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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.07.2019

Der Anfang war vielversprechend

Das Dorf der toten Herzen
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Jacobo und seine Frau Irene werden von zwei Männern überfallen. Während Irene den Angriff nicht überlebt, kommt Jacobo nur knapp mit dem Leben davon. Im Krankenhaus erfährt er, dass ihre Tochter Miriam ...

Jacobo und seine Frau Irene werden von zwei Männern überfallen. Während Irene den Angriff nicht überlebt, kommt Jacobo nur knapp mit dem Leben davon. Im Krankenhaus erfährt er, dass ihre Tochter Miriam die Killer beauftragt haben soll ihre Eltern zu töten.

Das Cover gefällt mir sehr gut. Eine echt klasse Idee ein Bild im Bild zu machen.
Die verschiedenen Blickwinkel haben mir direkt gefallen. Man startet mit Jacobos Sicht und landet dann in Whatsapp Chats von Miriam mit ihren Freunden. Dazu kommt dann die eigentliche Geschichte, die immer wieder gespickt ist mit Rückblicken. So kann man sich der Wahrheit aus vielen Richtungen nähern. Doch was mir am Anfang noch gefallen hat, wurde mir am Ende zu viel, denn der Autor hat es da dann später etwas übertrieben.
Am Anfang waren diese Wechsel noch einigermaßen klar getrennt, aber später verschwammen die Linien immer mehr und man änderte die Zeit und den Ort ohne erkennbare Trennung. In dem einem Moment ist man in Portocarrero in der Gegenwart und im nächsten Absatz bekommt man eine Vergangheitssicht von einer ganz anderen Person erzählt. Wenn man nicht am Ball blieb konnte man sehr schnell den Überblick verlieren.
Generell muss ich sagen, dass das Buch je weiter die Geschichte voranschritt mich nicht mehr fesseln konnte.
Man tappt die ganze Zeit im Dunkeln und es kommen immer noch mehr Geheimnisse zu Tage. Am Anfang war das noch spannend, denn man fragte sich was ist wirklich passiert und wer sagt die Wahrheit. Doch nach und nach waren es einfach zu viele Geheimnisse, jeder hat Dreck am Stecken, aber es hörte nicht mehr auf mit Verdächtigungen und Schuldzuweisungen.
Dazu kam, dass mir die Charaktere nicht so sympathisch waren. Jacobo machte auf mich den Eindruck, als wollte er sich nicht an alles erinnern. Miriam tat sehr unschuldig, aber manchmal blitzte da Kalkül raus und Nora kam mir sehr naiv vor und manchmal sogar dumm.
Und so plätscherte die Geschichte für mich ab der Mitte ein bisschen so dahin und ich war kaum noch überrascht wenn ein weiteres dunkles Geheimnis auftauchte. Es passierte immer wieder was, aber nichts wurde so richtig aufgeklärt und das hat mich gestört. Lieber ein paar weniger schockierende Entdeckungen, dafür mehr Story und Enthüllungen hätte ich mir gewünscht.
Aufgrund dieser vielen Geheimnisse hätte ich mir dann von dem Ende einiges erwartet, war aber doch dann irgendwie enttäuscht. Das wirkte doch dann viel zu einfach.

Mein Fazit: Die Geschichte startet durchaus gut und konnte mich am Anfang auch fesseln. Wer sagt die Wahrheit? Was ist passiert? Aber nach und nach wurde es etwas viel mit den ganzen Enthüllungen und eine überraschende Nachricht folgte der anderen. Sodass es zum Ende hin nur noch Enthüllungen gab aber keine Erklärungen richtig. Das Ende hat mich dann auch nicht überzeugt und so blieb ich etwas enttäuscht zurück.

Veröffentlicht am 22.06.2019

Die Idee war gut

Niemalswelt
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Seit Jims Tod hat Bee keinen Kontakt mehr zu ihren Freunden gehabt. Nun, ein Jahr später, fährt sie zu Whitleys Geburtstag und trifft dort alle wieder. Sie möchte gerne über Jim sprechen, aber dann passiert ...

Seit Jims Tod hat Bee keinen Kontakt mehr zu ihren Freunden gehabt. Nun, ein Jahr später, fährt sie zu Whitleys Geburtstag und trifft dort alle wieder. Sie möchte gerne über Jim sprechen, aber dann passiert etwas Unvorhergesehenes. Nach einem Autounfall wachen die jungen Leute in der Niemalswelt auf.

Das Cover finde ich wirklich klasse und ist mir auch direkt ins Auge gesprungen.
Der Schreibstil ist okay, aber manchmal wirkte es etwas wirr und durch schneller Wechsel in der Zeit und Erzählungen, habe ich manchmal den Überblick verloren.
Die Idee von dem sich wiederholenden Tag ist natürlich nicht neu, aber die Geschichte dahinter ist anders und fand ich schon interessant, obwohl es etwas seltsam war.
Niemand der 5 Leute schien das alles so richtig zu interessieren, schnell wurde diese komische Situation akzeptiert. Jeder scheint das zu machen wozu er Lust hat. Ich habe mich ziemlich schnell gefragt, wie das Buch da wohl weitergehen sollte.
Allerdings passte es auch irgendwie zu den Personen. Die meisten aus reichen Elternhäusern, kamen sie mir auch wie verwöhnte, reiche Gören vor und verhielten sich dementsprechend auch so. Deshalb hört keiner auf den anderen. Aber auch Bee selber, die man ja näher kennen lernt, fand ich sehr komisch. Irgendwie machte sie auf mich einen sehr verträumten Eindruck, als wäre sie in ihrer eigenen Welt gefangen und gehöre nicht zu den restlichen vier.
Und so kam mir alles wie ein Spiel vor, als die 5 dann doch versuchen, den Tod von Jim aufzuklären. Denn dass es ein Selbstmord war, glauben sie nicht.
Und diesen Zusammenhang zwischen den Unfall der 5 und Jims Tod vor einem Jahr war mir lange Zeit so gar nicht klar. Warum müssen sie jetzt einen Mörder finden? Ist das ein Krimi oder eher ein Mysterieroman?
Leider konnte ich aber die Ermittlungen nicht so richtig ernst nehmen, denn alles wird ein bisschen so beschrieben, als würde die 5 sich in einem Actionfilm befinden. Es wirkte einfach nicht ernst- und glaubhaft. Als wäre die Autorin sich selber nicht so sicher gewesen, was sie letztendlich wollte. Außerdem ist keiner der 5 ehrlich zu den anderen und so stolpert man von einer Lüge in die nächste und die Charaktere müssen sich jedes Mal rechtfertigen nachdem es ein Riesentheater gegeben hat. Wut und Zorn.
Die Auflösung um Jims Tod fand ich doch etwas zu leicht, obwohl ich das eigentliche Ende des Buches dann doch irgendwie interessant fand.

Mein Fazit: Das Buch hatte ganz klar seine Schwächen und ich bin mir auch nach dem auslesen noch nicht sicher, ob die Ermittlungen nun ernst gemeint waren oder einfach nur ein bisschen Spannung reinbringen sollte. Die Idee fand ich interessant, aber die Umsetzung konnte mich nicht überzeugen.

Veröffentlicht am 16.06.2019

Mir fehlte die Bedrohung

YOU – Du wirst mich lieben
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Eines Tages kommt Beck in die Buchhandlung, in der Joe arbeitet. Er merkt direkt, dass es eine besondere Bindung zwischen ihnen gibt und fängt an sie zu verfolgen und alles über sie heraus zu finden.

Das ...

Eines Tages kommt Beck in die Buchhandlung, in der Joe arbeitet. Er merkt direkt, dass es eine besondere Bindung zwischen ihnen gibt und fängt an sie zu verfolgen und alles über sie heraus zu finden.

Das Cover ist schon ganz okay. Genauso wie der Schreibstil in Ordnung ist. Irgendwie hat mich das aber alles nicht so ganz vom Hocker gerissen.
Joe ist schon sehr seltsam, nicht nur weil er ein extremer Stalker ist, auch seine Beschreibungen sind manchmal ausschweifend und er verliert sich in ihnen. Dann wurde es für mich doch etwas verwirrend.
Generell ist Joe kein Charakter den man mögen kann. Einfach schon weil er ein Stalker ist, aber ich dachte, wenn man die Geschichte aus seiner Sicht erfährt, würde man vielleicht anders von ihm denken. Aber dem ist nicht so.
Einerseits tut er alles, damit Beck sich auch endlich in ihn verliebt, aber dann ist er wieder so extrem naiv und auf der Suche nach Zuneigung, dass ich es kaum ertragen konnte. Vor allem weil er so überheblich tut und sich für so schlau hält. Dabei hält Beck ihn auch ziemlich oft einfach nur hin und er läuft ihr wie ein Hündchen hinterher, lässt sich herumschubsen und von ihr ausnutzen. Das hat die Stalkersituation schon etwas aufgelöst. Und die Spannung rausgenommen.
Auch die Versuche der Autorin etwas Spannung hineinzubringen, fand ich etwas fade und zu gewollt. Denn diese Aggressivität, die Joe manchmal an den Tag legt, konnte ich ihm nicht so richtig abnehmen.
Was ich ihm hingegen geglaubt habe, war, dass er Buchhändler ist. Diese Beschreibungen rund um seinen Beruf, fand ich gut und das hat mir dann doch gefallen.
Leider war das so ziemlich das einzige.
Denn auch Beck fand ich als Charakter ganz furchtbar. Sie ist manipulativ, obwohl sie die meiste Zeit auf mich wie eine dumme Gans wirkte. Selbst für sie, als Opfer, konnte ich kein Mitleid empfinden, weil Joe sie stalkt.
Vielleicht hätte das etwas geändert, wenn die Autorin auch mal aus Becks Sicht geschrieben hätte. Das hätte der Geschichte vielleicht in manchen Punkten gut getan und man hätte Beck besser verstanden.
Ansonsten plätscherte die Story so dahin und die Bedrohung, die von Joe ausgehen könnte, kam nicht auf.
Gegen Ende stieg dann doch die Spannung an und da wurde ich richtig gefangen. Hier kam das, was ich im ganzen Buch vermisst hatte. Und so muss ich zugeben, dass das Ende wirklich sehr gut war, aber der Weg bis dahin war nicht so gut.

Mein Fazit: Die meiste Zeit musste man die Spannung suchen und gefunden habe ich sie dann leider erst gegen Ende. Bis dahin war die Story so lala und die Charaktere waren beide sehr unsympathisch. Joe war nicht der eiskalte Stalker, der alles für eine Beziehung mit Beck tun würde und Beck war nicht das Opfer. Alles lief eher so nebenbei. Am meisten hat mir wirklich einfach diese Bedrohung gefehlt, die Beck vielleicht spüren könnte, aber das kam gar nicht auf. Leider würde ich dieses Buch nicht weiter empfehlen.

Veröffentlicht am 18.03.2019

Bis jetzt der schwächste Teil

Der Monstrumologe und die Insel des Blutes
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Warthrop bekommt ein Paket geschickt mit einem geheimnisvollen Ding, das man möglichst nicht berühren sollte. Pwadre ser nennt er das und scheint der heilige Gral der Monstrumologen zu sein. Natürlich ...

Warthrop bekommt ein Paket geschickt mit einem geheimnisvollen Ding, das man möglichst nicht berühren sollte. Pwadre ser nennt er das und scheint der heilige Gral der Monstrumologen zu sein. Natürlich macht er sich auf die Suche nach dem Ursprung.

Das Cover ist wieder typisch düster für die Reihe. In Schwarzweiß gehalten und das gefällt mir wirklich gut. :)
Man ist direkt in der Geschichte mittendrin und ich hatte das Gefühl, dass es in diesem Teil etwas anders zugeht als in den anderen beiden Vorgängern. Und ich hatte irgendwie Recht. Dachte ich eigentlich, dass in diesem Band Will Henry Warthrope endlich mal die Stirn bietet, geht es dort fast ausschließlich um Will Henry.
Nachdem der Roman grimmiger, monströser gestartet ist, wandelt sich die Geschichte und man bekommt viel Hintergrundinformationen zu Will Henry und da rutscht das Buch an manchen Stellen fast schon ins philosophische ab. Manchmal etwas zu sehr und so wurde die Story etwas langatmig.
Ich habe vielleicht deshalb auch etwas länger mit dieser Geschichte gebraucht, denn ich bin nicht so richtig mit diesem Teil warm geworden und kam in die Story nicht rein.
Natürlich waren wieder auch einige lustige Elemente drin, denn wenn es zum Beispiel um das Thema Gefühle geht wird Warthope einfach nur sehr unbeholfen, aber ein wirklich großer Teil waren Will Henrys Gedanken rund um ihn und das Leben bei Warthrope. Außerdem hat er sich viele Gedanken darum gemacht, wohin er sich wohl entwickeln würde.
Es gibt in dem Buch eine Jagd, aber vielleicht weniger nach einem Monster als mehr nach Zuneigung und Zusammengehörigkeit.
Endlich ist Will Henry mal wie ein kleines Kind und weniger wie ein Erwachsener.
Allzu viel möchte ich nicht mehr dazu sagen, denn vielleicht möchte ja noch jemand den Teil lesen und ich möchte niemanden spoilern.
Und so ist das Ende gut und zeigt einem ein anderes Monster als gedacht. Was dann doch nicht so extrem überraschend war. Außerdem wirkt das Ende der Geschichte etwas abschließend, obwohl es ja noch einen vierten Teil gibt. Das hat mich dann doch neugierig auf den Abschluss gemacht und ich bin gespannt wie diese Reihe wohl komplett enden mag.

Mein Fazit: Dieser Teil hat mir bis jetzt am wenigsten gefallen aus der Monstrumologen Reihe. Und wenn ich so darüber nachdenke, haben die Bände immer mehr nachgelassen. Einerseits möchte ich wissen, wie die Reihe endet und was da raus kommt, aber andererseits macht das nicht gerade Hoffnung auf ein spannendes Ende. Aber ich bin jetzt neugierig und trotz allem, gefallen mir die Charaktere und vor allem Warthrop besonders gut.

Veröffentlicht am 10.02.2019

Gefühlvoll, aber irgendwas fehlte

Die Stille meiner Worte
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Hannahs Schwester Izzy ist gestorben. Seitdem spricht Hannah kein Wort mehr, sie kann nicht. Weil ihre Eltern hoffen, dass ihr dort geholfen wird, schicken sie sie auf ein Internat. Doch was ist wirklich ...

Hannahs Schwester Izzy ist gestorben. Seitdem spricht Hannah kein Wort mehr, sie kann nicht. Weil ihre Eltern hoffen, dass ihr dort geholfen wird, schicken sie sie auf ein Internat. Doch was ist wirklich in der Nacht passiert, als Izzy gestorben ist?

Das Cover gefällt mir leider nicht so wirklich. Vielleicht weil mir der Kopf zu dominant ist.
Ich bin sehr ratlos in die Geschichte eingestiegen, denn man bekommt so gar keine Erklärungen. Hannah scheint zu trauern und spricht deswegen nicht mehr, aber was ist Izzy zugestoßen? Und warum scheinen Hannahs Eltern nicht mit ihr zu trauern? Ich hatte das Gefühl sie stoßen Hannah weg.
Es geht ganz klar um Wort in diesem Buch. Um die gesagten und ungesagten. Aber auch wenn Hannah, als Ich-Erzählerin, einem vieles mitteilen kann, bleibt vieles im Verborgenen und auch dem Leser gegenüber ist einiges ungesagt.
Die Emotionen hingegen kommen sehr gut rüber. Hannah, die Schuldgefühle hat (warum auch immer) oder die sich abgeschoben fühlt (weil ihre Eltern sie ins Internat bringen). All das ist ganz klar und deutlich, aber der Hintergrund ist nicht zu greifen.
Erst die kurzen Rückblicke, die immer mal wieder eingeschoben werden, ergeben dann ganz langsam ein vollständiges Bild. Aber bevor man zu diesem Bild findet, dreht sich dann doch einiges der Geschichte im Kreis und ich hatte das Gefühl es wiederholt sich vieles.
Der Leser und vor allem Hannah selber tritt auf der Stelle und man kommt so lange Zeit nicht in der Geschichte weiter.
Hannah bekommt zwar Hilfe angeboten, aber diese verweigert sie sich selber anfangs, weil sie es nicht verdient? Aber warum?
Nur langsam merkt sie, dass man sich auch ohne Worte ausdrücken kann und lernt wieder zu „sprechen“.
Das Ende ist dann doch gelungen und passt zur ganzen Geschichte, aber so richtig packen konnte mich dieses Buch leider nicht. Was eigentlich sehr schade ist, denn die poetische Sprache, die die Autorin verwendet hat mir doch gefallen.

Mein Fazit: Eigentlich ein Buch voller Emotionen und einer sehr schönen Sprache. Und doch konnte mich die Autorin nicht abholen, denn an vielen Stellen hatte ich das Gefühl, das die Geschichte auf der Stelle tritt und nicht so richtig vorankommt.