der deutschen Version auf die englische gewechselt und siehe da - spritzig, witzig, ich war sofort drin.
Wie kann eine deutsche Übersetzung so langweilig sein? Ich rate jedem, der des englischen mächtig ist, lest es im Original! Das Ende konnte mich packen und Simon und Baz haben mein Herz erobert. Ich habe mir sogar die Fortsetzung vorbestellt.
Bewertung:
Dieses Buch zu bewerten ist nicht leicht. Es hat seine Momente, es hat ein unglaublich tolles Paar (Simon und Baz), aber es hat auch einen sehr langweiligen Anfang, eine plumpe Story und doch wieder ein spannendes Ende, das Lust auf mehr macht.
Wer Geduld hat, dem kann ich das Buch, welches im Original übrigens 'Carry On' heißt, empfehlen. Wer allerdings eine verrückte und spannende Geschichte erwartet, wird enttäuscht sein.
Simon und Baz bekommen von mir 5+ von 5 Sternen,
die deutsche Übersetzung 1 von 5 Sternen
und die Handlung an sich 2,5 von Sternen.
Zusammen vergebe ich 3,5 von 5 Sternen.