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Veröffentlicht am 10.02.2019

Solider Krimi mit mehreren Wendungen

Speyerer Geheimnisse
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Die Reithalle in Speyer soll abgerissen werden. Das befürworten jedoch nicht alle Einwohner. So auch Ingeborg Schindler, die eine Bürgerinitiative gegen den Abriss in's Leben gerufen hat. Der pensionierte ...

Die Reithalle in Speyer soll abgerissen werden. Das befürworten jedoch nicht alle Einwohner. So auch Ingeborg Schindler, die eine Bürgerinitiative gegen den Abriss in's Leben gerufen hat. Der pensionierte Kriminaloberrat a.D. Ferdinand Weber nimmt an einer Versammlung der Bürgerinitiative teil, bei der er Herrn Aust kennenlernt. Dieser entgeht während der Demonstration nur knapp einem Autounfall. Als Aust wenige Tage später tödlich verunglückt, beginnt Ferdinand Weber zu ermitteln und stößt auf den Papstbesuch in Speyer 1987 und einen Suizid, der an jenem Tag verübt wurde.

Kerstin Lange hat in "Speyerer Geheimnisse" einen schönen Handlungsrahmen gewählt. Der Papstbesuch 1987 scheint für die Speyerer ein bedeutsamer Tag gewesen zu sein, der noch immer in Erinnerung ist und bietet sich so ideal als markanten Tag, an dem sich Maria Selbach das Leben nahm. Dass dieses Ereignis, in das merhere Menschen verwickelt sind, mit einem Postkartenmotiv wieder in Erinnerung gerufen wird, lässt viel Spielraum für Ermittlungen in diverse Richtungen und vor allem Spekulationen beim Leser.
Der Lokalkolorit wird sowohl in Straßennamen als auch Gebäudebeschreibungen sichtbar, was eine familiäre Atmosphäre schafft. Während des Lesens hatte ich das Gefühl, ebenfalls die Maximilianstraße entlang zu laufen, obwohl ich noch nie in Speyer war.

Die Balance zwischen Ermittlungen und Privatleben Ferdinands ist recht gut getroffen. Positiv zeigt sich hier, dass seine Erinnerungen und Bekannten nützlich für die Ermittlungen sind, sodass hier das eine mit dem anderen verbunden wird.
Kerstin Lange pflegt einen lockeren Schreibstil, der den Kriminalroman sehr angenehm lesen lässt.

Obwohl die einzelnen Verhaltensweisen und Charaktereigenschaften der einzelnen Personen in den beschriebenen Szenen deutlich wurden, hatte ich von keinem ein Bild vor Augen. Das hat dem Nachvollzug und der Spekulation allerdings keinen Abbruch getan.
Raum für Spekulation gibt Kerstin Lange dem Leser allemal. Sie legt Spuren aus, denen man vertrauensvoll folgt, das Geschehen weiterspinnt, Thesen aufstellt, um dann festzustellen, dass es doch ganz anders war.

Während die Handlung im überwiegenden Teil des Buches so vor sich hin lief und ein recht detailliertes Bild von Speyer gezeichnet wurde, nahm sie auf den letzten Seiten ordentlich Fahrt auf und bescherte so ein überraschendes und spannendes Finale, dessen Auflösung vollkommen schlüssig und in gewissen Dingen hervorsehbar ist. Die genauen Zusammenhänge allerdings kennt der Leser erst auf der letzten Seite.

Veröffentlicht am 10.02.2019

Psychologisch hervorragend aufgearbeitet

Die Einsamkeit des Bösen
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Alexandra führt scheinbar ein gutes Leben: Sie ist mit Anton verheiratet, hat einen guten Job im Verlagswesen und zwei Kinder, auf die sie stolz ist. Doch dann gewinnt Anton 24 Millionen im Lotto und zeigt ...

Alexandra führt scheinbar ein gutes Leben: Sie ist mit Anton verheiratet, hat einen guten Job im Verlagswesen und zwei Kinder, auf die sie stolz ist. Doch dann gewinnt Anton 24 Millionen im Lotto und zeigt Wesenszüge, die Alexandra bis dato nicht kannte. Wünsche, Träume, Pflichten und Prinzipien müssen neu geordnet werden. Währenddessen zeigt auch Alexandra Wesenszüge, die sie lange unterdrückt hat.



Der Kriminalroman ist auf zwei Zeitebenen aufgeteilt und berichtet sowohl von Alexandras Kindheit bis hin zur Jugend als auch von der gegenwärtigen Entwicklung. Der Leser erfährt im Laufe der Kapitel, dass Alexandras Kindheit alles andere als rosig war und zwischen dieser Zeit und der Gegenwart einiges passiert sein muss, da sie ein so gut situiertes Leben führt. Allerdings ist nicht alles so wie es scheint und Vergangenes bleibt oftmals im Verborgenen bestehen und wartet darauf, an die Oberfläche zu gelangen. Herbert Dutzler versteht, dies auf psychologischer Ebene erzählerisch darzustellen. Kapitel für Kapitel erfährt der Leser mehr, kann einzelne Puzzlestücke zu einem großen Bild zusammenfügen und wird auf dem Weg dahin immer wieder eines Besseren belehrt. Oftmals passen die einzelnen Teile viel besser zusammen als zuvor gedacht. Und obwohl die Puzzleteile offen sichtbar sind, ist das Ganze trotzdem schockierend und gewissermaßen überraschend, da die Ausmaße nicht gänzlich einzuschätzen waren.

Mit "Die Einsamkeit des Bösen" schafft Herbert Dutzler ein psychologisch clever erzähltes Buch, das Böses offenbart und trotz allem gänzlich ohne Urteile auskommt.

Veröffentlicht am 10.02.2019

Papa-Probetraining

Papa-Probetraining
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Ben Weber lernt durch seine Frau und Grundschullehrerin Susanne den kleinen Leo kennen, der Probleme mit seiner Pflegefamilie hat und nun im Kinderheim lebt. Das Ehepaar Weber besucht ihn dort regelmäßig, ...

Ben Weber lernt durch seine Frau und Grundschullehrerin Susanne den kleinen Leo kennen, der Probleme mit seiner Pflegefamilie hat und nun im Kinderheim lebt. Das Ehepaar Weber besucht ihn dort regelmäßig, unternimmt Ausflüge mit Leo und lernt ihn dabei besser kennen...

Der Schreibstil ist sehr flüssig, sodass sich das Buch sehr schnell lesen lässt. Der Witz und die Selbstironie, mit denen von der wachsenden Tagesvater-Kind-Beziehung berichtet wird, legen den Fokus auf die positiven Seiten und halten einige Schmunzler und Lacher bereit.
Der Leser kann durch die authentisch geschilderten (alltäglichen) Situationen, die Ben Weber mit dem sich ihm annährenden Leo erlebt, die Entwicklung der Beziehung nachvollziehen.
Das Ende überrascht nicht, der Weg dorthin ist jedoch ein unterhaltsames Erlebnis.

Veröffentlicht am 10.02.2019

Die Welt ist eine Börse

Die Welt ist eine Börse
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Das Buch erklärt die Zusammehänge von der Weltpolitik, Krisen und Privatvermögen. Es handelt sich um einen Ratgeber, der wichtige Punkte anspricht, jedoch keine optimale Lösung erzwingt, sondern wichtige ...

Das Buch erklärt die Zusammehänge von der Weltpolitik, Krisen und Privatvermögen. Es handelt sich um einen Ratgeber, der wichtige Punkte anspricht, jedoch keine optimale Lösung erzwingt, sondern wichtige Faktoren und Entscheidungsinstanzen aufzeigt.
Die Zusammenhänge werden sehr schlüssig an alltäglichen und weltlichen Beispielen erklärt, sodass sie sehr gut nachvollziehbar sind - Auch, wenn man auf dem Gebiet absoluter Neuling ist.

Veröffentlicht am 10.02.2019

Tibetisches Feuer

Tibetisches Feuer
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Zu Beginn hatte ich erhebliche Schwierigkeiten, in die Geschichte hineinzufinden. Ich musste die Charaktere kennen lernen, um sie richtig zuzuordnen, was einige Kapitel gedauert hat. Und da dies mein erstes ...

Zu Beginn hatte ich erhebliche Schwierigkeiten, in die Geschichte hineinzufinden. Ich musste die Charaktere kennen lernen, um sie richtig zuzuordnen, was einige Kapitel gedauert hat. Und da dies mein erstes gelesenes Buch ist, das in Tibet spielt, brauchte ich ebenfalls Zeit, um mich in die dort herrschende Atmosphäre einzufühlen.
Der Schreibstil ist toll, sehr ruhig und lässt sich sehr flüssig lesen.
Shan und Lokesh sind zwei tolle Männer, die durch ihren Glauben viel Sicherheit verspüren und dies dem Leser und den anderen Charakteren vermitteln.
Von Kapitel zu Kapitel wurde die Geschichte spannender, ich habe einzelne Zusammenhänge verstehen und daher miträtseln können. Trotzdem hat mich das Ende überrascht, weil ich nicht mit einer derartigen Auflösung gerechnet habe. Es ist clever, schlüssig und verdeutlicht einmal mehr im Buch, wie tragisch die Lage für die Tibeter ist.
Wer sich für Tibet interessiert und Spannung mag, sollte dieses Buch unbedingt lesen!