Solider Krimi
Die Stunde des OpfersRebekka ist geschockt, als sie nach Hause kommt und nicht wie erwartet ihren Lebenspartner Jamal und ihre zweijährige Tochter Amelie vorfindet. Amelie ist bei Rebekkas Schwester, doch von Jamal fehlt ...
Rebekka ist geschockt, als sie nach Hause kommt und nicht wie erwartet ihren Lebenspartner Jamal und ihre zweijährige Tochter Amelie vorfindet. Amelie ist bei Rebekkas Schwester, doch von Jamal fehlt jede Spur. Dann findet Rebekka auf ihrer Terrasse die brutal misshandelte Leiche einer Obdachlosen. In Kombination mit Jamals Verschwinden, SMS-Botschaften, die er Rebekka schickt und dem Auftauchen weiterer derartig zugerichteten Leichen, verdächtigt die Polizei den verschwundenen Freund.
Anna Carls hat sich einen Plot überlegt, der psychologischer Natur und in ähnlichem Muster in einigen Thrillern und Krimis zu finden ist. Sie hat um Rebekka und Jamal ein ganz eigenes Netz gespannt, das dem Leser häppchenweise sichtbar gemacht wird. Hauptverantwortlich dafür ist der Ermittler Adrian Sandersberg - nach einer schweren Enttäuschung und dem Wechsel von Berlin nach Oldenburg muss er nicht nur seinen ersten Fall klären, sondern seinen eigenen Platz im eher ablehndenden Kommissariat finden.
Der Schreibstil ist sehr flüssig, Perspektivwechsel und diverse Erzählstränge erzeugen Spannung und halten sie zusätzlich zum Unwissen, wer genau der Täter ist, aufrecht. Auch wenn einige Personen nicht immer erwartungsgemäß, sondern unbedacht oder naiv handeln, ist der Plot spannend und findet seinen Showdown auf den letzten Seiten.