Story leider nicht glaubwürdig
Die einzige Zeugin„Beckomberga, Stockholm: Hier lag einst eine der größten psychiatrischen Anstalten Europas. Inzwischen ist auf dem Gelände eine exklusive Wohngegend entstanden. Hierhin zieht auch Svante Levander mit seiner ...
„Beckomberga, Stockholm: Hier lag einst eine der größten psychiatrischen Anstalten Europas. Inzwischen ist auf dem Gelände eine exklusive Wohngegend entstanden. Hierhin zieht auch Svante Levander mit seiner neuen Liebe. Als er auf dem Heimweg hinterrücks ermordet wird, fällt der Verdacht auf seine Ex-Frau. Sie wird verhaftet. Aber ist sie schuldig? Nur eine Person könnte bezeugen, was wirklich vorgefallen ist: eine Frau, die in unmittelbarer Nähe saß und bettelte. Doch die ist spurlos verschwunden.“ (Quelle:Verlag)
Schon allein, wenn man den Klappentext liest so bekommt man durchaus etwas Gänsehaut. Denn wer will schon auf einen ehemaligen Gelände einer Psychiatrie wohnen?
Da kann man durchaus so einige Geister heraufbeschwören.
Eva ist hier die Hauptfigur und dabei auch leider die dramatische Hauptfigur, welche dem Leser teils mitleidig, aber auch teils nervig und auch stark zugleich erscheint.
Sie ist an sich gut ausgearbeitet, aber so einige Charakterzüge wirken zu sehr erzwungen und passen nicht so ganz ins Gesamtbild.
Auch das gesamte Buch ist nicht der typische Thriller bzw. Kriminalroman, denn hier ermittelt eben kaum die Polizei, sondern die vermeintliche Täterin, um eben ihre Unschuld zu beweisen. Letztendlich würde ich es eben auch als Drama sehen, statt Krimi.
Die Szenerie rundum Beckomberga wirkt schon düster und eben als stilistisches Mittel schon fast wie ein Tatort und das schon von Anfang an, so dass man sich als Leser nie richitg wohlfühlt, sondern eher kühl auf Distanz geht und wenig Überraschungseffekt aufgrund dessen erhält.
Trotz der verschiedenen umstände in welche sich Eva begibt, bzw. gerät so wird man nie wirklich warm mit ihr. Es ist einfach zu distanziert und unausgereift.
Die Story an sich finde ich gut, wenn auch recht zerstückelt.
So fließt der Text einfach dahin mit wenig Emotion und Spannung. Nur vereinzelte Szenen machen das Ganz zu einem Krimi, aber oft verliert sich die Handlung in einfachen Dialogen und plätschert so dahin.
Der Trip von Eva zusammen mit Filip nach Rumänien ist extrem weit hergeholt, so dass ich das einfach nicht abnehmen kann. Und dann auch noch die wichtige Zeugin zu finden?
Gut hingegen ist eben, dass Eva selbst tätig wird und versucht ihre Unschuld zu beweisen. Hier ist eben mal nicht der Kriminalist im Vordergrund.
Dafür empfinde ich Ulla als Figur ein regelrechtes Highlight, denn sie wird eben emotional sehr gut dargestellt und ihre Art wirkt sehr heimelig und einnehmend. Gern hätte man ihr mehr Raum geben können.
Obschon sich die Geschichte locker liest fehlt es eben an Abwechslung. Schade ist auch das Ende. Nach so langen Luftholen hätte ich mir einen tollen Höhepunkt gewünscht mit detaillierter Beschreibung der Lösung des Rätsels, aber hier wird alles schnell mal auf ein paar letzten Seiten abgehandelt. Einfach nicht inhaltlich und eben auch in Form passend zum Rest des Buches.
Handlung bzw. in Summe geballter Kontext hätten sicher eine gute und spannende Story ergeben, aber so leider doch recht einfach und schon fast nachrichtlich geschrieben.