Spannende Unterhaltung mit sehr interessanten und größtenteils gut umgesetzten Ideen
„Feuerprobe“ ist der erste Teil der Everflame-Trilogie von Josephine Angelini, es ist 2014 erschienen.
„I am a witch and witches burn” steht auf dem Cover.
Ehrlich gesagt, hatte ich aufgrund dieser Aussage ...
„Feuerprobe“ ist der erste Teil der Everflame-Trilogie von Josephine Angelini, es ist 2014 erschienen.
„I am a witch and witches burn” steht auf dem Cover.
Ehrlich gesagt, hatte ich aufgrund dieser Aussage und dem Handlungsort Salem mit einer anderen Thematik gerechnet – ich dachte, Lily würde in der neuen Welt, mit der sie konfrontiert wird, eine Art Hexenverfolgung erleben. Aber in dieser anderen Welt regieren die Hexen und versorgen die Menschen durch Magie mit allem Lebensnotwendigem. Doch es gibt auch die Hexengegner, die von den Hexen verfolgt werden. Als Lily in diese Welt katapultiert wird, gerät sie zwischen die Fronten und entdeckt, dass sie selber eine Hexe ist. Sie muss lernen, ihre Kräfte zu beherrschen und sich dann entscheiden, auf welcher Seite sie steht.
Der Schreibstil ist angenehm flüssig und leicht zu lesen. Man merkt, dass es sich um ein Jugendbuch handelt, aber nichtsdestotrotz hat es Spaß gemacht, es zu lesen. Erzählt wird aus der personalen Perspektive, hauptsächlich aus Lilys, aber zwischenzeitlich auch aus der Sicht anderer Charaktere. Die Erinnungsfetzen, die bei den Steinberührungen ausgetauscht werden, geben Einblicke in die Gefühlswelt der Personen. Die Umgebung und die Charaktere werden anschaulich beschrieben.
Die Idee der Geschichte ist sehr interessant und im Großen und Ganzen gut umgesetzt. Tausende Paralleluniversen mit unterschiedlichen Formen der Entwicklung bieten eine Vielzahl an Möglichkeiten und prägen die Menschen auf diverse Art und Weise. Die Hexe Lillian hat herausgefunden, wie man in diese Paralleluniversen reisen kann und auch, wie man jemanden in seine eigene Welt holen kann. So gelangt Lily in Lillians Welt und sucht einen Weg, wieder nach Hause zu kommen. Dabei verliebt sie sich in Rowan und muss für ihre Liebe kämpfen.
Durch die Magie sind viele Dinge in Lillians Welt möglich, die uns merkwürdig oder absurd erscheinen, aber wenn man sich darauf einlassen kann, ist es durchaus faszinierend zu lesen, wie sich die Welt ohne Wissenschaft (oder mit wenig Wissenschaft) entwickelt hat.
Das Ende ist leider sehr offen und auch einige Beweggründe für die Handlungen der Charaktere bleiben unklar, was bei mir zu einem Punktabzug führt.
Zwischendurch hatte ich immer das Gefühl eine Vorgeschichte verpasst zu haben, da es häufig Anspielungen auf Lillians Vergangenheit gab, aber keine genaueren Details, so als müsste der Leser es eigentlich wissen. Aber vielleicht soll das die Spannung auch erhöhen und wird es später aufgeklärt.
Fazit:
Spannende Unterhaltung mit sehr interessanten und größtenteils gut umgesetzten Ideen.