Wer ist sie wirklich?
Das Mädchen aus BrooklynDu willst heiraten, scheinst aber deine zukünftige Frau gar nicht zu kennen. Das ist die Grundidee hinter diesem Roman. Geschrieben ist das Buch aus der Sicht Raphaels, einem alleinerziehenden Vater, der ...
Du willst heiraten, scheinst aber deine zukünftige Frau gar nicht zu kennen. Das ist die Grundidee hinter diesem Roman. Geschrieben ist das Buch aus der Sicht Raphaels, einem alleinerziehenden Vater, der sich neu verliebt hat - bis sich einige Wochen vor der Hochzeit alles ändert. Seine zukünftige Ehefrau verschwindet, nachdem sie ihm ein dunkles Geheimnis offenbart hat - das man aber auf den ersten Blick nicht versteht.
Dann begibt man sich zusammen mit Raphael auf die Reise. Denn von Italien geht es zurück nach Paris und schließlich in die USA, um herauszufinden, wer Anna wirklich ist. Die Ortswechsel bringen sehr viel Leben in das Buch hinein, man hat das Gefühl, dass alles sehr schnell geht und man gar nicht zur Ruhe kommen kann.
Manchmal wechselt die Perspektive zu Raphaels Freund Marc, der ihm bei der Suche unterstützt. Auch er ist viel unterwegs, aber man hat bei keinem der Figuren Probleme, ihnen zu folgen. Der Aufbau ist sehr schlüssig und durchdacht.
Schnell wird auch klar, dass die Suche nach der Wahrheit nicht ungefährlich sein wird. Dass sorgt für den nötigen Thrill. Unterstützt wird das durch die Perspektivenwechsel, sodass immer wieder kleine Cliffhanger entstehen und man einfach nicht aufhören kann zu lesen. Spannung ist deshalb auf jeden Fall gegeben.
Gut gefallen hat mir die Vielschichtigkeit. Bis zur Auflösung dauert es nämlich eine Weile und man bekommt immer nur kleine Häppchen an Informationen. Mit dem Ende hätte ich auf keinen Fall gerechnet. Auch wenn man nach und nach die Richtung ahnen kann, war es doch sehr überraschend - vor allem wenn man anfangs nur den Klappentext gekannt hat.
Schade fand ich allerdings, dass Anna kaum eine Rolle in dem Buch spielt. Man lernt sie am Anfang kennen, aber dann erst wieder ganz am Ende vorkommt. Ihre Geschichte erfährt man nur durch andere. Wie sie selbst dazu steht, kommt nicht raus. Hier hätte ich mir eine weitere Perspektive gewünscht.
Insgesamt hat mir das Buch aber doch gut gefallen - deswegen 4 Sterne!