Clair Christian hat mich mit ihrem Roman „Du bringst mein Leben so schön durcheinander“ überrascht und begeistert. Dieser Roman ist so tiefgründig, gefühlsvoll und auf eine traurige und düstere Art dennoch unheimlich schön.
Diese poetische Geschichte handelt von Ava und Gideon, die sich bei einem Nebensjob kennenlernen und sich langsam anfreunden, dass diese Freundschaft Beide verändert, vermutet zu Anfang keiner. Ava, ein beliebtes Mädchen, dass nicht über den Selbstmord ihrer besten Freundin hinwegkommt und Gideon, der schüchterne Poetry-Slammer, die Beiden könnten gar nicht unterschiedlicher sein, doch eins haben sie gemeinsam. Sie sind zerbrochen und versuchen sich wieder zusammen zusetzten. Ihre Freundschaft vertieft sich und gibt ihnen Halt, doch die Gefühle werden immer intensiver und gehen bald über Freundschaft hinaus.
Ich hatte nicht zu hohe Erwartungen, als ich mit diesem Buch angefangen habe aber schon innerhalb der ersten Seiten, schloss ich Ava und auch Gideon ins Herz. Ava, die am Selbstmord ihrer besten Freundin zerbrochen ist und den Weg zu der „alten“ Ava nicht wieder findet, weil diese mit gestorben ist. Und Gideon, der seine eigene schwere Last zu tragen hat und sich anstrengt um „normal“ zu sein, aber was ist schon normal?
Dieser Jugendroman hat mich von den Socken gehauen. Er ist nicht übertrieben kitschig und dramatisch geschrieben, was ihm sicher das gewisse Etwas nehmen würde, stattdessen ist er authentisch, gefühlsvoll und tiefgründig. Es ist keine Liebesgeschichten, die man mal eben so durchliest und vergisst. Als ich das Buch beendet habe musste ich erst einmal durchatmen und nachdenken.
Es gab immer wieder Szenen, die mir die Tränen in die Augen getrieben haben, weil sie gleichzeitig so unheimlich schön, lustig und gleichzeitig sehr traurig waren. Es ist mir leichtgefallen mich in die Charaktere hineinzuversetzen.
Der Schreibstil hat mir ganz zu Anfang etwas Sorgen gemacht, weil er nicht so blumig und lebendig war, wie ich es gewohnt bin. Er ist eher ruhig, sachlich – wie sagte ich zu einer Freundin „ er ist steril, ohne viel Schnickschnack“. Doch er passt unglaublich gut zu der Geschichte und dürfte auch gar nicht anders sein. Nach paar Seiten hatte ich mich an den Schreibstil gewöhnt und war in der Geschichte gefangen.
Geschrieben ist der Roman in der „Ich-Form“ immer abwechselnd, mal aus der Sicht von Ava und dann aus Gideons Sicht, dass macht es dem Leser leicht, die Gedankengänge, Gefühle und Hintergründe der Protagonisten nachvollziehen zu können.
Auch das Cover passt unheimlich gut zu der Geschichte, da es so schön schlicht ist. Risse bilden zwei Personen, die auf, wie es scheint, auf einem rissigen Grund liegen und sich an den Händen halten. Ein besseres Cover hätte es hier nicht geben können, auch wenn ich sagen muss, dass es leider in einer Buchhandlung eher untergehen wird, wegen dieser Schlichtheit.
Ich kann diese Jugendroman jedem weiterempfehlen und gebe hier 5/5 Punkte.