Gefühlvoll
Die Antwort auf VielleichtIn "Die Antwort auf Vielleicht" erzählt Hendrik Winter auf gefühlvolle Weise die Liebesgeschichte von Jessi und Adam.
Die Geschichte wirkt auf den ersten Blick unfair, schließlich lernen sie sich kennen, ...
In "Die Antwort auf Vielleicht" erzählt Hendrik Winter auf gefühlvolle Weise die Liebesgeschichte von Jessi und Adam.
Die Geschichte wirkt auf den ersten Blick unfair, schließlich lernen sie sich kennen, weil Adam das "Krebstaxi" fährt, wie es im Buch immer wieder genannt wird. Jessi geht es nicht gut, vielleicht lebt sie nicht mehr lange und trotzdem verliebt Adam sich ausgerechnet in sie. So unfair ist das aber gar nicht, denn nur durch Jessi lernt er eine sehr wichtige Sache: verschiebe deine Träume nicht auf morgen! Die Zeit ist zwar ewig, aber dein Leben leider nicht. Diese Moral finde ich richtig, richtig gut, denn wer neigt nicht auch mal dazu, Dinge auf morgen zu verschieben? Und das sind nicht nur Dinge, auf die man keine Lust hat, sondern auch schöne Dinge, für die man aber "zu müde ist" oder "keine Zeit hat" oder ähnliches. Dabei vergisst man, dass es morgen vielleicht zu spät ist.
Jessi und Adam mochte ich beide richtig gern! Zwar konnte ich nicht jede Entscheidung, jeden Satz und jede Handlung komplett nachvollziehen, trotzdem erschienen sie mir total sympathisch und absolut authentisch. Auch Oma Olga war sehr herzlich und ich habe niemanden so gar nicht leiden können. Bei Vero ging mir der Berliner Dialekt ein bisschen auf den Keks, sonst mochte ich aber auch sie (nichts gegen Berliner! Ich finde nur, dass es in einem Buch irgendwie meinen Lesefluss unterbricht).
An manchen Stellen des Buches gab es kleine Widersprüche und manche Reaktionen fand ich zu heftig, aber das ist nur ein kleiner Makel in einem ansonsten tollen Buch.
Der Schreibstil liest sich angenehm fließend und berührt einen an vielen Stellen - beispielsweise durch passend gesetzte Poetry-Slam-Texte - auch tief im Inneren. Ich selbst habe bei diesem Buch zwar im Gegensatz zu vielen anderen nicht weinen müssen, aber trotzdem fand ich es emotional und ich hatte zumindest zwischendurch Gänsehaut.
Fazit: eine berührende Geschichte mit bedeutender Moral, die ich zwar kein zweites Mal lesen muss, aber das eine Mal gern gelesen habe!