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Veröffentlicht am 18.02.2019

den Hype nicht ganz wert...

Someone New
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+Rezensionsexemplar+

Someone New ist der erste Teil der neuen New Adult Dilogie von Laura Kneidl. Erschienen ist es im LYX Verlag Ende Januar 2019.

Dies ist wieder ein Buch, bei dem ich mich frage ob ...

+Rezensionsexemplar+

Someone New ist der erste Teil der neuen New Adult Dilogie von Laura Kneidl. Erschienen ist es im LYX Verlag Ende Januar 2019.

Dies ist wieder ein Buch, bei dem ich mich frage ob es den Hype wert ist. Schon vor Veröffentlichung des Buches ging eine Welle durch diverse Communities, die Someone New schrie – das Buch, das man dieses Jahr auf keinen Fall verpassen sollte, weil es so bedeutend und vielversprechend ist. Doch ist es das wirklich? Das wollte ich herausfinden und habe das Buch als Rezensionsexemplar erhalten.

Aber erst einmal kurz zum Inhalt:

Als Micah zu Beginn ihres Studiums ihre neue Wohnung bezieht, kann sie es gar nicht fassen. Ihr neuer Nachbar ist Julian, der Kerl, der vor einigen Monaten ihretwegen seinen Job verloren hat. Sie fühlt sich deswegen furchtbar und würde sich gerne entschuldigen. Mit seiner kühlen Art, lässt Julian Micah aber immer wieder abblitzen. Gerade diese Art findet Micah unheimlich anziehen und möchte Julian unheimlich gerne näher kennen lernen. Julian hält nicht nur Micah, sondern auch alle anderen Menschen auf Abstand, weil er ein Geheimnis hat, das Micas Sicht auf ihn für immer verändern würde, wenn sie dahinterkommen würde ….

»Für dich«, flüsterte er, und sein Atem streifte meine Lippen wie eine Brise. »Ich bin deinetwegen dankbar. Deinetwegen zweifle ich weniger an mir.« S. 337

Der Schreibstil von Laura Kneidl ist, wie aus ihren anderen Bücher, gewohnt fließend und macht einem den Einstieg in das Buch einfach. Ich bin wirklich gut in die Geschichte reingekommen und war so gespannt was für eine Geschichte sich unsere Autorin für Micah und Julian ausgedacht hat. Mein Lesefluss geriet aber schnell ins Stocken. Das lag an mehreren Dingen:

Erstens wurde ich mit den Protagonisten nicht warm. Besonders mit Micah hatte ich meine Probleme. Sie ist in einer privilegierten Welt groß geworden, hatte nie Geldsorgen, hat sich dort mit dem gesellschaftlichen Druck aber nie wohl gefühlt. Besonders ihre intoleranten Eltern drücken sie in ein Leben, das sie nicht möchte. Zwar wird die Handlung in der ich-Perspektive aus Micahs Sicht erzählt, was es dem Leser einfacher machen soll, sich mit dieser Person zu identifizieren, ihre Persönlichkeit stieß bei mir jedoch immer wieder auf Unverständnis. In einigen Situationen hat sie meiner Meinung nach unpassend und rücksichtlos, ja sogar unangemessen fordernd, reagiert. Von Mal zu Mal machte sie sich bei unbeliebter mit ihrer zwar unbeholfenen, naiven, aber auch taktlosen Art. Micah hat zwar das Herz am rechten Fleck, möchte nur das Beste für ihre Mitmenschen, doch da ist auch ein gewisser egoistischer Teil, der oft zum Vorschein gekommen ist. Julian hingegen war mir ganz sympathisch, aber bis zum Schluss so undurchsichtig, dass er für mich nicht greifbar war. Auch, die Gefühle, die sich sehr langsam zwischen den beiden entwickeln, waren nie so präsent, dass es mir zu Herzen ging.

»Du bist nichts von alldem, was sie behaupten. Du bist das Beste, was mir seit langem passiert ist.« S. 458

Zum anderen hat mich das Buch am Anfang regelrecht gelangweilt. Bis ungefähr zur Hälfte des Buches passiert fast gar nichts. Es werden viele Alltagssituationen beschrieben, von denen einige überflüssig sind, weil sie die Handlung in keiner Weise vorantreiben. Das hat meinen Lesefluss immer wieder unterbrochen und ich habe mich gefragt wie Laura Kneidl es hinbekommen möchte, dass etwas Schwung in die Handlung kommt. Dieser kam dann irgendwann, aber nicht so stark, wie ich es erwartet habe. Das Ende und die Auflösung einiger großer Geheimnisse kamen dann aber sehr abrupt und ich finde, dass man sich für Erklärungen und einen angenehmen Ausklang zu wenig Zeit gelassen hat. Ich persönlich finde das Ende etwas unglaubwürdig und in meinen Augen nicht realitätsnah. Aber das ist nur meine ganz eigenen Meinung.

Was richtig ist, ist, dass viele wichtige Themen in diesem Buch angeschnitten werden, die gerne auch in unserer heutigen Gesellschaft totgeschwiegen oder ignoriert werden. Diese Themen sind bedeutend und sollten viel öfter angesprochen werden. Hier geht es natürlich neben Freundschaft und Liebe auch um Toleranz, gesellschaftliche Klassen, Verlust und sexuelle Orientierung. Eine Botschaft, die zudem hervorsticht ist: Sei immer du selbst und tue, was du liebst, egal was andere über dich oder dein Leben denken. An dieser Stelle werde ich nicht zu viel verraten, weil es sonst den Wendepunkt von Someone New spoilern würde.

Nur so viel: Ja, ich finde es immer richtig über solche Dinge zu sprechen. Die Fülle dieser Themen in einem Buch macht das Lesen aber nicht einfach und lässt das Buch an einigen Stellen unglaubwürdig wirken. Man hatte das Gefühl, dass das Buch nur für die Buch-Community geschrieben wurde und ich habe das Herzblut vermisst, dass bei den Autoren während des Schreibens mit ins Buch fließt. Ich habe es einfach nicht gespürt

Fazit:

Someone New vereint viele wichtige gesellschaftliche Themen in einem Buch, die nicht verschwiegen werden sollte, gepaart mit einer Liebesgeschichte zwischen zwei Personen, die beide zu sich selbst finden wollen. Dennoch konnte mich das Buch emotional nicht abholen, weswegen ich es mit 3 ½ Schmetterlingen bewerte.

Veröffentlicht am 10.02.2019

Nicht ganz überzeugend

Der Klang der Täuschung
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+Rezensionsexemplar+


Klang der Täuschung ist der erste Teil der neuen Reihe Die Chroniken der Hoffnung von Mary E. Pearson. Erschienen ist das Buch bei ONE Ende Januar 2019. Wann der abschließende Teil ...

+Rezensionsexemplar+


Klang der Täuschung ist der erste Teil der neuen Reihe Die Chroniken der Hoffnung von Mary E. Pearson. Erschienen ist das Buch bei ONE Ende Januar 2019. Wann der abschließende Teil der Dilogie erscheinen wird, ist noch nicht bekannt. Dies ist für mich das erste Buch der Autorin Mary E. Pearson. Viele kennen sie sicher schon von der Reihe Die Chroniken der Verbliebenen, von der viele Leser total begeistert sind. Umso gespannter war ich nun auf den Auftakt von Die Chroniken der Hoffnung und habe mich ganz ohne Vorkenntnisse und Vorurteile ans Lesen gemacht.

Kazimyrah von Hellnebel, genannt Kazi, ist auf den Straßen Vendas groß geworden, hat sich dort als Taschendiebin ganz allein durchgeschlagen und alles gemacht um zu überleben. Bis eines Tages die Königin auf sie aufmerksam geworden ist. Nun gehört Kazi der königlichen Leibgarde ist – sie ist eine Rahtan. Sie erhält einen Spezialauftrag und soll einen Verräter ausfindig machen, der sich höchstwahrscheinlich bei einem Rebellenvolk an der Landesgrenze versteckt hält. Mit einigen Begleitern macht Kazi sich auf Weg um die Person finden, die mit für den Großen Krieg verantwortlich ist. Dort trifft sie auf den jungen Anführer Jase Ballenger, der ihre Pläne gewaltig durcheinander bringt. Denn womit sie nicht gerechnet hat ist, welche Gefühle er in ihr auslöst. Ihr Kopf weiß, dass er ihr Feind ist, ihr Herz allerding nicht.

„Ich schaute wieder zu ihr, wie sie unermüdlich neben mir herging. Der Schatten ihrer dunklen Wimpern gab ihren Augen einen entschlossenen Zug, ihre Haut schimmerte warm, und mein Blick blieb viel zu lange hängen.“ Jase S. 136

Mary E. Pearson begibt sich hier in genau die gleiche Welt wie in Die Chroniken der Verbliebenen, worüber sich Fans der Reihe bestimmt sehr freuen. Für mich ist es eine vollkommen neue Welt in die ich hier eintauchen durfte. Dass ich die vorherige Reihe nicht gelesen habe, mag Vor- und Nachteile haben. Was als allererstes in Auge fällt ist dieses wunderschöne Cover, dass sich dem Stil der anderen Bücher der Autorin perfekt anpasst. Ich persönlich finde, dass es ein echter Hingucker ist.

Der Einstieg ins Buch ist mir nicht leicht gefallen. Das lag zum einen daran, dass ich das Gefühl hatte mir würde ein wenig Hintergrundwissen fehlen. Gleich zu Beginn werden viele Namen und Orte auf eine Art und Weise erwähnt, dass der Eindruck erweckt wird, man müsse wissen wovon geredet wird. Auch nimmt sich die Autorin für den Anfang der Geschichte viel Zeit und stellt zunächst die Protagonisten und deren Leben sehr detailliert vor. Das macht den Einstige zäh und langatmig.

Darüber hinweg geholfen hat der schöne Schreibstil der Autorin. Ihre Worte tragen einen federleicht durch das Buch und lassen Landschaften und Personen lebendig werden. Die Welt, die sie sich ausgedacht hat, ist bis ins kleinste Details durchdacht. Mary E. Pearson schreibt zwar detailliert, verliert sich aber nicht in unnötig darin. Eine Sache, die mir gefehlt hat, war eine Karte dieser gesagten Welt. Ich weiß nicht ob eine Karte im richtigen Buch enthalten ist, denn ich habe im Rahmen einer Leserunde das Manuskript gelesen, aber wünschenswert wäre es, da Distanzen und dergleichen nur schwer vorstellbar waren.

Die Handlung hat einiges zu bieten und wird kapitelweise abwechselnd in der Ich-Perspektive der beiden Protagonisten geschildert, was dem Ganzen eine schöne Dynamik gibt. Neben vielen unvorhersehbaren Wendungen und einigen actionreichen Kampszenen kommt auch das Herz nicht zu kurz. Auch, wenn die Liebesgeschichte von Kazi und Jase den das Herzstück der Geschichte ist, die sich als roter Faden durch die Handlung zieht, nehmen die schnulzigen Szenen keine Überhand. Kazi und Jase sind Feinde und ihre Liebe somit nicht erwünscht, wenn sogar verboten. Doch das Herz macht, was es will und so erlebt man als Leser immer wieder diese innerer Zerrissenheit der beiden, wenn sie zwischen Pflicht und Gefühlen entscheiden müssen.

„Was ist das hier zwischen uns? Inzwischen kannte ich die Antwort so genau und sicher wie den Farbton von Jase‘ braunen Augen.“ Kazi S. 265

Dennoch konnten mich die beiden Charaktere nicht so einnehmen, wie sie eigentlich sollten. Die Gefühle und Handlungen der beiden konnte ich manchmal nicht recht nachvollziehen, weil sie oft unüberlegt und unlogisch waren. Auch, wenn beide Protagonisten noch jung sind, haben sie doch eine harte Ausbildung erhalten und gerade von Kazi als ausgebildete Rathan hätte ich des Öfteren andere Entscheidungen erwartet. Sie war mir manchmal zu sprunghaft und zu kindlich für ihre Stellung.

Nachdem die Handlung wirklich sehr langsam aufgebaut wurde, wurde es ab der Mitte des Buches etwas spannender, der Funke ist aber leider nicht übergesprungen. Dieses Gefühl richtig in die Handlung abgetaucht zu sein ist bei mir bedauerlicherweise bis zum Schluss nie eingetreten. Dass die Handlung sich über den meisten Zeitraum gezogen hat, hat sicherlich dazu beigetragen. Das Ende hingegen kam sehr abrupt. Da das Buch so dick ist, hätte man mit manchen Ereignissen bereits früher starten können oder noch fünfzig Seiten mehr schreiben können. Aber so hat das Ende für mich überraschend und war nicht glaubwürdig.

Fazit:

Tolles Cover, zauberhafter Schreibstil, eine perfekt austarierte Welt, aber eine Handlung, die sich in die Länge gezogen hat und teilweise nicht glaubwürdige Charaktere haben das Feuer für dieses Buch nicht in mir erwachen lassen. Ich kann nur 3 ½ Schmetterlinge vergeben.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Atmosphäre
  • Geschichte
  • Charaktere
  • Spannung
Veröffentlicht am 01.10.2018

guter Auftakt mit Luft nach oben

Ein Augenblick für immer. Das erste Buch der Lügenwahrheit, Band 1
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Zum ersten Mal bin auf das Autorenpaar Rose Snow auf der Loveletter Convention in Berlin aufmerksam geworden. Die beiden Frauen sind sehr sympathisch und versprühen eine Menge positiver und freudiger Energie. ...

Zum ersten Mal bin auf das Autorenpaar Rose Snow auf der Loveletter Convention in Berlin aufmerksam geworden. Die beiden Frauen sind sehr sympathisch und versprühen eine Menge positiver und freudiger Energie. Von der Lesung zu Ein Augenblick für immer 01 war ich total begeistert und habe mir gesagt, dass ich mir das Buch gleich bei Erscheinungstermin holen werde. Das erste Buch der Lügenwahrheit, der Auftakt dieser Trilogie, ist am 01. September im Ravensburger Buchverlag als gebundene Ausgabe erschienen. Das Cover ist sehr ansprechend und ein wirklicher Blickfang, der sofort ins Auge sticht.

Die Handlung spielt in Cornwall. Schon bei der Lesung hat mich dieser Ort verzaubert. Und so ist es auch June, unserer Protagonistin, ergangen als sie in Cornwall angekommen ist. Sie macht dort ein Auslandsjahr und wohnt derweil bei ihrem Onkel. Sie hat jedoch nicht damit gerechnet, dass ihre beiden Cousins, die wahnsinnig heiß sind, auch dort sein werden. Mit den beiden und auch dem ganzen Ort scheint irgendetwas merkwürdig zu sein. Während June in magische und geheimnisvolle Ereignisse verwickelt wird, kämpft sie mit ihren verbotenen Gefühlen für die beiden Brüder. Bis ein einziger Augenblick alles für immer verändert und eine verborgene Gabe in ihr erwacht.

Natürlich ist die Handlung an sich nichts Neues. Ein Mädchen kommt an einen neuen Ort, eine neue Schule und dort passieren mysteriöse Dinge, meist in Verbindung mit einem /mehreren attraktiven Typen. Doch die beiden Autorinnen verstehen es in diesem Fall gekonnt die altbekannte Handlung mit der Magie und den alten Legenden Cornwalls zu verbinden. Dies merkt man besonders zu Beginn der Geschichte und wird schnell in den Bann von Green Manor, dem Herrenhaus, in dem June wohnt, und deren Mysterien gezogen. Es ist von alten Geschichten und einer ganz bestimmten Aura umgeben, die Rose Snow durch ihren lockeren und malerischen Schreibstil lebendig werden lassen. Besonders des trockenen Humor, den die beiden Autorinnen mit haben einfließen lassen, hat mir persönlich gut gefallen.

„Seine Worte hallten noch eine Weile nach, und ich dachte nicht nur an meine eigene Veränderung, sondern an all die Geheimnisse, auf die ich hier in Cornwall bisher gestoßen war. … War es möglich, dass doch mehr hinter den Geschichten steckte, als ich mir bisher eingestehen wollte?“ S. 266

Die Handlung wird aus der Sicht von June in der Ich-Perspektive erzählt und so lernt man als Leser zusammen mit ihr den für sie neuen und unbekannten Ort kennen und versucht hinter die Geheimnisse von Green Manor und von Blake und Preston, ihren beiden Cousins, zu kommen.

Die Charaktere haben mit am Anfang alle noch sehr gefallen. June ist aufgeweckt und hat ein Ziel vor Augen, während sie vor einem Problem in Deutschland davonläuft. Schnell trifft sie auf Blake und Preston, die sie in ihren Bann ziehen. Bereist im Klappentext wird die Dreiecksgeschichte der drei angekündigt. So etwas mag man oder eben nicht. Meiner Meinung nach wurde sie hier gut eingebaut und konsequent durchgezogen, manchmal vielleicht etwas zu überzogen dargestellt. Leider nimmt sie aber den Hauptteil der Handlung ein. Das Verhältnis der einzelnen Bestandteile der Geschichte wird nicht ausgewogen verteilt. Der Fantasy-Anteil nimmt im Gegensatz dazu nur einen kleinen Part ein. Die Gabe, die in June erwacht wird nicht facettenreich genug gezeigt. Sie ist auf einmal da und man hat das Gefühl, dass sie gar kein richtiges Interesse hat herauszufinden was dahinter steckt und wie sie sie einsetzten kann. Lediglich zum Schluss kommt noch einmal ein kleiner Funke Neugierde auf. Auch beim Geheimnis um Blake und Preston wird dem Leser immer wieder dasselbe Häppchen zugeworfen und teilweise hatte ich das Gefühl die Geschichte kommt nicht so richtig voran.

Im Allgemeinen schleppt sich die Handlung bis ungefähr zur Hälfte des Buches, dann nimmt sie Fahrt auf und es wird spannend. Was ich sehr schade fand, war, dass einige Handlungsstränge im Verlauf der Geschichte bedeutungsschwanger eingearbeitet werden, sodass man ihnen eine gewisse Bedeutung und Wichtigkeit zumisst, diese aber nicht weiter verfolgt werden oder im Sande verlaufen. Ich hoffe, dass man in den nächsten beiden Bänden dazu mehr erfahren wird.

Die anfänglich gedachte Tiefe der Charaktere entpuppt sich beim weiteren Lesen aber mehr als Schein als Sein. Alle Charaktere werden in eine Art Schublade gesteckt und handeln sehr klischeehaft obwohl sie das wahrscheinlich nicht sollen. Und auch, wenn Rose Snow versucht hat jeder Person eine gewisse Tiefe zu geben, so wirken sie auf mich jedoch alle recht einseitig und stereotypisch. June als das neue und naive Mädchen, das versucht sich zu behaupten, sich jedoch immer wieder unterbuttern lässt. Blake mimt den typischen Bad Boy mit weichem Kern und Preston steht daneben als anfänglicher netter Kerl und Widersacher. Die tiefblauen Augen der beiden werden im Handlungsverlauf einmal zu viel erwähnt. Auch andere Leute verstärken das Gefühl von Klischee, wie z.B. die nette und drollige Köchin, der gewissenhafte, aber mürrische Gärtner, die zwei zu netten neuen Freunde oder die typische Cliquenbildung in der Schule.

„Sein Blick wurde intensiver, und obwohl ich am liebsten weggesehen hätte, konnte ich es nicht. Stattdessen verlor ich mich in dem leuchtenden Blau seiner Augen, während er mich auf eine Art fixierte, die mir den Atem raubte.“ S. 116

Dennoch kommt die Liebesgeschichte nicht zu kurz. Die Gefühle, die June für die beiden Brüder entwickelt verwirren sie und ziemlich zu Anfang kommt die Dreiecksbeziehung ins Rollen. Die gefühlvollen Szenen sind zahlreich, gut dargestellt und bringen einen ins Schwärmen. Leider waren sie oft genauso schnell wieder vorbei, wie sie aufgetaucht sind.

„Sofort begann mein Herz schneller zu klopfen, und ich schaute wieder rasch aufs Meer, um ihm nicht zu zeigen, was ein simples schiefes Lächeln von ihm mit meinem Körper anstellte.“ S. 243

Was mir sehr gut gefallen hat, ist dass man lange Zeit nicht hinter das Geheimnis um Blake, Preston und auch June kommt. Ich hatte immer wieder ein paar Ideen, was es sein könnte, im Nachhinein war es aber etwas anderes, was die Autorinnen sich gedacht hatten. Wirklich schön an einigen Stellen mal wieder überrascht zu werden.

Das Ende hatte ich mir etwas spektakulärer gewünscht. Es war kein richtiger Cliffhanger, bei dem ich den Drang verspürt habe sofort weiter zu lesen. Dennoch interessiert mich wie es nun mit June, Preston und Blake weiter geht und ich freue mich auf Band zwei der Bücher der Lügenwahrheit, der erst im Mai 2019 erscheinen wird.

Fazit:

Der Klappentext von Ein Augenblick für immer – Das erste Buch der Lügenwahrheit verspricht eine tolle Geschichte mit viel Abenteuer, verbotener Liebe, Geheimnissen und Magie. Einiges davon konnte eingehalten werden, jedoch nicht alles. Ich hoffe, dass die Luft, die noch nach oben frei ist, in den nächsten beiden Bänden von Rose Snow gefüllt werden kann. Von mir gibt es 3 ½ Schmetterlinge.

Veröffentlicht am 19.07.2018

eine schöne Liebesgeschichte für zwischendurch

Der letzte erste Blick
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„Er musste mich nicht mal berühren oder mit Worten und netten Gesten verführen. Ein einziger Blick reichte aus.“ S. 208 Emery

Der letzte erste Blick ist der Auftakt der Firsts-Reihe von Bianca Iosivoni. ...

„Er musste mich nicht mal berühren oder mit Worten und netten Gesten verführen. Ein einziger Blick reichte aus.“ S. 208 Emery

Der letzte erste Blick ist der Auftakt der Firsts-Reihe von Bianca Iosivoni. Dieses Buch steht schon lange auf meiner want-to-read Liste und letzte Woche bin ich endlich dazu gekommen es anzufangen. Auch dieses Buch ist eines zu dem ein großer Hype existiert und das viel in der Buchcommunity beworben wurde. Gerade dann erwarte ich etwas wirklich Gutes und Außergewöhnliches und war sehr gespannt als ich mit dem Lesen begonnen habe.

Dies ist die Liebesgeschichte von Emery und Dylan. Doch eine 08/15 Story wäre total langweilig und deswegen hat die Autorin die Charaktere auch nicht so gestaltet.
Emery wünscht sich zu Beginn ihres Studiums in West Virginia nichts sehnlicher als einen Neuanfang. Über 2000 km weit weg von zuhause hofft sie ihrer Vergangenheit entkommen zu können und einfach normal sein zu dürfen. Gleich am ersten Tag wird ihr das nicht einfach gemacht, denn sie soll sich ein Zimmer mit Mason, dem nervigsten Typen der Uni, teilen. Und als wäre das noch nicht genug, bringt sein bester Freund Dylan Emery mit einem einzigen Blick total aus dem Konzept und lässt ihr verräterisches Herz höher schlagen. Dabei hat sie sich doch geschworen nie wieder etwas mit einem netten Typen anzufangen …

Das Cover spricht mich persönlich nicht so sehr an. Ich möchte an dieser Stelle auch ehrlich bleiben. Wenn ich das Buch so im Handel gesehen hätte, hätte ich es mir wahrscheinlich nicht gekauft. Was unter anderem daran liegen mag (und vielleicht ein wenig oberflächlich klingt), dass ich das Mädchen auf dem Cover nicht hübsch finde. Natürlich entspricht kein Mädchen dieser Norm, das die Medien uns vorgaukeln sein zu müssen. Aber dennoch gefällt mir das Cover nicht so. Was ich dennoch wirklich schön finde ist, dass man sieht direkt auf den ersten Blick, dass der Inhalt des Buches eine emotionale Liebesgeschichte ist.

„Ich hatte das Strahlen in ihren Augen bemerkt, als sie die wilde Natur mit ihrer Kamera eingefangen hatte. Und ich wollte es erneut sehen, wollte derjenige sein, der ihre Augen zum Leuchten brachte.“ S. 187 Dylan

Bianca Iosivoni hat einen sehr angenehm flüssigen Schreibstil, der es einem sehr leicht macht in die Handlung einzutauchen. Und ist man einmal drinnen, so kommt man so schnell auch nicht mehr heraus. Ein gewisser bissiger Humor, den ich persönlich sehr mag, schwingt dabei immer mit. Dieser wurde auch auf die Charaktere übertragen – insbesondere auf Emery. Emery, die schon mehr an menschlichem unwürdigem Verhalten mitgemacht, als ein normaler junger Mensch eigentlich mitmachen sollte. Ein Erlebnis in ihrer Heimatstadt hat sie geprägt und so schottet sie sich von anderen Menschen ab und versucht dieses auch durch ihre Bissigkeit und ihren Sarkasmus von sich fernzuhalten.
Im Gegensatz dazu steht Dylan, der auch eine mehr als schwierige Vergangenheit hinter sich hat. Doch anders als Emery hat er eine Menge Freunde, die mehr wie eine Familie sind, und ihn unterstützen. Dylan ist einer von den Guten, ein hilfsbereiter Kerl mit einem viel zu großen Herz.
Also genau der Typ man auf den sich Emery nie wieder einlassen wollte. Aber Dylan macht es ihr nicht leicht und es war schon mit „anzusehen“ wie sich Emery und Dylan auf ihre ganz eigene Art einander annähern und Emery ganz langsam ihre Schutzwälle fallen lässt.
Dadurch, dass die Handlung immer abwechseln in der Ich-Perspektive aus der Sicht von Emery und Dylan erzählt wird, kann man diese innere Wandlung der beiden sehr gut mitverfolgen und nachvollziehen.

„Das machte dieser Kerl aus mir. Jemand, der sich entscheiden musste zwischen sich lauthals schreiend auf den Boden zu schmeißen oder sich ihm an den Hals zu werfen und dieses dämliche Grinsen aus seinem Gesicht zu küssen.“ S. 181 Emery

So schön ich die Integration von Emery in diesen intakten Freundeskreis finde und auch die herzzerreißenden Szenen zwischen ihr und Dylan, so habe ich auch einige Punkte die mir nicht so gefallen haben. Die schwere Vergangenheit der beiden Protagonisten ist nur eine von vielen klischeehaften Eigenschaften die in dieser Geschichte mitschwingen. Gerade die schwere Vergangenheit wird bei New Adult Romanen gerne bei der Charaktergestaltung genommen, weil es einfach erklärt warum er oder sie sich dem anderen nicht so einfach öffnen kann. Dann wäre die Handlung auch ziemlich schnell abgetan und wir als Leser hätten nichts davon.
Ich finde nur, dass hier mit diesem Element ein wenig übertrieben wurde und ein bisschen weniger es auch getan hätte. Genauso schade finde ich es, dass die Handlung ziemlich vorhersehbar ist. So ist es auch offensichtlich, dass Emery ab einem bestimmten Zeitpunkt wieder von ihrer Vergangenheit eingeholt wird. Natürlich ist sie das meist bei New Adult Romanen, doch einige Autoren schaffen es noch ein paar überraschende Dinge mit in die Handlung einzubauen. Hier ist hier leider nicht gelungen.
Dennoch möchte ich gerne wissen, was noch so alles in diesem Freundeskreis passiert, der sich Familie nennt und bin gespannt welche beiden Charaktere sich in Band 2 Der letzte erste Kuss näher kommen. Dieser liegt noch auf meinem SuB und wartet darauf gelesen zu werden.

Fazit:

Eine schöne Liebesgeschichte zwischen zwei Menschen, die es nicht immer leicht in ihrem Leben hatten. Witzig und frech führt der Schreibstil von Bianca Iosivoni den Leser durch eine etwas klischeehafte Geschichte – dafür aber mit viel Herz. Eine unterhaltsame Lektüre, von der ich mir ein bisschen mehr erhofft hatte - deswegen nur 3 ½ Schmetterlinge.

Veröffentlicht am 24.12.2017

spannender Auftakt - mit Luft nach oben

Soul Mates, Band 1: Flüstern des Lichts (Unvergessliche Romantasy von SPIEGEL-Bestsellerautorin Bianca Iosivoni)
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Ich hatte schon lange den Wunsch dieses Buch von Bianca Iosivoni zu lesen. Mir ist vor einiger Zeit eine Leseprobe in die Hand gefallen und ich fand die Idee von einem Kampf von Licht- gegen Dunkelseelen ...

Ich hatte schon lange den Wunsch dieses Buch von Bianca Iosivoni zu lesen. Mir ist vor einiger Zeit eine Leseprobe in die Hand gefallen und ich fand die Idee von einem Kampf von Licht- gegen Dunkelseelen sehr reizvoll und interessant und war gespannt darauf, was die Autorin für eine Geschichte gezaubert hat. Durch die Annahme bei einer Leserunde bin ich zu dem Glück gekommen Soul Mates schon so bald lesen zu können.

„>>Egal wie dunkel es sein mag, einen Funken Licht findest du überall. Und wo Licht ist, da sind auch wir. <<“ –Colt S. 195

Rayne lebt bei ihrer Adoptivmutter Nora und ihrer kleinen Adoptivschwester Emma ein beschauliches Leben, bis sie eines Tages in der Nähe der Buchhandlung, in der sie arbeitet angegriffen wird. Ab da ist nichts mehr wie zuvor und ihre Welt wird auf den Kopf gestellt als Colt sie vor diesem Angreifer rettet. Colt ist eine Lichtseele und ihr Seelenpartner.
Rayne wird immer mehr in die Welt der Licht- und Dunkelseelen hineingezogen und in gefährliche Dinge verwickelt. Doch sie hat sich noch nicht entschieden auf welcher Seite sie steht.

“Was auch immer diese Seelenpartnerschaft für uns beide in Zukunft bedeuten würde, einer Sache wurde ich mir in diesem Moment unweigerlich bewusst: Wir waren für immer miteinander verbunden. Im Guten wie im Schlechten.“ S. 251

Rayne ist ein sehr sympathischer Charakter, das Buch wird in der Ich-Perspektive aus ihrer Sicht erzählt. Sie möchte ihre Familie beschützen und steht für sie und ihre Freunde ein und hat auch schon einiges in ihrem Leben durchmachen müssen. Leider verhält sie sich an einigen Stellen sehr naiv, an anderen ist sie wieder die taffe Kämpferin und insgesamt in ihrer Meinung und ihren Urteilen etwas sprunghaft. Leider fehlte mir auch bei ihr eine gesunde Neugier. Viele Dinge, die sie erfährt oder auch erlebt, besonders übernatürlicher Natur, nimmt sie einfach so hin und hinterfragt insgesamt recht wenig. Der Charakter von Rayne hätte noch ausgebaut werden können und an einigen Stellen ein bisschen mehr Tiefgang vertragen.
Colt ist auf den ersten Blick in typischer Bad-Boy –düstere mysteriöse Ausstrahlung, ein Hauch an Geheimnis um ihn und natürlich ist er tätowiert und sieht super gut aus. Auch er hat ein Päckchen aus seiner Vergangenheit mit sich herum zu tragen und steht mit Haut und Haaren für seine Lichtseelen ein Bedauerlicherweise bin ich die gesamte Handlung über nicht ganz warm mit ihm geworden.
Was ich ein bisschen schade fand, ist, dass die Nebencharaktere zu wenig mit ins Geschehen eingebunden werden und nur oberflächlich und etwas flach gestaltet sind. Ich hätte mir etwas mehr Mitwirken von ihnen gewünscht.

„Vielleicht waren wir uns doch nicht so unähnlich. Genau wie ich schien er eine Mauer um sich herum aufgebaut zu haben, die nur schwer zu überwinden war.“ S. 192

Das Motiv des Covers finde ich wirklich schön. Es ist genretypisch in etwas dunkleren Farben gehalten und das Pärchen deutet auf eine Liebesgeschichte hin. Die Optik hat mich sehr überzeugt, die Haptik dagegen weniger. Als ich das Buch ausgepackt habe, war ich etwas enttäuscht, denn ich mochte überhaupt nicht, wie sich die Oberfläche des Buchumschlags anfühlt. Das beeinflusst aber in keinster Weise meine Meinung zum Inhalt des Buchs.
Der Schreibstil von Bianca Iosivoni ist dynamisch fesselnd und sehr angenehm zu lesen. Besonders die Kampf- und Actionszenen haben mir sehr gut gefallen. Man hatte das Gefühl wirklich am Ort des Geschehens zu sein und ich konnte richtig mit fiebern.
Es kommt immer wieder zu plötzlichen dramatischen Szenen aber der Spannungsbogen wird mir nicht kontinuierlich genug über die gesamte Handlung aufgebaut worden. Besonders im letzten Drittel des Buches überschlagen sich die Ereignisse und ich hatte das Gefühl, dass man an dieser Stelle einfach zu viel auf einmal wollte. Dort hätte das Buch ganz gerne noch einmal hundert Seiten mehr haben können um diese ganzen Ereignisse nicht so geballt stattfinden zu lassen und sie zu entzerren.

Doch jetzt einmal genug von der negativen Kritik! Ich finde die Idee von Licht- und Dunkelseelen und der Seelenpartnerschaft wirklich spannend. Geschichten, in denen sich zwei Charaktere zueinander hingezogen fühlen, weil das Schicksal oder eine höhere Macht eingreift, finde ich faszinierend.
Die ganzen Verstrickungen und Verwicklungen, in denen sich Rayne wiederfindet, sind gut gemacht und waren für mich teilweise nicht vorhersehbar. Dazu gesellt sich am Ende des Buches ein Mega Cliffhänger, der gerade dazu einlädt den zweiten Teil zu lesen, der leider erst nächstes Jahr im April erscheint.
Der Kampf zwischen den Licht- und Dunkelseelen hat mich teilweise sehr an die Lux und Arum aus der Obsidian-Reihe von Jennifer L. Armentrout erinnert. Doch das tut Soul Mates keinen Abbruch, da sich die Handlung in diesem Buch in eine ganz andere Richtung entwickelt. Schön ist auch, das auch immer wieder moralische Dinge angesprochen werden und, dass Licht nicht immer gleich Gut bedeutet und Dunkel nicht immer gleich Böse. Es gibt viele Grauzonen, auch im echten Leben und damit müssen sich die Charaktere in Soul Mates ebenso befassen.

Fazit:

Soul Mates ist ein spannender New-Adult und Fantasy-Roman, der sich bei dem angenehmen Schreibstil der Autorin locker weg lesen lässt. Die Idee mit den Licht- und Dunkelseelen ist wirklich faszinierend, doch einer Meinung nach hätten die Charaktere ein wenig mehr Tiefgang vertragen können und es wurde versucht zu viel auf einmal in die Handlung mit einzubauen, wodurch einige Dinge zu kurz kamen. Da ist noch Luft nach oben, deswegen von mir erst einmal nur 3 ½ Sterne.