Nellys Geister
Nellys GeisterCarolin bekommt von ihrer Großtante Nelly eine marode Villa geerbt, die sie nicht verkaufen darf. Weil ihr Lebensgefährte Luca sich weigert, mit ihr in diesem Haus zu wohnen, und das Haus für sie allein ...
Carolin bekommt von ihrer Großtante Nelly eine marode Villa geerbt, die sie nicht verkaufen darf. Weil ihr Lebensgefährte Luca sich weigert, mit ihr in diesem Haus zu wohnen, und das Haus für sie allein zu groß ist, nutzt sie die Zimmer für eine Wohngemeinschaft. Ihre Verwandschaft begegnet ihr mit Missgunst und Nelly zweifelt am natürlichen Tod ihrer Großtante. Dann findet sie ein Kinderfoto und setzt sich intensiver mit Nellys Vergangenheit auseinander...
Der Klappentext klang für mich sehr ansprechend, weil nach meinem Empfinden eine Familiengeschichte in Kombination mit der aktuellen Wohnsituation voller Turbulenzen und Spannung verspricht.
Leider wurde ich von diesen Erwartungen ausgehend enttäuscht.
Die Einführung der Charaktere, vor allem Carolins, ist bereits sehr langatmig und ausführlich. Wegen der vielen Namen der Familienmitlgieder brauchte ich eine Weile, bis ich alle Namen den entsprechenden Verhältnissen zugeordnet hatte. Ich hoffte, dass die Geschichte nun Fahrt aufnimmt. Allerdings wurden ständig neue Charaktere mit langen Beschreibungen eingeführt, ohne dass viel passierte. Und das, was passierte wurde durch die Beschreibung der einzelnen Eigenschaften der Charakter entladen, sodass keinerlei Spannung aufkam.
Für meinen Geschmack zog sich die Geschichte ewig hin, es kam keine Spannung auf und seitenweise war mich beim Lesen langweilig. Zusätzlich konnte ich mich mit keinem der Charaktere in irgendeiner Weise identifizieren oder sein Verhalten/seine Denkweisen nachvollziehen, was die Lust am Lesen nicht anspornte. Einige Geschehensentwicklungen finde ich in Kombination mit dem eher trägen Schreibstil und der langwierigen Erzählweise sehr schleppend und überaus dramatisch, was für mich etwas konstruiert wirkte, weil die Entwicklungen aus keinem Spannungsbogen resultierten.
Das Ende war dann schlüssig und es wurden alle Fragen, die sich während des Leseprozesses aufgetan haben, beantwortet.
Leider hatte ich nicht sehr viel Spaß beim Lesen, weil ich mich doch eher langweilte, wollte das Buch aber nicht ungelesen lassen, um die Abläufe und Entwicklungen verstehen zu können - was erst mit dem Ende möglich war.
Trotz allem bewerte ich das Buch mit drei Sternen, weil die Geschichte als Ganzes einen netten Ansatz hatte, in sich geschlossen und plausibel ist.